Mad Hatter

Batman: The Dying City

DC Comics

Autor/Zeichner: Chip Zdarsky/Jorge Jimenez, Tony S. Daniel, Jorge Fornes, Carmine Di Giandomenico, Denys Cowan

Erschienen: 2024-2025 (Batman #153-157, 150), Hardcover/Paperback 2025


In Gotham scheint sich die Lage zu beruhigen, Bruce Wayne steckt sein Vermögen in wohltätige Zwecke, um Verbrechen zu verhindern und zeigt erste Wirkung. Selbst Edward Nygma ist nicht mehr der Riddler, sondern baut in Windeseile ein neues High-Tech-Unternehmen auf und dazu noch eine eigene Kryptowährung. Doch der Optimismus hält nicht lange.

Gegen Bruce Waynes Wohltätigkeit regt sich Protest. Manche werfen ihm vor, ein Kommunist zu sein und bloß Almosen (an Migranten) zu verteilen, während sich andere für ihr Geld abrackern. Gleichzeitig wird er von einem Unbekannten verklagt, der behauptet, sein unehelicher Halbbruder zu sein. Außerdem taucht ein neuer Superheld auf, der sich Commander Star nennt und sich in die US-Flagge kleidet, wie ein Abklatsch von Captain America. Er macht Batman Konkurrenz, findet das Wohlwollen von Commissioner Vandal Savage, der Batman festnehmen will. Und wird auch noch Bürgermeister Nakano erschossen. Hauptverdächtiger ist ausgerechnet Ex-Commissioner nun Privatdetektiv James Gordon. Es sieht nicht gut für ihn aus, denn er hatte eine Affäre mit Nakanos Frau …

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Mad Hatter versucht sich als Held

DC Comics

Titel: The Mad Hatter Goes Straight

Autor/Zeichner: David Vern Reed/Rich Buckler

Erschienen: 1978 (Batman #297)


Der Mad Hatter (Jervis Tetch) hat mal wieder einen Coup gelandet und fette Beute gemacht, aber diesmal kann er sich nicht freuen – er fühlt sich leer. Zeit für eine Rückblende! Als Kind hat er einst die Hüte im Laden des Großvaters bewundert, sie haben seine Phantasie beflügelt und ihn von Heldentaten träumen lassen. Doch was ist aus ihm geworden? Ein Gauner! Und jetzt ist sogar davon der Reiz verflogen. Also beschließt Tetch, endlich ein Held zu werden.

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Batgirl und Superman gegen Mad Hatter

DC Comics

Titel: (Almost) The World’s Finest Team

Autor/Zeichner: Mark Millar/Mike Manley, Terry Austin

Erschienen: 1998 (Superman Adventures #25), Paperback (Superman Adventures Vol. 3), Compendium 2025


„I can do Batman.“ (Superman)

Das Team-Up zwischen Superman und Batgirl von 1980 (DC Comics Presents #19) verlief ziemlich enttäuschend, aber im Animated-Universe gab es ein weiteres – flott geschrieben von Mark Millar, flott gezeichnet von Mike Manley und Terry Austin, die Seiten und Panels gerahmt in Schwarz. Was kann da schon schiefgehen?

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Der Rat der Eulen im Animated Universe

DC Comics

Titel: Batman: The Adventures Continue Season Two

Autor/Zeichner: Alan Burnett, Paul Dini/Ty Templeton, Rick Burchett u.a.

Erschienen: 2021 (Miniserie #1-7), Paperback 2023


Bürgermeister Hamilton Hill fällt einen Attentat zum Opfer. Batman verbündet sich mit Deadman, um der Sache nachzugehen. Hinter dem Mord steckt der Rat der Eulen – der damit ins Animated-Universe einzieht. Wer jetzt aufgeregt ist, der sollte sich nicht zu früh freuen: Die Story ist hier nicht annähernd so spektakulär wie in Scott Snyders und Greg Capullos Storyline von 2011. Es ist eher eine Sparversion, gequetscht in zwei Ausgaben und pro Seite je zwei (ursprünglich digitale) Halbseiten: kaum Spielraum, keine Splash Pages – die Zeichnungen kommen da kaum zur Geltung. Würde da nicht Boston Brand ständig lustige Sprüche klopfen, wäre es kaum der Rede wert.

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Road-Trip mit Harley Quinn und Poison Ivy

Panini/DC Comics

Titel: Harley Quinn and Poison Ivy

Autorin/Zeichnerin: Jody Hauser/Adriana Melo

Erschienen: 2019-2020 (Miniserie #1-6), Hardcover 2020; dt. Panini 2020


„Wenn die Welt schon kaputt ist, macht’s dann noch Spaß, sie noch kaputter zu machen?“ (Harley Quinn)

Poison Ivy hat gerade einmal kurz die Welt beherrscht, wurde getötet und hat sich davon wieder erholt (Heroes in Crisis). Harley Quinn mietet ein Haus für sie beide, um mal ein wenig zur Ruhe zu kommen und sich wieder zu sammeln, denn Ivy hat es schwer, die Form zu wahren. Harley schlägt vor, zur Abwechslung mal keine Schurkinnen, sondern Heldinnen zu spielen. Doch das Glück währt nur kurz, denn da taucht wieder Jason Woodrue, der Floronic Man auf und will Ivy für seine eigenen Weltherrschaftspläne. Die beiden wehren ihn ab und fliehen – es beginnt ein wilder Road Trip.

Um Ivy zu helfen, suchen sie zunächst den Mad Hatter auf, doch der hat leider statt Hilfe nur Böses im Sinn. Und so schlägt man sich weiter durch, nächste Station: ein Dino-Freizeitpark mit einer seltsamen neuen Schurkin, dann geht’s auch schon zum Showdown nach New York und kommt Batwoman vorbei …

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Batmans Rennen mit Flash

Titel: Minute Mystery/Mirror, Mirror …

Autor/Zeichner: Sholly Fish/Robert Pope, Rick Burchett

Erschienen: 2010/2011 (Batman: The Brave and the Bold #15, All-New Batman: The Brave and the Bold #3)


Wir hatten jetzt alles: Batman und Flash, Flash und Superman, alle Rennen, mit Barry Allen, Wally West und Jay Garrick, sogar eins mit Superboy. Doch eins fehlt noch: Batmans Rennen mit dem Flash! Wie bitte? Wie soll das denn gehen? Wer sich noch an das Grimm’sche Märchen von Hase und Igel erinnert, der wird wissen, dass das sehr wohl geht. In der Serie Batman: The Brave and the Bold (dem Comic zur gleichnamigen Zeichentrickserie) läuft es so: Nachdem Flash Batman bei einer Zeitreise geholfen hat, kommen beide zu einem Tatort, ein Kristall wurde gestohlen. Wer steckt dahinter? Batman und Flash schließen eine Wette ab, wer den Fall zuerst löst.

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Mad Hatter hat Leichen im Keller

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DC Comics

Titel: Tea Time

Autor/Zeichner: Landry Q. Walker/Keith Giffen, Bill Sienkiewicz

Erschienen: 2010 (Joker’s Asylum II: The Mad Hatter #1), Paperback 2011 (Batman: Joker’s Asylum Vol. 2)


Der Joker erzählt uns eine etwas andere Geschichte über den Mad Hatter. Jervis Tetch wohnt im Keller eines Hauses in Gothams Lower East Side und schreibt ein Buch über eine Welt ohne Regeln, in der die Farben leuchten und der Sonne immer scheint, es ist ein Buch über ein Mädchen namens Alice. Allerdings, so betont er, sei es kein Buch über ihn oder Hüte.

Da hockt also der kleine Mann mit dem Überbiss in seiner Wohnung und denkt über sein Leben nach, während ihn unzählige kleine Zettel davor warnen, bloß keinen Tee zu trinken. Früher sei er ein Neurowissenschaftler gewesen, dann hat er herausgefunden, dass es keinen freien Willen gibt – und das hätte alles geändert.

Tetch ist einsam. Er schwärmt für eine junge Kassiererin, die ihn an seine Alice erinnert. Jeden Tag beobachtet er sie durchs Schaufenster und fragt sich, wie sie heißt. Er hofft, dass sie die Frau sein könnte, die ihn glücklich macht und ihn von Tee und Hüten fernhält. Als er erfährt, dass sie Cathryn heißt, ist er so enttäuscht, dass er rückfällig wird: Er zieht sich sein altes Kostüm an, trinkt den Tee und wird wieder zum Mad Hatter.

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Cathryn ist leider nicht Alice: Mad Hatters Teestunde. (DC Comics)

Er entführt Cathryn, macht sie sich unterwürfig mit seiner Gedankenkontrolltechnik, doch dann ist er so enttäuscht von ihr, dass er sie mit einem Hackbeil umbringen will. In dem Moment schreitet Batman ein. Als der Hatter fliehen will, öffnet er eine Schranktür, aus der einige tote Frauen im Alice-Kostüm herausfallen. Später wird er in einem Krankenwagen fortgebracht und er verspricht, sich zu bessern. Doch dann geht die Erzählung von vorne los …

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Jervis Tetch wird zum Mad Hatter – und der hat Leichen im Keller. (DC Comics)

Diese höchst verstörende Kurzgeschichte, gezeichnet in einem rauen Stil orientiert sich an dem Mad Hatter aus Batman: The Animated Series und überspitzt ihn zu einem Psychogramm des Grauens. Der Tee wird zur Droge, die genauso wie die Hüte eine Transformation ermöglichen. Jervis Tetch und der Mad Hatter sind zwei Persönlichkeiten: Die eine sehnt sich nach Gesellschaft, die andere will die Realität nach der Vorstellung einer Fantasiewelt formen – und geht dabei über Leichen. Es ist eine Geschiche, die zeigt, dass die Suche nach dem Ideal einen nur weiter von ihm wegführen kann, bis hin zum Wahn.

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Mad Hatter und die Glücksdroge

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DC Comics

Titel: The Blank Generation, Part 1-2: Corporate Nightmares/A Favorable Wind (dt. Generation Null)

Autor/Zeichner: Alan Grant/Mark Buckingham

Erschienen: 1998 (Shadow of the Bat #78-79), erschienen in: Road to No Man’s Land Vol. 1 (2015), dt. Auf dem Weg ins Niemandsland Bd. 1 (2017)


Gotham nach dem Beben: Die Stadt ist verwüstet, viele sind tot, andere obdachlos, arbeitslos, mittellos. In dieser Verzweiflung streift der Schurke Narcosis umher und versetzt Menschen durch ein Gas in Glückszustände. Bald will er ganz Gotham beglücken. Der Mad Hatter hat seine eigene Agenda: Er lässt in dem Chaos von zwei Lakaien seine wertvolle Hutsammlung aus den Trümmern bergen und geht dabei über Leichen. Als Narcosis auftaucht, verbündet er sich mit ihm, um an dessen Kopfbedeckung (ein Tuch) heranzukommen.

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Mad Hatter und Narcosis haben verschiedene Interessen. (DC Comics)

Tetch will die Stadt mit dem berauschenden Gas erpressen, doch Narcosis interessiert sich nicht für Geld, sondern nur für Glück. Da knockt ihn Tetch kurzerhand aus, schnappt sich das Tuch und lässt das Gas los, um Gotham einen Vorgeschmack darauf zu geben. Batman taucht mit einem Bat-Monstertruck auf und zerstört den Schornstein, aus dem das Gas entweicht. Narcosis kommt wieder zu sich, geht auf Batman los und bekommt sein eigenes Gas zu spüren. Dann versucht Tetch, Batman mit einem Hut zu kontrollieren, aber der scheint immun dagegen zu sein. Reine Willensstärke scheint zu reichen.

Am Ende lässt man das Gas in einer großen Explosion verschwinden, die den Himmel in bunte Lichter taucht. Als alles vorbei ist, zieht Batman Tetch seinen Zylinder über die Augen und verpasst ihm einen völlig überflüssigen Haken zur Strafe – wohl als Vorgeschmack auf den Knast, den er ihm verspricht.

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Mad Hatter in Batman: The Animated Series

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Jervis Tetch als Mad Hatter mit Alice. (Warner Bros.)

Jervis Tetch war ein Räuber, ein Hutsammler, ein Hobby-Neurologe und IT-Techniker, aber eins war er nicht: ein Hutmacher. Vor allem ging schnell der Bezug zum Vorbild aus Alice im Wunderland verloren, der nur beim ersten Auftritt des Mad Hatters 1948 vorhanden war. Das ändert sich in Batman: The Animated Series. Gleichzeitig wird zum ersten Mal ein Charakter aus der bisher eindimensionalen Figur.

Tetch ist hier zunächst ein (britischer) Wissenschaftler, der für Bruce Wayne arbeitet (Episode Mad as a Hatter/Der Verrückte Hutmacher S01E27). Von seiner direkten Vorgesetzten wird er unter Druck gesetzt, Resultate zu liefern. Mittels seiner Geräte bringt er Ratten Manieren bei, dann überträgt er die Gedankenkontrolle auf Menschen.

Auslöser ist die Liebe: Tetch schwärmt für seine Sekretärin, die junge Alice. Doch die ist bereits vergeben und interessiert sich nicht für ihren älteren Chef mit dem Überbiss, sondern hat einen Verehrer in ihrem Alter. Kurz überlegt Tetch, ihre Liebe mit seiner Technik zu erwirken, aber er lässt es, denn er will keine seelenlose Marionette.

Als Alice von ihrem Freund sitzen gelassen wird, wittert Jervis seine Chance und führt sie aus. Um sie zu beeindrucken, zieht er sich an wie der Mad Hatter aus Alice im Wunderland, weil es sein Lieblingsbuch ist und ein Plakat vom Hutmacher in seinem Labor hängt. Eine seltsame Masche, aber er setzt dabei auch seine Karten zur Gedankenkontrolle ein, sodass Jervis und Alice etwa im Restaurant vorzugsweise behandelt werden. Als ihn zwei Räuber angreifen, steckt er ihnen zwei seiner Karten in die Stirnbänder und befiehlt ihnen, von der Brücke zu springen – was Batmans Aufmerksamkeit erregt.

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Batman im Wunderland: Grinsekatze und Kaninchen. (Warner Bros.)

Alle Mühe ist jedoch vergebens, als Alice und ihr Freund wieder zusammenfinden. Dann entführt er Alice und bringt sie in einen Vergnüngspark im Wunderland-Stil. Dabei macht er aus ihr dann doch die Marionette, indem er sie in die Titelrolle zwingt. Batman kämpft gegen lauter willenlosen Menschen in Rollen aus dem Wunderland: Walross, Zimmermann, Kaninchen, Grinsekatze und die Herzkönigin. Durch die Gedankenkontrolle haben sie Superkräfte.

Mit dieser Episode erhält der Mad Hatter erstmals eine Vorgeschichte und Persönlichkeit – wie auch andere bis dato unterbelichtete Batman-Schurken (Two-Face, Clayface und Mister Freeze).

Alternative Traumwelt für Bruce Wayne

In Perchance to Dream erschafft der Mad Hatter eine Traumwelt für Bruce Wayne, in der seine Eltern noch leben und er nicht mehr Batman ist. Was es damit auf sich hat, wird erst am Ende klar, als die Illusion zerbricht und Bruce Wayne gegen Batman kämpft. Der Hatter erscheint, als Bruce Batman die Maske vom Gesicht reißt, und erklärt ihm, er sei auch nur eine Konstruktion. Indirekt zitiert er aus Alice Hinter den Spiegeln, als er die Meta-Frage stellt: „Are you the dreamer, or merely part of somebody else’s dream?“

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Hinter Batmans Maske steckt der Mad Hatter. (Warner Bros.)

Bruce befreit sich aus dem Traum, indem er sich von einem Turm stürzt. Nachdem er erwacht, offenbart ihm der (wahre) Hatter, er habe Batman ein perfektes Leben erschaffen wollen, damit er sich aus seinem heraushält. Eine überraschende Wendung: Statt Rache will der Hatter eine Win-Win-Situation schaffen.

Interessanterweise haben sich die Autoren von der Comicstory  Identity Crisis (Detective Comics #633, 1991) inspirieren lassen (wo die Auflösung aber eine ganz andere ist), die ist wiederum inspiriert von Alan Moores For the Man Who Has Everything. Hier hat man Mad Hatter also neue Fähigkeiten angedichtet, die in die Richtung von Matrix und Inception vorausweisen (wobei diese vom Roman Simulacron-3 inspiriert sind, der später als Welt am Draht und als The 13th Floor verfilmt wurde).

Hatters Sorgenpüppchen

In The Worry Men (Die Sorgenpüppchen, S01E65) arbeitet der Hatter ebenfalls zunächst hinter den Kulissen: Er verteilt an die High Society Gothams kleine Puppen, die Sorgen vertreiben sollen, wenn man sie sich unters Kopfkissen legt. Tatsächlich aber brachte er die Reichen damit nur dazu, ihm ihr Geld zu geben.

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Mad Hatter verkauft Sorgenpuppen. (Warner Bros.)

Am Ende erklärt Tetch, er habe danach dem Verbrechen abschwören wollen: Er wollte sich eine Insel kaufen, um dort einen Laden für Sonnenhüte aufzumachen: „Aber Inseln, selbst die kleinsten kosten Geld! Sehr viel Geld!“ Und so manipulierte er einen „Eingeborenen“, der die kleinen Figürchen herstellte, um sie mit seinen Mikrochips auszustatten. Dieser treibt dann in einem „Eingeborenen“-Kostüm mit Lendenschurz etc. das Geld ein und kämpft mit Batman.

Im Finale schickt der Hatter noch eine Reihe Roboter auf Batman los, die wie seine klassischen Gegner aussehen: Riddler, Pinguin, Harley Quinn und Joker.

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Albtraum für Schurken: Batman als Sorgenpuppe. (Warner Bros.)

Als Tetch wieder in Arkham ist, liegt ein Batman-Püppchen unter seinem Kopfkissen, das ihn von einem ehrlichen Lebenswandel träumen lässt – es scheinen sehr unruhige Träume zu sein.

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Mad Hatters tödliche Hüte

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DC Comics

Titel: The Mad Hatter Flips His Lids

Autor/Zeichner: Mike W. Barr/Alan Davis

Erschienen: 1987 (Detective Comics #573), enthalten in: Batman: The Dark Knight Detective Vol. 1 (2018)


Der Mad Hatter ist wieder da – doch was ist das? Da ist ja wieder dieser Rothaarige mit dem Schnauzbart. Eigentlich ist dieser vom Original ersetzt und zum Hochstapler erklärt worden (Detective Comics #510), doch nun tut man so, als wäre das nie passiert. Zurück in den 50ern?

Dazu muss man wissen: Obwohl diese Geschichte offiziell nach der Crisis spielt und zeitgleich mit Frank Millers Year One Batman neu erfunden wird, funktioniert sie nach eigenen Regeln. Wie auch schon Catch as Catscan/The Last Laugh (Detective Comics #569/570) und Fear For Sale (Detective Comics #571) sind die Storys von Mike W. Barr und Alan Davis in einem Retro-Stil konzipiert, der sich als Hommage ans Golden Age versteht.

Wir sehen riesige Requisiten, eine Schnitzeljagd mit extrem weit hergeholten Lösungen und auch wenn Jason Todd hier Robin ist, haut er nach alter Dick-Grayson-Manier einen Hut-Kalauer nach dem anderen heraus. Im Grunde ist die gesamte Geschichte mit dem Wörterbuch geschrieben worden: Hier steckt so ziemlich jede Redewendung drin, die mit Hüten zu tun hat.

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Tip to the hat: Batman und Robin empfangen den Hatter – und klauen ein Auto. (DC Comics)

Anfangs wird Jervis Tetch aus dem Knast entlassen, ein Fahrer aus der Strafanstalt soll ihn zu einer Wunschadresse bringen (gibt es so einen Service wirklich?), doch im Auto sitzen Batman und Robin, die ihm einschärfen, er solle seine zweite Chance nutzen. Kaum setzen sie ihn irgendwo ab, kauft Tetch eine Zeitung und bastelt sich einen neuen Hut (allerdings nur ein Provisorium, um den ersten Hut-Jieper zu stillen). Kurz darauf trifft eine Hutschachtel bei Gordon ein und es beginnt ein neuer Beutezug.

Interessanterweise trägt der Hatter dann erstmals den 10/6-Hut des Hutmachers aus Alice im Wunderland, den bereits sein Vorgänger getragen hat. Dabei hatte Tetch sich vorher nie auf das Vorbild bezogen, nur der Name war gleich. Dann wechselt er die Kopfbedeckung gegen einen Feuerwehrhelm aus, der Feuer schießt. Dieser Hatter macht keine Gefangenen.

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Neuer Hut steht ihm gut: Mad Hatter. (DC Comics)

Beim zweiten Mal gibt es ein Gefecht in der „Hall of Sports“ mit riesigen Billard-Kugeln. Im Finale kandidiert Bruce Wayne scheinbar als Stadtverordneter, um Tetch anzulocken. Wie das? Damit die Schlagzeile aus der Floskelwolke lauten kann: „Wayne throws hat in political ring“ – da wird der Hatter nicht widerstehen können, beim Kampagnenauftakt aufzukreuzen.

Bei der Party werden Strohhüte verteilt, die Bruce nicht bestellt hat. Kurz darauf machen die Hüte sich selbständig, indem sie als Kreissägen durch die Luft fliegen, gesteuert vom Mad Hatter. Wie durch ein Wunder kommt dabei niemand zu Schaden, bis auf einen Polizisten, der am Arm verletzt wird. Was die Aktion soll, bleibt ohnehin schleierhaft, denn der Hatter will niemanden umbringen, sondern hat es nur auf Wertgegenstände abgesehen. Der Gesellschaft nur zu drohen wäre effektiver, als sie in Panik vor Killerhüten fliehen zu lassen.

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Hut ab vor dieser Hutabwehr: Batman mit Schrotflinte. (DC Comics)

Sei’s drum. Batman kann die Hüte mit einer Schrotflinte abwehren (ohne feuern zu müssen), der Hatter haut ab mit einem fliegenden Raketenzylinder, doch dann steuert Batman die Kreissägenhüte so, dass sie den Schurken zu Fall bringen. Als sich der Hatter am Ende mit einer Pistole wehren will, trifft der Schuss zufällig Robin.

Keine Sorge: Jason geht es bald wieder besser. In der nächsten Ausgabe bringt Batman ihn zu Leslie Thompkins und gibt sich die Schuld. Ein Grund für eine kleine Retrospektive. Hier wird dann Batmans Origin noch einmal in Kurzfassung nacherzählt – ergänzend zum Year One.

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