Black Mask

Hort der Hoffnungslosen

DC Comics

DC Comics

Titel: Arkham Reborn

Autor/Zeichner: David Hine/Jeremy Haun

Erschienen: 2009-2010 (Batman: Battle for the Cowl – Arkham Asylum #1, Arkham Reborn #1-3, Detective Comics #864-865), Paperback 2010


„All things are possible here and I am what madness made me. Whole. And complete. And free at last.“ (Amadeus Arkham)

Dies ist keine Batman-Story. Es ist die Geschichte von Jeremiah Arkham, dem Leiter von Arkham Asylum. Erzählt wird, wie er nach der Zerstörung der Anstalt durch Black Mask (Battle for the Cowl) Arkham wieder aufbaut und mit neuem Konzept in Betrieb nimmt. Der Psychiater wird als unverbesserlicher Idealist dargestellt, der immer noch fest an die Heilung seiner Patienten glaubt, obwohl sie noch nie geglückt ist. Mit der neuen Anstalt setzt er auf das Konzept eines Krankenhauses statt eines Gefängnisses. Kritiker bleiben skeptisch. Und tatsächlich geht schon kurz vor der offiziellen Eröffnung einiges schief, sodass einige Insassen wie Killer Croc und Clayface fast draufgehen. Offenbar ist jemand daran interessiert, für Gothams Schurken eine ultimative Lösung zu finden. Es kommt zum Aufstand der Patienten. Erst dann tritt Batman auf.

Arkham Reborn ist eine Story für Freunde von Vorgeschichten, in denen erklärt wird, wie es zu diesem oder jenem kam. Normalerweise sehe ich so eine Erlärerei skeptisch, weil der Reiz von Geschichten oft darin besteht, dass man vieles nicht weiß. Hier ist es anders. Denn Arkham Reborn reicht Antworten für Fragen nach, die bei der Lektüre von Batman: Life After Death (dt. Das Leben nach dem Tode) aufgekommen sind und den Leser unbefriedigt zurückließen. Mit anderen Worten: es wird erklärt, wie Jeremiah Arkham zu Black Mask wurde. Es ist also eine psychologische Geschichte eines Menschen mit gespaltener Persönlichkeit. Alles ist schön plausibel aufgedröselt. Aber das Beste daran ist, dass das sehr einnehmend erzählt wird. Und damit macht die Geschichte das Chaos von Life After Death wieder gut.

Wie in anderen Arkham-Storys üblich, ist auch hier der Fantasie für Grausamkeit keine Grenzen gesetzt. Auch hier begegnet man neuen Insassen, die das Irrenhaus noch mehr zum Gruselkabinett werden lassen. Am besten funktioniert aber Arkham Reborn als Charakterstudie. Aus der persönlichen Perspektive wird erzählt, was dem Protagonisten seine Anstalt bedeutet, dass er sich seinem (irren) Vorfahren Amadeus Arkham verpflichtet fühlt und wie fürsorglich er sich um seine kaputtesten Patienten kümmert. So kann man Empathie und sogar Mitleid für den ihn aufbringen, wenn man mitansieht, wie er sich vom Wahnsinn anstecken lässt. So reiht sich auch diese Story in die Tradition der ewigen Tragödie ein: Arkham bleibt der Hort der Hoffnungslosen.

Weitere Arkham-Storys:

Stets bemüht

Titel: Life after Death (dt. Das Leben nach dem Tode)

Autor/Zeichner: Tony S. Daniel

Erschienen: 2009-2010 (Batman #692-699, Paperback 2010), dt. Panini 2012 (Paperback)


„I acted as the Dark Knight. To the best of my abilities – I became him. And I succeeded.“ (Dick Grayson)

Nein, Dick Grayson ist nicht Bruce Wayne. Aber er tut sein Bestes, die Rolle von Batman auszufüllen. Das ist besonders schwierig, denn wie immer gibt es in Gotham sehr viel zu tun. Black Mask beherrscht immer noch die Stadt, er verbündet sich mit Hugo Strange und Doctor Death und führt eine Armee von gehirngewaschenen Gasmaskenträgern an. Es beginnt ein Bandenkrieg mit Mario Falcone, dem letzten Sohn des Paten Carmine „The Roman“ Falcone. Der Reaper kehrt in neuer Form zurück: als Holocaust-Überlebender, der sich für sein Trauma rächt (an wem auch immer, jedenfalls nicht an Nazis). Eine Forschungseinrichtung, die Geisteskranke heilen will, wird attackiert. Batman versucht, Black Masks Versteck aufzuspüren. Dabei helfen ihm Catwoman und ein Mädchen namens Kitrina, das ebenfalls eine Vorliebe für Katzenkostüme hat …

Das alles hört sich nicht nur nach ziemlich viel für gerade einmal sechs Hefte an. Das ist es auch. Das Problem daran: Es ergibt keine stimmige Geschichte. Zu viel ist bloß angerissen verläuft sich im Nichts. Es fehlt der Spannungsbogen, es fehlt ein Charakter als roter Faden. Dick Grayson taugt nicht besonders dazu. Überhaupt stellt er sich nicht gerade schlau an. Wie ein blutiger Anfänger tappt er in die offensichtlichste Falle und lässt sich als Handlanger für die Bösen instrumentalisieren – wie gut, dass Sie ihm nur eine Gasmaske anlegen, statt ihm seine Maske auszuziehen. Es wirkt, als hätte Dick seine Lehrjahre als Robin und seine Wanderjahre als Nightwing vergessen.

Tony S. Daniel (Battle for the Cowl) ist zwar ein herausragender Zeichner, aber kein besonders fähiger Erzähler (das haben wir schon bei seinen Detective Comics festgestellt). Das gilt auch für die Zweistory im Paperback, in der Batman einen Serienmörder sucht und dabei mit dem Riddler zu tun bekommt. Am Ende gibt es mehr Fragen als Antworten, ohne dass man besonders gespannt ist auf des Rätsels Lösung.

>> Batman 2000-2011

Das dynamische Trio

Batman versus Superman, Teil 23: The Batman/Superman-Story (2007)

Das dynamische Trio: Batman, Superman und Robin. (Warner Bros.)

Das dynamische Trio: Batman, Superman und Robin. (Warner Bros.)

Titel: The Batman/Superman-Story

Drehbuch: Alan Burnett, Steve Cuden

Erschienen: 2007 (The Batman S05E01-02 (E53-54))


No man in a tin can is going to beat the Man of Steel.“ (Lex Luthor)

Als Superman zu Besuch in Gotham City ist, hetzt ihm Lex Luthor Metallo auf dem Leib. Glücklicherweise sind Batman und Robin in der Nähe, um dem Stählernen den Maschinenmann mit dem Kryptonitherz vom Leib zu halten. Superman zeigt seine Dankbarkeit, indem er einen Röntgenblick unter Batmans Maske wirft (vgl. World’s Finest, 1997). Batman ist nicht erfreut. Doch das war nur der Auftakt von Lex‘ Racheplan: Danach beauftragt er Batmans halbe Rogues Gallery, um Superman auszuschalten – Black Mask, Bane, Mr. Freeze und Clayface. Weil auch hier wieder das dynamische Trio triumphiert, kommt Plan C zum Einsatz. Lex bringt Superman dank einer Mischung aus Kryptonitstaub und Poison Ivys Gift in seine Kontrolle. Daraufhin müssen Batman und Robin gegen Superman kämpfen. Batman behilft sich mit Kryptonit, das er Superman fieserweise in den Pyjama steckt, später steigt der Dunkle Ritter in seine Panzerrüstung, unterstützt wird von Robin, der mit Raketenantrieb durch die Gegend fliegt – und schließlich ist es auch dieser „Rockin‘ Robin“, der mit Raketen dem Kampf der Titanen ein Ende bereitet. Als Superman wieder zur Besinnung kommt, verbünden sich die drei gegen Lex, der mit einer Roboter-Armee die Weltherrschaft anstrebt …

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Die Animationsserie The Batman hat im Vergleich zu der klassischen Serie aus den 90ern keinen Stil: ein grauenhafter Vorspann, völlig überzeichnete Charaktere, ein kindliches Szenario, Anbiederung an die Tradition ohne nennenswerte eigene Akzente zu setzen. Aber die Doppelfolge The Batman/Superman-Story hat durchaus Unterhaltungswert. Wenn man davon absieht, dass hier bloß abgestandene Motive wiederaufgewärmt, möglichst viele Figuren zusammengepfercht werden und die ganze Handlung unvermittelt und unmotiviert einsetzt, kann man sich wenigstens an der Action berauschen. Denn wen interessieren Plot und Charaktere, wenn man die beiden größten Superhelden von DC endlich dabei sieht, wie sie sich gehörig vermöbeln? In den bisherigen Episoden der Superman Animated-Serie hat es das nicht gegeben. Bemerkenswert ist auch der ungewöhnliche Rollentausch: Nicht Batman, sondern Superman ist hier der einsame Wolf, der keine Lust auf Teamwork hat. So muss ihn Batman erst dazu überreden, der Justice League beizutreten. Am Ende wird „Big Blue“ etwas geselliger und vertraut sogar Batman ein Stück Kryptonit an. Ende gut, alles gut: Der Beginn einer wunderbaren Freundschaft.

In diesem Sinne beenden wir (vorerst) unsere Serie und freuen uns auf kindliche Erwachsenenunterhaltung beim Kinofilm Batman v Superman.

Alle Teile der Serie Batman versus Superman zum Nachlesen:

Weitere Begegnungen und Kämpfe zwischen Batman und Superman:

Vom Rotkehlchen zum Rotkäppchen

Warner Bros.

Warner Bros.

Titel: Under the Red Hood

Drehbuch: Judd Winick

Erschienen: 2010 (Direct-to-Video)


„Ich hätte mich niemals mit einem Wahnsinnigen verbünden dürfen.“ (Ra’s al Ghul)

Fünf Jahre nach der umstrittenen Storyline Under the Hood wurde der Comic verfilmt, allerdings unter dem Titel Under the Red Hood, was danach auch für den Comicsammelband übernommen wurde. Der Film tut, was Filme so tun: Er lässt viel aus. Man könnte auch sagen: Er verdichtet. Und das tut dem Stoff sehr gut.

Kurz gesagt: Es geht darum, wie das ehemalige Rotkehlchen Jason Todd (Robin II) über den Umweg des Todes zum mörderischen Rächer, dem Rotkäppchen Red Hood, wird. Es beginnt mit dem obligatorischen Robin-Mord durch den Joker. Statt die Story von A Death in the Family nachzuerzählen (Jasons Suche nach der Mutter, Reise in den Libanon etc.) wird hier kurzer Prozess gemacht: Der Joker vermöbelt gerade Robin mit der Brechstange, Batman eilt zu Hilfe, aber er kommt zu spät. Irgendwas hat die Sache mit Ra’s al Ghul zu tun, der offenbar gemeinsame Sache mit dem Joker macht. Und dieser Aspekt ist die wohl beste Entscheidung für den Film: So hat man gleich den Protagonisten eingeführt, der für Jason mit der Lazarus-Grube wiederbelebt. Kein metaphysischer Schicksals-Unsinn wie im Comic ist für die Auferstehung verantwortlich, sondern ganz einfach Ra’s selbst, weil er Schuldgefühle hat, für Jasons Tod mitverantwortlich zu sein. Als Leser und Zuschauer fragt man sich: Warum nicht gleich so?

Der weitere Hauptunterschied ist, dass der Joker eine viel größere Rolle spielt. Nicht bloß als Racheobjekt für Jason alias Red Hood, sondern auch dass Black Mask Joker als Auftragskiller für Red Hood anheuert. Der Joker ist gewalttätiger als je zuvor in einem Animationsfilm, er tötet plötzlich einige von Black Masks Männern – nur mit einem Wasserglas und nur weil er gerade Lust dazu hat. Der Part mit Mr. Freeze wird weggelassen, ebenso die Gastauftritte anderer Helden und Schurken, zum Beispiel Deathstroke. Dafür gibt es ein Attentat einer neuen Gruppe: The Fearsome Hand of Four. Batman und Nightwing kämpfen gemeinsam gegen den Androiden Amazo, der auch schon im Comic vorkommt. Trotz der zusätzlichen Gewalt sind andere Szenen entschärft, zum Beispiel die, in der Red Hood eine Tasche voller Köpfe in eine Gangsterversammlung wirft. Im Comic sieht man, was drinsteckt, im Film muss es Red Hood sagen. Einige Rückblenden, in der Robins Anfangszeit nachgereicht werden, vom Räderklau bis hin zu einer kurzen Begegnung mit dem Riddler, sorgen für die emotionale Tiefe der Charaktere.

Under the Red Hood übernimmt das Beste aus den Comics, verdichtet es und fügt einige neue Ideen hinzu. Daraus entsteht ein in sich stimmiges Ganzes, das auch dank der hervorragenden Animation zu fesseln vermag.

Under the Hood: Niemand stirbt für immer

DC Comics

DC Comics

Titel: Under the (Red) Hood

Autor/Zeichner: Judd Winick/Doug Mahnke

Erschienen: 2005-2006 (Batman #635-641, #645-650, Batman Annual #25), Paperback 2005/2006 (zwei Bände), 2011 (ein Band, Titel: Under the Red Hood)


„He was never supposed to die.“

„This has nothing to do with science … or logic …“ (Batman)

„Fear isn’t the answer.“ (Red Hood)

Under the (Red) Hood ist wieder so eine Geschichte, über die man nicht sprechen kann, ohne das Wichtigste vorwegzunehmen. Während die Erstleser noch rätseln konnten, wer sich unter der roten Maske verbirgt, dürfte das heute den meisten Lesern klar sein, deshalb sei es hier gesagt: Jason Todd, der vom Joker totgeprügelte Robin II, kehrt von den Toten zurück. Und diese Entscheidung dürfte noch umstrittener gewesen sein, als die Leser damals über den Tod abstimmen zu lassen (vgl. A Death in the Family). Denn immerhin wird damit ihr (Todes-)Urteil für nichtig erklärt.

Was kurz zuvor bei Hush noch ein nettes Gimmick in der Story war, aber sich als Trugbild offenbarte, wird hier zur Tatsache. Im Nachhinein war es doch nicht Clayface in der Gestalt von Robin, der Batman einst auf dem Friedhof begegnet ist, sondern tatsächlich Jason Todd, der später mit Clayface die Rollen getauscht hat. Und es beweist erneut die alte Superhelden-Weisheit: niemand stirbt für immer. Nach dem Tod und der Wiederaufstehung von Superman sind auch Green Lantern Hal Jordan, Wonder Woman und Green Arrow Oliver Queen diesen Weg gegangen. Egal, ob man Superkräfte hat oder nicht, es findet sich immer ein Weg, die Toten zurückzuholen – mit welcher fadenscheinigen Begründung auch immer. Die einen Fans fühlen sich verschaukelt, die anderen freuen sich über die Rückkehr einer beliebten Figur oder einfach nur über eine unerwartete Wendung. Nichts ist unmöglich in der Welt der Superhelden. Das lässt sie leider auch oft sehr willkürlich erscheinen.

Der neue Jason Todd wählt die rote Maske, mit der sein Mörder einst seine Gauner-Karriere begann. Red Hoods Ziel ist klar: Rache. Aber zuvor versucht er, mit drastischen Methoden in Gotham aufzuräumen. Skrupellos tötet er Drogendealer und andere Kriminelle, ruiniert die Geschäfte von Black Mask, indem er etwa dessen Waffen stiehlt. Batman geht Red Hood zu weit. Der Meister versucht seinen Schüler aufzuhalten, aber sein Gegner ist gut ausgebildet. Schnell kommt der Detektiv auf den Trichter, dass es sich um Jason handeln könnte und er befragt einige Wiederauferstandene wie Superman und Green Arrow nach dem Tod. Schließlich, in der Mitte der Story, kommt es zur Offenbarung. Doch viele Fragen bleiben offen, von denen bloß die geringste ist, warum Jason unter der Maske eine weitere trägt.

Batman muss sich von Jason eine Standpauke gefallen lassen, dass er mit seinem halbherzigen Handeln gegen Kriminelle im Allgemeinen und gegen den Joker im Besonderen, weitere Morde zu verantworten hat. Später kämpfen er und Jason doch vereint gegen ein paar von Black Mask beauftragte Attentäter. (Der Attentäter Deathstroke schickt – statt den Auftrag selbst zu erledigen – drei Idioten wie Count Vertigo, Hyena und Captain Nazi vorbei.) Im Finale läuft es auf einen Showdown mit dem Joker hinaus. Und nach einem abrupten und explosiven Ende wird nachgetragen, wie Jason zurück ins Leben fand.

Die Begründung ist hanebüchen und dreist. Und zugleich auch völlig egal. Ob es die Lazarusgrube war oder Magie oder nur ein Scheintod, spielt keine Rolle. Aber dass Superboy-Prime mit ein paar Erschütterungen des Multiversums (siehe Infinite Crisis) das Schicksal wieder einrenkt und dadurch eine mysteriöse Macht Jason aus dem Grab holt, weil dieser nie hätte sterben dürfen, kommt für Fans einer Beleidigung gleich. Jim Aparos alternatives Ende für A Death in the Family zu aus dem Archiv zu kramen und in die Story einzubauen, legitimiert diese Wendung nicht. Auch die Erklärung für Jasons unbemerktes Verschwinden und seine lange Abwesenheit wirkt äußerst bemüht.

Trotz dieses kühnen Schrittes und großen Kunstfehlers ist Under the Hood eine durchaus unterhaltsame Story: Kurzweilig erzählt, grandios gezeichnet und mit ein paar knackigen Dialogen, die zum Teil sogar sehr witzig geraten sind (besonders die Sprüche von Black Mask). Schade ist nur, dass einige Handlungsstränge bloß angerissen, aber nicht zu Ende erzählt werden, zum Beispiel die Sache mit den Waffen, zu denen auch eine Kiste Kryptonit gehört, oder der Anschlag auf Blüdhaven. Auch das Finale endet mit einem Knall, ohne dass man in einem Epilog erfährt, was aus den Figuren geworden ist.

Am besten hat es Hilary Goldstein von IGN formuliert: “ It’s a well-told story, problem is I don’t like the story being told.“

(Die Story wurde 2010 unter dem Titel Under the Red Hood als Animationsfilm adaptiert.)

>> Batman 2000-2011

Scare Tactics: Ziemlich ätzend

Detective Comics 2: Scare Tactics

Titel: Scare Tactics (dt. Die Maske des Schreckens)

Autor/Zeichner: Tony Daniel (u.a.)

Erschienen: 2012 (Detective Comics #8-12, #0, Annual #1 (The New 52)), Paperback 2013; dt. Panini 2013 (Batman #13-14), Paperback 2014


„The death of your parents is the best thing that could happen to you. It freed you from the constraints of mortality. You are destined to be more than human… You are destined to soar like a god.“ (Shihan Matsuda)

Der zweite Sammelband der neuen Detective Comics ist ein Potpourri an Geschichten und Figuren – leider wird kaum etwas davon im Gedächtnis bleiben.  Das erste Heft erzählt eine Scarecrow-Story, die Catwoman und den bereits im ersten Band eingeführten Sohn von Hugo Strange involviert, aber auf den wenigen Seiten keinen Platz bekommt, einen Spannungsbogen Hier werden bloß bekannte Figuren vorgezeigt, ohne etwas Interessantes mit ihnen anzufangen. Bruce Waynes Verhältnis zu seiner Freundin, die im ersten Band eingeführt wurde, spielt kaum noch eine Rolle.

Die zweite Story bildet das Arkham-Kapitel der Night of the Owls, bevor die drei nächsten Ausgaben einem neuen Schurken gewidmet ist: Mr. Toxic. Nicht nur der Name klingt lachhaft, als käme er aus dem Golden Age, auch das Kostüm des Kerls ist nicht gerade einfallsreich. Ein Kerl in einer Rüstung, natürlich mit Muskeln bepackt, trägt eine an Red Hood erinnernde Haube, die – Achtung! – mit einem Totenkopf und gekreuzten Knochen bemalt ist – ziemlich ätzend … In dieser Story wirft Batman nur so mit irgendwelchen pseudo-physikalischen Fachbegriffen um sich, nur um einer ziemlich trivialen Handlung so etwas wie eine Glaubwürdigkeit zu verleihen. Dabei fängt sie eigentlich ganz interessant an: Mit einer Gruppe als Batman verkleideter Räuber. Nur leider wird bis zum Ende nicht klar, warum sie sich gerade so verkleidet haben …

Detective Comics Annual #1, das von einem Kampf von Black Mask gegen den Mad Hatter handelt, ist ebenfalls nicht der Rede wert. Interessant wird es erst am Ende des Bandes (Detective Comics #0), denn dort bekommt man zwei Kapitel aus Batmans Vorgeschichte zu lesen: Zunächts eine Episode aus Bruce Waynes Ausbildung im Himalaya, dann sehen wir seine Heimkehr. Das ist zwar etwas zusammenhanglos, aber es macht Lust auf das Zero Year, das später in Batman erzählt wird. (Leider ist auch die Himalaya-Episode nicht ganz logisch, aber ich will nicht zu viel vorwegnehmen.) Zum Schluss (im Annual #1) gibt es eine passable Two-Face-Story und eine Hinführung zu der Joker-Storyline Death of the Family – beide überzeugen eher durch die Bilder von Szymon Kudranski als die Handlung.

Während Batman die großen Stories erzählt, wird Detective Comics wohl nur die kleinen und zweitrangigen Beiträge leisten.

>> Batman 2011-2019