Superman gegen Flash: Das zweite Rennen

Titel: The Race to the End of the Universe

Autor/Zeichner: E. Nelson Bridwell/Ross Andru

Erschienen: 1967 (The Flash #175), Paperback 2005 (Superman vs Flash), dt. Panini 2006


Das erste Rennen endete mit einem Unentschieden. Jetzt wollen wir es aber wirklich wissen: Wer ist schneller: Superman oder Flash? Auf dem Cover sieht es schlecht aus für den roten Blitz, aber das will ja nichts heißen. Doch zunächst: Wie kommt es überhaupt zum zweiten Rennen? Das geschieht nicht freiwillig.

Zwei Aliens, Rokk und Sorban, vom Zockerplaneten Ventura zwingen die beiden Helden zur Revanche. Sie haben beim ersten Mal auf die beiden gewettet, jetzt wollen sie endlich entscheiden, wem der Gewinn zusteht. Diesmal sollen die beiden aber nicht um die Welt rennen, sondern einmal quer durch die Galaxis. Ja, genau: durchs Weltall. Das klingt nicht nur bescheuert, das ist es auch. Klar, dass da keiner Bock drauf hat. Aber Rokk und Sorban drohen, Metropolis und Central City zu zerstören, je nachdem, wer halt verliert. Sollten sie sich weigern, werden beide Städte vernichtet. Die Justice League hätte auch ein Wörtchen mitzureden, aber die wird sofort ausgeschaltet. Flash könnte die Aliens im Bruchteil einer Sekunde ausschalten, Superman könnte sie zum Teufel jagen, aber darauf kommt bei all der Aufregung niemand, aus Angst um die Lieben.

Strapazierte Glaubwürdigkeit

Flash bekommt eine Aura verliehen, die ihn im Vakuum atmen und laufen lässt und so rennt man los. Zwischendurch trifft man auf andere Aliens, einen Kryptonitschauer und andere Hindernisse. Am Ende aber wird die Menschlichkeit Flash zum Verhängnis. Irgendwann ist er einfach zu erschöpft zum Weiterlaufen, während Superman munter weiterfliegt. Das ist auch schon das Glaubwürdigste an dieser Geschichte.

Ansonsten beweist Superman mal wieder, dass er stets alles kann, was der Plot von ihm erfordert. Gebärdensprache, Bauchreden im Vakuum, aus einem Strudel heraus eine Botschaft per Hitzeblick schreiben – aus Lichtjahren Entfernung. Und zum Schluss schickt Green Lantern eine Nachricht durchs All, indem er die Restenergie seines Ringes nutzt, um über Aquaman eine Botschaft mit einem sprechenden Fisch auf einem fremden Planeten zu schicken. Nein, kein Scherz.

Wer ist schneller im Ziel?

Genauso unglaubwürdig ist, dass Flash und Superman sich – wieder – ständig aus der Patsche helfen, aber einander nicht vertrauen, weil sie denken, der andere will bloß seine eigene Stadt retten. Am Ende stellt sich heraus, dass nicht zwei Aliens hinter allem stecken, sondern Professor Zoom (Reverse Flash) und ein Zauberer namens Abra Kadabra. Die wollten mit der Aktion die beiden Helden töten. Wäre auch einfacher gegangen, aber wo wäre dann der Spaß? Dann tun die Helden mit ihnen, was sie von vornherein hätten tun sollen.

Wer hat gewonnen: Superman oder Flash? (DC Comics)

Ach ja, davor aber laufen Superman und Flash noch im Ziel auf der Erde ein. Und wer gewinnt denn jetzt? Das hängt vom Blickwinkel ab, die einen sagen so, die anderen so. Flash und Superman richten sich an die Leser: Was glaubt ihr? Also für mich sieht das ganz klar so aus, als hätte Flash die Nase vorn. Aber was ist schon von einem so seltsamen Rennen und abgekarteten Spiel zu halten? Kein anständiger Schiedsrichter könnte diesen Ausgang ernst nehmen. Ärgerlich ist vor allem, dass sich DC um eine Entscheidung drückt. Na ja, vielleicht geht es ja beim nächsten Mal eindeutiger aus.

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