
DC Comics
Titel: Head-Hunt by A Mad-Hatter
Autor/Zeichner: Gerry Conway/Gene Colan
Erschienen: 1982 (Detective Comics #510), enthalten in: Tales of the Batman: Gerry Conway (2011) und Tales of the Batman: Gerry Conway Vol. 2 (2018)

Das Original ist wieder da: Mad Hatter mit Affen. (DC Comics)
Im Bronze Age kehrten viele alte Schurken aus Batmans Frühzeit zurück – und wurden dadurch als wiederkehrende Klassiker etabliert. Darunter auch der Mad Hatter. 18 Jahre lang war er aus dem Comics verschwunden, erlebte nur ein kurzes Comeback in der TV-Serie der 60er, und als er wiederkam, sah er wieder ganz anders aus – nämlich so wie bei seinem ersten Auftritt (Batman #49, 1948).
Der Hatter erklärt uns später, er habe die letzten Jahre in einer Anstalt verbracht, während ein Nachahmer (der mit dem roten Schnurrbart) seinen Namen übernommen hatte. Die Hutmanie hat das Original jedoch von dem Betrüger übernommen. Neu ist ein Affe als Haustier. Außerdem scheint der Hatter in der Anstalt eine Fortbildung gemacht zu haben. Er ist jetzt Experte für Neuro- und Computerwissenschaften.
Der entführte Mr. Fox
Zuerst entführt er Bruce Waynes Assistenten Lucius Fox, wobei er ihn mit einer Explosion ausknockt, dann verlangt er zwei Millionen Dollar Lösegeld. Doch der Hatter hat noch mehr vor: Er will Lucius um sein kostbares Finanz-Fachwissen bringen und dann dessen Gedächtnis löschen. (Offenbar fehlt ihm fürs Studium eines dritten Fachs die Geduld.) Bruce Wayne ermittelt daraufhin selbst, wie der Hatter die Explosion verursacht haben könnte (anscheinend kann das die Polizei nicht selbst machen) und findet das Geheimversteck des Schurken – wobei man sich auch so hätte denken können, dass das in einem Laden namens „Top Hat“ liegt.
Eine Blendgranate hilft, die Handlanger auszuschalten, die bequemerweise nur Knüppel und Seile bei sich haben. „Nobody wins a fight fighting blind“, stellt Batman fest. „That only happens in the funny pages!“ Womit Autor Gerry Conway sicher auf Daredevil anspielt, an dem er in den 70ern mit Zeichner Gene Colan gearbeitet hat. Nach dieser Selbstironie geht es dann weiter mit einer dämlichen Zeile wie „Go down! Why don’t you go down!“ Der Affe hält sich die Augen zu – statt vielleicht besser die Ohren.
Wie dem auch sei: Der Hatter droht dann Batman, Lucius‘ Hirn zu löschen. Batman bietet sich selbst an und nimmt seinen Platz auf dem Stuhl ein. Doch die Prozedur funktioniert nicht, weil Batman mit einer beschichteten Kappe vorgesorgt hat, die er unter seiner Maske trägt. Er schnappt sich den Hatter und der Fall ist erledigt.
Damit ist aber zum ersten Mal der moderne Verrückte Hutmacher etabliert. Fehlt nur noch der Bezug zu Alice im Wunderland …
Das ist doch schon eher der Hatter, den ich kenne und schätze 😉
Wobei ich erwähnten Band mit den zahlreichen Mädchenleichen irgendwie noch immer nicht habe finden können…
Interessant, dass der komische Typ mit dem Schnauzbart wohl angeblich nur ein Hochstapler gewesen ist. Cool zu wissen. Auch war mir bisher unbekannt, dass der Mad Hatter in den klassichen Comics nur so wenige Auftritte hatte. Scheint ganz so, als hätte die geniale und unerreichte „Batman the Animated Series“ dieser Figur erst ihre Popularität verliehen.
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