Titel: Batman & Robin Vol. 1 – Batman Reborn
Autor/Zeichner: Grant Morrison/Frank Quitely, Philip Tan
Erschienen: 2009-2010 (Batman & Robin #1-6), Paperback 2010; dt. Panini 2011 (Paperback)
„Let the punishment fit the crime.“ (Red Hood)
Das neue Dynamische Duo ist das Gegenteil des alten: Ein heiterer Batman und ein grimmiger Robin. Man könnte auch sagen: Wunderritter und Dunkler Knappe. Doch sowohl Dick Grayson als auch Damian Wayne haben eigentlich keine Lust auf den Job. Dick leidet immer noch unter der Bürde seiner Rolle und Damian akzeptiert ihn nicht als Autorität. Dennoch müssen sie als Team miteinander klarkommen und ihre ersten Abenteuer schweißen sie zusammen. In den ersten drei Ausgaben geht es gegen den Psycho-Metzger Professor Pyg, der Drogen und biologische Kampfstoffe herstellt und eine Vorliebe für Chirurgie hat. Im zweiten Teil kehrt (nach seiner Niederlage im Battle for the Cowl) Jason Todd als Red Hood zurück und versucht erneut, das Verbrechen ein für alle mal auszumerzen. Dieses mal unterstützt ihn ein Sidekick: ein entstelltes Mädchen namens Scarlet. Damit haben Batman und Robin ihr Gegenstück gefunden.
Batman und Robin geraten in Gefangenschaft und werden beinahe nackt der Öffentlichkeit präsentiert, aber wie gut, dass Damian so gut mit Knoten umgehen kann, sodass die Dramatik der Situation so schnell verflogen wie sie aufgekommen ist. Wir bekommen eine Reihe neuer Schurken präsentiert: zuerst einen Haufen Zirkusfreaks wie einen Krötenmenschen und siamesische Drillinge, dann den pinken Profikiller Flamingo, der gerne die Gesichter seiner Opfer verspeist. Abgesehen von dem vielen Blut, das bei der Metzelei fließt, geht es sehr bunt und schrill zu, aber auch zuweilen überdreht und überstürzt. Immerhin bleiben ein paar Momente, in denen Dick Grayson ein wenig über sein Dasein als Batman jammern darf und von Alfred wieder aufgemuntert wird. Ein bisschen Witz lockert das Ganze auf.
In diesem Band zeichnen Frank Quitely und Philip Tan jeweils die Hälfte. Quietlys Stil ist mit seinen vielen Runzeln und Falten der speziellere, Philip Tans Stil ist deutlich düsterer und erinnert sehr an Tony Daniel. Auffällig ist, dass die meisten Panels sich über die gesamte Seitenbreite erstrecken und untereinander angeordnet sind (vgl. Darwyn Cookes DC: The New Frontier).
Batman Reborn ist eine kurzweilige Unterhaltung, die keinen tieferen Eindruck hinterlässt. Vielleicht erklärt das den Erfolg: leichte Kost, die schnell geschluckt und schnell verdaut ist.
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