One-shot

One Bad Day: Clayface geht nach Hollywood

DC Comics

Titel: Batman: One Bad Day – Clayface

Autor/Zeichner: Collin Kelly, Jackson Lanzing/Xermanico

Erschienen: 2023 (One-Shot)


Clayface (Basil Karlo) ist mal wieder aus Arkham ausgebüchst und hat Gotham verlassen. Nach Westen, nach Los Angeles, Hollywood, um genau zu sein. Dort will er sein Glück erneut als Schauspieler versuchen. Er nimmt die Form eines jungen Mannes an, nennt sich Clay, schlägt sich als Kellner durch und geht zu Vorsprechen. Als er abgelehnt wird, aber sein Kollege (und Freund) die begehrte Rolle kriegt, bricht die alte Gewohnheit wieder durch: Clayface wird zum Mörder und spielt nun eine Doppelrolle.

In welchem Film eigentlich? Der nennt sich The Killing Joke und handelt von einem scheiternden Comedian … Doch Clay macht seine Sache nicht so wie derjenige, der eigentlich für die Rolle gecastet wurde. Als er nicht einsichtig ist, wird er gefeuert. Also geht das Morden so lange weiter, bis er auffliegt und wieder Besuch aus Gotham bekommt …

Kein Mitleid mit Basil Karlo

Die geradlinige Geschichte mit absehbarem Verlauf und Ende wird aufgelockert mit einigen Regieanweisungen aus einem Drehbuch. Damit lassen sich schon mal ganze Panels oder Seiten füllen. Gerade zum Schluss wird die Seitenschinderei offensichtlich, wenn sich die Splash Pages häufen. Da kann eine Ansicht von Arkham auch schon mal eine Doppelseite einnehmen, ohne dass etwas zur Story beigetragen wäre. Immerhin hübsch anzusehen. Der Endkampf mit Batman verläuft spannungsarm und ideenlos. Batman ist Herr der Lage und bestens vorbereitet, er fängt das Schlamm-Monster in einer Art Geisterfalle á la Ghostbusters ein.

Das wahre Problem an dieser Story ist, dass man nur schwer mit Basil Karlo mitfühlen kann. Er ist keine tragische Figur, sondern nichts als ein skrupelloser Massenmörder. Auch wenn er den Topos des kompromisslosen und missverstandenen Künstlers erfüllt, ist keine seiner Taten gerechtfertigt. Mit seinem Selbstmitleid steht er allein da.

Das Monster wird zum Sinnbild für Hollywood, das hier mal wieder dem Klischee des seelenlosen Geschäfts entspricht, in dem es nicht um Kunst, sondern um Profit geht und in dem Menschen verheizt werden. Am Ende ist Basil eine gespaltene Persönlichkeit, die sich ihr Publikum selbst erschafft und sich damit bloß um sich selbst dreht. Ein Seitenhieb auf die Franchise-Mühle zeugt auch von kritischer Selbstreflexion. „We’re doing this for the fans“, sagt der gierige Produzent mit einem zynischen Lächeln. Aber wer will ihn verurteilen, wenn man sich selbst erwischt fühlt, wie man seinen Beitrag zum Superhelden-Kommerz leistet?

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Planetary und eine Reihe von Batmen

DC Comics

Titel: Planetary/Batman: Night on Earth

Autor/Zeichner: Warren Ellis/John Cassaday

Erschienen: 2003 (One-shot)


Planetary ist ein Team aus drei Helden mit Superkräften: Jakita Wagner (superstark), Elijah Snow (superkalt) und The Drummer (super Radioempfänger), erstmals erschienen 1998 unter DCs Wildstorm-Label. Fünf Jahre später trafen sie auf Batman. Gemeinsam ermitteln die drei in einem alternativen Gotham, wo sie den Verantwortlichen einiger bizarrer Morde suchen: John Black.

Dieser junge Mann irrt durch die Stadt und lässt Welten des Multiversums miteinander verschmelzen, sodass auch mal drei Menschen aus Parallelwelten plötzlich zu einem werden. Als Batman auftaucht und Planetary in die Quere kommt, macht auch er einige Inkarnationen durch, die uns wohl bekannt sind: von Bob Kanes Ur-Version über Neal Adams bis zu Frank Miller und Alex Ross.

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Banes schönster und schlimmster Tag

DC Comics

Titel: Batman: One Bad Day – Bane

Autor/Zeichner: Joshua Williamson/Howard Porter

Erschienen: 2023 (One-shot)


Es ist schon seltsam, dass DC seinen Batman-Schurken eine Reihe von One-Shots widmet, aber dabei ein paar wichtige (oder oft vernachlässigte) auslässt wie Poison Ivy, Scarecrow, Killer Croc und Mad Hatter. Dafür bekam Catwoman einen, obwohl sie längst keine Schurkin mehr ist und eine eigene Serie hat, und überrascht war ich auch von Bane. Er war in den letzten Jahren sehr präsent, wenn nicht gar überstrapaziert (siehe City of Bane), und mit dem Mord an Alfred hat er sich nicht besonders beliebt gemacht, dann starb er beim Angriff auf Arkham, nun lebt er auf wundersame Weise wieder – wie das nun mal so läuft (siehe The Joker Vol. 3).

Aber seit Knightfall zieht Bane eben jedes Mal. Und man wird auch seines Markenzeichens nicht müde: Wenn Bane irgendwo auftaucht, muss er irgendwem das Kreuz brechen – denn das ist es halt, wofür er bekannt ist. Also bekommen wir auch in One Bad Day genau das serviert, was wir zum Erbrechen kennen und auch erwarten. Zu Beginn ist Bane ein gefeierter Wrestler und er bricht einem Gegner namens „The Bat“ das Rückgrat – aber nur scheinbar, denn Wrestling ist halt nur Show.

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One Bad Day: Catwoman rettet ihr Familienerbe

DC Comics

Titel: Batman: One Bad Day – Catwoman

Autorin/Zeichner: G. Willow Wilson/Jamie McKelvie

Erschienen: 2023 (One-shot)


Einst musste Selina Kyles Mutter ein wertvolles Familienerbstück für einen Spottpreis in einem Pfandhaus verkaufen, um die Miete zu bezahlen. Nach Jahren wird das Ding, eine Brosche mit Halbedelsteinen, für Tausende Dollar versteigert. Selina sieht sich um ihr Familienerbe betrogen und versucht, ein altes Unrecht wiedergutzumachen: Sie steigt ins Catwoman-Kostüm und klaut das Schmuckstück. Doch damit ist es nicht getan, denn es warten noch einige Überraschungen auf sie – eine davon ist natürlich Batman …

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Batman/Spawn: Duell Nummer drei

DC Comics

Titel: Batman/Spawn

Autor/Zeichner: Todd McFarlane/Greg Capullo

Erschienen: 2022 (One-shot)


Batman trifft Spawn – zum dritten Mal. Das erste Mal (1994) war legendär, das schrieb Frank Miller. Das zweite (ebenfalls 1994) weniger. Ein dritter Versuch (Inner Demons) wurde 2006 angekündigt: Spawn-Erfinder Todd McFarlane (der auch schon Batman gezeichnet hat) sollte die Story schreiben, Greg Capullo (der Spawn illustriert hatte) sollte zeichnen. Doch das Projekt kam nie zustande. Nun wird es nachgeholt. Capullo hat mittlerweile mit Scott Snyder einen vielgelobten Batman-Run hingelegt. Was kann da noch schief gehen? Einiges.

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One Bad Day: Zweite Chance für Mr. Freeze

DC Comics

Titel: Batman: One Bad Day – Mr. Freeze

Autor/Zeichner: Gerry Duggan/Matteo Scalera

Erschienen: 2022 (One-shot)


Kann ein Mensch sich ändern? Kann ein Krimineller sich bessern? Wenn man sich die Schurken ansieht, mit denen Batman immer wieder zu tun hat, kann die Antwort nur auf ein fatalistisches Nein hinauslaufen. Der Grund ist klar: Die Schurken müssen ja immer wiederkehren, damit es Geschichten mit ihnen gibt. Doch was ist, wenn man sie zur Abwechslung nicht nur wegsperren, sondern ihnen eine zweite Chance gäbe?

Batman und Robin versuchen das mit Mr. Freeze. Als sie ihn mal wieder auf frischer Tat bei einem Raub erwischen, fahren sie mit ihm nicht zur Polizei, sondern zu einem Labor und stellen es ihm für seine Forschung zu Verfügung. Hier kann er so lange herumexperimentieren, bis er ein Heilmittel für seine Frau Nora gefunden hat, die noch immer im Kälteschlaf ihrer tödlichen Krankheit entgeht.

Doch die Sache geht schief, Victor Fries scheitert und zerstört das Labor. Batman legt sich eine Hitzerüstung an und auf geht’s in den finalen Kampf: Feuer gegen Eis.

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Ein guter Tag für den Pinguin

DC Comics

Titel: Batman: One Bad Day – Penguin

Autor/Zeichner: John Ridley/Giuseppe Camuncoli

Erschienen: 2022 (One-shot)


Der Pinguin ist am Ende. Ein ehemaliger Handlanger, der ihm früher den Schirm gehalten hat und sich nun „Umbrella Man“ nennt, hat ihm sein Imperium abgeluchst. Oswald Cobblepot sitzt nun mittellos auf einer Parkbank und kauft sich von seinen letzten zwanzig Dollar eine Pistole – ohne Kugeln. Eine kriegt er dann gratis als Almosen hingeworfen. Doch das reicht, es ist ein Anfang, um sich von ganz unten wieder nach oben zu arbeiten.

Der Pinguin sucht alte Weggefährten auf, um sie zur Zusammenarbeit zu überreden. Aus einer Kugel werden schnell drei, hinzu kommen zehn Dollar und so weiter …

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Two-Face an einem schlechten Tag

DC Comics

Titel: Batman: One Bad Day – Two Face

Autorin/Zeichner: Mariko Tamaki/Javier Fernandez

Erschienen: 2022 (One-shot)


„I hate it when villains aren’t just villains.“ (Batgirl)

Es geht weiter in der Reihe der schlechten Tage nach dem Vorbild von The Killing Joke, nach dem Riddler ist diesmal Two-Face dran. Dieser bekommt zu Beginn eine zweite Chance. Zugegeben: Es ist nicht die erste zweite Chance und Bürgermeister Nakano glaubt nicht an zweite Chancen, aber aus irgendeinem unerfindlichen Grund gibt er dem Mann mit den zwei Hälften, dem Massenmörder mit der gespaltenen Persönlichkeit trotzdem eine und macht ihn wieder zum Bezirksstaatsanwalt – und das obwohl sich Harvey Dent nicht mal das Gesicht wiederherstellen lässt. Aber all das scheint Nakano (der Superschurken eigentlich hasst wie Superhelden) nichts auszumachen, vielleicht weil er (verzeiht den schlechten Scherz) auf einem Auge blind ist …

Wie dem auch sei: Kurz darauf erhält Two-Face einen Drohbrief. Sein Vater, Harvey Dent Senior, soll bei der Feier seines 88. Geburtstags sterben. Harvey Junior bittet Batman um Hilfe, der schaltet seine Batgirls ein, um das Schlimmste zu verhindern. Auch die Polizei beschützt die illustre Gesellschaft, zu der sogar Bruce Wayne eingeladen ist.

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Riddlers schlechter Tag

DC Comics

Titel: Batman: One Bad Day: The Riddler

Autor/Zeichner: Tom King/Mitch Gerads

Erschienen: 2022 (One-shot)


„Riddles are fun. But I’m not.“ (Riddler)

ACHTUNG: SPOILER!

Der Riddler erschießt einen beliebigen Mann, den er zufällig auf der Straße sieht. Ein Vater und Ehemann ermordet – einfach so. Scheinbar sinnlos. Batman sucht nach Antworten und findet keine. Derweil tötet der Riddler in Arkham weiter: einen Insassen (den „Film-Freak“) überredet er dazu, sich nach einer verlorenen Wette die Kehle durchzuschneiden, einem Wärter trennt er die Finger ab und dann entkommt er, indem er ein paar schwer bewaffneten Polizisten droht, ihre Kinder zu töten – sie erschießen sich gegenseitig.

In Rückblenden bekommen wir einen neuen Origin für den Riddler, der traditionsbewusst an die alten angelehnt ist: Edward Nygma heißt eigentlich Edward Tierney und ist der Sohn des Leiters einer Eliteschule. Edward ist ein hochbegabter Schüler, der bereits mit anderthalb Jahren lesen konnte und mit fünf bereits Altgriechisch und Latein beherrschte. Trotzdem kann er es seinem tyrannischen Vater nicht recht machen und wird von ihm (mit einer Shakespeare-Ausgabe) verprügelt.

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Poison Ivys Schattendasein

DC Comics

Titel: Batman & Poison Ivy: Cast Shadows

Autor/Zeichner: Ann Nocenti/John Van Fleet

Erschienen: 2004 (One-Shot)


„Ivy’s mind is as twisted as these vines. She’s got the logic of a pretzel.“ (Batman)

In Gotham baut sich ein reicher Schnösel ein Hochhaus, das alle überragt. Es ist so groß, dass sein Schatten sogar bis nach Arkham reicht (obwohl das bekanntlich außerhalb oder am Rand der Stadt liegt) und ausgerechnet auf das Zellenfenster von Poison Ivy fällt und so angeblich ihrer Pflanzenkultivierung abträglich ist. Auch wenn die Sonne bekanntlich die Eigenschaft hat, zu wandern und die Beeinträchtigung nur kurz dauern dürfte, ist Ivy stinksauer. Es braucht eben ein Motiv, um die Geschichte in Gang zu setzen – und sei es auch noch so banal.

Kurz darauf drehen ein paar Männer durch und bringen sich im Wahn in Gefahr. Batman greift ein, kommt nach Arkham und sieht Ivy im Gewahrsam Pflanzen züchten – angeblich ist sie fast geheilt. Batman holt sie raus, um mit ihr zu ermitteln, was es mit dem Gift auf sich hat, das die Männer durchdrehen lässt. Ist aber keine gute Idee, denn Ivy sucht das Weite.

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