
The Mansion Press
Batman schläft am Tag auf dem Dach eines Hauses. Er erwacht und kotzt. Dann schläft er weiter. Nachts klettert er auf ein Hochhaus, das bis über die Wolken hinausragt, hockt da und grübelt, bis Catwoman vorbeikommt und erklärt, er habe die besten Zeiten hinter sich. Später verprügelt er einen schlafenden Penner und verstümmelt ihn grausam, um ihn zu „markieren“ macht sich über ihn lustig, doch nur um dann wieder in Depression zu fallen und sich selbst weh zu tun.
Nein, das ist nicht unser Batman. Strenggenommen ist es auch gar kein Batman, sondern einfach nur ein Typ im Fledermauskostüm, der sich „Bat“ nennt. Gerade noch erkennbar als sein Vorbild, aber genug verändert, um nicht von DC verklagt zu werden. Dream of the Bat heißt dieser Bootleg-Comic der US-Amerikaner Josh Simmons und Patick Keck, der in Frankreich auf Englisch erschienen ist. Schon das Cover macht deutlich, dass es hier ganz anders zugeht als bei DC: Einem lachenden und weinenden Batman wird die Kehle aufgeschnitten, herausgeströmt kommen Regenbogenfarben, unter denen der nackte Joker duscht und sich ein Liedchen pfeift.
Die vier Kurzgeschichten im Band dekonstruieren Batman so radikal, wie es nicht mal Frank Miller und alle seine Epigonen geschafft haben. Das bedeutet auch: ohne Grenzen an Brutalität und Obszönität. Daher vorweg die Warnung: Es ist mit Abstand der verstörendste Comic, den ich je gelesen habe. Diese Lektüre ist absolut nur für Erwachsene – und selbst die brauchen neben tiefschwarzem Humor einen starken Magen.
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