Aquaman

Batman und Aquaman am Kap der Angst

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DC Comics

Titel: Batman vs. Aquaman: Enigma of the Death-Ship

Autor/Zeichner: Bob Haney/Jim Aparo

Erschienen: 1978 (The Brave and the Bold #142)


Auf der Suche nach einem Drogendealer führt die Spur Batman zu einem gesunkenen Schiffswrack vor Cape Fear. Als er versucht, das Logbuch zu bergen, muss er Fische und bewaffnete Taucher abwehren und schließlich auch Aquaman.

(Das waren nur zwei Sätze, doch bis dahin sind zehn von 17 Seiten vergangen.)

Damit ist das Schema erfüllt: Wirklich jedes Mal, wenn Batman in The Brave and the Bold auf Aquaman trifft, kommt es erst einmal zum Kampf – und jedes Mal ohne Erklärung. Auch hier wird Aquaman zuerst handgreiflich und warnt Batman, sich vom Wrack fernzuhalten. Statt sich vor seinem alten Mitstreiter zu erklären, lässt er Mera eine Kugel aus hartem Wasser um Batman bilden.

Aquamans Stunde der Wahrheit

Während Aquaman weiter gegen die schurkischen Froschmänner kämpft, befreit sich Batman und birgt das Logbuch. Das führt zum zweiten Kampf mit Aquaman – unter Wasser, auf dem Boot und an Land. Auf dem Trockenen behält Batman dann die Oberhand, ein Kinnhaken und Aquaman gibt nach. Batman liest das Buch und erfährt, dass sein gesuchter Verdächtiger das Schiff versenkt hat – und nicht Aquamans Vater, der ehemalige Leuchtturmwärter.

Darum ging es also: Aquaman wollte die Erinnerung an seinen Vater rein halten, deshalb wollte er nicht zulassen, dass jemand die mögliche Wahrheit erfährt. All der Ärger also nur wegen Stolz und Sturheit, wie Batman feststellt. Und so ein Feigling nennt sich Held? Und so ein Realitätsverweigerer war mal König von Atlantis? Oje … Langsam verstehe ich, warum Aquaman nie ein besonders populärer Charakter war.

Immerhin wurden nicht alle Klischees erfüllt. Diesmal gab’s keinen Pottwal und Riesenkraken. Dafür einen Hammerhai und kleine Tintenfische. Und Batman hat von den Viechern gelernt: Den Hammerhai verjagt er mit Tinte. Vielleicht sollte er das mal bei Aquaman versuchen – aber der scheint schon verblendet genug zu sein.

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Batman und Aquaman gegen Nazis

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DC Comics

Titel: Batman & Aquaman: What Lurks Below Buoy 13

Autor/Zeichner: Bob Haney/Jim Aparo

Erschienen: 1976 (The Brave and the Bold #126)


„Yes, nations, like men who live in mistrust and fear, end up destroying each other!“

Eigentlich ist Batman gerade auf dem Meer unterwegs, um Waffenschmuggler zu jagen, da wird sein Boot von einem U-Boot umgehauen. Als er seinen Fahrer rettet, entdeckt er unter Wasser eine seltsame Kugel umherschwimmen. Dann taucht auch noch ein Zerstörer der Navy auf und versenkt Batmans Boot. Was ist denn da los?

Der Kalte Krieg droht, zu einem heißen zu werden, erklärt ihm ein US-Offizier. Die Navy war hinter der Kugel her, einem Unterwasser-Satelliten, der angeblich von feindlicher Seite kommt und U-Boote aufspüren kann. Doch die andere Seite denkt, der Satellit wäre eine US-Erfindung. Warum druckse ich herum und sage nicht einfach: Russen oder Sowjets? Weil diese Wörter hier seltsamerweise auch kein einziges Mal fallen. Das Pendant zum Weißen Haus erinnert bestenfalls entfernt an den Kreml – so als traute man sich nicht einmal, in einem Comic die andere Weltmacht beim Namen zu nennen, als könnte die kleinste Provokation das Pulverfass zur Explosion bringen.

Nazis planen Comeback

Batman sucht Aquaman auf und bittet ihn um Hilfe. Es stellt sich heraus: Der Satellit ist eine Erfindung aus Atlantis, um Fische zu orten. Die Vereinten Nationen sollen entscheiden, was damit passieren soll. Doch nachdem ein UN-Vertreter namens Baron Mannheim das Ding von den Helden abholt, stellt sich heraus: Mannheim gehört nicht zur UNO, sondern ist ein international gesuchter Verbrecher, ein Nazi, der nach Südamerika geflohen ist.

Batman steht da wie ein Idiot. Doch er macht es wieder gut, indem er schneller als Interpol Mannheims Versteck findet – einfach nur, indem er eine Karte aufschlägt. Der Baron unterhält nämlich eine Schiffswerft mit U-Boot, Waffen, Besatzung und unübersehbaren Hakenkreuzen. Die Nazis sehen ihren großen Tag der Wiederkehr hereingebrochen.

Es kommt zum obligatorischen Duell unter Wasser. Wieder wird Batman die Luftzufuhr geraubt, wieder kommt Aquaman mit zwei Delfinen und zum Schluss mit einem Pottwal (vgl. The Brave and the Bold #114), der das alte und rostige Nazi-U-Boot zerlegt. Der Schurke stirbt dabei, doch keiner verliert ein Wort darüber. Hauptsache die olle Kugel ist sicher in der „Aquacave“. So bleibt der Weltfrieden gewahrt. Jetzt wissen wir, warum. Nur warum das Ding den Frieden gefährdet hat, das bleibt ein Rätsel.

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Batman und Aquaman retten Gotham

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DC Comics

Titel: Batman & Aquaman: Last Jet To Gotham

Autor/Zeichner: Bob Haney/Jim Aparo

Erschienen: 1974 (The Brave and the Bold #114)


Batman und Gordon erwarten am Flughafen das Eintreffen eines bestimmten Flugzeugs. An Bord ist der flüchtige Mafioso Joe Angel. Seine Leute wollen verhindern, dass die Polizei ihn kriegt, damit er nicht gegen sie aussagen kann. Doch dann stürzt das Flugzeug ins Meer. Batman fliegt hinaus zur Absturzstelle und fragt seinen Kumpel Aquaman, ob der was weiß. Klar, sagt der, ich hab den Absturz selbst verursacht. – Keine weitere Erklärung.

Batman taucht ab, findet das Flugzeug intakt, die Passagiere an Bord atmen in einer großen Luftblase. Da greifen ihn zwei Taucher mit Messern an. Ein Orca hilft ihm. Batman will schon den Mafioso retten, da erscheint Aquaman, hält ihn davon ab und nimmt ihm auch noch das Atemgerät weg. Was zur Hölle ist denn mit dem los?

Drogenbarone mit Wasserstoffbombe

An Bord von Aquamans U-Boot erklärt Arthur: Das Flugzeug hat eine Wasserstoffbombe dabei, die hochgeht, sobald es in Gotham landet, also wenn ein bestimmter Luftdruck herrscht. Die Drogenbarone von Karatolia wollen den USA einen Denkzettel verpassen, damit die sich nicht mehr in ihre Angelegenheiten einmischen. Merke: 1971 hat Nixon den „war on drugs“ erklärt. Das nimmt man hier wohl wörtlich. Aber die Maßnahme erscheint doch etwas drastisch, da man sich immerhin einen großen Markt ruinieren dürfte (ganz abgesehen von der unvorstellbaren Vergeltung).

Wie dem auch sei: Die Navy holt das Flugzeug aus dem Wasser und zieht es Richtung Gotham – Batman und Aquaman versuchen zu verhindern, dass es sein Ziel erreicht, und gleichzeitig dafür sorgen, dass der Mafioso ankommt, denn der wird von seinen Leuten gejagt.

Na ja, was soll ich noch sagen? Am Ende gibt’s wieder einen Riesenkraken. Und einen Pottwal. Und alles geht gut. Auch wenn die Kiste mit der Bombe ständigem Wellengang ausgesetzt ist und eigentlich irgendwann hochgehen müsste. Tut sie aber nicht. Klugscheißermodus aus. Doch warum hat sich Aquaman so seltsam benommen? Egal. Batman ist am Ende voll des Lobes für seinen Fischfreund: „He’s … beautiful!“

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Batman bringt Aquaman zur Vernunft

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DC Comics

Titel: Batman & Aquaman: The Sleepwalker From the Sea

Autor/Zeichner: Bob Haney/Neal Adams

Erschienen: 1969 (The Brave and the Bold #82), enthalten in: Batman by Neal Adams Book OneBatman in The Brave & the Bold: The Bronze Age Vol. 1


Als Batman gerade einen Raubmord am Hafen verhindern will, kommt ihm Aquaman in die Quere. Batman wird angeschossen, landet im Wasser, Fische retten ihm das Leben. Batman vermutet, dass Marius Enterprises hinter all dem steckt, und ermittelt als Bruce Wayne. Dann entdeckt er bei einem Date: Seine neue Flamme Ailsa steckt da mit drin. Als er sie zur Rede stellen will, wirft sie ihn von der Dachterrasse. Zum Glück ist er Batman.

Der langen Vorrede kurzer Sinn: Hinter all dem verbirgt sich der Erzschurke Ocean Master, Orm Marius – Aquamans böser Halbbruder. Er will eine „New Marine City“ erbauen (oder hat es offenbar schon getan?), aber die dient nur als Vorwand für einen Raubzug. Außerdem hat er einen Weg gefunden, Aquaman zu kontrollieren. Zuerst hat er ihn glauben gemacht, Aquaman sei ein Mörder. Nun ist der Held ein willenloser Zombie.

Batman und Commissioner Gordon bringen ihn wieder zur Vernunft, indem sie ihm die Erscheinung seiner Frau Mera und seines Mordopfers vortäuschen. Dann überzeugen sie ihn davon, er habe niemanden umgebracht. Gemeinsam ziehen die Helden dann los, um Ocean Master aufzuhalten – und landen sofort im Haifisch- und Riesenkrakenbecken. Aquaman hält die Viecher davon ab, Batman zu fressen, dann zerschießt die Polizei das Aquarium und der Schurke macht sich in seinem U-Boot von dannen. Aquaman springt hinterher ins Wasser.

Gordon ist sauer, weil er den Schurken nicht gekriegt hat. Aber Aquaman hat darauf bestanden, seinem Bruder nichts anzutun. Nun soll Orm von seinen eigenen Leuten gerichtet werden. Ach ja, dafür will Komplizin Ailsa lieber in den Knast, als einen Deal einzugehen. Batman haut wütend ab. Schon wieder eine Liebe geplatzt.

>> Batman in The Brave and the Bold


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80 Jahre Green Arrow und Aquaman

DC Comics

Im Jahr 1941 kam nicht nur Wonder Woman in die Welt, sondern auch zwei weitere DC-Helden: Green Arrow und Aquaman – und zwar zeitgleich in More Fun Comics #73 (November 1941). Die Serie startete bereits 1935 als New Fun Comics – und war damit die erste, die der Verlag herausbrachte. Es handelte sich um eine Anthologieserie, die mehrere Geschichten verschiedener Figuren enthielt. Damit orientierte sie sich an Famous Funnies von 1934, dem ersten echten Comicheft, mit dem Unterschied, dass New Fun als erstes Comicheft ausschließlich Originalmaterial enthielt.

Mit Ausgabe 7 wurde More Fun daraus, mit Ausgabe 9 More Fun Comics. In der Serie debütierten Figuren wie Doctor Occult, The Spectre (beide von Superman-Schöpfer Jerry Siegel) und Doctor Fate. Schließlich erfand Redakteur Mort Weisinger Green Arrow und Aquaman. Auf dem Cover ist allerdings von beiden nicht die Rede, das gehört nur der etablierten Figur Doctor Fate.

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Green Arrows erster Auftritt in More Fun Comics #73 (DC Comics)

Green Arrow ist von Anfang an als Batman-Kopie angelegt: Oliver Queen ist ein Millionär, der in einem Apartment mit einem Jungen zusammenlebt (Roy Harper). Gemeinsam erleben sie Abenteuer als Green Arrow und Speedy. Die Ähnlichkeit zu Robin Hood ist offensichtlich, was besonders interessant ist, da Batmans Robin auch bereits an die Figur angelehnt ist und ebenfalls die Farben grün, gelb und rot im Kostüm vereint.

Die beiden fahren im Arrowplane, einem unfassbar klobigem gelben Auto und arbeiten mit Gadgets, die in ihren Pfeilen stecken. Anfangs sind es noch normale Pfeile, aber damit machen sie so ziemlich alles: ein Seil über einem Abgrund spannen, einen Gegner an einer Wand festnageln und eine Trittleiter bilden.

In ihrem ersten Abenteuer sind die beiden Helden bereits fest etabliert, wie sie entstanden sind, erfährt man noch nicht. Green Arrow und Speedy jagen einen Serienmörder, der mit seinem breiten Hut, seinem lila Cape und seiner Maske an The Shadow erinnert. Er tötet Mitglieder eines Herrenclubs wie die Berühmtheiten, deren Namen sie tragen: Ein Lincoln wird erschossen, ein Caesar erstochen etc.

Gleich zu Beginn, wenn Green Arrow am Herrenclub ankommt, benutzt er nicht etwa die Treppe, sondern lässt sich per Schleudersitz nach oben befördern und springt durch die Fensterscheibe – ebenfalls eine Anleihe bei Batman, allerdings völlig sinnloser Vandalismus. Später zertrümmert er eine weitere Scheibe mit seinem Schuh, um sich und Speedy vor einer Gasvergiftung zu retten. Außerdem verkleidet er sich, um sich undercover in der Bande des Mörders einzuschleusen – das geht allerdings gründlich schief.

Wie es sich für einen Superhelden gehört, tötet Green Arrow mit seinen Pfeilen nicht. Jedenfalls nicht direkt. Zum Schluss schießt er nur auf einen Fluchtwagen und lässt den Fahrer dann in den Tod stürzen. Reue? Null. Stattdessen legt er sich eine Trophäe in den Schrank – was ebenfalls von Batman inspiriert ist. Nach acht Seiten ist das Debüt beendet.

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Aquamans erster Auftritt in More Fun Comics #73 (DC Comics)

Aquaman hingegen bekommt zwar einen Origin, aber der umfasst gerade einmal vier Panels und weist etliche Lücken auf. Aquamans Vater war ein berühmter Unterwasserforscher. Sein Name würde uns bestimmt was sagen, wenn Aquaman ihn ausspräche – macht er aber nicht. Die Mutter ist früh gestorben. Der Vater entdeckte die Ruinen von Atlantis, quartierte sich in der Tiefsee ein, lernte die Geheimnisse der untergegangenen Zivilisation kennen und brachte seinem Sohn bei, wie er ohne Tauchausrüstung dort überlebt. Warum der Vater davon selbst keinen Gebrauch macht, bleibt ein Rätsel.

In dem ersten Abenteuer („The Submarine Strikes“) legt sich Aquaman mit einem U-Boot voller Nazis an, die auf Zivilisten schießen. Der Held rettet die Opfer mit einer Herde Delfine, versenkt das U-Boot und schaltet die Nazis aus. Will heißen: Er jagt sie mit ihrer eigenen Granate in die Luft. Und zwar buchstäblich: Einen der Nazis sieht man wegfliegen. Spätestens den Sturz dürfte er kaum überlebt haben – doch wer will schon so genau hinsehen. Immerhin ist er ein Nazi und hat den Tod verdient.

In den 40ern teilten sich Green Arrow und Aquaman das Heft More Fun Comics, ab 1946 Adventure Comics, wobei nur Green Arrow es auf die Cover schaffte. Später trafen sie in der Justice League zusammen – zusammen mit Superman, Batman, Wonder Woman, Flash, Green Lantern und Martian Manhunter.

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Comics zum 80-jährigen Jubiläum von Aquaman und Green Arrow (DC Comics)

Beide Helden überdauerten das Golden Age, jedoch nur in Begleitgeschichten (Back-up-Storys). Erst spät bekamen sie ihre eignen Serien: Aquaman 1962, Green Arrow erst 1983 (Miniserie) bzw. 1988 (fortlaufend). Der Grüne blieb aber mit 139 Ausgaben der erfolgreichere, während Aquaman immer wieder neu begonnen und wieder eingestellt wurde. Gerade in den letzten Jahrzehnten bekam der Schütze immer wieder interessante Storys von fähigen Autoren und Zeichnern.

Doch das Verhältnis könnte sich ändern: Nach dem Aus der Arrow-TV-Serie (2020) steht Aquaman dank des Erfolg des Kinofilms hoch im Kurs. Derzeit gibt es nur eine Aquaman-Comic-Serie auf dem Markt, aber keine Green-Arrow-Serie. Dafür ist aber im Oktober eine siebenteilige Miniserie mit beiden Helden gestartet: Aquaman/Green Arrow – Deep Target. Angesichts der Ursprünge ist das nur konsequent.

Übrigens: Eine Originalausgabe von More Fun Comics #73 wurde im Frühling für 111.000 US-Dollar versteigert – mehr als je zuvor für eine Ausgabe dieses Heftes.

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DC Fandome am 16. Oktober 2021

Da es auch im zweiten Corona-Jahr keine San Diego Comic-Con gab, veranstaltet DC wieder sein eigenes Fan-Event im Netz: DC Fandome soll am 16. Oktober als Livestream viel Neues bieten, darunter natürlich Trailer neuer Kinofilme. DC Fandome ist kostenlos und wird unter anderem mit deutschen Untertiteln gezeigt. In Mitteleuropa geht es um 19 Uhr los.

DC verspricht einen neuen Trailer zu The Batman, einen ersten Blick auf Black Adam (mit Dwayne Johnson in der Titelrolle), einen Sneak Peak auf The Flash (mit Michael Keaton und Ben Affleck als Batmen) und einen Blick hinter die Kulissen zu Aquaman and the Lost Kingdom sowie Shazam! Fury of the Gods. Bis auf den letzten sollen alle diese Filme im Jahr 2022 ins Kino kommen, der zweite Shazam 2023.

Noch keine Infos gibt es zum geplanten Batgirl-Film, der ebenfalls 2022 erscheinen soll, allerdings nur auf HBO Max. Leslie Grace soll die Hauptrolle spielen, J.K. Simmons ist wieder als James Gordon vorgesehen. Das Drehbuch stammt von Christina Hodson, die bereits Birds of Prey und The Flash geschrieben hat.

In Sachen Animation gibt es Vorschauen auf die neue Serie Batman: Caped Crusader und auf zwei Filme: Injustice, nach dem gleichnamigen Game und der Comicserie, sowie den Heist-Movie Catwoman: Hunted.

Wann kommt „Batman: Earth One Vol. 3“?

Batman von Gary Frank (2018). (DC Comics)

Erinnert sich noch jemand an Earth One? Ich meine diese Reihe von Comics, die neue Origins von DC-Helden abseits der Continuity erzählen. J. Michael Straczynskis Superman brachte es auf eine Trilogie, zwei Teile hatten schon Grant Morrisons Wonder Woman, Green Lantern von Bechko und Hardman, und auch der grandiose Batman von Geoff Johns und Gary Frank. Aber der letzte Teil ist schon fünf Jahre her. Was ist mit der Fortsetzung?

Die kommt, wie uns Jim Lee am Samstag bei DC Fandome versichert hat, und zwar schon „sehr bald“ (Newsarama). In diesem Jahr wird es wohl wahrscheinlich nichts mehr, DCs Kalender dürfte schon sehr voll sein, auch wenn das Weihnachtsgeschäft verlockend klingt, aber spätestens nächstes Jahr müsste es soweit sein.

Batman: Earth One Vol. 3 hat sich verzögert, weil Zeichner Gary Frank zwischendurch sehr lange mit dem Zwölfteiler Doomsday Clock beschäftigt war – ein aufwendiges Projekt, das sich über zwei Erscheinungsjahre hinzog. Bereits im Juni soll Frank die Arbeit an dem lange erwarteten Batman-Band beendet haben, wie Autor Geoff Johns im Juli mitgeteilt hat. Immer wieder hat Frank Zeichnungen daraus bei Twitter gepostet, wie etwa das Batmobil.

Doch was ist mit den anderen von DCs Superhelden? In was für einer Welt leben wir, in der die Teen Titans eine Earth-One-Behandlung bekommen, aber Flash und Aquaman nicht? Auch die waren bereits längst angekündigt, – Flash von Straczynski, Aquaman von Francis Manapul – ohne dass je Bewegung in die Projekte kam. Jim Lee versichert, dass noch einiges in Arbeit sei, jedoch ohne konkrete Ansagen zu machen.

UPDATE: Batman: Earth One Vol. 3 erscheint im Juni 2021

Aquaman geht baden

Aquaman (Warner Bros.)

77 Jahre nach seinem ersten Comic-Auftritt hat Aquaman seinen ersten Spielfilm. Angedeutet wurde die Figur bereits in Batman v Superman, in Justice League bekam sie ihren Einsatz. Jason Momoa machte in der Rolle eine gute Figur als Outlaw, der mit Fischen reden kann und immer einen coolen Spruch draufhat. Unvergessen die Szene, in der er sich auf Wonder Womans Lasso setzt und ein Bekenntnis wider Willen ablegt. Allerdings war Aquaman auf dem Land noch nicht in seinem Element.

Jetzt darf der Fisch endlich ins Wasser. Und er tobt sich richtig aus. Was bleibt nach zweieinhalb Stunden zurück? Nicht viel. Aquaman strotzt zwar vor visuellen Reizen, bleibt aber oberflächlich und banal. In der abgehetzt und sprunghaft erzählten Story bekommt man weder viel Zeit, die Titelfigur richtig einzuführen, noch die Unterwasserwelt. Die meisten Figuren können einem so egal sein wie die beliebige Handlung.

Dabei gibt sich der Film große Mühe. Allerdings wirkt das sehr bemüht. Wenn etwa am Anfang Piraten eine U-Boot-Crew massakrieren und dann plötzlich in derselben Szene der Piratenvater plötzlich sentimental wird und dem Piratensohn ein Messer (ein Familienerbstück) zum Geschenk macht, soll wohl ein Charakter entwickelt werden, das geht aber gründlich schief. Für einen kaltblütigen Mörder kann man in so einem Moment beim besten Willen keine Sympathie entwickeln. Wenn kurz darauf der Piratenvater in Todesgefahr ist und er Sohn Aquaman um Hilfe bittet, kann man verstehen, dass der Held keine Lust dazu hat. So entsteht der Erzfeind Black Manta aus einem schwachen Rachemotiv heraus – und wird später im Film verheizt.

Nichts in dem Film involviert emotional, selbst Arthurs Entstehungsgeschichte versinkt in Kitsch und Klischees. Der drohende Krieg, um den es geht, wird nie greifbar, der Konflikt zwischen zwei Brüdern möchte Shakespeare sein, ist aber mehr Seifenoper, was schade ist, weil Jason Momoa in der Rolle noch am meisten überzeugt. Meistens. Denn leider scheitert Aquaman auch als Komödie. Die wenigen Szenen, die als Comic Relief dienen sollen, sind meist Rohrkrepierer, bei denen Aquaman auch mal aus der Rolle fällt.

Eine Wüste von Film: Aquaman (Warner Bros.)

Selbst die Effekte können den Film nicht retten. Die Unterwasserbilder ersticken in Buntheit und Details, in fast jeder Szene ist Studioluft zu riechen. Die Kampfszenen wirken routiniert bis brachial (wenn etwa Mera über Hausdächer flieht und ein Kerl im Panzeranzug durch zahllose Häuserwände hindurchkracht). Zum Schluss, wenn jedes mögliche Meeresgetier zur großen Schlacht erscheint, weiß man gar nicht mehr, wohin man schauen soll. Die Überwältigungsstrategie resultiert in einer einzigen großen Reizüberflutung.

Aquaman ist ein durchgängig langweiliger und uninspiriert gemachter Edeltrash-Film. Es steckt zwar eine Menge Geld darin, aber keine Risikofreude. Alles wirkt wie aus dem Baukasten, aber leider mies kopiert. Der Film bleibt daher weit hinter den Errungenschaften von Wonder Woman zurück, wirkt eher wie ein billiger Versuch, Marvels Thor nachzuahmen, und fügt der Tradition von Superheldenfilmen nichts Neues hinzu, keine Szene wird in Erinnerung bleiben. Leider ist Aquaman damit ein weiterer Reinfall in der unglückseligen Reihe von DC-Filmen.

Aquaman und Shazam: Die ersten Trailer

Auf der San Diego Comic Con wurden die Trailer zu den nächsten DC-Filmen vorgestellt: Aquaman, der am 20. Dezember in Deutschland startet, und Shazam!, der im April 2019 in die Kinos kommen soll. Während der erste ein buntes Spektakel zu werden scheint, dessen Unterwasser-Optik an Findet Nemo erinnert, scheint Shazam eine Coming-of-Age-Komödie darüber zu sein, wie es ist, ein Kind im Körper eines Superhelden zu sein.

Da Trailer in der Regel wenig über die Qualität von Filmen aussagen, verkneife ich mir mal weitere Kommentare und lasse euch eure eigene Meinung dazu bilden. Am Ende wird man als Fan nicht um den Kinobesuch herumkommen.

Wenn Schurken die Welt retten

DC Comics

Titel: Justice

Autor/Zeichner: Alex Ross, Jim Krueger/Alex Ross, Doug Braitwaithe

Erschienen: 2005-2007 (Mini-Serie #1-12), Paperback ; dt. Panini 2006 (6 Bände), Hardcover Eaglemoss 2005 (DC Graphic Novel Collection, 2 Bände)


„Who decided we needed to be saved?“ (Lex Luthor)

„The world’s worst super-villains are acting like the world’s greatest heroes and the Justice League is nowhere to be found.“ (Elongated Man)

Die größten Superschurken der Welt haben alle denselben Alptraum von der nuklearen Apokalypse, bei der selbst die Helden wehrlos sind. Also verbünden sich Lex Luthor und Brainiac mit anderen Schurken wie Riddler, Poison Ivy und Black Manta, um die Welt erstens zu einem besseren Ort zu machen und zweitens die Superhelden auszuschalten, was für sie letztlich auf dasselbe hinausläuft. Aquaman wird von Brainiac der Kopf aufgeschnitten, Superman von Bizarro, Solomon Grundy und dem Parasiten ausgeknockt, Green Lantern wird ins Nichts verbannt und andere werden von Nano-Parasiten beherrscht. Schurken werden zu Helden – aber das geht natürlich in die Hose.

Über die Kunst von Alex Ross muss man nichts mehr sagen, die überwältigenden Bilder sprechen für sich selbst. Interessiert da noch die Story? Ja, sie tut es. Alex Ross hat sie sich diesmal selbst ausgedacht, Jim Krueger schrieb das Script, aber es ist kein unbeholfener Versuch geworden, wenn grafische Künstler den Autor in sich entdecken. Im Gegenteil: Justice ist packend erzählt und durchgehend spannend umgesetzt – und das obwohl die Story übervoll ist mit Helden und Schurken. Jedes der zwölf Kapitel ist aus einer anderen Sicht erzählt, so bekommen die wichtigsten Charaktere Raum sich zu entfalten. Wir erfahren etwas über ihre Motivationen, Ängste und Sorgen. Alex Ross will jeder Figur gerecht werden und es gelingt ihm auch, es werden wieder Superhelden, die wie Götter aussehen, aber sich sehr menschlich verhalten.

Es geht um ethische Grundfragen, es geht um die Zukunft der Menschheit: Soll die Elite nach dem Recht des Stärkeren überleben oder sollen die Schwachen zu Übermenschen optimiert werden? Was bedeutet Rettung für die Menschheit? Ist mit dem Ende der Atomwaffen die Welt erlöst? Und darüber hinaus gibt es auch schöne Höhepunkte wie Captain Marvel wirft Superman in die Sonne, Green Lantern richtet sich heimisch in seinem Ring ein, die Metal Men dienen der Justice League als Schutzrüstung. Es gibt überraschende Wendungen und sogar hier und da eine Pointe. Das alles macht das Vergnügen nicht nur kurzweilig, sondern befriedigt auch alle Ansprüche, die man von einer guten Justice League-Story erwartet.

Nur eines könnte zum Problem werden: Die fast 400 Seiten, vollgepackt mit Figuren, Action, Dialog und auch noch knallbunt und hyperrealistisch visualisiert, könnten den ein oder anderen Leser überfordern. Aber zum Glück muss man ja das Buch nicht in einem Rutsch durchlesen, sondern kann Pausen machen, um sich von der Reizüberflutung erholen. Dann verschmerzt man es auch, dass sich das Finale etwas hinzieht.

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