„Batman: One Bad Day“ für Eisner Awards nominiert

DC Comics

Die Reihe Batman: One Bad Day wurde als beste Miniserie für einen Eisner Award 2023 nominiert, als beste Einzelausgabe The Riddler von Tom King und Mitch Gerads. Die Comics erzählen in der Tradition von The Killing Joke Geschichten von Batmans Schurken: Two-Face, Pinguin, Mr. Freeze, Clayface, Bane, Catwoman und Ra’s al Ghul. Einige davon sind wirklich hervorragend – die Riddler-Story zählt allerdings nicht zu meinen Favoriten.

Tom King ist auch als bester Autor unter den Kandidaten (unter anderem für Human Target), er hat den Preis bereits 2018 und 2019 erhalten, obwohl seine Schreibkunst höchst umstritten ist. Dreimal steht der derzeitige Batman-Autor Chip Zdarsky (Failsafe) auf der Eisner-Liste, allerdings nur für Daredevil und seine eigene Serie Public Domain. Außerdem wurde auch die Kurzgeschichte „Finding Batman“ vom verstorbenen Batman-Sprecher Kevin Conroy und J. Bone (erschienen in DC Pride 2022) nominiert.

Zu den besten Serien zählt Nightwing von Tom Taylor and Bruno Redondo, zu den besten Miniserien Superman: Space Age von Mark Russell, Michael Allred und Laura Allred. Letztere werde ich an dieser Stelle noch besprechen.

Der Eisner Award, benannt nach dem Pionier Will Eisner, gilt als höchste Auszeichnung der Comicbranche und wird seit 1988 verliehen. Der am häufigsten nominierte und ausgezeichnete Autor ist Alan Moore, er gewann den Preis neunmal und wurde dreizehnmal nominiert.

Batman wirbt fürs Lesen

DC Comics

Titel: A Word to the Wise

Autor/Zeichner: Len Wein/Curt Swan

Erschienen: 1992 (One-shot)


Es ist schon seltsam: Niemals wurde so viel geschrieben und publiziert wie in diesem Jahrhundert und trotzdem nimmt die Lesekompetenz ab – jedenfalls in Deutschland. Laut IGLU-Studie hat jeder vierte Viertklässler Probleme mit dem Lesen und dem Textverständnis, das Niveau sinkt seit Jahren – mit weitreichenden Folgen. Können Comics Abhilfe schaffen?

Wer Comics liest, liest meist auch andere Bücher. Im Jahr 1992 dachte sich Kanada, man könnte daher mit Batman fürs Lesen werben. Batman war damals dank der Tim-Burton-Filme wieder sehr beliebt. Also brachte man eigens zu diesem Zweck den Comic A Word to the Wise heraus.

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Jokers gestohlenes Lächeln

DC Comics

Titel: Batman/Joker: Switch

Autorin/Zeichner: Devin Grayson/John Bolton

Erschienen: 2003 (One-Shot)


Der Joker kommt nach London, erschießt einen Rockstar und drei weitere Menschen bei einem Musikvideodreh, entführt drei Models – und das ist nur der Anfang. Leichen pflastern seinen Weg. Doch mit ihm stimmt etwas nicht. Das heißt: Mehr als zuvor. Seinem Gesicht fehlt der Mund. Diesen trägt er jetzt im Nacken, und er selbst weiß nicht, wie es dazu kam. Nun versucht der Joker herauszufinden, wer ihm sein Lächeln gestohlen hat, indem er Batman spielt. Weitere Menschen sterben …

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Superman gegen Flash: Das fünfte Rennen

Titel: Speed Kills

Autor/Zeichner: Dan Jurgens

Erschienen: 1990 (Adventures of Superman #463), Paperback 2005 (Superman vs Flash), dt. Panini 2006


„Are you out of your freaking mind?!“ (Flash)

Moment mal, das Cover kommt uns doch bekannt vor! Ja, so ähnlich sah auch schon das Titelbild des ersten Superman-Flash-Rennens (1967) aus. Hier aber gibt nicht Alfred das Startsignal, sondern Mr. Mxyzptlk. Der Kobold aus der Fünften Dimension treibt mal wieder Schabernack. Zuerst mit Mount Rushmore, dem Nationalheiligtum, indem er den vier Präsidentenköpfen seinen eigenen hinzufügt. Das bringt Flash auf den Plan. Mr. Mxyzptlk kennt ihn nicht. Flash stellt sich als schnellster Mensch der Welt vor. Auch schneller als Superman?, fragt sich der Kobold – und schon probiert er es aus, indem er die beiden zum Rennen antreten lässt.

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Batman mit Sozialkritik

DC Comics

Titel: Batman: The Hill

Autor/Zeichner: Christopher Priest/Shawn Martinbrough

Erschienen: 2000 (One-shot)


Bei einem Polizeieinsatz gegen Juwelendiebe hat ein weißer Polizist einen (bewaffneten) schwarzen Jungen erschossen, der das Auto der Diebe stehlen wollte. Der Junge hat zusammen mit seinem Bruder für den schwarzen Gangster Demitrius R. Korlee gearbeitet, der The Hill, einen Bezirk von Gotham beherrscht. Die Mutter des Toten wirft Commissioner Gordon vor, sich nicht genug um diesen Bezirk zu scheren.

Batman wurde bei dem Einsatz selbst fast erschossen, von einem Jungen namens Trevor alias Hollywood, dem Bruder des Toten. Nun will er Korlee fassen, denn auch er hat den Hill bisher vernachlässigt.

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Superman gegen Flash: Das vierte Rennen

Titel: Chase to the End of Time/Race to the End of Time

Autor/Zeichner: Martin Pasko/José Luis García-López

Erschienen: 1978 (DC Comics Presents #1-2), Paperback 2005 (Superman vs Flash), dt. Panini 2006


„Personally, I think you’ve both banged your heads one time too many–but that’s your problem!“

Aliens greifen die Erde an! Eine kleine Stadt in den USA wird von einem Energiestrahl fast zerstört, wenn nicht zufällig Superman und Flash in der Nähe wären – doch dann werden die beiden Helden von den Aliens entführt und gefangen genommen. Und dann wird erstmal ganz viel erklärt. So viel, dass es fast den ganzen ersten Teil füllt: Zwei Zivilisationen befinden sich miteinander im Krieg, die Zelkot und die Volkir, und das schon so lange (Milliarden von Jahren!), dass sie gar nicht mehr wissen, worum es mal ging. Früher waren sie übrigens mal eine Spezies. Bei dieser Erkenntnis wäre es vielleicht ratsam, Frieden zu schließen, aber das wäre ja viel zu einfach.

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Batman gegen Landminen

DC Comics

Titel: Death of Innocents – The Horror of Landmines

Autor/Zeichner: Dennis O’Neil/Joe Staton

Erschienen: 1996 (One-Shot)


Ein Mitarbeiter von Waynecorp fährt mit seiner kleinen Tochter und ihrer Freundin durch das fiktive Land Kravia, das Auto wird von einer Landmine zerstört, der Vater stirbt, die Mädchen werden vermisst. Die Mutter macht Bruce Wayne Vorwürfe, für den Unfall mitverantwortlich zu sein. Batman fühlt sich verpflichtet, in das Land zu reisen und nach dem Mädchen zu suchen. Doch das ist schwierig, denn das Land ist von politischen Unruhen zerrüttet, Rebellen kämpfen gegen die Regierung, und überall liegen Minen, die ein Vorankommen selbst für Batman fast unmöglich machen. Wie gut, wenn man sich durch Bäume schwingen kann – doch das bedeutet keineswegs Sicherheit.

Death of Innocents ist schonungslos und rau inszeniert, bis in die letzte Konsequenz brutal. Selbst ein Superheld wie Batman stößt bei dieser Grausamkeit an seine Grenzen. Batman wird so wütend, dass er aus der Rolle fällt und das Magazin eines Maschinengewehrs leerschießt. Die Ohnmacht gegenüber der Grausamkeit wird spürbar.

Landminen: Geächtet und massenweise im Einsatz

Mit dieser Story legte DC Mitte der 90er einen engagierten Kampagnencomic vor, um die Plage von Landminen anzuprangern, begleitet von einem ausführlichen Vor- und Nachwort von Experten. Damals begann eine Kampagne zur allgemeinen Ächtung und Verbot dieser Waffen, denn sie richteten sich vor allem gegen die Zivilbevölkerung und meist waren es Kinder, die ihnen zum Opfer fielen. Ein Jahr später, 1997, wurde die Ottawa-Konvention über das Verbot des Einsatzes, der Lagerung, der Herstellung und der Weitergabe von Antipersonenminen und über deren Vernichtung unterzeichnet, 1999 trat sie in Kraft – allerdings nicht in Ländern wie China, Indien, USA und Russland.

Heute gibt es Schätzungen zufolge weltweit zwischen 80 und 100 Millionen nicht geräumte Landminen. Laut Bundesregierung werden jeden Monat etwa 2000 Menschen durch Minen verletzt oder getötet. Allein in Syrien sollen 300.000 Minen und Blindgänger verstreut sein. Auch im Krieg gegen die Ukraine werden Landminen eingesetzt. Laut UN wurden seit der russischen Invasion mehr als 740 Zivilisten von Minen verletzt oder getötet. Die Tagesschau berichtet:

„Bereits vor dem russischen Angriffskrieg war die Ukraine eines der am stärksten mit Minen belasteten Länder der Welt. Seit dem Krieg hat sich die Zahl der verminten Flächen demnach verzehnfacht und nimmt nun 30 Prozent oder rund 180.000 Quadratkilometer der Landesfläche ein – ein Gebiet von der Größe des US-Bundesstaates Florida.“

Die Räumung dürfte Jahrzehnte dauern. Bis dahin werden Landminen wohl noch viel Leid und Tod anrichten.

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Superman gegen Flash: Das dritte Rennen

Titel: Superman and the Flash: Race to Save the Universe/Race to Save Time

Autor/Zeichner: Dennis O’Neil/Dick Dillin

Erschienen: 1970 (World’s Finest #198-199), Paperback 2005 (Superman vs Flash), dt. Panini 2006


„It is insane..! It is ludicrous..! And, yes — it is comical!“

Das erste Rennen ging um die Welt, das zweite durch die Galaxis – und beide endeten mit einem Unentschieden. Aber wer ist denn nun der schnellste Mann der Welt? Superman oder Flash? Jetzt wollen wir es endlich wissen – und das Cover verspricht: Diesmal MUSS es einen Sieger geben. Wir verlassen uns drauf. Also los …

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The Flash: Der zweite Trailer

„Let’s get nuts!“ (Batman)

Zweimal Flash, zweimal Batman, einmal Supergirl, einmal General Zod: Das ist das Rezept von The Flash, dem Film, der am 15. Juni 2023 in die Kinos kommt. Der zweite Trailer zeigt mehr von Michael Keaton, aber auch Ben Affleck. Erzählt wird eine Art Flashpoint-Story, in der Flash in die Vergangenheit reist, um den Mord an seiner Mutter zu verhindern, und dadurch seine Welt ins Chaos stürzt. Allerdings war Flashpoint ein Event von Justice-League-Ausmaßen, mit einem Krieg zwischen Wonder Woman und Aquaman, hier gibt es nur eine Sparversion davon.

Nach diesem Sommer-Blockbuster folgen in diesem noch zwei DC-Filme: im August Blue Beetle und im Dezember Aquaman and The Lost Kingdom. Damit endet die alte Ära des DC Extended Universe, bevor die neue DC-Phase unter der Führung von James Gunn beginnt.

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Neustart für Nightwing

Titel: Nightwing Vol. 1 Leaping Into the Light (dt. Der Sprung ins Licht)

Autor/Zeichner: Tom Taylor/Bruno Redondo

Erschienen: 2021 (Nightwing #78-83), Hardcover 2022/Paperback 2023; dt. Panini 2022


Eigentlich lese ich keine Comics über Neben- bzw. Randfiguren aus der Welt von Batman. Zum einen liegt es daran, dass mir die Zeit dazu fehlt (es gibt mehr als genug Batman), zum anderen interessieren sie mich einfach weniger als die Fledermaus höchstselbst. Doch immer wieder gibt es Ausnahmen. Nach dem großen Lob für Tom Taylors Nightwing und fünf Eisner-Nominierungen 2022 (beste Einzelausgabe, beste Serie, bester Zeichner, bester Coverzeichner, bestes Lettering) und einigen beeindruckenden Vorschauen habe ich mir mal den ersten Band angesehen.

Tom Taylor ist so etwas wie DCs australisches Wunderkind. Nach seinem furiosen Injustice-Comic und seinem zumindest aufsehenerregenden DCeased und Dark Knights of Steel hat er sich auch an Batman versucht (Batman: Detective und One Bad Day: Ra’s al Ghul). Nicht alles war Gold, aber immerhin besser als das Zeug seines Namensvetters Tom King.

Nun also Nightwing. Ein Sprung ins Licht, heißt es, also Schluss mit düster, hier springen einen die satten Farben (Blau und Pink) an so wie die Lebensfreude. Dick Grayson hat zuletzt einiges überstehen müssen, vor allem einen Schuss ins Hirn. Aber Superhelden kennen bekanntlich Schlimmeres. Nun scheint Dick wieder superfit zu sein und erbt von Alfred Pennyworth ein Milliardenvermögen. Doch dann kommen zwei neue Probleme: Erstens hat seine Stadt Blüdhaven eine Bürgermeisterin namens Melinda Zucco – angeblich Tochter des Mannes, der seine Eltern umgebracht hat. Auch Erzfeind Blockbuster hat da seine blutigen Pranken im Spiel. Zweitens läuft ein irrer Killer umher, der Menschen ihres Herzens beraubt – buchstäblich. Er selbst hat keins, daher nennt er sich Heartless.

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