Clayface

One Bad Day: Clayface geht nach Hollywood

DC Comics

Titel: Batman: One Bad Day – Clayface

Autor/Zeichner: Collin Kelly, Jackson Lanzing/Xermanico

Erschienen: 2023 (One-Shot)


Clayface (Basil Karlo) ist mal wieder aus Arkham ausgebüchst und hat Gotham verlassen. Nach Westen, nach Los Angeles, Hollywood, um genau zu sein. Dort will er sein Glück erneut als Schauspieler versuchen. Er nimmt die Form eines jungen Mannes an, nennt sich Clay, schlägt sich als Kellner durch und geht zu Vorsprechen. Als er abgelehnt wird, aber sein Kollege (und Freund) die begehrte Rolle kriegt, bricht die alte Gewohnheit wieder durch: Clayface wird zum Mörder und spielt nun eine Doppelrolle.

In welchem Film eigentlich? Der nennt sich The Killing Joke und handelt von einem scheiternden Comedian … Doch Clay macht seine Sache nicht so wie derjenige, der eigentlich für die Rolle gecastet wurde. Als er nicht einsichtig ist, wird er gefeuert. Also geht das Morden so lange weiter, bis er auffliegt und wieder Besuch aus Gotham bekommt …

Kein Mitleid mit Basil Karlo

Die geradlinige Geschichte mit absehbarem Verlauf und Ende wird aufgelockert mit einigen Regieanweisungen aus einem Drehbuch. Damit lassen sich schon mal ganze Panels oder Seiten füllen. Gerade zum Schluss wird die Seitenschinderei offensichtlich, wenn sich die Splash Pages häufen. Da kann eine Ansicht von Arkham auch schon mal eine Doppelseite einnehmen, ohne dass etwas zur Story beigetragen wäre. Immerhin hübsch anzusehen. Der Endkampf mit Batman verläuft spannungsarm und ideenlos. Batman ist Herr der Lage und bestens vorbereitet, er fängt das Schlamm-Monster in einer Art Geisterfalle á la Ghostbusters ein.

Das wahre Problem an dieser Story ist, dass man nur schwer mit Basil Karlo mitfühlen kann. Er ist keine tragische Figur, sondern nichts als ein skrupelloser Massenmörder. Auch wenn er den Topos des kompromisslosen und missverstandenen Künstlers erfüllt, ist keine seiner Taten gerechtfertigt. Mit seinem Selbstmitleid steht er allein da.

Das Monster wird zum Sinnbild für Hollywood, das hier mal wieder dem Klischee des seelenlosen Geschäfts entspricht, in dem es nicht um Kunst, sondern um Profit geht und in dem Menschen verheizt werden. Am Ende ist Basil eine gespaltene Persönlichkeit, die sich ihr Publikum selbst erschafft und sich damit bloß um sich selbst dreht. Ein Seitenhieb auf die Franchise-Mühle zeugt auch von kritischer Selbstreflexion. „We’re doing this for the fans“, sagt der gierige Produzent mit einem zynischen Lächeln. Aber wer will ihn verurteilen, wenn man sich selbst erwischt fühlt, wie man seinen Beitrag zum Superhelden-Kommerz leistet?

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Poison Ivy in Schwarz-Grün

DC Comics

In The New 52 hat DC seinem Universum einen Reboot verpasst. Alles neu, alles anders, alles Frühere zählte nicht mehr. Na ja, fast. Bei Batman war eigentlich fast alles gleich geblieben. Und was angeblich ausgelöscht war, kam dann früher oder später doch wieder. Also alles wie immer.

Bei Poison Ivy war dann doch einiges anders: Die grüne Hautfarbe verschwand, sie bekam ein neues Kostüm, einen schwarzen Ganzkörperanzug (ohne Ausschnitt!), der zur Hälfte mit grünem Gewächs überzogen war. In „The Green Kingdom“ (Detective Comics #23.1, 2013) wurde der Origin (wieder) umgeschrieben: Pamela Isley wurde nicht von einem gewissenlosen Wissenschaftler (Mann) namens Jason Woodrue geschaffen, sondern arbeitete früher für Bruce Wayne und fiel mit einem unmoralischen Angebot unangenehm auf (sie wollte Pheromone einsetze, um Menschen zu manipulieren) und wurde daraufhin vom Chef persönlich gefeuert. Ihre Forschungsergebnisse musste sie dalassen, auch wenn Wayne damit nichts anfangen wollte. Dann stieß sie ein paar Reagenzgläser um und die Chemikalien machten sie immun gegen allerlei Krankheitserreger und ließ sie mit Pflanzen kommunizieren.

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Hush Returns (Teil 3): Clayface

DC Comics

Titel: Life of Riley/The Shape of Things to Come

Autor/Zeichner: A.J. Lieberman/Al Barrionuevo

Erschienen: 2005-2006 (Gotham Knights #67-71), Paperback 2017 (Batman Arkham: Clayface, nur #68-71)


Was bisher geschah: Hush (Tommy Elliot) hat Alfred Pennyworth entführt, der ist mit Hilfe von Batman wieder freigekommen und hat vorher noch entdeckt, dass Hush scheinbar nicht Tommy Elliot ist (siehe Gotham Knights #60).

Was nun geschieht: Nachdem sich Hushs Partner-in-Crime Prometheus verabschiedet (Talia al Ghul entführt ihn in #66, einem Tie-in zum Event Villains United), muss sich Bruce Wayne mit einem Erpresser namens Riley herumschlagen, der zufällig herausgefunden hat, dass Bruce Batman ist. Riley fordert eine Milllion Dollar, Bruce lässt sich darauf ein, lässt Alfred aber ein Gegenangebot unterbreiten. Dann aber bringt Alfred Riley scheinbar um.

Wir erfahren, dass dahinter (wer sonst?) Hush steckt. Er hat einen neuen Clayface entdeckt und für seine Zwecke instrumentalisiert: Johnny Williams, einen Feuerwehrmann, der sich verändert, nachdem er bei einem Brand durch radioaktiven Abfall kontaminiert wurde. Hush bot ihm an, ihm dabei zu helfen, seine Kräfte zu loszuwerden. Doch vorher musste ihm Johnny einige Gefallen tun.

DC Comics

Johnny nahm aus rätselhaften Gründen die Gestalt von Tommy Elliot an (und auch von Jason Todd, siehe Hush). Hush probierte dann an Alfred die Clayface-DNA aus und übernahm damit zeitweise die Kontrolle über ihn, um ihn den Mord an Riley begehen zu lassen. Alfred steht unter Mordverdacht und wird sogar zur Gefahr für Batman. Außerdem will Hush die Formwandler-Fähigkeit von Clayface adaptieren. Dazu braucht Hush eine Probe von Clayface V, Cassius Clay.

Und wozu das alles? Um Erzfeind Bruce Wayne zu verletzen. Aha. Aber was sollte das mit Alfred? Hush brauchte ein Versuchskaninchen. Doch seit wann und inwiefern kann die Clayface-DNA jemanden zur Marionette machen? Dabei ist Alfred , wie sich am Ende herausstellt, gar nicht der Mörder von Riley. Trotzdem hat er Batman später die Leine durchgeschnitten …

Ach, ich geb’s auf. Wenn jemand daraus noch schlau wird, kann er es mich wissen lassen. Nächstes Mal gibt’s das Finale.

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Clayface und Luthor, Gesetzeshüter

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DC Comics

Titel: Superman and Batman… Outlaws

Autor/Zeichner: Edmond Hamilton/Curt Swan

Erschienen: 1965 (World’s Finest #148), Hardcover 2019 (Batman & Superman in World’s Finest: The Silver Age Omnibus Vol. 2)


Eigentlich ist das keine richtige Clayface-Story, aber ich will sie euch trotzdem nicht vorenthalten, denn sie geht einer interessanten Frage nach: Was wäre, wenn Batman und Superman Schurken wären?

Unsere World’s Finest probieren eine neue Maschine aus, von der niemand weiß, was sie tut. Dass Superman sich nicht fürchtet, überrascht nicht, aber bei Batman mutet das Experiment etwas lebensmüde an. Beide überleben zwar, finden sich aber in einer feindlichen Parallelwelt wieder, in der sie als Verbrecher gejagt werden. Nicht nur die Polizei ballert gleich los, auch Lex Luthor und Clayface tauchen sofort auf, um die beiden mit Kryptonithandschellen festzunehmen. Clayface wird zum Geparden.

Bloß weg hier! Und tatsächlich: Clayface und Luthor sind die Helden dieser Welt, während Superman und Batman als größte Gauner gelten. Natürlich hat das mit dem schlechten Einfluss zu tun: Jonathan und Martha Kent waren als eine Art Bonnie-und-Clyde-Duo unterwegs, als sie Klein-Kal-El fanden, später plünderte er Banken für sie. Thomas Wayne war ein bekannter Einbrecher, ein „cat-burglar“, der ohne erfindlichen Grund seinen Sohn zu einem Batman gemacht hat.

Als die World’s Finest auf die World’s Worst stoßen, komm es zum unvermeidlichen Duell. Die Guten ziehen den Kürzeren. Daraufhin wollen die Bösen die Maschine klauen, um in die andere Dimension zu reisen und dort Reibach zu machen. Als die Guten das verhindern wollen, werden sie selbst gefangen genommen und vor Gericht gestellt. Natürlich glaubt ihnen niemand ihre Geschichte.

Resozialisierung durch Gehirnwäsche

Während des Prozesses klauen die Bösen die Maschine, werden dabei gefilmt und dank Luthors Aussage kommen unsere Helden frei. Auf zur Bathöhle! Da ist aber niemand. Dann auf zur Festung der Einsamkeit! Clayface wird zur Rakete, bricht die Tür auf, Batman legt dem bösen Superman die Handschellen an, Superman hindert den bösen Batman, nach einer Waffe zu greifen und damit sind die Verbrecher endlich gefasst.

Zum Schluss kommt Batman eine Idee: Wie wär’s, wenn Luthor die beiden Schurken einer Gehirnwäsche unterzieht, damit sie zu anständigen Bürgern werden? Na klar: Gesagt, getan. Auch beim bösen Robin. Niemand äußert moralische oder juristische Bedenken, denn am Ende sind alle glücklich und zufrieden und winken der Menge zu. Vielleicht könnte man dasselbe mal bei Luthor und Clayface auf unserer Erde durchziehen, findet Batman. – Erschütternd.

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Clayface trifft Brainiac

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DC Comics

Titel: The 1,000 Tricks of Clayface and Brainiac

Autor/Zeichner: Edmond Hamilton/Curt Swan

Erschienen: 1964 (World’s Finest #144), Hardcover 2019 (Batman & Superman in World’s Finest: The Silver Age Omnibus Vol. 2)


Brainiac will sich endlich an Superman rächen und stiftet Chaos, indem er Gefängnisinsassen befreit. Zufällig ist auch Matt Hagen darunter, der keine Zeit verliert, sich wieder in Clayface zu verwandeln. Diesmal hat er allerdings keine Reichtümer im Sinn, sondern einfach nur Rache an Batman und Robin.

Doch weil Jimmy Olsen sich bei einem Angriff von Brainiac auf Superman eine Dosis Kryptonitstrahlen zugezogen hat und daher gefährlich wird für den Helden, tauschen Superman und Batman ihre Sidekicks: Robin hilft Superman, Strahlemann Jimmy fährt im Batmobil mit. Während Robin versucht, einen Riesen-Robo-Käfer mit Kryptonit von Superman fernzuhalten und dabei fast draufgeht, fällt Jimmy auf einen falschen Batman herein, der zu ihm ins Batmobil steigt. Beinahe hätte Jimmy Clayface in die Bathöhle kutschiert. Doch kaum aufgeflogen, fliegt Clayface schon als Fledermaus davon (wie schon in Detective Comics #304).

Sidekicks tauschen Rollen

Dann lockt der Mann aus Lehm Batman und Jimmy zu einer Baustelle, verwandelt sich in ein stacheliges Monster und entführt Jimmy. Superman und Robin spüren Brainiacs Versteck im Wald auf. Aus irgendeinem Grund treffen dann Brainiac und Clayface aufeinander. Sie wollen sich verbünden, um ihre Gegner zu besiegen.

Ihr grandiosr Plan: Felsbrocken auf Jimmy Olsen werfen. (Dafür bräuchte es wirklich kein Genie wie Brainiac.) Superman muss ihn retten und sich der tödlichen Kryptonitstrahlung aussetzen. Aber ein Held muss tun, was ein Held tun muss. Superman stirbt ein Panel lang den Heldentod – doch nur scheinbar, denn Jimmy war bloß ein verkleideter Robin, der kurz zuvor schnell die Rollen mit ihm getauscht hat. Wie gut, dass in Robins Allzweckgürtel immer eine passende Perücke steckt.

Brainiac ist besiegt und damit Batman und Jimmy im Robin-Kostüm auch was tun dürfen, jagen sie auf Whirlybats Clayface hinterher, der sich (wieder) als Flugsaurier davonzumachen versucht. Und weil ihm unterwegs (wieder) die Kräfte ausgehen, dürfen die Helden ihm das Leben retten, bevor er in den Tod stürzt. Damit dürften die Rachepläne endgültig erledigt sein – jedenfalls bis zum nächsten Mal.

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Clayface wird Superman

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DC Comics

Titel: The Clayface Superman

Autor/Zeichner: Dave Wood/Jim Mooney

Erschienen: 1964 (World’s Finest #140), Hardcover 2019 (Batman & Superman in World’s Finest: The Silver Age Omnibus Vol. 2)


Es beginnt – mal wieder – mit einem Knastausbruch. Matt Hagen hat eine Flasche mit seinem Zaubermittel (verwandelt als Maulwurf) im Hof des Gefängnisses vergraben, nun gräbt er es wieder aus, trinkt und macht sich als Geier auf und davon. Dann braut er sich erst mal neues Zeug zusammen, das aber nur fünf Stunden wirkt. Genug, um verwandelt als Hund, sich eine wertvolle Briefmarkensammlung zu schnappen.

Batman und Robin jagen auf Whirlybats hinterher, versuchen ihn wieder mit einem Lasso einzufangen, doch er kommt als Delfin davon. Das Dynamische Duo scheint nicht dazu zu lernen. Aber es zählt ja zum Glück, was unterm Strich raus kommt. Und es mag woh an dieser Erfolgsquote liegen (100 Prozent), dass sie von der Stadt mit einem eigenen Batman Day geehrt werden. Doch dann klaut Clayface die goldene Batman-Trophäe.

Zum Glück ist Superman da! Doch als Clayface den Stählernen heranfliegen sieht, kommt ihm die beste Idee überhaupt: Er nimmt die Form von Superman an. Und siehe da: Mit der Form kommen auch sämtliche Superkräfte hinzu! Nachdem ein Duell im Untentschieden endet, raubt Clayface-Superman Banken, Geldtransporter, Museen, Juweliere aus und da er vor lauter Gier vergessen hat, eine Tasche einzupacken, die groß genug ist, wirft er das Raubgut auf die Straße und rollt es im Asphalt ein. Doch mit dem riesigen Swag-Wrap kommt er nicht weit.

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Clayface-Superman rollt seinen Swag-Wrap. (DC Comics)

Denn mit den Superman-Kräften kommen auch die Schwächen: Clayface knickt ein vor Kryptonit. Superman bringt beim zweiten Mal ein Stück rotes Kryptonit mit, das Clayface durchdrehen lässt. Zuerst will er ein Passagierschiff versenken, dann zerreißt er Elektroleitungen und schließlich entdeckt er Batmans Geheimidentität und schreibt sie in die Luft – die größte anzunehmende Katastrophe in einem Batman-Comic früher Jahre.

Doch bevor das Geheimnis publik wird, lassen auch schon die Kräfte nach. Fünf Stunden sind rum. Und zum Glück kann sich Hagen später an nichts mehr erinnern. Glück gehabt.

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Clayface wird zu Batman – und andersrum

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DC Comics

Titel: The Secret of Clayface’s Power

Autor/Zeichner: Bill Finger/Sheldon Moldoff

Erschienen: 1963 (Detective Comics #312)


Ein Déjà-vu: Wieder bricht Matt Hagen aus dem Knast aus, wieder verwandelt er sich in Clayface, wieder geht er auf Beutezug. Diesmal beginnt er – sehr passend – als Raubvogel. Und dann: als Batman! Clever, darauf hätte man früher kommen können, zuletzt hatte es nur zu einer Riesenfledermaus gereicht (Detective Comics #304), jetzt gibt er sich als Batman aus, marschiert in eine Bank, fingiert eine Bombendrohung und spaziert mit einem Koffer voller Geld raus.

Zum Glück ist gerade das Dynamische Duo in der Gegend (immer diese Zufälle!) und der wahre Batman kann dem Betrüger einen rechten Haken verpassen. Dann mutiert Clayface zu einem Riesenhummer und fliegt als Pterodactylus (Flugsaurier) mit der Beute davon.

Nächster Coup: mal wieder ein Kunstraub. Clayface verbündet sich mit einem Komplizen, der sich als Bildhauer ausgibt und eine falsche Statue an eine Sammlerin verkauft. Die Statue zeigt einen „man of mars“, ein sechsarmiges Monster. Kaum ist es Teil der Sammlung, will Clayface etwas Wertvolles mitgehen lassen, aber da eilen schon die Helden herbei. Clayface wird zu einem großen Kugelfisch und dann zu einem Riesenbohrer, bevor er wieder abhaut – zurück zur Zaubergrotte, die ihm seine Kräfte für 48 Stunden verleiht.

Kampf der Formwandler

Als Batman ihm folgt, fallen beide hinein und – analog zum Beginn – bekommt Batman Clayfaces Kräfte. Dann wird es richtig wild: Clayface wird zu einem T-Rex, Batman zu einem Pogo-Stick (!), Clayface zu einem Elefanten, Batman  zu einem Stachelschwein, Clayface zu einem Batarang (!) usw., bis nicht mal Robin mehr durchblickt, wer wer ist, als ein Nashorn auf einen Eisbären zurennt. Der Eisbär wird zum Baumstumpf, ein anderer Baum bekommt plötzlich einen Arm und knockt Clayface aus.

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Kampf der Formwandler: Clayface gegen Batman. (DC Comics)

Die Erklärung ist höchst interessant: Batman ist in den Wald geflohen, verwandelte sich in eine Kreissäge, formte blitzschnell aus einem Baum einen Eisbären, verwandelte sich selbst in einen Baum und wartete, bis Clayface in seiner Nähe war …

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Batman als Stachelschwein, Clayface als Elefant und Batarang. (DC Comics)

Dann ist ja alles klar. Matt Hagen geht zurück in den Knast, die Grotte mit dem Zauberschlamm wird versiegelt und das war’s dann mit Clayface. Aber nein: Matt Hagen hat noch eine Flasche mit dem Zeug versteckt. Na gut, dann bis zum nächsten Mal!

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Dieser Baum haut Clayface um. (DC Comics)

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Clayface wird zur Fledermaus

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DC Comics

Titel: The Return of Clayface

Autor/Zeichner: Bill Finger/Sheldon Moldoff

Erschienen: 1962 (Detective Comics #304)


Matt Hagen hat versprochen zurückzukehren, nun ist er aus dem Knast ausgebrochen. Der zweite Clayface (erstmals erschienen in Detective Comics #298, 1961) sucht erneut die geheime Grotte auf, in der ein verzaubertes Schlammbecken ihn zum Formwandler macht – aber nur für 48 Stunden. Fürs Erste genug, um sich neue Reichtümer zu verschaffen. Clayface wird zum Hai und schwimmt in die Stadt, um Gehälter einzusacken, die er sich nicht verdient hat. Die Symbolik ist offensichtlich: Es geht um reine Gier.

Zufällig fahren Batman und Robin vorbei. Batman versucht, Clayface mit dem Bat-Seil einzufangen – nicht sehr schlau, Herr Detektiv. Clayface entschlüpft ihm aber nicht, sondern verwandelt sich in einen Riesenkreisel und wirbelt Batman ins Hafenbecken. Dann wird er zum Pegasus und fliegt mit 60.000 Dollar davon – Startkapital, um sich ein Haus zu kaufen und wie ein reicher Mann zu leben. Eine wilde Phantasie hat der Mann auf jeden Fall.

Heuschrecke klaut Rembrandt

Eine Woche später ist Batman immer auf der Suche nach dem Schurken, kann nicht schlafen. Als Bruce Wayne entspannt er sich im exklusiven Pharaoh-Club, wo ihm Professor Colton einen Freund vorstellt: John Royce. Ein anderes Clubmitglied namens Phipps bekommt einen Rembrandt nach Haus geliefert. Bruce schaut bei ihm vorbei, doch dann entpuppt sich Phipps als Clayface. Bruce zieht sich um, schießt mit einer Eiskanone, doch ohne Wirkung – Clayface wird zur Riesenheuschrecke und haut mit dem Rembrandt ab.

Später täuscht der Schurke ihm auch noch vor, John Roye zu sein. Er hält Professor Colton im Keller gefangen, um das Geheimnis des Schlamms („Protoplasma“) zu lösen. Batman und Robin befreien ihn. Clayface taucht auf und verwandelt sich in eine riesige Fledermaus – Batman soll mit seinem eigenen Symbol geschlagen werden. Doch Batman hat seine Eiskanone dank des Zauberschlamms verbessert und kann den Schurken auf Eis legen, bis der wieder im Knast auftaut.

Beim nächsten Mal, verrät uns der Held, wird der Trick aber nicht mehr klappen.

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Two-Face gegen Gotham City

Batman: Earth One Vol. 3 (Cover/Promo)

DC Comics

Titel: Batman Earth One Vol. 3

Autor/Zeichner: Geoff Johns/Gary Frank

Erschienen: 2021


„You have become the embodiment of the Arkham curse, Bruce. The madness. The Batman.“

Batman Earth One ist mehr als nur ein weiterer Origin. Es ist der moderne Origin, den Batman verdient, anders als Zero Year. Und es ist auch mehr als nur ein Comic: Es wirkt bereits wie seine eigene Verfilmung. Sollte in einem Jahrzehnt mal wieder etwas wie Batman Begins ins Kino kommen, müsste es so aussehen wie Earth One.

Denn hier sind die Charaktere bereits stark geerdet, als wären sie Teil der realen Welt. Der Pinguin heißt eben Cobblepot und wirkt nicht wie eine Karikatur, der Riddler trägt kein albernes Kostüm – und Bruce Wayne ist ein Scheiternder. Als Batman macht er grobe Fehler. Es macht Spaß, ihm dabei zuzusehen, sich selbst zu finden. Die Handlung der ersten beiden Bände baut aufeinander auf und am Ende des zweiten wurde klar: Als nächstes wird es um Two-Face gehen.

Catwoman als gekaufte Verbündete

Staatsanwalt Harvey Dent ist tot, seine Zwillingsschwester und Bürgermeisterin Jessica Dent ist entstellt, weil sie in Trauer ihr Gesicht an das verbrannte Antlitz ihres sterbenden Bruders gedrückt hat (siehe Batman Earth One Vol. 2). Aber weil dieser ihr eingeflüstert hat, ihn nicht sterben zu lassen, scheint er in ihr weiterzuleben. Oder vielleicht auch doch nicht: Denn bald darauf werden Gothams Verbrecher mit vielen Waffen beliefert, um einen Krieg anzuzetteln – und dahinter steckt anscheinend Harvey Dent höchstselbst.

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Batmobile in Batman Eart One Vol. 3 (DC Comics)

Derweil baut Bruce Wayne seine Batman-Operation weiter aus. Mit Alfred und Waylon Jones (Killer Croc) findet er in den Tunneln von Gotham einen Ort für ein Geheimlager, eine Art Bathöhle also, wo man das schicke neue Batmobil abstellen kann (und wie schick das ist!). Dann taucht plötzlich ein alter verwirrter Mann namens Adrian Arkham auf, Bruces Großvater. Die Arkhams stehen im Ruf, verrückt zu sein. Bruces Großmutter soll Adrian erschossen und sich dann vor den Augen ihrer Tochter Martha umgebracht haben. Nun ist Adrian plötzlich wieder da und Bruce nimmt ihn bei sich auf.

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Catwoman in Batman Earth One Vol. 3 (DC Comics)

Beim Kampf gegen die hochgerüsteten Gangster trifft Batman auf Catwoman, die mit ihren geringelten Strumpfhosen, ihrer japanischen Katzenmaske und einer Grinsekatze auf der Brust aussieht wie ein Cosplay-Fangirl. Und ganz gemäß ihrer Art lässt sie sich nur durch Kauf zum Kampf für die gute Sache bringen.

Familienfluch der Arkhams

Im Mittelpunkt steht mal wieder Gotham als Brutstätte des Bösen – ein altes Motiv. Die Handlung greift zurück in die Frühzeit der Stadt und erklärt den Wahnsinn der Familie Arkham damit, dass tollwütige Fledermäuse die Vorfahren in einer Höhle gebissen haben. Bruce muss sich fragen, ob er mit seinem Fledermaustick auch nur ein Geisteskranker ist. Ziel des Schurken ist es, die Stadt endlich auszulöschen, um endlich wieder reinen Tisch zu machen. Damit bewegt sich Two-Face – etwas platt – auf den Spuren von Ra’s al Ghul, Erinnerungen an Batman Begins kommen auf und tatsächlich wirkt Earth One Vol. 3 wie eine Mischung aus Nolans Dark-Knight-Trilogie. Die Motive (die natürlich auch schon aus den Comics stammen) kehren in veränderter Form wieder.

Neu ist es, Two-Face als Zwillingspaar zu inszenieren – und auch ganz ohne Münzwurf, dafür aber mit gespaltener Persönlichkeit. Eine gelungene Variation des alten Themas. Gleichzeitig werden aber auch wierholende Muster innerhalb der Serie deutlich: Dass Batman am Ende von einem Deus ex machina gerettet wird, scheint Tradition zu werden. Im ersten Band war es Alfred, im zweiten Killer Croc, hier ist es Catwoman. Na ja, immerhin tritt Batman insgesamt souveräner auf und stümpert sich nicht mehr ganz durchs Abenteuer wie am Anfang. Symbol dafür: Eine Taschenlampe in der Brust leuchtet ihm den Weg …

Robin, Batgirl, Ragman – und Joker

Wie schon zuvor schreitet die Handlung souverän voran und wird von Gary Frank stimmungsvoll erzählt, mit einer leichten Tendenz zur Seitenschinderei, aber bei den wunderbar feinen Zeichnungen ist das nicht nur verzeihlich, sondern höchst willkommen. Man kann sich an den Seiten nicht sattsehen. Am Ende aber will Autor Geoff Johns zu viel. Da Batman hier kein Einzelgänger ist, sondern Verbündete um sich scharen will – die Rede ist von „Outsiders“ -, stehen am Ende plötzlich Robin, Batgirl und Ragman im Batman-Hauptquartier, an der Seite von Catwoman, Kiler Croc und einem „Bat-Dog“. Wie es dazu kam, hätte einen eigenen Band verdient, aber der nächste wird wohl vom Joker handeln.

ACHTUNG SPOILER!

Ebenso zu viel steckt in der Auflösung: Da geht es um Clayface, der nicht nur Preston Payne, sondern auch Matt Hagen und Basil Karlo sein soll, alles zugleich. Irgendwie naheliegend bei einem Formwandler und einer Figur, die im Laufe der Jahre viele Inkarnationen hatte, aber vielleicht doch – im wahrsten Sinne des Wortes – zu dick aufgetragen. Und die Erklärung dafür bleibt umso dünner.

Vielleicht liegt es daran, dass ich so lange auf den dritten Band warten musste und mich zu sehr darauf gefreut habe, aber in der Serie überzeugt mich dieser Teil am wenigsten. Ohne Zweifel wird hier eine erzählerische Qualität geboten, die man in den Batman-Hauptserien vermisst, aber es fehlt wahrscheinlich die emotionale Tiefe um die Hauptfigur. In all dem Drumherum geraten Batman und Bruce Wayne selbst aus dem Fokus. Hoffentlich ändert sich das in Band vier. Und hoffentlich wird man nicht all zu lange darauf warten müssen.

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Nightwing: Wie alles (noch mal) begann

DC Comics

Titel: Nightwing – Year One

Autor/Zeichner: Chuck Dixon, Scott Beatty/Scott McDaniel

Erschienen: 2005 (Nightwing #101-106), Hardcover 2020


Nachdem Robin und Batgirl ihre Year-One-Behandlung bekommen haben, war auch Nightwing dran. Das Autorenteam Chuck Dixon und Scott Beatty war gleich, nur der Zeichner war ein anderer: Scott McDaniel. Und das Ganze war DC auch keine eigene Miniserie wert, sondern erschien bloß als Sechsteiler in der regulären Nightwing-Serie. Trotzdem wurde die Storyline nun, zu Robins 80-jährigem Jubiläum, mit einem Deluxe-Hardcover neu aufgelegt. Lohnt sich das?

Erzählt wird eine alternative Geschichte zu der von 1984, als Dick Grayson erstmals von Robin zu Nightwing wurde. Lief damals die Emanzipation einvernehmlich mit Batman ab, wird sie hier eingeleitet von einem Konflikt. Robin kommt zu spät zu einem Einsatz gegen Clayface, weil er vorher bei den Titans beschäftigt war. Der Schurke hat ein Kind entführt (sein eigenes, wie sich später herausstellt). In Eis und Schnee und in der Kanalisation gelingt es Robin zwar zweimal, Clayface auszuschalten, aber am Ende macht ihm Batman Vorwürfe, er sei nicht mehr da, wenn er ihn brauche. Daher schmeißt Batman ihn raus. „You’re fired.“ – Als wär’s ein Job. Und die neue Uniform soll Dick auch gleich in der Bathöhle lassen.

Der erste Nightwing: ein Held von Krypton. (DC Comics)

Planlos auf der Suche nach sich selbst kehrt Dick Grayson zunächst, wie üblich, zu seinen Wurzeln zurück: zu Haleys Zirkus. Aber vorher stattet er noch Clark Kent einen Besuch ab. Nachdem Dick Superman hilft, einen Selbstmordattentäter zu fassen, erzählt ihm Clark von einem legendären Helden von Krypton: Nightwing. (In „Superman in Kandor“ in Superman #158, 1963, war Superman selbst einst unter dem Namen unterwegs, nach der Crisis änderte sich das.)

Zurück im Zirkus: Dick Grayson als Nightwing. (DC Comics)

Im Zirkus wird Dick wieder kurz Trapezkünstler, bekommt ein blau-schwarzes Kostüm verpasst und trifft auf Deadman (Boston Brand). Und damit nicht nur geredet und monologisiert wird, darf Dick seine Kräfte mit einem ausgebrochenen Löwen messen. Danach hat Dick seine neue Identität gefunden: Nightwing. Dass das Zirkuskostüm trotz Maske Rückschlüsse auf seine Identität zulassen könnte, fällt ihm nicht ein.

Nightwings erste Bewährungsprobe

Und so macht sich der neue Held einen Namen: Er stellt sich Commissioner James Gordon vor, dann dessen Tochter Barbara (Batgirl), gemeinsam erleben kleine Abenteuer, indem sie sich mit dem Pinguin und Kleinganoven anlegen. Zwischendurch bekommt der Joker zwei Finger in die Augen gesteckt. Batman verfolgt das alles mit, während er bereits mit Jason Todd einen neuen Robin trainiert. Dann bereitet er eine Bewährungsprobe vor, die die ganze Batman-Family involviert – es geht gegen Killer Croc.

Was nach viel Story klingt, läuft im Wesentlichen sehr episodisch und beliebig ab. Es dauert vier Ausgaben, bis eine richtige Handlung zu erkennen ist. Bis dahin verfolgt man bloß viel Retro- und Introspektion, während sonst nicht viel passiert und die Action nur dazu dient, nicht einzuschlafen. Im Gegensatz zu Robin und Batgirl Year One fehlt das Drama und schließlich auch die Dringlichkeit, diesen neuen Origin zu erzählen. Früher oder später hätte wohl auch Nightwing dran sein müssen, aber das liest sich, trotz einiger Schmunzelmomente, eher wie eine routinierte Pflichtübung ohne zündende Idee. Und dank der Zeichnungen von Scott McDaniel sieht es auch so aus (bin kein Fan).

Lohnt sich Nightwing: Year One? Wenn man kein Riesenfan ist, lautet die Antwort: nein.

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