Superman gegen Flash: Das erste Rennen

Titel: Superman’s Race With the Flash!

Autor/Zeichner: Jim Shooter/Curt Swan

Erschienen: 1967 (Superman #199), Paperback 2005 (Superman vs Flash), dt. Panini 2006


Wer ist eigentlich schneller: Superman oder Flash? Eine schwierige Frage. Einerseits: Niemand rennt schneller als der rote Blitz, das ist sein Alleinstellungsmerkmal. Andererseits: Superman kann alles am besten, auch wenn er gar nicht rennen muss, denn er fliegt meistens. Aber muss er denn in allem der Beste sein? Kann zumindest nicht ein Kollege ihm in einer Sache überlegen sein?

Im Jahr 1967 wurde diese Frage endlich geklärt. Superman und Flash treten in einem Rennen um die Welt an. Die Vereinten Nationen bitten sie darum für einen guten Zweck, dem Aufbau von Entwicklungsländern. Natürlich könnten die Superhelden ihre Kräfte auch nutzen, um den Ländern direkt zu helfen, indem sie Straßen und Schulen bauen, aber das wäre halt nicht so spaßig anzusehen. Also lässt man sie dreimal um die Welt laufen. Damit es nicht zu einfach ist, hat man die Strecken so gelegt, dass es zwischendurch Hindernisse zu überwinden gilt.

Zum Beispiel Pyramiden. Flash kann hindurchvibrieren, Superman muss darüber hinweglaufen. Übers Wasser kann Flash laufen, Superman schwimmt dann lieber. Einen Graben überwindet Superman durch einen Sprung, während Flash über Oberleitungen läuft. Im Grunde alles Routine.

Glas und Kryptonit halten Flash und Superman auf. (DC Comics)

Damit es etwas spannender wird, gibt es Gauner. Zwei konkurrierende Banden haben Wetten abgeschlossen: eine Milliarde Dollar auf Flash bzw. Superman. Weil es um so viel Kohle geht, die beide Banden ruinieren könnte, wollen diese tricksen. Wie der Kojote aus den Roadrunner-Cartoons stellen sie Fallen auf: eine Scheibe aus Panzerglas für den Flash, eine Ladung Kryptonitgas für Superman. (Wo sie das herkriegen? Kryptonit ist damals eigentlich überall, sogar Vulkane speien es.) Dann lassen sie Doppelgänger in Kostüme der Helden sowie Raketenstiefel schlüpfen, damit diese zwar schnell sind, aber absichtlich langsamer ins Ziel laufen. Doch als die beiden Betrüger dann voreinander zum Halten kommen, fliegt die Sache auf.

Flash und Superman befreien sich und laufen dann gleichzeitig im Ziel ein. Doch das ist Absicht. Die beiden haben sich abgesprochen, damit keine Bande die Wette gewinnen kann. Damit haben sie im Grunde auch betrogen. Aber hier heiligt der Zweck die Mittel. Außerdem steht keiner als Verlierer da. Sehr diplomatisch.

Gleichstand: Flash und Superman im Ziel. (DC Comics)

Ohnehin läuft hier alles sehr sportlich. Wenn Superman von Kryptonit gefährdet wird, versenkt Flash den Stein in der Erde, wenn Flash mit Wellen oder Glätte zu kämpfen hat, hilft ihm Superman aus der Patsche – all das geschieht heimlich, um das Ego nicht zu kränken. Und so sind am Ende alle glücklich. Nur nicht die Leser und die Justice League und die Zuschauer. Denn sie alle wissen immer noch nicht: Wer ist denn jetzt schneller?

Daher gibt es noch im gleichen Jahr eine Revanche.

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