Deathstroke

Shadow War: Death for Deathstroke

DC Comics

Titel: Batman: Shadow War

Autor/Zeichner: Joshua Williamson/Howard Porter u.a.

Erschienen: 2022 (Batman #122-123 etc.), Hardcover 2022


Batman trifft wieder Deathstroke. Ans letzte Treffen denken wir nur ungern zurück, die letzte Storyline von Joshua Williamson (Abyss) war auch nicht gerade ein großer Wurf, nun aber versucht er sich an einem Event mit den beiden Antagonisten und der Familie al Ghul. Schauen wir uns das mal unvoreingenommen an.

Worum geht es? Ra’s al Ghul und Talia fliegen nach Washington D.C. und stellen sich den Behörden. Der Schurke bereut seine Genozidversuche und will endlich Verantwortung für seine Taten übernehmen. Außerdem will er die Lazarusgruben allgemein verfügbar machen. Doch daraus wird nix, denn in dem Moment wird er plötzlich ermordet – von Deathstroke. An eine Wiederbelebung ist nicht mehr zu denken, die Leiche verbrennt.

Daraufhin jagt Talia und ihren Ninjas Deathstroke und seine Secret Society of Super-Villains („Deathstroke Inc.“). Auch Sohn Damian (Robin) will seinen Opa rächen, auch wenn dieser Opa ihm selbst mal an den Kragen wollte (siehe The Ressurection of Ra’s al Ghul). Doch Slade Wilson behauptet, er sei unschuldig – ein Betrüger habe sich für ihn ausgegeben. Batman bemüht sich also zum einen um Schadensbegrenzung, zum anderen versucht er herauszufinden, wer der wahre Mörder ist.

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Nächstes Batman-Event: „Shadow War“

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Batman und Deathstroke in „Shadow War“ (DC Comics)

Der neue Batman-Autor Joshua Williamson legt im Frühling 2022 sein erstes Event vor: Shadow War. Diesmal geht es um Ra’s al Ghul, Talia und Deathstroke. Auch Robin (Damian Wayne) ist dabei.

DC beschreibt die Handlung so: Slade Wilson begeht eine angeblich unfassbare Tat und Talia al Ghul will sich an ihm rächen, indem sie die Liga der Schatten ausschickt, um ihn zu töten und Deathstroke Inc. zu zerstören. Batman und Robin vesuchen, Slade auf eigene Weise aufzuspüren und ihn zur Verantwortung zu ziehen. Außerdem taucht Slades Tochter Rose Wilson alias Ravager auf, die wissen will, warum ihr Vater sich „King of the Super-Villains“ nennt. Natürlich wird die Frage im Kampf erörtert.

Das Event beginnt am 29. März mit dem 48-seitigen One-shot Shadow War Alpha #1 (gezeichnet von Viktor Bogdanovic, bekannt aus Detective Comics), setzt sich dann fort in Deathstroke Inc. #7, Batman #122, Deathstroke Inc. #8, Robin #13, Batman #123, Shadow War Zone #1, Deathstroke Inc. #9,Robin #14 und endet im Mai in Shadow War Omega #1.

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Duell wegen nichts

DC Comics

Titel: Batman vs. Deathstroke

Autor/Zeichner: Christopher Priest/Carlo Pagulayan

Erschienen: 2018 (Deathstroke #30-35), Hardcover 2019


Es gibt diese Comics, die auf den ersten Blick ganz toll aussehen. Da wäre zum einen der Titel. Batman vs. Deathstroke. Das klingt nach: Kampf der Gegensätze, der Titanen, des Jahrhunderts. Aber wenn wir ehrlich sind, ist so eine Begegnung auch nichts Besonderes, weil Superheldencomics ständig von solchen Kämpfen leben. Wobei die Kämpfe meistens nur die Funktion haben, die Leser anzulocken, denn am Ende arbeiten die Gegner dann doch wieder zusammen.

Es gibt diese Comics, die dann auch von innen ganz toll aussehen. Präzise gezeichnete Figuren, herrlich dynamische Actionsequenzen, stimmungsvolles Zusammenspiel von Schatten und knalligen Farben. Das sieht alles so stark und edel aus, dass man gerne mehr für ein Hardcover mit Schutzumschlag bezahlt. Keine Frage: Das alles bietet Batman vs. Deathstroke.

Ist es dann überhaupt noch wichtig, was in den Sprechblasen steht? Nun, es gibt auch diese Comics, die ihre Prämisse, die den Kaufanreiz bietet, ziemlich weit herholen. Batman findet Papiere, die behaupten, dass Slade Wilson der Vater von Damian Wayne (Robin IV) ist. Batman stellt ihn zur Rede. Das heißt: Er springt durchs Fenster eines Hochhauses und würgt ihn mit einer Kette, stürzt mit ihm ab und stellt ihn dann zur Rede. So geht das unter Superhelden. Aber Deathstroke sagt, die Papiere seien gefälscht, er sei nicht der Vater.

Doch Batman gibt keine Ruhe. Er verbietet Slade, seiner Arbeit nachzugehen (sprich: Leute zu töten), solange die Sache nicht geklärt sei. Warum? Hier wird es bescheuert. Denn für einen Konflikt gibt es keinen Grund. Slade hat nie etwas behauptet oder Ansprüche gestellt und man könnte einfach weitermachen, als wäre nichts passiert. Aber Batman geht ihm ständig auf die Nerven, indem er ihm in die Quere kommt. In halsbrecherischen Manövern kämpfen sie immer wieder gegeneinander, bis es zum beinahe tödlichen Endkampf in der Bathöhle kommt.

Keine Frage: ein Spektakel. Wäre da nicht noch das ganze Gerede nebenher, bei dem sich die beiden gegenseitig zu Tode analysieren, um festzustellen, wer von ihnen der größere Spinner ist. Das geht sogar so weit, dass die beiden sich immer noch schlagen, wenn sie schon am Ende und aufeinander angewiesen sind.

Es gibt diese Comics, bei denen die Cover mehr versprechen, als geboten wird. Und es gibt die, bei denen etwas geboten wird, wonach niemand gefragt hat. In einem Kapitel ist Damian aus einem unerfindlichen Grund mit Deathstroke undercover unterwegs, die Geschichte ufert in eine belanglose Nebenhandlung mit Nightshade aus, die keinen interessieren muss. Nebenbei erfahren wir, dass die beiden Butler, Alfred und Wintergreen, miteinander befreundet sind. Aber welche Rolle das spielt, habe ich ehrlich gesagt nicht verstanden.

Ich habe sogar einiges an dieser Geschichte nicht verstanden. Es gibt solche Comics, die komplizierter gemacht sind, als sie sein müssten, damit nicht auffällt, dass sie nicht so klug sind, wie sie tun. Am Ende spielt es auch keine Rolle, denn alles läuft doch nur auf ein Zurück zum Status quo hinaus. Total lächerlich wird es, als Bruce Wayne die Ergebnisse des DNA-Tests ungelesen ins Feuer wirft. Man kommt sich veralbert vor: WOZU DANN DER GANZE QUATSCH?

Niemand ist am Ende wirklich klüger, außer vielleicht durch die Erkenntnis: Man hätte sich den ganzen Ärger sparen können. Das gilt vor allem für die Leser.

Batman trifft wieder auf Deathstroke

DC Comics

Im April beginnt eine sechsteilige Story namens „Deathstroke vs. Batman“. Laut DC Comics beginnt sie in Deathstroke #30, geschrieben von Christopher Priest und gezeichnet von Carlo Pagulayan. Batman entdeckt, dass er nicht der biologische Vater von Damian Wayne (Robin IV) is, sondern Slade Wilson alias Deathstroke. Es kommt zum „ultimativen Showdown“ etc.

Batman traf bereits früher auf den Profikiller, zum ersten Mal in Deathstroke the Terminator #6-9 (1992). Zuletzt lieferte sich Deathstroke ein Duell mit seinem Konkurrenten Deadshot in The War of Jokes and Riddles.

Deathstroke sollte ursprünglich auch im nächsten Batman-Spielfilm vorkommen. Ob das passiert, ist fraglich. Allerdings tauchte er zum Schluss von Justice League auf – vielleicht ein Hinweis auf die Fortsetzung. Einen Kampf mit Batman gibt es immerhin als Animationsfilm.

Batman gegen Deathstroke

Bevor Regisseur Tim Miller Deadpool gemacht hat, war er für zwei Arkham Origins-Trailer verantwortlich. Der erste zeigt den Werdegang von Bruce Wayne zu Batman in einer Reihe von Schlüsselszenen seiner Lehrjahre. Der andere lässt Batman gegen Deathstroke antreten. Beide sind hervorragend animiert und packend inszeniert. Dieses Video können wir als Messlatte für Ben Afflecks Batman-Film nehmen, in dem Deathstroke der Schurke werden soll.

Zombie-Batman greift an

DC Comics

DC Comics

Titel: Batman and Robin Vol. 2: Batman versus Robin

Autor/Zeichner: Grant Morrison/Cameron Stewart, Andy Clarke

Erschienen: 2010 (Batman & Robin #7-12), Paperback 2010; dt. Panini 2011 (Paperback)


„Being Robin is the best thing I’ve ever done, mother.“ (Damian Wayne)

Batman-Stellvertreter Dick Grayson hat die letzte (die allerletzte?) Lazarusgrube in England aufgespürt und versucht, den Leichnam seines Mentors Bruce Wayne wiederzubeleben. Leider geht das schief. Weil Darkseid die Leiche gegen einen seiner missglückten Batman-Klone ausgetauscht hat, taucht ein ziemlich aggressiver Batman-Zombie aus der Grube auf, der aus irgendeinem Grund alles töten will, was ihm in den Weg kommt. Zum Glück ist Batman Grayson nicht allein: mit dabei hat er nicht nur Knight und Squire (Englands Batman und Robin-Abklatsch), sondern auch Batwoman, die zufällig aus einer explodierenden Kiste gesprungen kommt.

Und was ist mit Robin? Der bekommt nach seiner Querschnittslähmung, die ihm der Schurke Flamingo verpasst hat, eine neue, künstliche Wirbelsäule von Mutti Talia verpasst. Obwohl er sich danach schonen muss, kommt es zur Konfrontation mit dem Zombie-Batman, der über Wayne Manor hereinfällt. Mit Batman und Batwoman können sie das Schlimmste abwenden, aber am Ende bleibt die Gewissheit: der wahre Batman ist nicht tot, sondern bloß verschollen in der Zeit.

Fremdgesteuerter Zombie-Robin

Darum geht es im zweiten Teil des Bandes: Batman und Robin untersuchen Wayne Manor nach Hinweisen, die der alte Fuchs Bruce in der Vergangenheit hinterlassen haben könnte. Doch während Dick eine geheime Bathöhle inspiziert, dreht Damian durch und versucht ihn umzubringen. Hier wird klar, dass Talia über die künstliche Wirbelsäule ihren Sohn kontrolliert. Noch schlimmer wird es, als Deathstroke die Fernsteuerung übernimmt. Auf Zombie-Batman folgt also eine Art Zombie-Robin. Und dann kommt auch noch eine Verbrecherbande dazu, die ein Geheimnis in Wayne Manor sucht – im Auftrag des Schurken El Penitente. Ganz zu schweigen von Oberon Sexton, dem vermummten „Gravedigger“, ein mysteriöser Helfer, der sich am Ende als ein Schurke offenbart, mit dem man nicht gerechnet hat.

Mit dem zweiten Band beginnt Batman & Robin Spaß zu machen. Fans bekommen einen Kampf Batman gegen Batman und dann Batman gegen Robin geliefert, Archäologie-Mystery á la Indiana Jones, krachende Action mit Wow-Faktor, auch ein bisschen Familiendrama und noch vieles mehr, wonach man nie gefragt hat. Grant Morrison bleibt sich zwar treu, zu viele Ideen und Figuren in seine Storys zu packen und es seinen Lesern nicht leicht macht, den Überblick zu bewahren, aber wer noch den ersten Band zum Nachschlagen bereit hat, für den ergibt sich langsam das Gesamtbild. Denn obwohl zwei Geschichten erzählt werden, läuft die Rahmenhandlung im Hintergrund immer mit und tritt allmählich in den Vordergrund.

Talia al Ghuls Handeln ist immer noch so unlogisch, wie es Morrison gerade passt: Warum sie sich darüber beklagt, ihren Sohn an Batman verloren zu haben, obwohl sie ihn bei ihm ausgesetzt hat, muss man nicht verstehen. Erst recht nicht, warum sie sich so sehr um Damian bemüht, obwohl sie bereits einen Klon von ihm in der Mache hat. (Damian scheint das nicht zu stören.)

Zeichnerisch überzeugen weder Cameron Stewart noch Andy Clarke vollkommen. Beiden fehlt das gewisse Etwas, aber vor allem Clarkes sauberer Stil lässt bei den Figuren das Leben vermissen.

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Eine Kreuzfahrt, die ist lustig

Batman versus Superman, Teil 29: Enemies Among Us (2006-2007)

DC Comics

DC Comics

Titel: Superman/Batman Vol. 3 (Enemies Among Us/Stop Me If You’ve Heard This One/Metal Men/Nevermore)

Autor/Zeichner: Mark Verheiden, Joe Kelly/Ethan Van Sciver, Ed McGuiness u.a.

Erschienen: 2006-2007 (Superman/Batman #27-36, Superman/Batman Annual #1, Paperback 2007, Gesamtausgabe 2016), dt.


„… today’s stories need angst!“

Der dritte große Sammelband der Serie Superman/Batman enthält vier Storys. Eine erzählt das erste Mal neu, in einer anderen schlüpfen die Helden in Frauenkörper, die dritte handelt von den Metal Men, die vierte enthält einen Kampf der Titelhelden. Beginnen wir mit letzterer.

Enemies Among Us

Der Martian Manhunter greift grundlos Batman an. Dann stellt sich heraus, dass es nur ein unbekannter Formwandler war, der in verschiedenen Erscheinungen auftritt und Chaos stiftet. Schließlich wird klar, dass unbekannte Aliens die Aliens auf Erden dazu aufrufen, die Menschheit zu vernichten. Als auch Superman dem Wahn anheim fällt, will er Batman töten, Kryptonit hält ihn davon ab, aber dann ergreift die dunkle Macht auf Besitz von Batman und er greift Superman an. Es kommt zu einer handfesten Auseinandersetzung, bei der zuerst Superman einstecken muss, bevor er Batman in blutige Fetzen schlagen darf. (Batman überlebt das dank der Alien-Kraft.) Als der Dunkle Ritter wieder zur Besinnung kommt, versöhnt man sich wieder und geht gegen die wahren Schurken, Lex Luthor und Despero vor.

DC Comics

DC Comics

Das Interessanteste an der Story ist, dass sie von Alfred Pennyworth erzählt wird, während er Tee trinkt. Das hebt etwas das Niveau dieser etwas verworrenen, aber doch banalen Geschichte. Das Problem an dieser Story ist das große Figurenaufgebot: Manhunter, Plastic Man, Green Lantern, Supergirl usw. Man hat eher das Gefühl, ein Justice League-Abenteuer zu verfolgen, als ein klassiches Team-up der World’s Finest. Dadurch kommen die Hauptfiguren etwas zu kurz, der uninspirierte Kampf entschädigt nur wenig dafür.

Stop Me If You’ve Heard This One … (Superman/Batman Annual #1)

In dieser Nacherzählung der ersten Begegnung von Superman und Batman (Superman #76, 1952) arbeiten Superman und Batman bereits als Team zusammen, aber kennen noch nicht ihre Geheimidentitäten. In zivil begegnen sie sich auf einem Kreuzfahrtschiff: Clark Kent und Bruce Wayne machen zufällig dort zeitgleich Urlaub. Wegen eines Buchungsfehlers müssen sie sich nicht nur (wie im Original) ein Zimmer, sondern sogar ein Bett teilen. Highlight: Bruce klaut Clark die Decke.

Superman und Batman: Deckenkampf im Bett (DC Comics)

Superman und Batman: Deckenkampf im Bett (DC Comics)

Das war’s auch schon an Höhepunkten. Denn um die etwas altbackene Story ansprechender zu machen, wurde sie aufgepimpt – und das mehr als nötig. Nicht nur, dass Deathstroke ein Attentat auf Wayne zu verüben versucht, es kommen auch noch die bösen Doppelgänger vom Crime Syndicate aus einem Paralleluniversum dazu (Dimensionsriss!). Außerdem noch ein anderer Deathstroke, der sehr an Deadpool erinnern soll (Anspielung auf das Plagiat!). Während des Vorfalls finden Clark und Bruce heraus, mit wem sie sich das Zimmer teilen. Aber so witzig, wie das sein soll ist es leider nicht. Eher eine peinliche Reihe von Kalauern und Klamauk. Dass am Ende noch Mr. Mxyzptlk für alles verantwortlich ist, macht die Sache nicht besser.

Nevermind

Superman und Batman finden sich durch Schurkeneinfluss in den Körpern von Power Girl und Huntress wieder. Bevor ihre Persönlichkeiten von denen ihrer Wirtinnen verdrängt werden, müssen sie zurück in ihre alten Körper finden. Da bleibt keine Zeit für eine umoralische Selbstbegutachtung … Der Titel sagt alles. Ein typisches Füllmaterial wie in Power Girls Brüsten, so leer wie Huntress‘ Ausschnitt. (#Aufschrei etc.)

Metal Men

Eine Story mit den Metal Men kann nur eines sein: Schrott. Die Metal Men sind ein Haufen Loser, die über ihre Minderwertigkeitskomplexe jammern und sich selbst bemitleiden – und zwar zurecht, denn abgesehen von ihren plumpen, eindimensionalen Charakteren und ihren Unzulänglichkeiten (warum stottert der eine und warum ist der andere dumm, wenn die anderen offenbar besser konstruiert sind?), haben sie eine ziemlich miese Firewall, denn sie drehen gleich bei jeder Gelegenheit durch, wenn sie mal von einem Computervirus befallen werden. In dieser Story versucht ihr Schöpfer, Dr. Magnus, sie als Sicherheitsleute bei Wayne Enterprises unterzubringen. Es dauert keine fünf Minuten, bis sie nicht mehr tun, was sie tun sollen. Brainiac sei Dank. Superman und Batman biegen natürlich alles wieder hin. Aber die Metal Men hat man danach so was von satt …

Bilanz: Verzichtbar.

Rache für Ra’s

Warner Bros.

Warner Bros.

Titel: Son of Batman

Drehbuch: Joe R. Lansdale, James Robinson

Erschienen: 2014 (Direct-to-Video)


„I owe my grandfather a death.“ (Damian)

„The psychos are just keep getting younger.“ (Nightwing)

„You can’t fight crime by becoming a criminal.“ (Batman)

Der Film zu Grant Morrissons Comic-Storyline Batman and Son hat bis auf die Grundidee nicht viel mit der Vorlage zu tun: Talia al Ghul klärt Batman darüber auf, dass sie einen gemeinsamen Sohn haben und übergibt Damian in die Obhut des Vaters – und dann gibt es Kämpfe mit einer Man-Bat-Armee. Doch die Bedingungen sind im Film ganz andere. Der Gegner heißt Deathstroke. Er ist hier ein abtrünniger Anhänger von Ra’s al Ghul, der eines Tages mit einigen anderen der League of Assassins über die Burg seines Mentors herfällt und ihn umbringt. Klein-Damian sticht Deathstroke im Kampf ein Auge aus. Der Attentäter flieht, schwört Rache und zwingt Kirk Langstrom dazu, ein Serum zu entwickeln, dass seine Ninjas in Man-Bats verwandelt.

In der Zwischenzeit kommen sich Batman und Damian näher – eine Beziehung mit Hindernissen, denn der Sohn ist mehr Klugscheißer und Draufgänger als sein Vater. Allerdings fehlen einige Aspekte, die die Story im Comic interessant machen: die Rivalität und den Kampf mit Robin Tim Drake zum Beispiel. Stattdessen gibt es bloß einen kurzen Kampf mit Nightwing. Und Damian kommt auch nicht in den Genuss, einem Schurken den Kopf abzusäbeln – und das obwohl das Blut in dem Film nur so spritzt. (Zurecht ist er erst ab 16 Jahren freigegeben.) Schließlich vermisst man auch Batmans Ausraster, bei dem der Vater seinen missratenen Jungen zur Ordnung ruft. Die Konflikte spielen sich eher auf Sparflamme ab, zu schnell gehorcht der Bengel seinem Vater.

Doch allen Mangelerscheinungen zum Trotz sind die größten Veränderungen wie der Einsatz von Deathstroke nachvollziehbar und sorgen dafür, dass Son of Batman ein dichteres, stimmiges Ganzes bildet, wohingegen Grant Morrisons Vorlage ziemlich ausfranst. Damian wird mehr in die Story integriert, weil ihn ein klassisches Rachemotiv antreibt, und auch Deathstroke hat seine Gründe, gegen die Familie al Ghul vorzugehen. Leider ist der Film nicht ganz frei von Blödsinn. Zum Beispiel wenn etwa in der ersten Szene Ra’s al Ghul Gewehrkugeln mit dem Schwert abwehrt, obwohl er von Feinden umzingelt ist und sie einfach nur alle auf einmal auf ihn schießen müssten, um ihn umzulegen. Oder wenn später Deathstroke auftaucht und seinen Soldaten Einhalt gebietet, weil er selbst seinen Feind töten will. Von solchen Logiklöchern abgesehen ist Son of Batman eine kurzweilige Unterhaltung mit reichlich Action und knackigen One-Linern, was sowohl Comicleser als auch -nichtleser bei Laune halten dürfte.

Niemand stirbt für immer

DC Comics

DC Comics

Titel: Under the (Red) Hood

Autor/Zeichner: Judd Winick/Doug Mahnke

Erschienen: 2005-2006 (Batman #635-641, #645-650, Batman Annual #25), Paperback 2005/2006 (zwei Bände), 2011 (ein Band, Titel: Under the Red Hood)


„He was never supposed to die.“

„This has nothing to do with science … or logic …“ (Batman)

„Fear isn’t the answer.“ (Red Hood)

Under the (Red) Hood ist wieder so eine Geschichte, über die man nicht sprechen kann, ohne das Wichtigste vorwegzunehmen. Während die Erstleser noch rätseln konnten, wer sich unter der roten Maske verbirgt, dürfte das heute den meisten Lesern klar sein, deshalb sei es hier gesagt: Jason Todd, der vom Joker totgeprügelte Robin II, kehrt von den Toten zurück. Und diese Entscheidung dürfte noch umstrittener gewesen sein, als die Leser damals über den Tod abstimmen zu lassen (vgl. A Death in the Family). Denn immerhin wird damit ihr (Todes-)Urteil für nichtig erklärt.

Was kurz zuvor bei Hush noch ein nettes Gimmick in der Story war, aber sich als Trugbild offenbarte, wird hier zur Tatsache. Im Nachhinein war es doch nicht Clayface in der Gestalt von Robin, der Batman einst auf dem Friedhof begegnet ist, sondern tatsächlich Jason Todd, der später mit Clayface die Rollen getauscht hat. Und es beweist erneut die alte Superhelden-Weisheit: niemand stirbt für immer. Nach dem Tod und der Wiederaufstehung von Superman sind auch Green Lantern Hal Jordan, Wonder Woman und Green Arrow Oliver Queen diesen Weg gegangen. Egal, ob man Superkräfte hat oder nicht, es findet sich immer ein Weg, die Toten zurückzuholen – mit welcher fadenscheinigen Begründung auch immer. Die einen Fans fühlen sich verschaukelt, die anderen freuen sich über die Rückkehr einer beliebten Figur oder einfach nur über eine unerwartete Wendung. Nichts ist unmöglich in der Welt der Superhelden. Das lässt sie leider auch oft sehr willkürlich erscheinen.

Der neue Jason Todd wählt die rote Maske, mit der sein Mörder einst seine Gauner-Karriere begann. Red Hoods Ziel ist klar: Rache. Aber zuvor versucht er, mit drastischen Methoden in Gotham aufzuräumen. Skrupellos tötet er Drogendealer und andere Kriminelle, ruiniert die Geschäfte von Black Mask, indem er etwa dessen Waffen stiehlt. Batman geht Red Hood zu weit. Der Meister versucht seinen Schüler aufzuhalten, aber sein Gegner ist gut ausgebildet. Schnell kommt der Detektiv auf den Trichter, dass es sich um Jason handeln könnte und er befragt einige Wiederauferstandene wie Superman und Green Arrow nach dem Tod. Schließlich, in der Mitte der Story, kommt es zur Offenbarung. Doch viele Fragen bleiben offen, von denen bloß die geringste ist, warum Jason unter der Maske eine weitere trägt.

Batman muss sich von Jason eine Standpauke gefallen lassen, dass er mit seinem halbherzigen Handeln gegen Kriminelle im Allgemeinen und gegen den Joker im Besonderen, weitere Morde zu verantworten hat. Später kämpfen er und Jason doch vereint gegen ein paar von Black Mask beauftragte Attentäter. (Der Attentäter Deathstroke schickt – statt den Auftrag selbst zu erledigen – drei Idioten wie Count Vertigo, Hyena und Captain Nazi vorbei.) Im Finale läuft es auf einen Showdown mit dem Joker hinaus. Und nach einem abrupten und explosiven Ende wird nachgetragen, wie Jason zurück ins Leben fand.

Die Begründung ist hanebüchen und dreist. Und zugleich auch völlig egal. Ob es die Lazarusgrube war oder Magie oder nur ein Scheintod, spielt keine Rolle. Aber dass Superboy-Prime mit ein paar Erschütterungen des Multiversums (siehe Infinite Crisis) das Schicksal wieder einrenkt und dadurch eine mysteriöse Macht Jason aus dem Grab holt, weil dieser nie hätte sterben dürfen, kommt für Fans einer Beleidigung gleich. Jim Aparos alternatives Ende für A Death in the Family zu aus dem Archiv zu kramen und in die Story einzubauen, legitimiert diese Wendung nicht. Auch die Erklärung für Jasons unbemerktes Verschwinden und seine lange Abwesenheit wirkt äußerst bemüht.

Trotz dieses kühnen Schrittes und großen Kunstfehlers ist Under the Hood eine durchaus unterhaltsame Story: Kurzweilig erzählt, grandios gezeichnet und mit ein paar knackigen Dialogen, die zum Teil sogar sehr witzig geraten sind (besonders die Sprüche von Black Mask). Schade ist nur, dass einige Handlungsstränge bloß angerissen, aber nicht zu Ende erzählt werden, zum Beispiel die Sache mit den Waffen, zu denen auch eine Kiste Kryptonit gehört, oder der Anschlag auf Blüdhaven. Auch das Finale endet mit einem Knall, ohne dass man in einem Epilog erfährt, was aus den Figuren geworden ist.

Am besten hat es Hilary Goldstein von IGN formuliert: “ It’s a well-told story, problem is I don’t like the story being told.“

(Die Story wurde 2010 unter dem Titel Under the Red Hood als Animationsfilm adaptiert.)

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