Batman (Comic-Serie)

Failsafe: Batman muss sterben!

Titel: Failsafe

Autor/Zeichner: Chip Zdarsky/Jorge Jimenez

Erschienen: 2022 (Batman #125-130), Hardcover 2023 (Batman Vol. 1)


Der Pinguin macht Jagd auf die Reichen. Also eigentlich nur die, die nichts für ihre Millionen getan haben als zu erben. (Er hält sich selbst für einen Selfmademan.) Bruce Wayne ist kein Ziel, denn er ist ja seit einer Weile mittellos, aber als Batman fühlt er sich dann doch verpflichtet, dem Geldadel zu helfen, denn Reich oder nicht: Mord wird nicht geduldet. Schließlich landet der Pinguin im Krankenhaus, vergiftet sich selbst und lässt es so aussehen, als ob Batman ihn ermordet hätte.

Kurz darauf taucht ein Roboter mit spitzen Ohren auf, um Batman umzubringen. Sein Name: Failsafe, eine Erfindung, die Batman Einhalt gebieten soll, für den Fall, er schlägt über die Stränge. (In dem Fall: Er tötet scheinbar.) Gebaut hat ihn der Batman von Zur-En-Arrh, Batmans mentales Notfallprogramm aus dem Unterbewusstsein. Das Notfallprogramm hat also ein eigenes Notfallprogramm – ein Paranoiker wie Batman geht also stets auf Nummer extrasicher. Allerdings hat er dem Killer-Roboter, der alle Tricks beherrscht, weder kritisches Bewusstsein noch Detektivgespür noch höhere Moral eingebaut, denn Failsafe urteilt nur auf Verdacht hin und errrichtet in Gotham eine Schreckensherrschaft.

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Batman als „Aquaman“

DC Comics

„I’ve become a human fish!“ (Batman)

Warum heißt es eigentlich „Meerjungfrau“? Warum müssen es unbedingt Jungfrauen sein, die unter Wasser leben? Pflanzen die sich nicht fort? Und warum gibt es analog dazu keinen „Meerjungmann“? Wahrscheinlich weil es auch keine „Jungmänner“ gibt, auch wenn diese noch „jungfräulich“ sind. Hier heißt es einfach „Wassermann“. Stecken hinter dem Wort „Meerjungfrau“ etwa erotische Phantasien von Seemännern? Doch verzetteln wir uns nicht in Gender-Sprachkritik, überlassen wir dieses Minenfeld lieber anderen. Hier soll es darum gehen, dass auch Batman einst zum „Wassermann“ wurde – eine Art „Aquaman„.

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Batman unter Wasser: Das Sub-Batmarine


Eine Fledermaus gehört nicht unter Wasser. Aber Batman ist bekanntlich für alles zu haben. Als Millionärserbe ist Bruce Wayne gut gerüstet für Land, Luft und auch die Tiefsee. Bereits 1949 (Detective Comics #147) legt er sich sein erstes U-Boot zu. Es heißt „Sub-Batmarine“, was seltsam erscheint, „Bat-Submarine“ wäre sinnvoller gewesen, da es sonst „Unter-Fledermaus-See(boot)“ bedeutete. Doch das nur als Sprachkritikasterei am Rande.

Das Batmobil kann auf dem Wasser fahren, doch leider nicht tauchen. (DC Comics)

Kommen wir zur Geschichte. Beim Einsatz gegen den Unterwasserpiraten Tiger Shark und seine Taucherbande zeigt sich: Das Batmobil lässt sich selbst von Wasser nicht aufhalten. Bei Bedarf schwimmt es dank Lufttanks auf das U-Boot der Schurken zu, doch spätestens wenn das U-Boot sinkt, ist Rückzug angesagt.

Die Helden bitten den Meereskundler Dr. Gaige (vom Voyager’s Club), ihnen beim Bau eines U-Boots zuhelfen. Mit verbundenen Augen bringen sie ihn in die Batcave, wo das Gefährt in Windeseile entworfen und zusammengebaut wird. (Nur fürs Protokoll: Ein Meereskundler bzw. Ozeanograf kennt sich mit dem Meer aus – er ist kein Maschinenbauer.)

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Batman als Daniel Düsentrieb

DC Comics

Titel: The 1,001 Inventions of Batman

Autor/Zeichner: Edmond Hamilton/Dick Sprang

Erschienen: 1957 (Batman #109), Hardcover 2022 (Batman: The Silver Age Omnibus Vol. 1)


Batman kann alles. Er ist nicht nur ein Spitzenathlet, Meisterkämpfer und Topdetektiv, sondern auch genialer Erfinder. Selbst Geräte, für die studierte Experten im Team Jahre brauchen würden (oder die schier unmöglich sind), baut er sich innerhalb kürzester Zeit je nach Bedarf zusammen. Ein wahrer Daniel Düsentrieb! Davon handelt auch diese Geschichte, die vollmundig behauptet, von 1001 Erfindungen zu handeln, doch wir sehen nur vier. Klar, wir haben nicht genug Platz, alle vorzustellen, aber der Titel scheint mir doch etwas übertrieben.

Wie auch immer. Zuerst sehen wir das „Flying Eye“, eine fußballgroße schwarz-violette Kugel, durch Gotham schweben und in Fenster reinspannen, bis es Verbrecher findet, die Böses im Schilde führen. Sie wollen eine von Batmans Erfindungen gegen ihn verwenden? Doch welche?

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Mr. Hydro, der Wasserschurke

DC Comics

Titel: The Water Crimes of Mr. Hydro

Autor/Zeichner: Bill Finger/Bob Kane, Lew Sayre Schwartz

Erschienen: 1952 (Batman #74), Hardcover 2020 (Golden Age Omnibus Vol. 8)


Darf ich vorstellen: Tim Flagg, Häftling, Wasserträger für das Baseballteam im Knast. Zu gerne würde er mitmachen beim nächsten Ausbruchsversuch, er wolle helfen, er habe Grips, sagt er, aber da kriegt er nur seinen Wassereimer über den Kopf und gesagt: Du warst schon immer nur ein „Water-Boy“ und das ist alles, wozu du je gut warst. Man lacht ihn aus. Die Schmach sitzt tief. Da beschließt er, es allen zu zeigen und aus der Not eine Tugend zu machen. „I’ll show ‚em what can be done with water!“

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Batman gegen Bombenleger „Santa Klaus“

DC Comics

Titel: City on Fire/Santa Klaus is Coming to Town

Autor/Zeichner: Ed Brubaker/Scott McDaniel

Erschienen: 2002 (Batman #596/598), Paperback (Batman by Ed Brubaker Vol. 1/2)


Bruce Wayne hat es nicht so mit Weihnachten. Es erinnert ihn zu sehr an – na ja, ihr wisst schon was, sein wunder Punkt halt … Seit Dick Grayson nicht mehr in Wayne Manor wohnt, feiert Bruce angeblich kein Familienfest mehr. Sein Bodyguard Sasha schmückt trotzdem einen Baum an Heiligabend. Wie gut, dass dann das Batsignal erscheint und Bruce abhauen kann.

Ein Schurke namens Santa Klaus ist aus Arkham abgehauen. Er kann Gedanken lesen und bestraft nun Leute nach dem Prinzip „Gut oder Böse“. Im Event Joker’s Last Laugh wurde er mit dem Joker-Gas infiziert und lief in der Stadt Amok, nun rennt er im Weihnachtsmannkostüm durch die Stadt und verteilt Geschenkpakete mit Bomben, zwei „Elfen“ helfen ihm dabei. Bemerkenswert ist sein Wertekodex: Als ein Mann es ablehnt, ein Geschenk ablehnt, weil er jüdisch sei, rastet „Santa“ aus und prügelt auf ihn ein: „You don’t refuse a gift! You immoral sack of dung!“ Besonders brisant ist, dass dieser Santa aus Deutschland stammt (was man an seinem starken Akzent merkt) …

Der Showdown findet dann auf Gotham Square statt, wo der Bürgermeister Geschenke an Bürger verteilt. Batman interveniert, bevor der böse Santa alle seine Bomben auf einmal zünden kann. Dann gehen ein paar Weihnachtsbäume in Flammen auf, Santa fängt Feuer und zieht sich schlimme Verbrennungen zu.

Batman fährt nach Hause und beschließt, einmal richtig auszuschlafen. (Sonst gönnt er sich nur eine Stunde Schlaf pro Nacht.) Dann bekommt er von Sasha noch ein Geschenk und freut sich, leider erfahren wir nicht, was es ist. Bald darauf wird Sasha tot sein, aber das ist eine andere Geschichte …

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Shadow War: Death for Deathstroke

DC Comics

Titel: Batman: Shadow War

Autor/Zeichner: Joshua Williamson/Howard Porter u.a.

Erschienen: 2022 (Batman #122-123 etc.), Hardcover 2022


Batman trifft wieder Deathstroke. Ans letzte Treffen denken wir nur ungern zurück, die letzte Storyline von Joshua Williamson (Abyss) war auch nicht gerade ein großer Wurf, nun aber versucht er sich an einem Event mit den beiden Antagonisten und der Familie al Ghul. Schauen wir uns das mal unvoreingenommen an.

Worum geht es? Ra’s al Ghul und Talia fliegen nach Washington D.C. und stellen sich den Behörden. Der Schurke bereut seine Genozidversuche und will endlich Verantwortung für seine Taten übernehmen. Außerdem will er die Lazarusgruben allgemein verfügbar machen. Doch daraus wird nix, denn in dem Moment wird er plötzlich ermordet – von Deathstroke. An eine Wiederbelebung ist nicht mehr zu denken, die Leiche verbrennt.

Daraufhin jagt Talia und ihren Ninjas Deathstroke und seine Secret Society of Super-Villains („Deathstroke Inc.“). Auch Sohn Damian (Robin) will seinen Opa rächen, auch wenn dieser Opa ihm selbst mal an den Kragen wollte (siehe The Ressurection of Ra’s al Ghul). Doch Slade Wilson behauptet, er sei unschuldig – ein Betrüger habe sich für ihn ausgegeben. Batman bemüht sich also zum einen um Schadensbegrenzung, zum anderen versucht er herauszufinden, wer der wahre Mörder ist.

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Batman tanzt den Plot-Twist

DC Comics

Titel: Batman Vol. 6: Abyss

Autor/Zeichner: Joshua Williamson/Jorge Molina, Mikel Janin

Erschienen: 2021-2022 (Batman #118-121, #124), Hardcover 2022


Die letzte Zeit war für Batman sehr aufregend: da gab es den Joker War, bei dem Bruce Wayne sein Vermögen verloren hat, in Scarecrows Fear State verlor er fast den Verstand, zwischendurch stand er unter Mordverdacht und mutierte zu einem Monster. Aber das ist eigentlich der ganz normale Wahnsinn in Gotham. Uns so geht das Leben aufregend weiter, weil ja schließlich jeden Monat mehrere Comichefte gefüllt werden müssen.

Doch auch die Leserschaft muss mal ein wenig ausruhen, also gibt es nun mal wieder ein kleines Intermezzo zum Durchschnaufen. Batman hat sich ein neues Kostüm zugelegt, ohne schwarze Unterhose, dafür wieder mit dem gelben Logo (das leuchten kann). Er versichert sich, Verbrechern immer noch Angst einzujagen, und zwar so, dass allein seine Silhouette sie dazu bringt, sich freiwillig der Polizei zu stellen. Und dann bekämpft er noch Firefly, der – ganz Oldschool – bei einem Maskenball mit dem Thema „Schurken“ Reibach zu machen versucht.

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Batman und der Affe

DC Comics

Titel: The Bat-Ape

Autor/Zeichner: ?/Sheldon Moldoff

Erschienen: 1958 (Batman #114), Paperback 2021 (Batman in the Fifties)


In den 50ern wuchs Batman zu einer Familie heran, inklusive Bat-Hound. Zwar hatte Batman nicht so viele Tiere wie Superman (Hund, Katze, Pferd, Affe), aber da gab es noch ein weiteres: Mogo, the Bat-Ape.

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Poison Ivy plant die Apokalypse

DC Comics

Titel: The Green Ghosts of Gotham/Brambles

Autor/Zeichner: Doug Moench/Don Newton, Gene Colan

Erschienen: 1984 (Batman #367/Detective Comics #534)


Poison Ivy schickt die Sporen los: Ein paar fallen ins Wasser und gebären Pflanzenungeheuer, die an Swamp Thing erinnern, aber keinen Verstand haben. Ivy hat sie mit dem Wissenschaftler Lignier erschaffen. Nun machen sie Gotham unsicher – als „green ghosts“. Parallel dazu lädt Ivy Vorstandsmitglieder der Wayne Foundation zu sich nach Hause ein, in ihr grünes Refugium „Exotica“, damit sie sich dort erholen und sich ihrem Willen ergeben können. Ivy erscheint als Eva in diesem neuen Paradies.

Batman und Jason Todd (der hier in einem neuen Kostüm nicht als Robin unterwegs ist) müssen gegen grüne Monster kämpfen, Jason wird fast von Ivy vergiftet und am Ende setzt sie auf der Flucht ihre Pflanzen in Flammen, sodass auch ihre neuesten Kreationen verbrennen.

Poison Ivy fantasiert von Gothams Untergang. (DC Comics)

Aber wozu das Ganze? Einerseits will sich Ivy an der Wayne Foundation für ihren letzten gescheiterten Coup rächen und wieder Geld zu stehlen. Andererseits wird der Plan schnell vereitelt, da Lucius Fox vorgesorgt hat. Dann werden die Green Ghosts mit dem Bewusstsein der Vorstandsmitglieder gespeist, allerdings auch nur, um willenlos Ivy zu gehorchen.

Doch eigentlich will Ivy mit ihren Monstern Pflanzen erschaffen, die ohne Licht auskommen und stattdessen alle Nahrung aus der Erde beziehen. So soll die Erde nach und nach ausgehöhlt werden, um unterirdische Gärten zu erschaffen. Die Pflanzen sollen Häuser zum Einsturz bringen und die Straßen fluten, damit sie die Stadt plündern kann. Weit hergeholt? Schierer Wahnsinn, findet auch Batman. Doch Ivy gibt ihm dafür die Schuld.

Der fragwürdige Plan scheitert daran, dass Batman die Pflanzenmonster niederschlägt und Jason Ivy mit einem Fingerdrucktrick bewusstlos macht. Und wieder mal stellt sich die Frage: Wozu der ganze Aufwand? Wozu eine Stadt vernichten, wenn man es nur auf Geld abgesehen hat? Mit der Technologie, die dafür entwickelt wurde, hätte man locker reich werden können.

Poison Ivy braucht – abgesehen von Logik – ein besseres Motiv als Gier, nämlich Idealismus. Den kriegt sie erst nach der Crisis.

Hinweis: Der zweite Teil der Geschichte ist enthalten in Tales of the Batman: Gene Colan Vol. 2. Aber eben nur der zweite Teil – was auch auf andere Storys in dem Band zutrifft.

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