Traumwelt mit Tücken

DC Comics

Titel: For the Man Who Has Everything (dt. Das Geschenk)

Autor/Zeichner: Alan Moore/Dave Gibbons

Erschienen: 1985 (Superman Annual #11), Paperback 2009 (Whatever Happened to the Man of Tomorrow?), Hardcover 2013 (Superman: A Celebration of 75 Years); dt. Panini 2010 (Paperback: Was wurde aus dem Mann von morgen?)


„It’s all wrong.“ (Kal-El)

Was schenkt man einem, der alles hat? Diese Frage stellt sich zu Supermans Geburtstag. Batman, Robin und Wonder Woman kommen am 29. Februar in die Festung der Einsamkeit, doch als sie Superman auffinden, steht er unter dem Einfluss einer außerirdischen Pflanze, die ihn in eine Wunschwelt versetzt – ein Geschenk von Mongul.

Während Wonder Woman sich mit dem Eindringling anlegt, versucht Batman, das Gewächs von Supermans Brust zu holen. Derweil ist Superman in Gedanken auf Krypton. Der Planet ist nicht explodiert, wie von Jor-El vorhergesagt. Kal-El arbeitet als Geologe und hat eine Familie. Doch Autor Alan Moore wäre nicht er selbst, wenn selbst diese Welt perfekt wäre: Politische Unruhen spalten die Gesellschaft, die einen fordern die Freilassung aller Gefangenen aus der Phantomzone, ein Kult, der wohl nicht zufällig an den Ku-Klux-Klan erinnert, strebt eine Rückkehr zu alten Werten an. Seine Cousine Kara fällt einem Überfall zum Opfer.

Superman ahnt, dass diese Welt nicht richtig sein kann. Und das ist bemerkenswert, dass die Wunschwelt so defizitär ist, dass sie sich selbst zerlegt. Der zynische Subtext der Story besagt: Kryptons Explosion ist das kleinere Übel, denn die Welt wäre ohnehin dem Untergang geweiht – durch seine Bevölkerung.

For the Man Who Has Everything gilt als eine der besten Superman-Storys. Und tatsächlich ist sie auch zurecht ein Klassiker. Alan Moore mischt die Continuity mit einer Art dystopischen Imaginary Story, er lässt seine Figuren menschlich erscheinen, er zeigt Sinn für Humor und am Ende bietet er eine gelungene Wendung. Einzig die Tatsache, dass Batman sich so fahrlässig an die Pflanze heranwagt, ohne vorauszusehen, dass sie auch von ihm Besitz ergreift, lässt ihn etwas naiv erscheinen. Aber dafür hat man ja Robin …

Der Comic wurde 2004 in der zweiten Folge der Animations-Serie Justice League Unlimited adaptiert. Einiges wurde verändert: Robin fehlt, aber auch die politischen Unruhen auf Krypton. In der Episode sind es Erdbeben, die den Planeten erschüttern und schließlich zur Explosion bringen, die Jor-El einst vorausgesagt hat. Was Mongul am Ende träumt, wird nur angedeutet, nicht gezeigt, wahrscheinlich um die Geschichte kinderfreundlicher zu machen. Dafür gibt es aber eine schöne Idee: Batman schenkt Superman zjm Geburtstag einfach einen Umschlag mit Geld …

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