Titel: The Darkness/Batman
Autor/Zeichner: Scott Lobdell, Jeph Loeb/Marc Silvestri, Dave Finch, Clarence Lansang
Erschienen: 1999 (One-shot), 2017 (The Darkness: Darkness/ Batman & Darkness/ Superman 20th Anniversary Collection), dt. Dino 1999 (DC Crossover #30)
Letztens durchstöberte ich vor dem Comicladen ein paar Kisten mit alten Heften. Darin viele aus der Dino-Zeit, in der ich mit Comics angefangen habe. Eins nahm ich mit: das Crossover Darkness/Batman, für zwei Euro im guten Zustand – ein Schnapper mit Nostalgiefaktor.
Nun darf man nach einigen Crossovern nicht zu viel erwarten: Meistens haben sie keinen tieferen Sinn, als zwei Helden zusammenzubringen, die nicht zusammengehören. Und so ist es auch hier. Das Besondere soll sein, dass hier zwei Gestalten aufeinandertreffen, die in der Finsternis zu Hause sind, also scheinbar Gleichgesinnte sind, wenn auch mit anderen Zielen und Methoden.
Der Held mit dem nicht sonderlich einfallsreichen Namen Darkness (erschienen seit 1996 bei Top Cow) hat lange schwarze Haare, eine Metallmaske und trägt eine Art Rüstung. Mithilfe der Macht der Finsternis (also nachts) mordet er im Auftrag der Mafia. Außerdem wird er begleitet von den Darklings, einer Horde kleiner fieser Kobolde, die ihm helfen. Und genau das tun sie auch in Gotham: Sie richten ein Gemetzel unter Gangstern an. Batman ist entschlossen, sie aufzuhalten. Zugleich bekommt Darkness (der in zivil Jackie Estacado heißt) den Auftrag seines Bosses, Batman zu töten.
Gastauftritte von Batman-Schurken
Dabei erweist sich der sonst ruchlose Killer als ziemlich halbherzig. Als er das erste Mal vor Batman steht und eine Waffe zückt, lässt er sich zunächst bequatschen und dann K.O schlagen. Seine Darklings machen sich später auch eher einen Spaß daraus, Batman mehr zu nerven als wirklich anzugreifen. Dritte Runde: Darkness packt sich Batman – lässt aber von ihm ab. Denn Batman ist nun mal der Gute und warum sollte man nicht zulassen, dass einer wenigstens versucht, was Gutes zu tun?
Sein Boss ist weniger einsichtig und schießt die Polizeiwache zusammen. Zwischendurch gehen Bruce und Jackie joggen und es wird über Frauen geredet. Ach ja, und das Ganze wird noch gewürzt durch völlig unmotivierte und folgenlose Gastauftritte klassischer Batman-Schurken: Two-Face, Catwoman, Killer Croc und der Joker auf einer Doppelseite, die man um 90 Grad drehen muss, um sie in seiner ganzen Aufdringlichkeit und Pointenlosigkeit genießen zu können.

Wenn aus Catwoman „Katzenweib“ wird. (DC Comics/Dino Comics)
Ja, auch dieses Crossover ist also ganz großer Quatsch. Aber auch Quatsch kann Spaß machen. Gerade in der deutschen Übersetzung, wenn sich Catwoman – völlig grundlos und ganz im Stil von Batman hält die Welt in Atem – „Katzenweib“ nennt. Nicht so spaßig sind die vielen Fehler, die zeigen, wie schnell und schlampig hier produziert wurde. Aber schaut euch mal die tollen detailreichen Zeichnungen an! Ja, schauen reicht eigentlich, denn Lesen muss man das Ganze nicht.