Don Newton

Poison Ivy plant die Apokalypse

DC Comics

Titel: The Green Ghosts of Gotham/Brambles

Autor/Zeichner: Doug Moench/Don Newton, Gene Colan

Erschienen: 1984 (Batman #367/Detective Comics #534)


Poison Ivy schickt die Sporen los: Ein paar fallen ins Wasser und gebären Pflanzenungeheuer, die an Swamp Thing erinnern, aber keinen Verstand haben. Ivy hat sie mit dem Wissenschaftler Lignier erschaffen. Nun machen sie Gotham unsicher – als „green ghosts“. Parallel dazu lädt Ivy Vorstandsmitglieder der Wayne Foundation zu sich nach Hause ein, in ihr grünes Refugium „Exotica“, damit sie sich dort erholen und sich ihrem Willen ergeben können. Ivy erscheint als Eva in diesem neuen Paradies.

Batman und Jason Todd (der hier in einem neuen Kostüm nicht als Robin unterwegs ist) müssen gegen grüne Monster kämpfen, Jason wird fast von Ivy vergiftet und am Ende setzt sie auf der Flucht ihre Pflanzen in Flammen, sodass auch ihre neuesten Kreationen verbrennen.

Poison Ivy fantasiert von Gothams Untergang. (DC Comics)

Aber wozu das Ganze? Einerseits will sich Ivy an der Wayne Foundation für ihren letzten gescheiterten Coup rächen und wieder Geld zu stehlen. Andererseits wird der Plan schnell vereitelt, da Lucius Fox vorgesorgt hat. Dann werden die Green Ghosts mit dem Bewusstsein der Vorstandsmitglieder gespeist, allerdings auch nur, um willenlos Ivy zu gehorchen.

Doch eigentlich will Ivy mit ihren Monstern Pflanzen erschaffen, die ohne Licht auskommen und stattdessen alle Nahrung aus der Erde beziehen. So soll die Erde nach und nach ausgehöhlt werden, um unterirdische Gärten zu erschaffen. Die Pflanzen sollen Häuser zum Einsturz bringen und die Straßen fluten, damit sie die Stadt plündern kann. Weit hergeholt? Schierer Wahnsinn, findet auch Batman. Doch Ivy gibt ihm dafür die Schuld.

Der fragwürdige Plan scheitert daran, dass Batman die Pflanzenmonster niederschlägt und Jason Ivy mit einem Fingerdrucktrick bewusstlos macht. Und wieder mal stellt sich die Frage: Wozu der ganze Aufwand? Wozu eine Stadt vernichten, wenn man es nur auf Geld abgesehen hat? Mit der Technologie, die dafür entwickelt wurde, hätte man locker reich werden können.

Poison Ivy braucht – abgesehen von Logik – ein besseres Motiv als Gier, nämlich Idealismus. Den kriegt sie erst nach der Crisis.

Hinweis: Der zweite Teil der Geschichte ist enthalten in Tales of the Batman: Gene Colan Vol. 2. Aber eben nur der zweite Teil – was auch auf andere Storys in dem Band zutrifft.

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Hüte mit Potenzial

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DC Comics

Titel: One Hat Madder/Bedtime Stories

Autor/Zeichner: Doug Moench/Don Newton

Erschienen: 1984 (Batman #378-379)


Eigentlich ist der Mad Hatter tot. Gestorben auf der Flucht vor Batman, als er vor einen Zug fiel, nachzulesen in Detective Comics #526 (1983). Ein Jahr später ist er wieder da und erfreut sich bester Gesundheit. Wie das? Er ist gar nicht vom Zug erfasst worden, sondern von der Brücke gefallen und dann auch noch zufällig auf einen Laster, der eine Matratze transportiert hat. Wie gut, dass Batman sich die Mühe gespart hat, nach unten zu schauen.

Jetzt verschickt der Hutmacher einen Hut an Nocturna (Natalia Knight), eine blasse Schurkin (eingeführt in Batman #363, 1983), die Bruce Waynes Geheimnis kennt und ihn hier auch noch um die Adoption von Jason Todd bringt. (Sie wäre mal einen eigenen Artikel wert.) Der Hatter will mit dem Hut ihr Wissen abschöpfen und herausfinden, wo die verschwundene Beute ihres Geliebten Anton Knight ist.

Als Batman nach Anton Knight sucht und dabei Natalias Penthouse betritt, erwischt der den Hatter auf frischer Tat. Der Schurke macht Nocturna dann zur willenlosen Mordwaffe. Batman muss sich gegen ihren messerscharfen Gürtel wehren, während Robin den Hatter jagt und von dessen Affen angegriffen wird. Schließlich kann Batman Nocturna mit einem Kissen überwältigen und Robin deaktiviert den Hut, weil der Hatter netterweise seinen Computerkoffer dagelassen hat.

Mad Hatters Zombies

Bei der Revanche im zweiten Teil will der Hutmacher dann einfach nur Rache. Er stattet mehrere Hüte mit Gedankenkontrollbändern aus und verteilt sie an einige Männer, die in einer alten Pharmafabrik Arbeit suchen. Die Hüte setzen das (angeblich) ungenutzte Potenzial des Gehirns frei und damit auch des Körpers: Die Menschen werden dadurch paradoxerweise zwar zu willenlosen Sklaven, entwickeln aber Superkräfte, können etwa mit Schornsteinen um sich werfen. (Damit wird weiter der Zehn-Prozent-Mythos gepflegt.)

Lucius Fox knackt den Code von Hatters Computer und findet heraus, wo sich der Schurke aufhält. Batman schnappt sich dann Robin (aus Nocturnas Obhut) und tappt mit ihm nach altem Brauch in die Falle. Zuerst jagt der Schurke seine Hut-Zombies auf das Dynamische Duo und falls die versagen, will er die Fabrik in die Luft jagen. (Warum dann nicht gleich so?) Die Super-Zombies loszuwerden ist einfach: Man muss ihnen nur die Hüte vom Kopf schlagen. Vor der Explosion bewahrt sie Nocturna, die als Deus ex machina den Hatter außer Gefecht setzt.

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Nocturna und Mad Hatter. (DC Comics)

So, jetzt aber ab nach Hause, Jason. Morgen ist wieder Schule, sagt Nocturna. Sehr vernünftig. Haben wir das je von Batman gehört?

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Killer Croc ist nicht zu fassen

DC Comics

Wie Jason Todd auf Batman traf, habe ich bereits erzählt – in Second Chances. Doch die Geschichte von 1987 lief vier Jahre zuvor, in ihrer ersten Variante, noch ganz anders ab – und war eng verknüpft mit dem ersten Auftritt von Killer Croc.

Erster Auftritt ist vielleicht zu viel gesagt, denn Croc taucht in Detectice Comics #523 (1983) zunächst als graue Eminenz auf, ein Mann mit Trenchcoat und Hut, dessen Gesicht im Schatten liegt. Er ist der Chef einer kleinen Bande von Gaunern, die Solomon Grundy dafür benutzen, Pelze zu stehlen. Dafür dass Grundy Schaufenster einwirft, bekommt er die Puppen zum spielen. Batman betrachtet Grundy trotz seines Bewusstseins nicht als Lebewesen und lockt ihn in eine Falle, in der er verbrennt. Zwar hat Batman hinterher keine Gewissensbisse, hinterfragt aber immerhin sein Tun. (Wenn ihr mich fragt, ist es kaltblütiger Mord.)

Eine Ausgabe später, in Batman #357, arbeitet Croc für einen Gangsterboss, der sich The Squid nennt und einen Riesen-Kalmar als Haustier hat, den er mit unliebsamen Menschen füttert. Squid lässt den Sloan-Zirkus um Schutzgeld erpressen (10.000 Dollar pro Tag würde jeden in den Ruin treiben). In diesem Zirkus arbeiten auch die Flying Todds mit Jason als Trapezkünstler – wie damals auch die Flying Graysons. Die Geschichte von Dick Grayson scheint sich zu wiederholen. Dick lernt die Todds kennen.

Batman kommt Squid auf die Spur, landet aber im Wassertank als Kalmar-Futter (Detective Comics #524). Nachdem er entkommt, verlässt Croc seinen Chef und nennt ihn einen Loser. Als Squid ihn daraufhin packt, fällt Croc der Hut vom Kopf und wir sehen zum ersten Mal seine schuppige Haut. Beim zweiten Kampf zwischen Batman und Squid erschießt Croc seinen ehemaligen Boss aus der Ferne. Batman jagt dann den mysteriösen Killer.

Killer Crocs Vorgeschichte

Croc macht sich weiterhin in der Unterwelt einen Namen als Dieb. Schließlich findet er in seinem geheimen Apartment Batman – und ist ganz und gar nicht erfreut. Nachdem er Batman niedergeschlagen hat, sprengt Croc alles in die Luft, weil der Eindringling seine Privatsphäre ruiniert hat. (Jeder, bei dem schon mal eingebrochen wurde, kennt sicher das Gefühl.) Bei der nächsten Konfrontation in der Kanalisation kann Croc wieder entwischen. Hier erfahren wir, dass er einst ein Zirkusfreak in Florida war, wo er mit Alligatoren gerungen hat. Noch später kommt die typische Vorgeschichte einer traurigen Jugend, die im Knast endete.

Nach dem jüngsten Kampf mit Batman denkt Croc, er habe ihn getötet. Also versammelt er Gothams Unterwelt im Reptilienhaus des Zoos und ruft sich als neuer Oberboss von Gotham aus (Batman #359). Weil aber die anderen ihn daran erinnern, es gäbe da noch Tony Falco, der zwar im Knast sitzt, aber immer noch das Sagen hat. Croc bricht ins Gefängnis ein und metzelt Falco dahin. Wieder taucht Batman auf, wieder scheitert er gegen ihn. Croc scheint übermächtig zu sein.

Alle Schurken gegen Batman

In der Zwischenzeit zieht Dick Grayson die Eltern von Jason Todd in seine Suche nach Croc hinein. Sie finden ihn, werden von ihm ermordet und den Krokodilen im Zoo zum Fraß vorgeworfen. Das geschieht in Detective Comics #526, die deshalb eine extragroße Jubiläumsausgabe ist, weil Batman hier seinen 500. Auftritt in der Serie feiert. (2020 feierte man in Detective Comics #1027 den 1000. Auftritt.) In der Story All My Enemies Against Me versammelt Croc alle bekannten und einige unbekannte Schurken, um gemeinsam endlich Batman zu erledigen.

Alle gegen einen: Detective Comics #526 (DC Comics)

Catwoman und Talia al Ghul sind nicht so begeistert von der Idee. Sie büchsen aus, um ihren Geliebten zu warnen und helfen ihm gemeinsam, die Gefahr abzuwehren. Doch einen richtigen Plan scheint die Schurkenriege nicht zu haben. Riddler, Cavalier und Scarecrow sind schnell besiegt, der Mad Hatter fällt vor einen Zug und stirbt. Ähnlich geht es später weiter: Die Schurken werden jeweils in leicht verdaulichen Kleingruppen zusammengeschlagen. Am Ende bleibt nur der Joker übrig.

Jason Todd entdeckt die Bathöhle. (DC Comics)

Dick Grayson bringt den um seine Eltern besorgten Jason nach Wayne Manor, wo dieser die Bathöhle entdeckt und sich ein alternatives Robin-Kostüm anzieht. Der noch amtierende Robin und Batgirl entdecken derweil, was Croc den Todds angetan hat – Jason ahnt nichts davon. Erst am Ende, als Batman in einer Brauerei gegen Croc kämpft, erfährt er die grauenhafte Wahrheit und kann dabei helfen, den Schurken bewusstlos zu schlagen. (Zuvor rettet er auch Catwoman und Talia, die mit Batman gefangen genommen wurden.)

Jason Todd probiert sein erstes Robin-Kostüm an. (DC Comics)

Dick Grayson gibt sich die Mitschuld am Tod der Todds und will Jason adoptieren. Bruce Wayne bietet dem Waisen Trost wie einst auch Dick.

Erst in Batman #366  wird Jason Todd erstmals offiziell, wenn auch noch nicht mit dem Segen von Batman, zu Robin. Nach dem Reboot verliert er seinen Zirkus-Bezug und wird zu einem Kleinkriminellen, der nach kurzer Zeit als Robin vom Joker getötet wird (A Death in the Family). Schließlich feiert Jason seine Wiederauferstehung als Red Hood.

Hinweis: Die Geschichte von Killer Croc und Jason Todd ist nachzulesen in Tales of the Batman: Gerry Conway Vol. 3 (2019).

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Per Angstgas nach Arkham

DC Comics

Titel: The 6 Days of the Scarecrow

Autor/Zeichner: Gerry Conway/Don Newton

Erschienen: 1981 (Detective Comics #503), Paperback 2016 (Batman Arkham: Scarecrow)


Ein Bürgermeisterkandidat will Batman loswerden, Bruce Wayne träumt von Selina Kyle – der erste März, ein ganz normaler Tag in Gotham also. Doch dann wird Batman nachts plötzlich von einem Pfeil in den Nacken getroffen. Woher der Angriff kommt, wird erst am nächsten Tag deutlich, als James Gordon bei einem Treffen plötzlich große Angst vor Bruce Wayne verspürt.

Batman merkt es, als er einen Überfall verhindern will: Die Menschen rennen vor ihm davon. „Am I going mad? Or has the Batman become so fearful a figure — he terrorizes even the innocent?“ Nein, bester Detektiv der Welt, es ist die andere, etwas wahrscheinlichere Erklärung: Scarecrow! Wer sonst? Ähnliches ist ja bereits in Batman’s Evil Eye (Detective Comics #389, 1969) passiert. Die Vogelscheuche hat auf einer Farm, unterhalb einer Scheune, ein Supergeheimlabor gebaut mit lauter Wissenschaftlern in weißen Kitteln. Dort hat er eine Angstdroge entwickelt, mit der man sogar Füchsen Angst vor Kaninchen einjagen kann.

Da er nicht mehr vor die Tür gehen kann, ohne dass er jeden in Panik versetzt, verordnet Batman sich selbst Quarantäne und denkt:

„How ironic. I chose my disguise as the Batman to strike fear into the criminal heart … but now I’ve become so frightening, I don’t dare show my face on the street! Is this how my career ends? Am I to become a prisoner of my own mystique?“

Er schickt Robin und Batgirl los, für ihn die Detektivarbeit zu übernehmen. Währenddessen treiben Scarecrows Schergen in Vogelscheuchenkostümen ihr Unwesen im Gotham Trade Center, wo sie mit Angstgas um sich schmeißen. Sie entkommen, weil Robin von hinten einen Sack über die Rübe gepfeffert bekommt.

Batman als Vogelscheuche

Der Fetzen eines Maiskolbens ist später die Spur, die die beiden Hiwis nach Hudson County führt, weil es da die nächsten Maisfelder gibt. Und natürlich ist die offensichtlichste Spur die richtige, aber Batgirl hat sogar den Stadt herausgefunden, wo sich Scarecrow versteckt. Dort finden die beiden eine Vogelscheuche mit einer Batman-Puppe – und brechen vor Angst zusammen.

Dann setzt Scarecrow eine Puppe, die aussieht wie er in Gordons Büro und teilt ihm mit, dass er Batgirl und Robin festhält. Natürlich immer noch maskiert. Natürlich bringt er sie nicht sofort um, sondern will ihnen Angstpheromone spritzen. Doch dagegen hat Batman was einzuwenden. Scarecrow schickt eine Robotereule auf seinen Gegner los, Batman zündet etwas Heu an, setzt die Eule in Flammen und es bricht ein Brand aus, weil in der Scheune alles voller Heuballen ist, wohl als Füllung für die Kostüme.

Durch einen sehr unwahrscheinlichen Zufall bekommt Scarecrow selbst sein Angstserum gespritzt und hat am Ende sogar Angst vor sich selbst. So landet er erstmals im neuen Arkham Hospital. Damit ist der moderne Scarecrow endlich so wie wir ihn heute kennen.

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Kein Land für alte Clowns

DC Comics

Titel: Ruins/Laugh, Killer, Laugh/The Joker Is Wild

Autor/Zeichner: Doug Moench/Don Newton, Gene Colan

Erschienen: 1983 (Batman #365, Detective Comics #532, Batman #366), Hardcover 2019 (The Joker: The Bronze Age Omnibus)


Von 1960 bis 1996 befand sich Guatemala im Bürgerkrieg. Die USA haben ihren Teil dazu beigetragen, dass es soweit kommen konnte. Insgesamt wurden 150.000 bis 250.000 Menschen getötet. Unter Diktator Efraín Ríos Montt wurden in den Jahren 1982 und 1983 Massenmorde und andere Gräueltaten begangen. Er wurde deswegen im Jahr 2013 zu 80 Jahren Haft verurteilt. Vor diesem Hintergrund liest sich die folgende Geschichte mit einem bitteren Beigeschmack.

Vicky Vale ist in Guatemala unterwegs, um über den dortigen Bürgerkrieg zu berichten, dann wird sie von einer Gruppe vermeintlicher Rebellen gefangen genommen und in eine alte Ruine gebracht. Von dort aus kann sie mit einer List eine Botschaft nach Gotham schicken, sodass die Polizei und durch Zufall auch Bruce Wayne davon Wind kriegen. Seine Beziehung zu Vicky ist gerade an ein Ende gekommen, trotzdem steigt er für sie ins Batman-Kostüm und fliegt zu ihrer Rettung.

Guatemala soll Joker-Land werden

Vickys Entführer ist der Joker. Er plant, das Militär gegen die Rebellen auszuspielen und am Ende selbst das Land zu übernehmen: Guatemala soll Joker-Land werden. Dafür hat der Clown große Pläne. Aus den Pyramiden sollen etwa Springteufel herauskommen. Eine kleine Achterbahn mit Joker-Zug hat er schon einmal errichtet. Fragen wir lieber nicht, wie er das geschafft hat. Oder wozu der ganze Aufwand gut sein soll. Am Ende geht es ihm wie immer um sein verdrehtes Verständnis von Spaß. So sagt er auch über Batman, dass er ihn auch nur deshalb nicht getötet oder ihn demaskiert habe – wo wäre da der Witz?

Also muss sich Batman gegen Indianer, Leoparden und Ganoven Rebellen zur Wehr setzen und wird auf den Joker-Zug gespannt, der Vicky überfahren soll. Batman befreit sich wie immer sehr kreativ aus dieser Todesfalle, schaltet den Joker aus, aber statt ihn festzuhalten, haut er mit Vicky lieber ab und verhindert ein Attentat, das der Joker auf den General verüben will. Daraufhin verbünden sich Rebellen und Armee, um den gemeinsamen Feind zu besiegen. Am Ende herrscht zwar immer noch kein Frieden, aber Vicky Vale kann festhalten, wie sich zwei Todfeinde gegenseitig ihren Respekt bezeugen.

Jason Todd als Robin

In all dem Schabernack schwingt also durchaus Zeitkritik durch: Der Joker wird zum Symbol für die Absurdität des Bürgerkrieges und die Gefahr von Anarchie und Chaos. Das versöhnliche Ende wirkt trotzdem ziemlich weltfremd und naiv. Und vor dem Hintergrund der wahren Massaker erscheint die vergleichsweise harmlose Joker-Story sogar ziemlich geschmacklos.

Übrigens: In dieser Geschichte hat nicht nur Jason Todd seinen ersten Auftritt als Robin (Batman #366) (indem er sich – typisch – Batman widersetzt, ihm nach Guatemala folgt und den Joker ausknockt), sondern Alfred sieht auch seine Tochter Julia wieder, die endlich erfahren hat, dass er ihr Vater ist. Aber das sind Geschichten für ein anderes Mal.

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Alfred bekommt eine Tochter

DC Comics

Titel: The Man Who Killed Mlle. Marie/Who Shot Mlle. Marie?

Autor/Zeichner: Gerry Conway/Don Newton

Erschienen: 1981 (Detective Comics #501-502), Hardcover 2017 (Tales of the Batman: Gerry Conway Vol. 1), Paperback 2020 (Batman Allies: Alfred Pennyworth)


Alfred Pennyworth und Lucius Fox bekommen jeweils ein Telegramm aus Paris und brechen plötzlich dorthin auf. Bruce Wayne ist skeptisch und reist hinterher. Dort erklärt ihm der Geheimdienst, dass die beiden einst im Zweiten Weltkrieg den französischen Widerstand unterstützt haben, Alfred für den britischen, Lucius für den amerikanischen Geheimdienst. Unabhängig voneinander haben sie mit der berühmten Widerstandskämpferin Mademoiselle Marie gekämpft. Aber die wurde eines Tages von einem Unbekannten ermordet. Alfred und Lucius werden nach Frankreich geholt, um den Mord aufzuklären. Doch als Batman die beiden aufsucht, werden sie von einigen Resistance-Kämpfern überfallen, angeführt von einer gewissen Julia Remarque, der Tochter von Mlle. Marie. Batman will sie beschützen, aber da schlägt ihn Alfred von hinten nieder, um Julia zu schützen. Daraufhin beschuldigt sie Alfred des Mordes an ihrer Mutter.

Während Batman in einer Scheune gefesselt wird, hält Julia mit den anderen ein Tribunal ab, bei dem der Schuldige bereits feststeht. Doch Alfred schweigt zu den Vorwürfen. Batman befreit sich und versucht, innerhalb eines Tages Alfreds Unschuld zu beweisen und den wahren Mörder zu finden. Das gelingt ihm auch so schnell, dass man sich fragt, warum nicht Julia von selbst darauf gekommen ist. Aber es ist nicht die einzige Frage, die offen bleibt. Denn während der Ermittlung stellt sich heraus, dass Julia Alfreds Tochter ist. Alfred wusste es von Anfang an, hat sie finanziell unterstützt, aber offenbart sich ihr gegenüber bis zum Schluss nicht als Vater. Angeblich um sie nicht zu verstören. Aber ist sie mit ihrer Rachsucht nicht schon verstört genug? Warum sollte er nach dem ganzen Drama nicht die Wahrheit sagen?

Damit endet dieser Zweiteiler seltsam unbefriedigend. Alfreds wahre Verwandtschaft wird zwar erweitert (nach seinem Bruder und seiner Nichte), aber es bleibt alles ohne Folgen. Alle kehren zurück zum Status quo, sodass Alfred weiter nur Ersatzvater für Bruce und Ersatzgroßvater für Dick Grayson spielen muss.

Ach ja: Und was hat am Ende Lucius Fox mit all dem zu tun? Warum wurde auch er nach Paris gebracht? Keine Ahnung.

(Julia Pennyworth bekommt viel später, in Batman Eternal, eine größere Rolle in Alfreds Leben.)

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Warum Hugo Strange sich für den besseren Batman hält

Titel: The Double Life of Hugo Strange

Autor/Zeichner: Gerry Conway/Don Newton

Erschienen: 1983 (Batman #356), Paperback 2018 (Batman Arkham: Hugo Strange), Hardcover 2019 (Tales of the Batman: Gerry Conway Vol. 3)


Hugo Strange hat ein neues Hobby gefunden: sich wie Batman verkleiden. Diesmal hat er einen neuen finsteren Plan. Als Bruce Wayne von einem Date mit Vicky Vale zurückkehrt, wird er von einem Gas betäubt. Er kommt wieder zu sich und ist plötzlich in Wayne Manor. Alfred begrüßt ihn mit Tee, dann mit einem Messer. Bruce knockt ihn aus, Alfred verschwindet und taucht plötzlich wieder, als wäre nichts gewesen, mit Tee auf.

Hugo Strange beobachtet das Szenario über eine Kamera und freut sich. Denn das Ganze ist ein böses Spiel. Im echten Wayne Manor fragen sich Alfred, Dick und Vicky, wo Bruce bleiben mag. Bruce steigt im falschen Zuhause unter die Dusche, da versucht Robin, ihn zu erwürgen. Bruce kann es noch verhindern, Robin verschwindet und taucht als ahnungsloser Dick wieder auf. Dann wird auch Bruce klar: Es sind alles Roboter.

Er steigt in die Batcave, da erwartet ihn schon Hugo Strange, rasiert und im Batman-Kostüm. Er ist so nett, für den anstehenden Zweikampf Bruce ein weiteres zu reichen. Während der sich umzieht, erklärt Strange, wie er Thornes Mordversuch überlebt hat (siehe Strange Apparitions, Detective Comics #472, 1977). Man prügelt sich, als Robin dazukommt, sieht sich Strange plötzlich besiegt und jagt seinen Wayne-Manor-Nachbau in die Luft. Am Ende rettet Batman noch Alfred vor einem Bruce-Wayne-Roboter, der ihn zu erschießen versucht.

Aber wozu der ganze Aufwand mit Kostümen, Robotern und Nachbau? „Because you’re the best, Batman! I built this house–this cave–my mandroids–not only to confuse you–but also to test myself–so I’d be ready to assume your fallen mantle.“ Hugo Strange hält sich selbst für einen besseren Batman, weil er keine Schwächen hat: Er ist skrupelloser.

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Von Batman zu Man-Bat (Teil 4)

Titel: Bring Back Killer Krag/Prescription For Tragedy

Autor/Zeichner: Bob Haney, Martin Pasko/Jim Aparo, Don Newton

Erschienen: 1975/1980 (The Brave and the Bold #119, #165)


Batman und Gordon beim Pferderennen. Sie wollen einen Anschlag auf den Pferdebesitzer Augie Moran verhindern, durchgeführt von Killer Krag. Doch dann wird er von einem falschen Jockey erschossen, der Killer flieht außer Landes nach Santa Cruz. Als Morans Frau eine Belohnung für den Mörder aussetzt, nimmt Kirk Langstrom die Herausforderung an. Mit dem Geld will er weiter daran forschen, wie er der beste Verbrechensbekämpfer der Welt wird. Er verwandelt sich in Man-Bat und fliegt los.

Aber auch Batman fliegt hin, um Krag zurückzuholen. Als er auf Santa Cruz eintrifft, rettet ihn Man-Bat vor feindlichen Angriffen, lässt ihn verletzt zurück und will sich allein beweisen. Kirks Ego bekommt einen Schub, als er sich vor Voodoo-Jüngern als Bat-God ausgibt. Doch als die seinetwegen zwei CIA-Agenten umbringen, bekommt er Schuldgefühle. Und nachdem sich auch noch Vampirfledermäuse auf ihn gestürzt haben, kommt die Reue: „Maybe I have been too arrogant!“

Batman und Man-Bat arbeiten zusammen. Und zusammen werden sie auch gefangen genommen. Krag will ein Lösegeld erpressen. Als er es nicht bekommt, will er die beiden umbringen. Doch dann springt Batman plötzlich selbst als Riesenfledermaus aus dem Käfig, samt blauen Riesenohren und Flügeln. Er befreit Man-Bat und alles wird wieder gut. Was passiert ist? Langstrom hat Batman sein Man-Bat-Serum gegeben. Am Ende verwandelt er sich dank Gegenmittel zurück. Und Kirk bekommt zur Belohnung das Geld. Ob das wirklich eine gute Idee ist?

Fünf Jahre treffen die beiden wieder in The Brave and the Bold zusammen. Diesmal hat Kirk ein ernstes Problem: Zusammen mit seiner Frau Francine haben sie ein Kind in die Welt gesetzt. Keine gute Idee, denn wegen des Man-Bat-Serums ist die Tochter ein Mutant geworden, die  wegen überempfindlicher Gehörs nicht schlafen kann. Sie braucht dringend ein medizinisches Wunder. Kirk besorgt als Man-Bat Serotonal, eine illegale Droge – das zieht Batmans Aufmerksamkeit auf sich.

Das Problem: Die Behandlung stellt ein Risiko dar. Denn die Drogen sind mit tödlichen Bakterien kontaminiert. Das wissen die Langstroms aber nicht. Als Batman vor der Behandlung interveniert, kommt es zwischen ihm und Man-Bat zum Kampf – und schließlich kooperieren sie doch, um die Schurken hochzunehmen. Am Ende stellt sich heraus, dass offenbar nicht mal die Hälfte der Drogen kontaminiert war. Man-Bat ist sauer auf Batman, weil er ihn um seine Chance gebracht hat, seine Tochter zu heilen. Sollte sie sterben, schwört er Rache …

>> Liste der Man-Bat-Comics
>> The Brave and the Bold

Ra’s al Ghul: Wie alles begann (Teil 3)

Titel: Tales of the Demon

Autor/Zeichner: Dennis O’Neil/Michael Golden, Don Newton

Erschienen: 1978-1980 (DC Special Series #15, Detective Comics #485, 489, 490), Paperback 1991


Was bisher geschah: Ra’s al Ghul will Batman zu seinem Nachfolger machen und mit seiner Tochter Talia verheiraten (Tales of the Demon, Teil 1). Nachdem die ersten Versuche scheiterten und Ra’s ins Gefängnis kam, hat Ra’s einen Mord an Talia und ihm selbst inszeniert und Batman als Schuldigen dastehen lassen (siehe Detective Comics #444-448). Ra’s kam als falsche Leiche frei. Batman und Talia lieben immer noch einander, aber das ist zum Scheitern verurteilt.

Was jetzt geschieht: Ra’s al Ghul entführt Batman und erklärt ihn und Talia zu Mann und Frau. Dass Batman nicht einwilligt, spielt keine Rolle. In seiner Kultur, sagt Ra’s, reiche die Zustimmung der Braut und ihres Vaters. (Ich frage mich, in welcher Kultur das irgendwie praktikabel sein kann, aber sei’s drum.) Auch wenn Talia für ihn alles ist, was eine Frau sein soll (schön, intelligent, loyal), kann Batman diese Ehe nicht ernst nehmen.

Aber das Unfassbare geschieht in der Hochzeitsnacht: Batman schlägt Talia bewusstlos. Einfach so. Mit der Faust ins Gesicht. Dass er dabei um Verzeihung bittet, macht es kein bisschen besser. Batman schlägt seine Geliebte! Und das im Jahr 1978 – dagegen ist sein „Quiet or papa spank“ gegenüber Catwoman (Batman #1, 1940) harmlos.

Batman schlägt Talia K.O.

Allerdings ist unsere Talia nicht nachtragend. Nachdem Batman Ra’s an einem Diamantenraub gehindert hat, bewahrt sie Batman vor einer tödlichen Kugel und widersetzt sich ihrem Vater und gibt Batman den obligatorischen Abschiedskuss, als wäre nichts gewesen. Und tatsächlich sieht man nicht einmal einen blauen Fleck in ihrem Gesicht. Übrigens trägt sie in dieser Szene nur einen Bikini – warum auch immer. Beziehungsstatus: It’s complicated …

In den restlichen drei Kapiteln (Detective Comics #485, 489, 490) geht es dann weniger um Ra’s al Ghul als um die League of Assassins und ihren Anführer Sensei. Die ehemalige Batwoman Kathy Kane, die jetzt einen Zirkus betreibt, wird von den Attentätern ermordet. Da erscheint Ra’s am Tatort und Batman vermutet, dass er Kathy gegenüber Sensei als Bedrohung dargestellt hat. Klar ist nur: Ra’s versucht, totale Kontrolle über die League zu bekommen.

Ohne auch nur kurz um seine einstige Gefährtin zu trauern oder ein Wort in Gedenken über sie zu verlieren, jagt Batman den Attentäter: Bronze Tiger, einen Martial Arts-Meister mit Tigermaske. Als Batman ihn im Duell fast besiegt, will Sensei ihn umbringen lassen, der Tiger protestiert, dann will Sensei auch ihn töten lassen und Batman muss ihm das Leben retten.

Schließlich plant Sensei, Religionsvertreter bei einem Friedenstreffen zu töten. Wie es sich für Terroristen gehört, geht er nicht den einfachsten Weg, sondern will das Haus mit einem Erdbeben zum Einsturz bringen. Ein Geologe soll ihm dabei helfen. Und dann wird es absurd: Auf der Flucht vor den Bösen platzt der Geologe in ein Bingo-Spiel rein und zerstört auf der Nummernanzeige zwei Zahlen. Der Vorfall steht dann in der Zeitung, Alfred liest Bruce den Artikel vor und dann schließt Bruce, dass der Mann ihm damit einen Ort auf der Karte vermitteln wollte. Er hätte auch einfach die Polizei anrufen können. Aber wie gut, dass Alfred so aufmerksam die Panorama-Seiten liest und Batman Gedanken von Wirrköpfen lesen kann …

Noch absurder endet eine Verfolgungsjagd auf einem Rummelplatz: Ein Attentäter entführt den Geologen und fährt mit ihm erstmal Achterbahn. Vielleicht hätte jemand dem Mann mal sagen sollen, dass er damit nicht weit kommt, aber Batman hat natürlich wieder mal eine halsbrecherische Herausforderung zu meistern. Er hätte allerdings einfach warten können, bis der Wagen wieder am Ausgangspunkt zurück ist.

Batmans Spoiler-Warnung

Und als man denkt, es geht nicht mehr blöder, legt Dennis O’Neil noch einen drauf: Als sich Batman mit dem Batgyro dem Versammlungsort der Religionsvertreter nähert, ordnet James Gordon ohne zu zögern an, auf ihn zu schießen. Batman stürzt ab. Als er kurz darauf Gordon trifft, scheint er allerdings nicht nachtragend zu sein. Allerdings scheint Gordon seinem Freund auch dann nicht zu vertrauen, als dieser ihn vor den kommenden Gefahren warnt. Batman wird ziemlich sauer. Sensei nutzt die Chance und haut ab.

Als am Ende Ra’s auftaucht, ist immer noch nicht klar, ob er mit dem Mord an Kathy Kane zu tun hat. Batman will ihn festnehmen, aber da schießt ihm Talia einen Betäubungspfeil in den Rücken. Später wacht er bei ihr in einem idyllischen Landhaus auf und alles scheint vergeben und vergessen. (Vielleicht weil er noch Gewissensbisse wegen des Schlags hat?) Von Talia überredet gönnt sich Batman mal einen Tag Ruhe. Was das bedeutet, bleibt der Fantasie der Leser überlassen.

Damit enden die Tales of the Demon so unbefriedigend wie unüberzeugend. Abgesehen von der fragwürdigen Handlung erschließt sich nicht, was Batman, der sonst so Unbestechliche, an Talia findet. Er weiß nichts über sie, außer dass sie ihn mehrfach belogen und hintergangen hat, sie ist alles andere als loyal, sondern extrem sprunghaft, aber im Zweifel dem Vater ergeben. Kurz: Wenn sie keine Verbrecherin ist, ist sie zumindest eine Helferin. So eine Beziehung ist toxisch. Batman fällt hier mehr aus der Rolle als er es bei Catwoman und anderen Frauen getan hat. Das muss wohl wahre Liebe sein …

>> Liste der Ra’s al Ghul-Comics

Pinguin fliegt zum Südpol

Titel: Pieces of Penguin/C-C-Cold!

Autor/Zeichner: Doug Moench/Don Newton

Erschienen: 1984 (Batman #374, Detective Comics #541), Paperback 2018 (Batman: Arkham – Penguin, nur Teil 1!)


Der Pinguin schlägt wieder zu: Mit einem explodierenden Roboter-Pinguin lässt er die Schaufenster eines Juweliers zerspringen und bedient sich selbst. Doch er hat noch größeres vor. Dann sucht er Vicky Vale auf. Die Reporterin soll Fotos von ihm machen, die ihn in einem besseren Licht darstellen, als es seinem öffentlichen Image entspricht.

Wieder bricht sein übergroßes Ego durch: Auch wenn bisher Batman immer gewonnen hat, hält sich der Pinguin für einen besseren Verbrecher als den Joker und andere, denn immerhin seien ihm vor seinen Festnahmen stets zwei bis drei brillante Raubzüge gelungen. Doch Vicky weigert sich – nicht ohne heimlich ein Foto von ihm zu schießen, aller Gefahr zum Trotz.

Der Piguin lässt noch einmal Juwelen rauben, ohne dass ihm Batman und Robin etwas anhängen können. Dann entführt er einen Reporter, um Regierungsgeheimnisse aus ihm herauszubekommen. Mit denen fliegt er dann in die Antarktis, um sie an die Russen zu verhökern. Warum die weite Reise? Klar, weil es die Heimat der Pinguine ist. Batman fliegt hinterher. Kaum ist er da, schießt der Pinguin dessen Flugzeug mit einer Rakete ab.

Im Eis zeigt sich, wie schlecht Batman ausgestattet ist: Trotz dreifacher Thermokleidung friert er, während dem Pinguin im Frack kein bisschen kalt ist, sogar ein Sturz in eiskaltes Wasser (das kurioserweise nicht gefroren ist) macht ihm nichts aus, während Batman beinahe draufgeht. Der Pinguin scheint so etwas wie Superkräfte zu haben, ohne jegliche Erklärung. Als würde allein sein Name und seine Vorliebe für Vögel ausreichen, um ihn gegen Kälte immun zu machen. Vielleicht wärmt ihn auch nur sein großes Selbstvertraue, wer weiß.

Das Finale endet banal: Der Pinguin hat keine Regierungsgeheimnisse verraten, er ist nämlich trotz allem Patriot, sondern hat die Russen reingelegt. Die wahren Aufnahmen wollte er dem Pentagon verkaufen. (Wie sich das mit Patriotismus verträgt, erklärt er nicht.) Die beiden werden wieder in den Permafrost zurückgeschickt, dann erbarmen sich die Russen ihrer doch und rufen für sie Hilfe. Batman revanchiert sich beim Pinguin trotz Schwäche mit einer Faust ins Gesicht.

(Eine Schlussbemerkung: Leser der Anthologie Batman Arkham: Penguin (2018) bekommen unerklärlicherweise nur die erste Hälfte der Geschichte geboten. Das ist einfach nur dreist. Vielleicht haben sich die DC-Redakteure zu sehr vom Pinguin inspirieren lassen.)

>> Liste der Batman-Comics