Weihnachten

Weihnachtseinkäufe ohne zu bezahlen

DC Comics

Titel: Memories and Forfeits/How the Grifter Stole Christmas

Autor/Zeichner: Scott Brian Wilson, Derek Fridolfs/Skylar Partridge, Dustin Nguyen u.a.

Erschienen: 2022 (Grifter Got Run Over by a Reindeer)


Uns liegt noch die unsägliche Serie Batman/Catwoman schwer im Magen, da wird schon wieder eine Geschichte rund um ein Weihnachtslied erzählt. Diesmal: „The Twelve Days of Christmas“. Nicht das Beste, etwas nervig, diese ganze Aufzählerei, was die Geliebte da alles schickt – aber das dürfte bereits andeuten, worauf es hier hinausläuft.

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Es schneit Geschenke über Gotham

DC Comics

Titel: Christmas by Gaslight/Holidays Beyond

Autor/Zeichner: John Layman, Derek Fridolfs/Dani, Dustin Nguyen

Erschienen: 2020 (DC’s Very Merry Multiverse #1)


Wie feiert eigentlich das Multiversum Weihnachten? Auf Erde-19 ist der Steampunk-Batman aus Gotham by Gaslight zu Hause. Der hatte einst mit Jack the Ripper zu tun, jetzt jagt einen Gauner namens Eel O’Brian (Plastic Man), der seinen Körper in jede erdenkliche Form ändern kann, zum Beispiel eine Parkbank – oder eine Kutsche. Denn Eel hat es auf die Weihnachtsspenden des Millionärs Rothchild abgesehen. Schon braust er damit davon …

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Batman/Catwoman: Ein hohles Weihnachtgeschenk

DC Comics

Titel: Batman/Catwoman

Autor/Zeichner: Tom King/Clay Mann, Liam Sharp

Erschienen: 2021-2022 (#1-12, Special #1), Hardcover 2022; dt. Panini (4 Bände)


„None of this is a revelation.“ (Batwoman)

Wenn es eine Batman-Geschichte gibt, die sich unendlich anfühlt, dann ist es die, die uns Tom King erzählt. Für alle, die es verpasst haben: 86 Ausgaben lang quälte er uns mit einer Storyline mit Bane und Catwoman, es kam zur Hochzeit, dann doch nicht, dann doch – und dazwischen gab es unfassbar viel Geschwätz und Geschmachte. Wir hatten es bereits hinter uns, da schickte Mr. King noch eine zwölfteilige Serie hinterher, die alles zu Ende erzählen sollte – weil 86 Ausgaben nicht reichen, wenn man darin zu viel trödelt.

Also gut, dann noch mal Batman/Catwoman. 272 Seiten. Letzte Chance. Ich würde lügen, wenn ich sagte, ich gehe da unvoreingenommen ran, aber die Zeichnungen von Clay Mann sind schon mal eine Augenweide, also versuche ich es mal.

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Batman gegen Bombenleger „Santa Klaus“

DC Comics

Titel: City on Fire/Santa Klaus is Coming to Town

Autor/Zeichner: Ed Brubaker/Scott McDaniel

Erschienen: 2002 (Batman #596/598), Paperback (Batman by Ed Brubaker Vol. 1/2)


Bruce Wayne hat es nicht so mit Weihnachten. Es erinnert ihn zu sehr an – na ja, ihr wisst schon was, sein wunder Punkt halt … Seit Dick Grayson nicht mehr in Wayne Manor wohnt, feiert Bruce angeblich kein Familienfest mehr. Sein Bodyguard Sasha schmückt trotzdem einen Baum an Heiligabend. Wie gut, dass dann das Batsignal erscheint und Bruce abhauen kann.

Ein Schurke namens Santa Klaus ist aus Arkham abgehauen. Er kann Gedanken lesen und bestraft nun Leute nach dem Prinzip „Gut oder Böse“. Im Event Joker’s Last Laugh wurde er mit dem Joker-Gas infiziert und lief in der Stadt Amok, nun rennt er im Weihnachtsmannkostüm durch die Stadt und verteilt Geschenkpakete mit Bomben, zwei „Elfen“ helfen ihm dabei. Bemerkenswert ist sein Wertekodex: Als ein Mann es ablehnt, ein Geschenk ablehnt, weil er jüdisch sei, rastet „Santa“ aus und prügelt auf ihn ein: „You don’t refuse a gift! You immoral sack of dung!“ Besonders brisant ist, dass dieser Santa aus Deutschland stammt (was man an seinem starken Akzent merkt) …

Der Showdown findet dann auf Gotham Square statt, wo der Bürgermeister Geschenke an Bürger verteilt. Batman interveniert, bevor der böse Santa alle seine Bomben auf einmal zünden kann. Dann gehen ein paar Weihnachtsbäume in Flammen auf, Santa fängt Feuer und zieht sich schlimme Verbrennungen zu.

Batman fährt nach Hause und beschließt, einmal richtig auszuschlafen. (Sonst gönnt er sich nur eine Stunde Schlaf pro Nacht.) Dann bekommt er von Sasha noch ein Geschenk und freut sich, leider erfahren wir nicht, was es ist. Bald darauf wird Sasha tot sein, aber das ist eine andere Geschichte …

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Alfred spielt Santa Claus

Alfred als Santa Claus. (DC Comics)

Titel: Alfred Claus

Autor/Zeichner: Al Schwartz/Jack Burnley

Erschienen: 1945 (Zeitungscomic), Hardcover 1990/2007 (Batman: The Sunday Classics)


Während Batman und Robin die Bande der vier Larson-Brüder jagen, wird Butler Alfred auf der Straße Zeuge eines Gesprächs dreier Jungen. Einer freut sich, dass er von Santa Claus zu Weihnachten ein neues Fahrrad bekommt, doch der kleine Eddie hat keinen Grund zur Freude: Da sein Vater keine Arbeit hat, wird er (wieder) leer ausgehen. Dabei wünscht er sich doch so sehr eine Kamera mit Blitz. Weihnachten hält er für Quatsch …

Alfred reicht ihm ein Taschentuch und erzählt ihm die Geschichte von Scrooge, um ihm vom Gegenteil zu überzeugen, das hilft aber auch nicht weiter, wenn man kein Geld hat. Dann verspricht er dem Jungen, mit Santa Claus zu reden, der sei ein Freund von ihm. Der Junge notiert ihm seine Adresse auf einer Karte.

Derweil finden Batman und Robin eine Karte mit einer Adresse, die den Aufenthaltsort der Larson-Bande preisgibt – bestimmt eine Falle. Sie tappen gern hinein. Alfred zieht sich ein Weihnachtsmannkostüm an und geht zu der Adresse, er steigt über die Feuerleiter hoch und will Eddie am Fenster mit dem Kamerablitz überraschen. Just in dem Augenblick platzen Batman und Robin rein, um die Gauner zu schnappen. Die Bewaffneten sind geblendet vom Blitz und statt zu schießen bekommen sie Dresche vom Dynamischen Trio.

Alfred hat zufällig die Karte gefunden, die Batman zu Hause gelassen hat und dachte, es sei die Adresse von Eddie. Danach gehen sie zu dritt zu dem Jungen und retten sein Weihnachten. Es ist das schönste, das er je hatte, sagt Eddie. Alfred verspricht ihm, es sei nicht das letzte.

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Justice League jagt Santas Mörder

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DC Comics

Titel: The Man Who Murdered Santa Claus 

Autor/Zeichner: Len Wein/Dick Dillin

Erschienen: 1974 (Justice League of America #110)


Batman und Superman wollen an Heiligabend zusammen mit Santa (Simpson) Geschenke an Waisenkinder verteilen, da geht eine Bombe hoch und tötet Santa. Der Täter hinterlässt ein Gedicht mit der Drohung, einen ganzen Häuserblock in die Luft zu jagen, dazu einem Schlüssel mit einer roten Schleife. Einen Schlüssel. Einen SCHLÜSSEL, kapiert?! Also fragt gar nicht erst, wer der Schurke ist.

Batman und Superman trommeln die Justice League zusammen. Leider ist Flash gerade in der Zukunft unterwegs, Atom erkundet ein Miniaturuniversum (sehr bezeichnend: sie sind außerhalb von Zeit und Raum, um sich um Weihnachten zu kümmern), Elongated Man geht mit seiner Frau tauchen und Aquaman ist meist ohnehin untergetaucht. Übrig bleiben nur Red Tornado, Green Arrow, Black Canary und Green Lantern (John Stewart).

Bankrotterklärung der Superhelden

Die Spur führt nach St. Lois, Missouri. Jetzt müssen unsere Helden nur noch herausfinden, wo der Schlüssel passt. Normalerweise würde jetzt Flash blitzschnell alle Türschlösser ausprobieren, stattdessen macht Green Lantern einen Geigerzähler aus dem Schlüssel, der ausschlägt, wenn Red Tornado damit an der richtigen Tür vorbeifliegt. Irre, was radioaktive Strahlung alles kann.

Die richtige Tür liegt in einem Elendsviertel. Drei arme Kinder bitten die JLA um Kleingeld, aber leider haben die Helden in ihren Kostümen keine Taschen, in denen welches stecken könnte. Green Lanterns Ausrede ist der gewichtigste Satz in dieser Geschichte. Green Arrow hat einen Pfeil für jede Gelegenheit, Batman hat einen Allzweckgürtel aber keiner trägt auch nur einen lausigen Dollar bei sich? Es ist eine buchstäbliche Bankrotterklärung der Superhelden: Keiner kann am Weihnachtsabend bedürftigen Kindern helfen. GL darf nicht mal seinen Ring benutzen.

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Spende für arme Kinder? Leider hat Green Lantern kein Geld dabei. (DC Comics)

Also macht man das, was man am besten kann: Man stürzt sich ins Abenteuer. Wobei das wörtlich gemeint ist: Kaum haben die Helden das Haus betreten, fallen sie in den Abgrund, tappen dann von einer Todesfalle in die nächste – und sterben. Superman durch eine rote Sonne, Black Canary durch eine Drehorgel, Batman wird von einer riesigen Christbaumkugel verschluckt (auch ein Zitat aus der Serie The Prisoner) und dann gehen riesige Zinnsoldaten auf die anderen los …

Weil bei all dem keine Zeit für Detektivspiele bleibt, erfahren wir direkt, wer der Übeltäter ist: der Key! Der Mann mit dem Schlüsseltick. Der wurde zwar zu Lebenslänglich verurteilt, ist aber rausgekommen, weil er todkrank ist – Weihnachten ist seine Deadline. Also rächt er sich an der JLA für seine bisherigen Niederlagen.

Geschenke für die Armen

Doch plötzlich stehen sie alle vor ihm, auch die vermeintlich Toten, denn der Phantom Stranger kommt wie Kai aus der Kiste gehüpft und erklärt, er habe die anderen gerettet. Das verdiene aber keine Anerkennung, denn er habe nur das getan, was die anderen auch ohne ihn geschafft hätten. Womit er Recht hat – nur ist das eben eine ziemlich billige Lösung, aber da wir schon kurz vorm Ende stehen, bleibt keine Zeit mehr für Ausführlichkeiten.

Der Key entkommt, das Elendsviertel wird gesprengt, aber Green Lantern dämmt nicht nur die Explosion ein, er baut auch sofort alle Häuser wieder auf, sodass sie wie neu sind. Damit umgeht er sein Ringverbot und rettet die Ehre der JLA – sie konnten sich doch irgendwie nützlich machen. Na ja, wenigstens einer von ihnen, denn der Rest steht nur blöd in der Gegend rum.

Dass der Mörder von Santa nicht zur Rechenschaft gezogen wird, scheint niemanden zu kümmern. Zum Schluss bekommt noch Red Tornado ein Geschenk: ein neues Cape, designt und genäht von Black Canary. Er braucht zwar nicht wirklich eins, aber so lernt der Roboter, worum es an Weihnachten geht: ums Geben. Damit ist auch die kapitalistische Botschaft des Festes gewahrt.

In diesem Sinne: Frohe Weihachten!

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Robins Weihnachten mit Scarecrow und Mr. Freeze

Batman: Urban Legends #10 und „Tis the Season to be Freezin“ (DC Comics)
Nach dem Halligalli von Fear State und Future State ist in Gotham die Verzweiflung groß. Besonders in der kalten Jahreszeit. Kurz vor Weihnachten werden die Kirchen geplündert, sogar die Synagogen und Moscheen sind nicht sicher. Die Bedürftigsten trauen sich nicht mal mehr zur Armenspeisung. Die Menschen leben haben Angst, vertrauen weder Polizei noch Regierung, sie wissen nicht mal mehr, wie man fröhlich ist. Batman macht sich mal wieder selbst Vorwürfe: „There’s nothing that will make the city better. Nothing will fix this city. The people of Gotham aren’t just scared. They’re angry.“ Es sei seine Schuld, sagt er zu Red Robin (Tim Drake). Als dann ein wütender Mob wieder auf die Kirche losgehen will, befriedet Batman sie mit einem unerwartetem Akt: einer Umarmung. Batman wird zum Hugger, versorgt die Leute mit dem Nötigsten.
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Batman als Hugger. (DC Comics)

Und dann erklärt ihm Tim, was die Leser seit Sommer 2021 : Tim mag auch Männer (Urban Legends #4), er ist verliebt in einen Schulkameraden. Batman nimmt das Outing wortkarg zur Kenntnis, fragt noch mal nach Tims alter Flamme Stephanie Brown (Spoiler) und sagt sonst nur: „Good.“ Na ja, was soll man dazu noch sagen, wenn man kein Fascho ist? Er bekennt sich sogar zu Tim als seinen Sohn und bekommt ein Weihnachtsgeschenk. So geschieht es in „A Carol of Bats“ (Batman: Urban Legends #10, 2021).  
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Batman und Robin wünschen frohe Weihnachten. (DC Comics)

Nightwing als Scrooge

In derselben Ausgabe gibt es noch eine Weihnachtsgeschichte mit Nightwing: „The Bats of Christmas Past“. Der hat an Heiligabend zunächst damit zu tun, die Last-Minute-Geschenkekäufer davon abzuhalten, sich gegenseitig abzustechen. Dann taucht Scarecrow mit seinen Schergen auf und verbreitet noch mehr Angst. Barbara Gordon will, dass er endlich aufhört, den Helden zu spielen und mit ihr Weihnachten feiert. Unter dem Einfluss von Angstgas halluziniert Nightwing dann drei Batgirls, die ihn besuchen und ihm die Weihachten von damals, heute und morgen vorführen, um ihm eine Lehre zu erteilen … Muss ich noch weitererzählen? Werden die Menschen jemals müde, diese Geschichte wieder zu erzählen, in immer neuen Variationen? Allein zweimal gibt es sie schon für Batman (Haunted Knight und Noel). Na gut, jetzt wird eben auch Nightwing bekehrt. Nicht gerade ein Scrooge-Charakter und die Dringlichkeit scheint mir hier auch nicht geboten, aber okay, wir nehmen es mal so zur Kenntnis. Moral: In Dicks Zukunftsvision ist er tot, gestorben im Kampf an Weihnachten und seitdem zieht die Batman-Familie jedes Jahr an dem Tag in den Krieg gegen das Verbrechen. Das darf natürlich nicht sein. Doch wer hält Scarecrow auf? Wozu hat man Freunde …

Robin und Mister Freeze

Und dann ist da dieses Jahr noch eine dritte Weihnachtsgeschichte: „Window Shopping“ in der Anthologie Tis the Season to be Freezin. Schon wieder Robin, schon wieder Tim, aber ein anderer, diesmal der aus Batman TAS. Auch er geht auf den letzten Drücker Geschenke kaufen – für Bruce. Was schenkt man einem, der alles hat, nichts braucht? Zufällig wird Tim schnell fündig im Schaufenster eines Spielzeugladens, da kommt ihm Mister Freeze in die Quere, der mit einer dicken Eiskanone herumballert und ihm den Laden zufriert.
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Robin gegen Mister Freeze (DC Comics)

Dieser Wahnsinnige! Robin liefert sich einen kleinen Kampf mit ihm, merkt aber schnell, dass Freeze nicht richtig bei der Sache ist. Was will er überhaupt? Dafür gibt es einen schönen Ausdruck im Englischen: „Strolling down memory lane“. Freeze erinnert sich an seine Kindheit, als er die Weihnachtsdekoration in einem Schaufenster betrachtet hat: „Winterland“. Ein schöner Moment einer unglücklichen Jugend mit zwei vielbeschäftigten Eltern. Am Ende kann Tim auch ihm geben, wonach er sich sehnt. Mehr zum Thema:

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Stern über Gotham

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DC Comics

Titel: Wanted: Santa Claus — Dead Or Alive!

Autor/Zeichner: Dennis O’Neil/Frank Miller

Erschienen: 1980 (DC Special Series #21: Super-Star Holiday Special)


Von der großen Weihnachtskrippe in Gotham wurde der Stern gestohlen. Doch Batman hat gerade Besseres zu tun, als sich um solche Trivialitäten zu kümmern. Er jagt lieber Verbrecher. Zunächst crasht er die Weihnachtsparty eines Gangsters (Matty Lasko), um ihn nach einem Boot im Hafen auszufragen. Er hat es dort für einen ehemaligen Zellengenossen, Boomer Katz, hingesetzt. Offenbar für eine Flucht.

Batman verkleidet sich als Obdachloser und findet heraus: Boomer hat einen Job als Weihnachtsmann im Kaufhaus gefunden. Aber nur, um den Laden mit seiner Bande zu plündern. Nach dem Ende seiner Schicht meldet sich Boomers Gewissen und er will wieder ein guter Mensch sein. Leider sehen das seine Komplizen anders. Sie brechen ein und schießen Boomer in die Schulter.

Batman hört das draußen und eilt zur Hilfe. Einmal durchs Schaufenster gesprungen, prügelt er drauflos und wirft mit Mini-Tannenbäumen, was sich als wirkungsvoll erweist. Doch Boomer und ein anderer kommen davon. Batman ist ahnungslos, wo sie hin sein könnten, da sieht er plötzlich einen Stern leuchten – an der Stelle, wo er in der Weihnachtskrippe sein sollte. Und der Stern weist ihm den Weg zu dem Ganoven, der Boomer eine Waffe an den Kopf hält. Ein Schlag ins Gesicht und die Geiselnahme ist erledigt. Vielleicht, weil der Stern den Schuft geblendet hat? Wer weiß. Der Stern verschwindet jedenfalls so schnell wie er aufgetaucht ist. Wohin? Nach Hause, sagt Batman.

Übrigens: Ja, ihr habt richtig gelesen: Diese Geschichte wurde gezeichnet von Frank Miller (The Dark Knight Returns/Year One)!

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Robin als Weihnachtsgeschenk

Star Spangled Comics #77 (Cover & Page 1)

DC Comics

Titel: The Boy Who Wanted Robin for Christmas

Zeichner: Jim Mooney

Erschienen: 1948 (Star Spangled Comics #77)


Was schenkt man einem Jungen, der alles hat? Der Millionärsbengel Bert Beem hat bereits zwei Roadster und eine Yacht – da wird es schwierig, sich ein Weihnachtsgeschenk für ihn auszudenken. Alles, was ihm fehlt, sind seine Eltern, die sind gestorben. Alles, was er sich wünscht, ist ein Treffen mit Robin, seinem Idol. Denn Bert wäre gern auch mal Detektiv.

Der Vormund, Coombs, fragt Commissioner Gordon, der fragt Robin und dieser erklärt sich bereit, einen Fall zu inszenieren, um Bert die Flausen mit dem Detektivspielen auszutreiben. Er engagiert Schauspieler. Ein falscher Weihnachtsmann kommt bei Bert vorbei und tut so, als würde er ihn ausrauben. Da kommt Robin herbeigeeilt, Santa kann fliehen. Weil er aber Fichtennadeln fallengelassen hat, können die kleinen Detektive seiner Spur folgen und finden Santa mit seinen Little Helper. Die überwältigen die Bengel und fesseln sie auf einen Schlitten, den sie einen Abhang hinunterjagen. Das war gar nicht so geplant. Die Schauspieler stellen sich als wahre Verbrecher heraus.

Zum Glück sind Kinder gut im Rodeln und können so können auch unsere beiden Helden den Schlitten ablenken, sodass sie nicht sterben. Wer aber steckt hinter dem Santa-Kostüm? Man versucht sich an einer Ohrenanalyse, denn darin ist Bert Experte. Eigentlich kommen nur zwei Verdächtige in Frage: Butler Jervis und Coombs, der Vormund des Jungen.

Beim Finale im Haus trickst das Duo die Banditen aus, mit einem Robin-Mannequin und einem Spiegeltrick, dann lassen sie einen Stapel Bücher auf Bad Santa fallen. Und wer steckt hinter dem falschen Bart? Natürlich: der Butler. Bert stellt fest, dass er nicht das Zeug zum Detektiv hat. Robin empfiehlt ihm eher, beim Geschäftlichen zu bleiben.

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Batman und die Mörderpuppen

DC Comics

Titel: The Hot Toys This Christmas

Autor/Zeichner: Mark Russell/Scott Koblisch

Erschienen: 2020 (Gotham Nights #22)


„A little on the nose, isn’t it? – Our research shows that subtlety is overrated.“

Weihnachten in Gotham bringt in Menschen das Beste hervor – und das Schlechteste. „It’s the time of year when we take a break from the craziness of the outside world and let the madness into our homes.“ So sieht es jedenfalls Batman und er bekommt auch allen Grund dazu. Toyman verkauft eine sprechende Puppe namens Benny, sie wird zum Besteller – und zum Mörder. Kurz vor Weihnachen wird eine vierköpfige Familie abgestochen. Dann greift Benny auch Batman an.

Obwohl die Polizei Beweise hat, dass die Puppe tödlich ist, wird seltsamerweise weder Toyman verhaftet noch die Produktion eingestellt. Man sieht lediglich Gordon an einer TV-Debatte seinen Verdacht äußern. Dabei muss er mitanhören, wie die Menschen die Gefahr, ermordet zu werden, in Kauf nehmen, um den Wunsch ihrer Kinder zu erfüllen. Damit wird der Konsumismus, der alle Jahre wieder ein neues Spielzeug zum Weihnachtsbestseller macht, auf eine absurde Spitze getrieben.

Batman Christmas Tree

Batman wünscht frohe Weihnachten (DC Comics)

Aber wozu das alles? Toyman will mit dem Puppenmassaker Chaos stiften, um die Polizei beschäftigt zu halten und seinen Vater aus dem Knast zu befreien. Batman tut das, was die Polizei aus rätselhaftem Grund versäumt: Er hält den Toyman auf und programmiert die Puppen so um, dass sie ihn und seine Sturmtruppen angreifen. Am Ende sehen sich Vater und Sohn im Knast wieder, die ganzen Bennys verteilen Suppe an die Obdachlosen und Alfred bekommt zwei Wochen Italienurlaub geschenkt.

Trotz aller Zeitkritik findet sich vom Coronavirus bei Batman keine Spur. Andererseits könnte man die Geschichte auch als Allegorie auf die Pandemie lesen: Die Leute feiern Weihnachten auf Teufel komm raus und holen sich damit den potenziellen Tod nach Hause. Lieber lässt man Menschen sterben, als sich an dem Tag einzuschränken. Weit hergeholt? Vielleicht. Aber auch in der realen Welt gilt: Weihnachten bringt das Beste in Menschen hervor – und das Schlechteste.

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