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Neu 2024: „David Mazzucchelli’s Batman Year One Artist’s Edition“

Batman: Year One (erschienen in Batman #404–407) gehört nicht nur zu den Meilensteinen, die den modernen Batman begründet haben, sondern gilt nach wie vor zu Recht zu den zeitlosen Klassikern. Zum einen wegen Frank Millers dichtem Skript, zum anderen auch wegen David Mazzucchellis reduzierten, geerdeten Zeichnungen. Sein Gotham ist nicht nur düster, sondern auch schmutzig, sein Batman erscheint nicht als Bodybuilder, bei dem jeder Muskel idealtypisch definiert ist, dennoch fehlt es weder an Dramatik noch an Dynamik. Im Jahr 1987 gefiel das nicht allen, doch der reduzierte Stil setzte sich ab vom Mainstream und machte Schule. Auch die Farben von Richmond Lewis tragen zu dem Gesamteindruck bei, springen einen nicht an wie in anderen Comics dieser Zeit, sondern bleiben gedeckt, um den Realismus zu verstärken. Für die Paperback-Ausgabe wurde Year One später neu koloriert. Beide Farbversionen kann man seit 2016 in der Absolute Edition miteinander vergleichen. 

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Im Juli 2024 soll eine Schwarz-Weiß-Fassung bei IDW erscheinen, und zwar mit den Scans der gezeichneten Originalseiten: David Mazzucchelli’s Batman Year One Artist’s Edition. Kaffeeflecken inklusive. In dem 144-Seiten-Buch wird man auch den Schaffensprozess in Form von Layouts nachvollziehen können. Mazzucchelli verfasst dazu ein neues Vorwort, Chip Kidd (Batman: Death by Design) wird die übrigen Texte schreiben. Bei Amazon ist der Preis derzeit mit rund 150 Euro angegeben.

Year One ist Mazzucchellis einzige größere Batman-Arbeit. (Sonst hat er bloß eine Kurzgeschichte in World’s Finest #302, 1984 gezeichnet.) Ohnehin hat er nicht viele Comics gemacht, aber dafür sehr bedeutende, unter anderem das legendäre Daredevil: Born Again (ebenfalls mit Frank Miller), davon gibt es ebenfalls eine Artist- bzw. Artisan-Edition. Außerdem hat er eine beeindruckende Adaption von Paul Austers City of Glass (dt. Stadt aus Glas) sowie die eigene (sensationelle) Graphic Novel Asterios Polyp geschrieben und gezeichnet.

Als Gallery Edition ist auch Frank Millers anderer Batman-Klassiker, The Dark Knight Returns, erschienen. Darin kann man die meisten von Millers Originalseiten als Reproduktionen im Großformat bewundern.

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>> Batman 1980-1989

„Robin Lives“: Batman #428 als „Faux-simile Edition“

Tod oder Leben? Zwei Alternativen von Batman #428 (DC Comics)

Im Jahr 1988 durften die Fans entscheiden, ob Robin II (Jason Todd) einen Angriff des Jokers überlebt oder nicht. Das Votum per Telefon fiel knapp aus, 5,343 gegen 5,271 Stimmen entschied sich für Tod, was dann auch in Batman #428 wahr wurde. Die Storyline A Death in the Family (dt. Ein Tod in der Familie) schrieb Comicgeschichte, auch weil Batman den ersten Tod eines Robins nur schwer verkraftete und er sich lange selbst die Schuld dafür gab.

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Doch für alle Fälle gab es auch eine alternative Version, die Jim Starlin schrieb und Jim Aparo zeichnete, auch wenn der Titel der Geschichte dann nicht mehr viel Sinn ergeben hätte. Eine Seite daraus wurde bereits in Batman Annual #25 (2006) publiziert, als Jason Todd von den Toten zurückkehrte und man erklärte, was zuvor geschah (siehe Under the Red Hood). Einige weitere alternative Seiten (bzw. Entwürfe) in Schwarzweiß wurden in der „New Edition“ von A Death in the Family (2011) veröffentlicht.

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Nun hat DC angekündigt, die gesamte alternative Geschichte herauszubringen. Am 12. Dezember 2023 soll eine „Faux-simile Edition“ von Batman #428 erscheinen, abweichend von den „Facsimile Editions“ anderer historischer Ausgaben.

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DC Elseworlds-Comics kehren zurück

DC Comics

Man hätte hellhörig werden müssen, als James Gunn bei der Ankündigung des neuen DC-Filmuniversums all die Ausnahmen wie The Batman und Joker als „Elseworlds“ bezeichnete. Auch wenn der Begriff unter Fans bekannt ist, hat DC das Label seit fast zwei Jahrzehnten aufgegeben (auch wenn immer wieder Storys in der Tradition erschienen).

Eingeführt wurde es offiziell 1991 für Comics, die außerhalb der Haupt-Continuity standen, angefangen bei Holy Terror. Allerdings wurde das nicht immer konsequent gehandhabt. Manche Crossover galten als Elseworlds, andere nicht, schließlich ließ man es mit der Kategorie bleiben, weil im Grunde jeder One-Shot und jede Miniserie, die für sich standen, eine Art Elseworld im Multiversum bildete – im Grunde wird ständig eine neue eröffnet.

Nun aber hat DC offiziell die Rückkehr der Elseworlds für das Jahr 2024 angekündigt. Es wird eine zwölfteilige Fortsetzung des Klassikers Gotham by Gaslight (1989, von Brian Augustyn und Mike Mignola) geben, des ersten inoffiziellen Elseworlds-Batman-Comics, die Batman in einem Gotham City von 1889 nach Jack the Ripper jagen lässt. Eine Fortsetzung gab es bereits mit Master of the Future, nun folgt der Zwölfteiler The Kryptonian Age von Andy Diggle und Leandro Fernandez, die in dieser Welt eine Justice League des 19. Jahrhunderts etablieren.

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Greg Smallwood (Moon Knight, The Human Target) dagegen führt uns mit dem Sechsteiler Batman the Barbarian in eine Art Mittelalter-Szenario. Und apropos Mittelalter: Dark Knights of Steel (von Tom Taylor, Rezension folgt) bekommt eine Fortsetzung von Jay Kristoff und Tirso Cons mit dem Titel Allwinter, in dem Deathstroke sich durch eine Schneelandschaft kämpft. Auch das wird wieder eine sechsteilige Miniserie, ebenso wie Batman: Nightfire von Clay und Seth Mann, wo es heiß hergehen soll. Wenn ich das richtig verstanden habe, reist Bruce Wayne in die Vergangenheit, um Gotham City vor einer Katastrophe zu bewahren.

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Und der Vollständigkeit halber seien noch zwei weitere Titel erwähnt: Green Lantern Dark von Tate Brombal und Werther Dell’Edera, die ihre Heldin durch ein post-apokalyptisches Fantasy-Szenario gegen Monster antreten lassen, sowie DC vs. Vampires: World War V, eine zwölfteilige Fortsetzung von DC vs. Vampires, wieder geschrieben von Matthew Rosenberg und gezeichnet von Otto Schmidt.

>> Batman-Elseworlds-Comics

Neuer Animationsfilm: „Merry Little Batman“

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DC hat einen neuen Animationsfilm für Weihnachten angekündigt: Merry Little Batman soll am 8. Dezember 2023 weltweit auf Prime Video starten. Die Story handelt von Damian Wayne, der an Heiligabend allein in Wayne Manor ist und zu „Little Batman“ wird, um Gotham City vor Schurken zu verteidigen, die Weihnachten gefährden. Mit dabei: Joker, Pinguin und Bane.

Die Hauptcharaktere werden im Original gesprochen von Yonas Kibreab, Luke Wilson (Batman), James Cromwell und David Hornsby. Regie führt Mike Roth (Regular Show), das Drehbuch stammt von Morgan Evans (Teen Titans Go!) und Jase Ricci (Batman: The Doom That Came to Gotham).

Auf Prime Video soll demnächst auch die neue Zeichentrickserie Batman: Caped Crusader starten. Ein Datum ist noch nicht bekannt. Amazon hat zwei Staffeln auf einmal bestellt, die erste soll zehn Episoden umfassen. Produziert wird die Serie von Bruce Timm (Batman: The Animated Series), J.J. Abrams (LostStar TrekStar Wars VII & IX) und Matt Reeves (The Batman). Einer der Autoren ist Ed Brubaker (Gotham Noir, The Man Who Laughs, Gotham Central, Catwoman).

>> Batman zu Weihnachten

Neue Comics: Batman trifft Santa Claus

Weihnachtsgeschichten rund um Batman gibt es viele, in diesem Jahr kommt eine besondere dazu: Batman/Santa Claus: Silent Knight wird ein vierteiliges Crossover, in dem der Nikolaus (St. Nick) nach Gotham kommt, um kurz vor Weihnachten bei einem brutalen Verbrechen zu ermitteln. Er sucht die Hilfe von Batman (seinem ehemaligen Schüler!) sowie anderen Helden (Superman, Wonder Woman). DC verspricht eine Erzählung voller Hoffnung, Wunder und Monster. Der erste Teil soll am 5. Dezember 2023 erscheinen, der vierte erst am 26. Dezember – etwas spät, wenn ihr mich fragt.

Was aber nicht heißt, dass wir in diesem Jahr auf die Tradition des jährlichen Holiday-Specials verzichten müssen. DC’s ‚Twas the Mite Before Christmas lautet der Titel der 80-seitigen Anthologie. Diesmal macht Lex Luthor Bekanntschaft mit den Dickens’schen Aspekt von Weihnachten und trifft auf Constantine, Batwoman feiert ein rätselhaftes Hanukka und Harley Quinn trifft auf Amethyst. Die insgesamt acht Geschichten sollen am 12. Dezember erscheinen und 9,99 US-Dollar kosten.

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Zum Jahresende (im November) erwartet uns sonst noch eine Fortsetzung von Batman 89, wieder von Autor Sam Hamm und Zeichner Joe Quinones. In der Storyline Echoes verschwindet Batman spurlos und die Bürger von Gotham nehmen das Gesetz in die eigene Hand. Das erste Cover verrät, dass Scarecrow eine Rolle spielen wird, im Hintergrund ist eine auffällig breit grinsende Frau zu sehen …

Ebenfalls im November startet die Miniserie Batman: Off-World. Autor Jason Aaron (The Other Side, Southern Bastards, Avengers) und Zeichner Doug Mahnke (The Man Who Laughs, Under the Red Hood, Final Crisis) konfrontieren einen jungen Batman (mal wieder, aber für ihn zum ersten Mal) mit Außerirdischen, was zu einer Reise ins All führt. Es sollen sechs Teile erscheinen.

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Neue Comics: „Batman: City of Madness“

Im Oktober startet eine neue Miniserie, in der Autor und Zeichner Christian Ward (Aquaman Andromeda) Batman ins Genre des „cosmic horror“ befördert. In City of Madness geht es um ein Gotham, das unterhalb von Gotham existiert, ein lebendiger Albtraum, bevölkert von dunklen Abbildern, die sich von Angst und Hass ernähren. Dann öffnet sich das Portal zu dieser düsteren Region und ein böser Dunkler Ritter entkommt, der einen Robin nach seinem Bilde formen will. Batman muss mit dem Rat der Eulen (Court of Owls) zusammenarbeiten, um diesen und noch andere noch bösere Superschurken aufzuhalten.

Was irgendwie an Dark Nights: Metal (2017/2018) sowie Knight Terrors erinnert, nennt Christian Ward seinen Liebesbrief an Batman und eine Pseudo-Fortsetzung von Grant Morrisons und Dave McKeans Arkham Asylum: Serious House on Serious Earth sowie eine Hommage an Batman: Gothic. Die Cover zeigen einen Batman im Chtulhu-Look sowie Tentakeln – es darf also auch in Richtung H.P. Lovecraft gehen.

Der Dreiteiler erscheint in Prestige-Format mit je 48 Seiten unter DCs Black Label.

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Darüber hinaus hat DC auf der San Diego Comic-Con noch ein Crossover mit Monstern angekündigt: Justice League vs. Godzilla vs. Kong. Der Titel dürfte selbsterklärend sein. Autor dieses Siebenteilers ist Brian Buccellato (The FlashInjusticeDetective Comics), die Zeichnungen stammen von Christian Duce (Batman/Fortnite: Zero Point). Am 17. Oktober soll das erste Heft erscheinen.

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Neu zum Batman-Tag 2023: „Gargoyle of Gotham“

Am 16. September 2023 ist mal wieder das, was DC zum „Batman Day“ erklärt hat. Nichts, was Fans wirklich kümmern muss, für die natürlich jeder Tag ein (potenzieller) Batman-Tag ist, aber in diesem Jahr gibt es – neben etlichen Special Editions bekannter Comics – auch eine bemerkenswerte Neuerscheinung: die erste Ausgabe der Miniserie Gargoyle of Gotham von Rafael Grampá. Der Brasilianer ist uns Batman-Lesern vor allem als Zeichner von Dark Knight Returns: The Golden Child bekannt, nun schreibt und zeichnet er einen Vierteiler für DCs Black Label.

Die Story: Nachdem Batman seine Identität als Bruce Wayne aufgibt, treibt ein Serienmörder in Gotham sein Unwesen. Zunächst erscheinen die Opfer willkürlich gewählt, doch dann stellt sich heraus, dass sie nicht nur untereinander sondern auch mit Batman zusammenhängen. Der Held trifft auf eine neue Schurkenriege und muss sich mit der Natur des Bösen auseinandersetzen – auch dem Bösen in sich selbst.

Gargoyle of Gotham soll parallel im Zweimonatsrhythmus in Nordamerika, Brasilen, Spanien, Italien und auch Deutschland erscheinen. Jede Ausgabe soll 48 Seiten umfassen und 6,99 US-Dollar kosten. Daneben soll es eine „Noir“-Version in Schwarzweiß geben. Variant Cover werden von Jim Lee, David Finch, Frank Miller und Paul Pope stammen.

>> Batman bei DC Black Label

„Batman/Catwoman – Gotham War“: Schon wieder Krieg

Die Ankündigung von DC für das nächste Batman-Event (nach Knight Terrors) nehme ich mit einer seltsamen Gefühlsmischung zur Kenntnis: Batman/Catwoman – Gotham War wird es heißen. Einerseits bin ich gelangweilt bis abgestumpft, weil es nach dem Robin War, dem War of Jokes and Riddles, dem Joker War und dem Shadow War bloß ein weiterer „Krieg“ ist, andererseits ist da ein mulmiges Gefühl angesichts der Tatsache, dass in der Wirklichkeit vor der Haustür ein echter Krieg stattfindet (der bei weitem nicht der einzige ist!) – und diese Comic-Kabbelei zwischen Fledermaus und Katze sicher nichts damit zu tun hat.

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DC-Event im Sommer: „Knight Terrors“

Im Juli und August 2023 zeigt uns DC Schreckensvisionen unserer Lieblingshelden. In Knight Terrors finden Batman, Superman und Wonder Woman zunächst in der Hall of Justice die Leiche eines ihrer frühesten Gegner, die Ermittlung führt sogar über das Totenreich hinaus bis zu einem neuen Schurken namens Insomnia. Dieser bringt jeden Helden und Schurken in seine düstersten Albträume. Der Einzige, der die Welt noch retten kann, ist Deadman (Boston Brand).

Im Grunde kennt man das Prinzip bereits aus zahlreichen anderen Variationen, in denen Helden in Traumwelten gefangen sind (z.B. Superman: For the Man Who Has Everything oder Batman in „Identity Crisis“ oder „Perchance to Dream„) oder in denen sie auf ihre bösen Zerrbilder treffen (z.B. in Dark Nights: Metal) – auch zahlreiche Elseworlds-Szenarien (z.B. Red Son) spielen damit.

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„Batman: One Bad Day“ für Eisner Awards nominiert

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Die Reihe Batman: One Bad Day wurde als beste Miniserie für einen Eisner Award 2023 nominiert, als beste Einzelausgabe The Riddler von Tom King und Mitch Gerads. Die Comics erzählen in der Tradition von The Killing Joke Geschichten von Batmans Schurken: Two-Face, Pinguin, Mr. Freeze, Clayface, Bane, Catwoman und Ra’s al Ghul. Einige davon sind wirklich hervorragend – die Riddler-Story zählt allerdings nicht zu meinen Favoriten.

Tom King ist auch als bester Autor unter den Kandidaten (unter anderem für Human Target), er hat den Preis bereits 2018 und 2019 erhalten, obwohl seine Schreibkunst höchst umstritten ist. Dreimal steht der derzeitige Batman-Autor Chip Zdarsky (Failsafe) auf der Eisner-Liste, allerdings nur für Daredevil und seine eigene Serie Public Domain. Außerdem wurde auch die Kurzgeschichte „Finding Batman“ vom verstorbenen Batman-Sprecher Kevin Conroy und J. Bone (erschienen in DC Pride 2022) nominiert.

Zu den besten Serien zählt Nightwing von Tom Taylor and Bruno Redondo, zu den besten Miniserien Superman: Space Age von Mark Russell, Michael Allred und Laura Allred. Letztere werde ich an dieser Stelle noch besprechen.

Der Eisner Award, benannt nach dem Pionier Will Eisner, gilt als höchste Auszeichnung der Comicbranche und wird seit 1988 verliehen. Der am häufigsten nominierte und ausgezeichnete Autor ist Alan Moore, er gewann den Preis neunmal und wurde dreizehnmal nominiert.