Grant Morrison

Gefangen in der Zeitschleife

DC Comics

DC Comics

Titel: Time and the Batman (dt. Batman und die Zeit)

Autor/Zeichner: Grant Morrison/Andy Kubert, Frank Quitely, David Finch, Tony Daniel, Scott Kolins

Erschienen: 2010 (Batman #700-703), Paperback 2011; dt. Panini 2012


„Ich hoffe, ich ergebe noch Sinn.“ (Bruce Wayne)

„Alles ergibt eines Tages Sinn.“ (Dick Grayson)

Zugegeben: Als ich Batman und die Zeit zum ersten Mal gelesen habe, konnte ich nichts damit anfangen. Damals kannte ich die Vorgeschichten nicht, hatte keine Ahnung von Grant Morrisons Batman RIP und Final Crisis, also habe ich auch nicht verstanden, was dieser Nachfolgeband sollte. Jetzt bin ich zwar klüger. Aber nach dem zweiten Lesen von Time and the Batman habe ich immer noch meine Schwierigkeiten.

Das Buch erzählt drei Geschichten: Die Titelstory feiert das Jubiläum der 700. Ausgabe der Batman-Serie. Die zweite Geschichte erzählt das „fehlende Kapitel“ (missing chapter) von Batman RIP. Die dritte ist eine einfache Story, in der Batman und Robin den harmlosen Schurken Getaway Genius jagen.

Die erste, Time and the Batman, ist die größte Herausforderung. Denn hier zieht Grant Morrison mal wieder alle Register. Auf engstem Raum vereint der Autor einen Fall auf drei Zeitebenen mit drei Batmen: Bruce Wayne in der Vergangenheit, Dick Grayson in der Gegenwart und Damian Wayne in der Zukunft. Ein Wissenschaftler, der eine „Was-wäre-wenn-Maschine“ erfunden hat, wird tot aufgefunden, möglicherweise ermordet. Batman Grayson kennt ihn noch von einem früheren Fall als Robin, als er mit Bruce Gefangener einiger Schurken war. Die Auflösung des Falls habe ich nicht verstanden (irgendwas mit Zeitschleife) – aber das ist hier nebensächlich. Denn er dient nur als Aufhänger für einen Reigen an Reminiszenzen an den Batman-Mythos. Wir sehen, wie Dick einen Kranz für die Waynes in der Park Row niederlegt, wir sehen ihn Kaffee trinken und mit Robin Mutanten verhauen. Damian darf gegen eine interessante Variation von Two-Face antreten. Zum Schluss taucht sogar Batman Beyond auf – und dann noch ein paar Varianten von Zukunfts-Batmen, einfach so, weil’s so schön ist. Diese Story ist nichts als eine Hommage, die nur eine Aussage hat, dass es immer einen Batman geben wird. Die Legende lebt etc.

Diesen Gedanken setzt das „Missing Chapter“ von Batman RIP fort: Batman als Überlebenskünstler. Die zweiteilige Story erzählt im Grunde nicht viel Neues, sondern schmückt nur Bekanntes aus. Es ist sozusagen ein Bindeglied zwischen RIP und Final Crisis, mit denen es einige Überschneidungen gibt. Der Mehrwert dieses nachgereichten „fehlenden Kapitel“ besteht darin, zu erklären, was bei Darkseids Angriff mit Batman wirklich passiert ist. Batman ist nämlich, wie wir längst wissen, nur augenscheinlich gestorben. Seine Strafe besteht darin, in der Zeit umher zu irren. Damit wird die Mini-Serie The Return of Bruce Wayne (dt. Die Rückkehr von Bruce Wayne) vorbereitet.

Auch in Story drei, The Great Escape, geht es um Zeitschleifen (wenn auch nur in Form von Rückblenden): Erneut wird der Unterschied zwischen Batman Grayson und Robin Damian herausgestellt, nur dass diesmal Dick sich an seine eigene Jugend erinnert fühlt, in der er ebenso ungeduldig und aufbrausend war wie Damian es jetzt ist. Ansonsten gibt auch dieser Lückenbüßer nichts Neues her. Aber um Neues geht es in dem Band ohnehin nicht: Es ist eine einzige Schwelgerei in der Vergangenheit. Aber diese Nostalgie, gepaart mit Legendenverehrung, wird langsam öde.

Auf visueller Ebene dürfte für jeden Comicfan etwas dabei sein: Mit Andy Kubert, Frank Quietly, Tony Daniel, David Finch und Scott Kolins sind einige der besten Künstler am Werk – mit einigen beeindruckenden Seiten. Aber lesen muss man diesen Band trotzdem nicht unbedingt, außer natürlich man will kein Stück der großen Morrison-Story verpassen.

>> Batman 2000-2011

Zombie-Batman greift an

DC Comics

DC Comics

Titel: Batman and Robin Vol. 2: Batman versus Robin

Autor/Zeichner: Grant Morrison/Cameron Stewart, Andy Clarke

Erschienen: 2010 (Batman & Robin #7-12), Paperback 2010; dt. Panini 2011 (Paperback)


„Being Robin is the best thing I’ve ever done, mother.“ (Damian Wayne)

Batman-Stellvertreter Dick Grayson hat die letzte (die allerletzte?) Lazarusgrube in England aufgespürt und versucht, den Leichnam seines Mentors Bruce Wayne wiederzubeleben. Leider geht das schief. Weil Darkseid die Leiche gegen einen seiner missglückten Batman-Klone ausgetauscht hat, taucht ein ziemlich aggressiver Batman-Zombie aus der Grube auf, der aus irgendeinem Grund alles töten will, was ihm in den Weg kommt. Zum Glück ist Batman Grayson nicht allein: mit dabei hat er nicht nur Knight und Squire (Englands Batman und Robin-Abklatsch), sondern auch Batwoman, die zufällig aus einer explodierenden Kiste gesprungen kommt.

Und was ist mit Robin? Der bekommt nach seiner Querschnittslähmung, die ihm der Schurke Flamingo verpasst hat, eine neue, künstliche Wirbelsäule von Mutti Talia verpasst. Obwohl er sich danach schonen muss, kommt es zur Konfrontation mit dem Zombie-Batman, der über Wayne Manor hereinfällt. Mit Batman und Batwoman können sie das Schlimmste abwenden, aber am Ende bleibt die Gewissheit: der wahre Batman ist nicht tot, sondern bloß verschollen in der Zeit.

Fremdgesteuerter Zombie-Robin

Darum geht es im zweiten Teil des Bandes: Batman und Robin untersuchen Wayne Manor nach Hinweisen, die der alte Fuchs Bruce in der Vergangenheit hinterlassen haben könnte. Doch während Dick eine geheime Bathöhle inspiziert, dreht Damian durch und versucht ihn umzubringen. Hier wird klar, dass Talia über die künstliche Wirbelsäule ihren Sohn kontrolliert. Noch schlimmer wird es, als Deathstroke die Fernsteuerung übernimmt. Auf Zombie-Batman folgt also eine Art Zombie-Robin. Und dann kommt auch noch eine Verbrecherbande dazu, die ein Geheimnis in Wayne Manor sucht – im Auftrag des Schurken El Penitente. Ganz zu schweigen von Oberon Sexton, dem vermummten „Gravedigger“, ein mysteriöser Helfer, der sich am Ende als ein Schurke offenbart, mit dem man nicht gerechnet hat.

Mit dem zweiten Band beginnt Batman & Robin Spaß zu machen. Fans bekommen einen Kampf Batman gegen Batman und dann Batman gegen Robin geliefert, Archäologie-Mystery á la Indiana Jones, krachende Action mit Wow-Faktor, auch ein bisschen Familiendrama und noch vieles mehr, wonach man nie gefragt hat. Grant Morrison bleibt sich zwar treu, zu viele Ideen und Figuren in seine Storys zu packen und es seinen Lesern nicht leicht macht, den Überblick zu bewahren, aber wer noch den ersten Band zum Nachschlagen bereit hat, für den ergibt sich langsam das Gesamtbild. Denn obwohl zwei Geschichten erzählt werden, läuft die Rahmenhandlung im Hintergrund immer mit und tritt allmählich in den Vordergrund.

Talia al Ghuls Handeln ist immer noch so unlogisch, wie es Morrison gerade passt: Warum sie sich darüber beklagt, ihren Sohn an Batman verloren zu haben, obwohl sie ihn bei ihm ausgesetzt hat, muss man nicht verstehen. Erst recht nicht, warum sie sich so sehr um Damian bemüht, obwohl sie bereits einen Klon von ihm in der Mache hat. (Damian scheint das nicht zu stören.)

Zeichnerisch überzeugen weder Cameron Stewart noch Andy Clarke vollkommen. Beiden fehlt das gewisse Etwas, aber vor allem Clarkes sauberer Stil lässt bei den Figuren das Leben vermissen.

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Wunderritter und Dunkler Knappe

DC Comics

DC Comics

Titel: Batman & Robin Vol. 1 – Batman Reborn

Autor/Zeichner: Grant Morrison/Frank Quitely, Philip Tan

Erschienen: 2009-2010 (Batman & Robin #1-6), Paperback 2010; dt. Panini 2011 (Paperback)


„Let the punishment fit the crime.“ (Red Hood)

Das neue Dynamische Duo ist das Gegenteil des alten: Ein heiterer Batman und ein grimmiger Robin. Man könnte auch sagen: Wunderritter und Dunkler Knappe. Doch sowohl Dick Grayson als auch Damian Wayne haben eigentlich keine Lust auf den Job. Dick leidet immer noch unter der Bürde seiner Rolle und Damian akzeptiert ihn nicht als Autorität. Dennoch müssen sie als Team miteinander klarkommen und ihre ersten Abenteuer schweißen sie zusammen. In den ersten drei Ausgaben geht es gegen den Psycho-Metzger Professor Pyg, der Drogen und biologische Kampfstoffe herstellt und eine Vorliebe für Chirurgie hat. Im zweiten Teil kehrt (nach seiner Niederlage im Battle for the Cowl) Jason Todd als Red Hood zurück und versucht erneut, das Verbrechen ein für alle mal auszumerzen. Dieses mal unterstützt ihn ein Sidekick: ein entstelltes Mädchen namens Scarlet. Damit haben Batman und Robin ihr Gegenstück gefunden.

Batman und Robin geraten in Gefangenschaft und werden beinahe nackt der Öffentlichkeit präsentiert, aber wie gut, dass Damian so gut mit Knoten umgehen kann, sodass die Dramatik der Situation so schnell verflogen wie sie aufgekommen ist. Wir bekommen eine Reihe neuer Schurken präsentiert: zuerst einen Haufen Zirkusfreaks wie einen Krötenmenschen und siamesische Drillinge, dann den pinken Profikiller Flamingo, der gerne die Gesichter seiner Opfer verspeist. Abgesehen von dem vielen Blut, das bei der Metzelei fließt, geht es sehr bunt und schrill zu, aber auch zuweilen überdreht und überstürzt. Immerhin bleiben ein paar Momente, in denen Dick Grayson ein wenig über sein Dasein als Batman jammern darf und von Alfred wieder aufgemuntert wird. Ein bisschen Witz lockert das Ganze auf.

In diesem Band zeichnen Frank Quitely und Philip Tan jeweils die Hälfte. Quietlys Stil ist mit seinen vielen Runzeln und Falten der speziellere, Philip Tans Stil ist deutlich düsterer und erinnert sehr an Tony Daniel. Auffällig ist, dass die meisten Panels sich über die gesamte Seitenbreite erstrecken und untereinander angeordnet sind (vgl. Darwyn Cookes DC: The New Frontier).

Batman Reborn ist eine kurzweilige Unterhaltung, die keinen tieferen Eindruck hinterlässt. Vielleicht erklärt das den Erfolg: leichte Kost, die schnell geschluckt und schnell verdaut ist.

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Verschollen in der Zukunft, gestrandet in der Gegenwart

DC Comics

DC Comics

Titel: JLA – One Million (dt. Justice League: One Million)

Autor/Zeichner: Grant Morrison u.a./Val Semeiks u.a.

Erschienen: 1999 (Mini-Serie #1-4, Tie-ins, Paperback 1999, 2004, Omnibus 2013), dt. Dino 1999, Panini 2015 (2 Bände)


„Send me your superheroes from past, present or future. I’ll kill all of them.“ (Vandal Savage)

Gäbe es im 853. Jahrhundert noch Comichefte, würde dann wohl die einemillionste Ausgabe von Action Comics erscheinen, jene Serie, mit der Superman im Jahr 1938 gestartet ist. Natürlich gibt es in ferner Zukunft auch innerhalb des DC-Universums noch Superhelden. Sie beschützen nicht mehr nur die Erde, sondern alle Planeten des Sonnensystems, denn alle neun sind besiedelt. Ein Superheld pro Planet (nur Green Lantern fehlt, stattdessen gibt es Starman). Zusammen bilden sie die Justice Legion A. Auch Superman gibt es noch, das Original aus dem 20. Jahrhunderts. Doch der hat sich längst in seinen Ruhestand in die Sonne zurückgezogen. Weil demnächst seine Rückkehr erwartet wird, reist die Justice Legion zurück ins 20. Jahrhundert und bringt die Ur-Helden in die Zukunft, damit sie an den Festivitäten zu ihren Ehren teilnehmen können. In der Zwischenzeit passen die Zukunftshelden auf die alte Erde auf. Doch dabei geht etwas schief: Hourman, der die Zeitreise ermöglicht hat, schleppt ein Nanobot-Virus ein, das die Menschen befällt und aggressiv werden lässt. Verantwortlich dafür ist Solaris, eine intelligente Sonne mit bösen Absichten. Parallel dazu startet Vandal Savage einen atomaren Angriff, bei dem die Stadt Montevideo vernichtet wird.

Der Batman der Zukunft ist natürlich der Hüter von Pluto, einem düsteren Gefägnisplaneten. Er trägt einen ultracoolen High-Tech-Anzug und verfolgt unklare Ziele, als er den Batman der Gegenwart betäubt und gegen seinen Willen mit den anderen Helden in die Zukunft schickt. Mit Nightwing durchstreift Batman das in Trümmern liegende Gotham, während das Original in der Zukunft auf eine Roboter-Version von Robin und auf Catwoman trifft. Selbstverständlich haben auch alle klassischen Schurken ein schräges Äquivalent …

In diesem Crossover-Event ist eine Menge los, aber nicht so viel, dass man den Überblick verliert. Vielmehr erzählt Grant Morrison (Arkham Asylum, Batman and Son, Final Crisis) eine so überbordende wie stimmige, in sich runde Story voller unerhörter Wendungen. Die Zukunftsversionen der Helden wurden als gottgleiche weiterentwickelt,  die aber immer noch allzumenschlich daherkommen. Wie üblich treten die Durchhänger in den Tie-ins auf, von denen sind einige aber unverzichtbar für die Haupthandlung. Wie schon einst der Dino-Verlag bringt auch Panini alles raus, was man lesen muss, allerdings gebündelt in zwei dicken Bänden. Wer es ganz ausführlich braucht, dem sei der One Million Omnibus von DC empfohlen, darin ist jede 1.000.000-Ausgabe aller Serien enthalten.

Final Crisis: Tod durch Überforderung

DC Comics

DC Comics

Titel: Final Crisis

Autor/Zeichner: Grant Morrison/J.G. Jones, Doug Mahnke u.a.

Erschienen: 2008 (Mini-Serie #1-7, Superman Beyond #1-2, Batman 682-683, DC Universe 0, Submit #1, Paperback 2009/2012), dt. Panini 2010


„I’m inside a self-assembling hyper-story!“ (Superman)

„This isn’t just some superhero war, some crisis.“ (Black Lightning)

Zugegeben: Großen Superhelden-Events stehe ich zwiespältig gegenüber. Einerseits hat mich das Konzept, dass alle Helden zusammenkommen, schon immer gereizt. Andererseits hat mich die Fülle an Figuren und Plots zuletzt ziemlich überfordert, genervt und gelangweilt. Trotzdem habe ich mich durchgekämpft. Durch die Crisis on Infinite Earths und auch durch die (viel leichter verdauliche) Infinite Crisis. So glaubte ich mich gut vorbereitet auf Grant Morrisons Final Crisis, die ich eigentlich nur noch lesen wollte, weil ich wusste, dass Batman darin stirbt (oder es zumindest so scheint). Aber falsch geglaubt. Denn Morrison zieht mal wieder alle Register. Alle. Und das macht Final Crisis unlesbar, wenn man nicht jeden Winkel des DC Universums kennt. „Of course, that’s the way it’s always been with DC Universe comic books: you don’t always know everything about everyone, and sometimes you miss stuff, and sometimes you only suss out later what something was really all about“, schreibt DC-Redakteur Jay Babcock in seinem Vorwort und rechtfertigt das damit, dass es in der realen Welt genau so sei. Aber selbst der Meister Morrison gesteht in seinen Memoiren, dass die Handlung „holprig, bedeutungslos und chaotisch“ sei und er „mitunter die Nerven wegschmiss“. So ging es mir beim Lesen auch.

Totale Überforderung

Wer hier durchsteigen will, sollte (bis auf die zuvor genannten Krisen) die Mega-Events 52 und Countdown to Final Crisis lesen, sowie die fünf Ergänzungsbände zur Hauptserie. Da ich dazu keine Lust hatte, habe ich auch nur die Hälfte verstanden – bestenfalls. Worum es im Kern geht: Darkseid und seine Apokolips-Schergen haben die „guten“ New Gods besiegt und sich als Menschen getarnt auf der Erde eingenistet. Von innen heraus vollziehen sie eine Invasion, überrumpeln die Superhelden oder schalten sie aus, und unterjochen die Menschheit. Parallel dazu gibt es noch eine Handlung um das Multiversum und die Monitor-Typen, einem bösen Vampir-Monitor und irgendeine Weltvernichtungsmaschine – hier habe ich den Faden völlig verloren.

Ansonsten gibt es ein Komplott im Green Lantern Corps und drei Flashs laufen einer rückwärts durch die Zeit schießenden Kugel hinterher. Darüber hinaus sieht man Steinzeitmenschen, japanische Möchtegernhelden, Tigermenschen, die auf Riesenkampfhunden reiten, und einen Haufen Supermänner aus Parallelwelten, darunter einen (vermeintlichen) Nazi-Superman sowie ein Superschwein, einen Superpudel und einen Superhasen (wtf?).

Wie Batman stirbt

Batmans „Tod“ verläuft zwar folgerichtig, indem er eine Waffe auf Darkseid abfeuert (Tod folgt auf Prinzipienbruch), aber dafür enttäuschend unspektakulär. Darkseid feuert seine Omega-Strahlen auf ihn ab und ein paar Seiten später sieht man Superman Batmans Überreste tragen (was übrigens die gelungenste Seite des Bandes ist). Naja, das hätte ich mir emotionaler gewünscht. (Die Todessequenz erinnert an Morrisons Story Stein der Äonen/Rock of Ages in JLA #14, 1998, dt. Dino Verlag.) Aber schon am Ende wird angedeutet, dass Batman nicht wirklich tot ist, sondern bloß (warum auch immer) in der Steinzeit gelandet ist. (Abgesehen davon ist mir nicht klar geworden, wie Batman aus seiner Gefangenschaft entkommen konnte, aber egal, er ist halt Batman.) Zwei Tie-ins zeigen, wie er in Darkseids Gefangenschaft sein Leben noch einmal durchlebt, weil seine Erinnerungen gestohlen und ihm neue eingesetzt werden.

Diese Binnen-Story ist auch in Batman R.I.P. enthalten. Wegen der paar wenigen Seiten, in denen Batman in Action gezeigt wird, lohnt die Lektüre von Final Crisis jedenfalls nicht. Und auch sonst hat es Morrison mit seiner Überbietungspraxis ziemlich übertrieben: zu viele Figuren und zu viel Handlung auf zu wenig Raum, zu sprunghaft erzählt. Comics sollten Spaß machen und keine Qual sein, aber bis auf die Zeichnungen von J.G. Jones und Dough Mahnke hatte ich kaum Freude an diesem Ungetüm von einem Buch. Für mich jedenfalls sind Crossover erstmal erledigt.

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Batman RIP: Verrückt, verscharrt, verraten

DC Comics

DC Comics

Titel: Batman R.I.P.

Autor/Zeichner: Grant Morrison/Tony S. Daniel

Erschienen: 2008 (Batman #676-683), Paperback 2010


„Are we sure Bruce’s head is okay?“ (Tim Drake)

„What we are about to do will be a work of art.“ (Simon Hurt)

„Did I finally reach the limits of reason?“ (Batman)

Nach den Ereignissen in The Black Glove ist Batman ist besessen von der Suche nach der gleichnamigen Geheimorganisation von Simon Hurt. Er sucht den Joker auf, der darin involviert zu sein scheint, aber nichts preisgibt. Robin, Alfred und auch seine neue Freundin Jezebel Jet zweifeln allmählich an Batmans Verstand, letztere wirft sogar die Theorie ein, dass Batman selbst der Black Glove sein könnte. Doch dann schlägt Simon Hurt, der eine Bande (drittklassiger) Schurken anführt („Club of Villains“), zu: mit dem Codewort „Zur-En-arrh“ löst er in Batmans Kopf einen Mechanismus aus, der ihn ausschaltet. Bruce Wayne landet zunächst ohne Erinnerung auf der Straße und lebt eine Weile als Obdachloser. Schließlich aber aktiviert sich in ihm ein Notfallprogramm, das ihn zum Batman von Zur-En-arrh werden lässt: er näht sich ein lila-rot-gelbes Kostüm und mischt – begleitet von Bat-Mite und sprechenden Gargoyles – die Schurken auf. In Arkham Asylum kommt es zum Showdown mit dem Joker …

Autor Grant Morrison kehrt mit der Story erneut seine Vorliebe für die alten Comicgeschichten hervor: Zur-En-Arrh ist der Name eines Planeten aus der Story Batman – The Superman of Planet-X (Batman #113, 1958). Darin besucht Batman eine Welt, in der Batman ein buntes Kostüm trägt und Superkräfte hat. Morrison schreibt dieses Abenteuer Batmans Black Casebook zu, eine Sammlung obskurer Fälle, und macht den Batman von Zur-En-Arrh zu einer zweiten Identität, die sich der Held zugelegt hat, falls mal jemand seine Persönlichkeit sabotieren wollte. Batman ist eben auf alles, wirklich alles vorbereitet. Zugleich holt Morrison – wie schon in The Black Glove – Bat-Mite aus der Mottenkiste, bei dem zunächst offen bleibt, ob er nur Einbildung (also die versinnbildlichte Stimme der Vernunft) oder tatsächlich ein Kobold aus der fünften Dimension ist. (Falls letzteres, muss man sich allerdings die Frage nach dem Warum stellen.)

Naja. Was soll man davon halten?

Man verliert bei Batman R.I.P. leicht den Überblick. Nicht nur wegen der Fülle an Charakteren, Handlungen und Verweisen, auch weil man nicht weiß, was Realität und was Phantasie ist. Morrison treibt ein wildes Spiel und seine stark fragmentierten und elliptischen Erzählweise macht es nicht leicht, der Story zu folgen. Überflüssig erscheinen hingegen die Einsätze von Talia al Ghul und ihrer League of Assassins sowie des Club of Heroes, einer Vereinigung drittklassiger Batman-Verschnitte (z.B. Knight and Squire), die ebenfalls in The Black Glove eingeführt wurden. Die Motivation von Simon Hurt ist mir unverständlich geblieben.

Am Ende des Bandes (Storyline Last Rites) dreht Morrison noch einmal Wirklichkeit und Imagination durch den Fleischwolf und verweist schon auf sein Crossover Final Crisis: Während Batman irgendwo von den New Gods von Apokolips festgehalten wird, um seine Erinnerungen zu stehlen und sie Klone einer Armee einzusetzen, erlebt der Held sein Leben noch einmal, zuweilen auch in alternativen Versionen. Leider wird der Zusammenhang dieser Story kaum erklärt und dürfte sich erst nach der Lektüre von Final Crisis erschließen. Man hat zwar den Eindruck, an etwas sehr Großem teilzuhaben, aber man wird den Verdacht nicht los, dass der Joker Recht behalten könnte, wenn er zu Batman sagt: „the real joke is your stubborn, bone deep conviction that somehow, somewhere, all of this makes sense!“

Entschädigt für das verwirrende Aufgebot, das Morrison seinen Lesern zumutet, wird man mit den großartigen Zeichnungen von Tony S. Daniel und Lee Garbett. Hier ist alles, wie man es sich von Batman wünscht: ausdrucksstark, dramatisch und detailreich. Immerhin das kann man am Ende sagen: ich kapier’s zwar nicht (ganz), aber es sieht verdammt gut aus.

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Opfer für Opa

DC Comics

DC Comics

Titel: The Resurrection of Ra’s al Ghul (dt. Die Auferstehung von Ra’s al Ghul)

Autor/Zeichner: Grant Morrison, Paul Dini u.a./Tony S. Daniel u.a.

Erschienen: 2007-2008 (Paperback 2008), dt. Panini 2008


„Sometimes, looking at the ‚big picture‘ can paralyze you, right? Well I’m tired of analyzing everything to death …“ (Tim Drake)

Wie wir schon öfter festgestellt haben, stirbt in der Welt der Superhelden niemand für immer. Schon gar nicht totzukriegen ist Ra’s al Ghul. Er ist das beste Beispiel für die ständige Erneuerung im Wechsel von Tod und Auferstehung. Selbst nachdem er in Death and the Maidens (dt. Der Tod und die Mädchen) wirklich gestorben ist, war klar, dass seine Wiederkehr nur eine Frage der Zeit war. Doch die Wiedergeburt gestaltet sich schwierig. Ra’s kehrt zunächst als ziemlich übel zugerichtete Mumie zurück.

Um wieder zurück zu alter Frische zu finden, soll sein Enkel, Bruce Waynes Sohn Damian, als Körperspender herhalten. Der Kleine hat verständlicherweise keine Lust, sich für seinen Opa zu opfern – und auch seine Eltern haben etwas dagegen. Während Batman in Asien herumturnt, fällt die League of Assassins über Wayne Manor her, Talia heuert ein paar Killer-Miezen an, die ihn beschützen sollen, Nightwing und Robin helfen aus. Währenddessen will auch ein anderer mächtiger Greis, der bloß Sensei genannt wird, die Auferstehung seines Erzfeindes verhindern.

Schließlich ist Damian aber nicht mehr so wichtig und Batman muss sich entscheiden, ob er seinen Sohn oder seinen Adoptivsohn Tim Drake für Ra’s opfern möchte. Die salomonische Lösung findet sich in anderen Trägern. Und hier hakt die Logik der Story am meisten: Wenn Ra’s einen Körper braucht, der seine DNA trägt, warum ist er zunächst hinter Damian her, wenn es schließlich auch andere Spender tun?

Interessant ist in der Geschichte aber ein Seitenaspekt: Robin Tim Drake, der von Ra’s in Versuchung geführt wird, die Seiten zu wechseln, verhandelt mit Nightwing an der Lazarusgrube die Frage, ob es zulässig ist, die Toten ins Leben zurückzuholen. Spannender als die Keilerei zwischen den beiden ist der Dialog: Tim hat drei Menschen verloren, die ihm wichtig waren (seinen Vater, Spoiler und Superboy), auch Nightwing kennt die Verlusterfahrung, aber die Konsequenz daraus wäre, alle wiederzubeleben – und das wäre untragbar. Der zentrale Satz in der Diskussion: „… in a world where Jason Todd can come back … then why can’t my dad …?“

So bietet The Resurrection of Ra’s al Ghul actionlastiges Schwertkampf-Abenteuer, bei dem Batman zwar eine untergeordnete Rolle spielt, aber dafür eine ungewöhnliche Rüstung tragen darf. Im Mittelpunkt stehen die drei Robins und ihr Verhältnis zueinander. Über das übliche Gut-gegen-Böse-Spiel hinaus werden zwei große Familiendramen geboten, in denen die Charaktere vor allem viele Konflikte untereinander austragen müssen. So sehen wir dabei zu, wie sich Damian von seiner Mutter lossagt – ganz einfach weil Papa Batman der coolere Elternteil ist. Getrübt wird das Lesevergnügen leider etwas durch die stark variierende Qualität der Zeichnungen.

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Jokers Metamorphose

DC Comics

DC Comics

Titel: The Clown at Midnight

Autor/Zeichner: Grant Morrison/John Van Fleet

Erschienen: 2007 (Batman #663, Paperback Batman and Son)


„Both of us trying to find meaning in a meaningless world! Why be a disfigured outcast when I can be a notorious Crime God? Why be an orphaned boy when you can be a superhero? You can’t kill me without becoming like me. I can’t kill you without losing the only human being who can keep up with me. Isn’t it ironic?!“

Ein paar als Clowns kostümierte Handlanger des Jokers sterben bei einer Beerdigung durch Giftgas. Nachdem ein verwirrter, als Batman verkleideter Polizist dem Joker ins Gesicht geschossen hat, hat der Schurke eine Gesichtsoperation bekommen. Nachdem der Joker in Arkham den Verband entfernt hat, will er selbst das Messer an sein Gesicht setzen, doch als er sieht, dass bereits seine Narben ein neues, dauerhaftes Lächeln bilden, gibt er sich damit zufrieden. Als er sich auch noch Harley Quinn entledigen will, kommt Batman dazwischen. Joker will ihr zunächst auch ein Lächeln in die Wangen schlitzen, aber das wird verhindert. Schließlich schießt Harley Joker an.

The Clown at Midnight ist in mehrfacher Hinsicht eine ungewöhnliche Batman-Story: Zum einen, weil sie im strengen Sinne kein Comic ist, sondern eine illustrierte Prosa-Erzählung, zum zweiten, weil die Bilder computergeneriert sind. Vor allem aber handelt es sich um eine (pschologische) Studie zum Joker. Autor Grant Morrison führt damit seine Gedanken aus Arkham Asylum fort: Auch hier ist die Rede davon, dass der Joker keine Persönlichkeit hat, aber darüber hinaus noch mehr: „Maybe he is the model for 21st-century big-time multiplex man, shuffling selves like a croupier deals cards“, heißt es. Die Story handelt von Jokers nächster Metamorphose: „He’s changed again“, sagt Batman zu Harley Quinn. „You know how he changes every few years. (…) He hast no real personality, remember, only a series of ’superpersonas.'“ Zugleich wird auch erklärt, dass daher auch Jokers Amoralität kommt: „His new personality eats him alive from the inside out and he is gone, absolved of all blame for what he will do, now and forever more.“ Am Ende macht der Joker Batman deutlich, dass die beiden Antagonisten abhängig voneinander sind und daher einander nicht töten können (siehe Zitat oben).

Die Story fungiert als Übergangsstück zwischen Batman and Son, The Black Glove und Batman R.I.P. Hier werden des Jokers neue Kleider (eine Art weißer Kittel), die tödlichen Rosenblätter und die Rot-Schwarz-Metaphorik eingeführt. Auch wenn man die Experimentierfreudigkeit in der Form anerkennen muss, leidet The Clown at Midnight an Morrisons allzu blumigem Stil, der zuweilen seltsame Blüten treibt, und den unsäglichen Bildern von John Van Fleet. Die 3D-Bilder wirken wie aus einem älteren Computerspiel mit mieser Grafik: glatt, steif, leblos. Dadurch entfalten die Illustrationen nicht annähernd den Horror, den die Story eigentlich schaffen will, sondern untergraben ihn.

>> 75 Jahre Joker

Batman and Son: Der Enkel des Dämons

DC Comics

DC Comics

Titel: Batman and Son/The Black Glove (dt. Batmans Sohn/The Black Glove)

Autor/Zeichner: Grant Morrison/Andy Kubert, J.H. Williams III, Tony S. Daniel u.a.

Erschienen: 2006-2008 (Batman #655-658, 663-669, 672-675, Paperbacks 2007 (Batman and Son), 2008 (The Black Glove), beide Storylines 2012/2014), dt. Panini Paperback 2010/2011


„All this comic book stuff is way too highbrow for me.“ (Bruce Wayne)

„If there’s one thing I hate … it’s art with no content.“ (Batman)

„There’s a new Robin now.“ (Damian)

Nach dem Tod ihres Vaters Ra’s (in Death and the Maidens, dt. Der Tod und die Mädchen) macht Talia al Ghul sich ihre eigene Man-Bat-Armee, die in London einfällt und die Frau des Premierministers entführt. Als Batman das zu verhindern versucht, macht ihm Talia klar, dass er einen Sohn hat: Damian. Weil sie gerade damit beschäftigt ist, das Erbe ihres Vaters fortzuführen, indem sie die Welt terrorisiert, gibt sie Damian in Batmans Obhut. Doch der Kleine ist nicht nur aufsässig gegen seinen Vater, Alfred und Robin, sondern auch eine Tötungsmaschine, die mit dem Schwert kurzen Prozess mit seinen Gegnern macht.

Batman hat einen Sohn? Das kommt uns doch bekannt vor! Richtig: In Son of the Demon (1987) hatte Batman tatsächlich ein engeres Verhältnis mit Talia, aus dem ein Kind hervorging. Doch das war keine kanonische Geschichte, eher ein Was-wäre-wenn-Szenarion – noch bevor es Elseworlds gab. Grant Morrison hat mit seiner ersten Batman-Story im neuen Jahrtausend diese alte Geschichte wieder ausgekramt und wörtlich genommen.

Es hat sich gelohnt: Damian ist ein kleiner Satansbraten, den man gerne haben muss, obwohl er nervt. Abgesehen von dem herrlichen Humor der Dialoge macht es Spaß, Batman einmal auf ganz andere Art an die Grenzen seiner Fähigkeiten gehen zu sehen – nämlich als überforderter Erzieher. Damian legt schnell das alte Robin-Kostüm an, allerdings ohne die grüne Schuppenunterhose, dafür aber mit cooler Kapuze, und stiehlt in der Rolle dem streberhaften Langweiler Tim Drake die Show. Es amüsiert zu verfolgen, wie der Kleine Wayne Manor aufmischt. Dass die Story nach vier Kapiteln in einem schnellen Showdown in Gibraltar etwas abrupt endet, ist zwar bedauerlich, aber es handelt sich bloß um den Auftakt zu etwas Größerem: Talia hat Pläne …

Und auch Grant Morrison hat welche, wie man an den vielen Ideen sieht, die er in seine ersten Storys gesteckt hat. Der größte Teil des Bandes enthält auch die Storyline The Black Glove, die den Rahmen um die Damian-Story bildet. Batman muss gegen drei Pseudo-Batmen kämpfen, die Gotham terrorisieren. Es handelt sich um Polizisten, die in einem Geheimprogramm dazu ausgebildet wurden, Batman einmal zu ersetzen. Währenddessen stirbt das Original fast an einem Herzinfarkt. Dabei halluziniert er vom ersten Robin, Joe Chill und Bat-Mite, wir erfahren von einem seltsamen Meditationsritual, dem Thögal, dem sich der junge Bruce in Nanda Parbat unterzogen hat, später ließ er sich als Batman für zehn Tage in einer Isolationskammer einsperren, um durch Bewusstseinsveräderung herauszufinden, wie der Joker tickt.

Eine Binnen-Story führt die böse Geheimorganisation The Black Glove ein, die später noch in Batman R.I.P. wichtig sein wird. Obwohl der Dreiteiler visuell sehr interessant und vielseitig aufbereitet ist, mutet die Handlung etwas seltsam an: Batman fliegt mit Robin auf eine karibische Insel, weil dort ein gelangweilter Bonze namens Simon Hurt ein paar drittklassige kostümierte Helden versammelt. Es ist unbegreiflich, warum Batman an so einem Quatsch teilnehmen sollte – hat er nichts besseres zu tun? Als er da ist, muss er zusammen mit den anderen (die alle auf ihre Weise Batman-Verschnitte sind) einen Serienmörder fassen, der sie einen nach dem anderen tötet.

Privat ist Bruce Wayne ebenfalls gut damit beschäftigt, Bekanntschaft mit Jezebel Jet zu machen – eine Frau, der er sogar seine Geheimidentität offenbart. Ein Kapitel ist der Zukunft gewidmet: Wir sehen Damian Wayne als Batman gegen einen der falschen Batmen kämpfen, während Comissioner Barbara Gordon ihn jagt. (Außerdem gibt es eine ungewöhnliche Joker-Story in Prosa, die mit computergenerierten Bildern illustriert ist, aber der werde ich mich ein andermal gesondert widmen.)

Es wird also viel Stoff geboten. Typisch Grant Morrison, der Mann für die großen Epen. Aber die Fülle überfordert den Leser: leider ist die Handlung zu zersplittert, eine klarere Struktur wäre wünschenswert gewesen. Beurteilen kann man das Ganze eigentlich nur im Rückblick, wenn man noch weiter gelesen hat. Eins ist klar: Es ist eine zum Teil eine anspruchsvolle, zuweilen verwirrende, aber weitgehend unterhaltsame Lektüre. Besonders der erste Teil mit Damian ist gelungen und auch die Rahmenhandlung mit den Fake-Batmen hat ihre Reize. Die grandiosen detailreichen und vitalen Zeichnungen von Andy Kubert, J.H. Williams III und Tony S. Daniel machen den Band auch zu einem visuellen Genuss.

>> Batman 2000-2011


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Vom Killing Joke zum Robin-Overkill

Ein neuer Batman-v-Superman-Trailer, The Dark Knight III und noch haufenweise mehr. Zur laufenden San Diego Comic-Con überschlagen sich die Nachrichten  zu Batman und Co. – und es sind einige interessante dabei, die Comics und Film betreffen. Hier eine Zusammenfassung der wichtigsten News:

  • The Killing Joke wird verfilmtlaut DC soll der Klassiker von Alan Moore und Brian Bolland 2016 als Direct-to-Video-Animationsfilm erscheinen. Damit setzt Warner den Trend fort, der mit Year One und The Dark Knight Returns begonnen wurde – solide, aber ohne großen Mehrwert. Daher ist vielleicht die folgende News interessanter:
  • Es wurden zwei weitere Animationsfilme angekündigt: Bad Blood soll eine Original-Story sein, mit der Batwoman ins DC Animated Universe eingeführt werden soll. Beim zweiten Film, Justice League vs. Titans, spricht der Titel für sich.
  • Im Oktober beginnt eine neue wöchentliche Comicserie: Batman & Robin Eternal. Nach dem Ende von Batman Eternal soll die Serie im Oktober starten und ein halbes Jahr lang laufen. Als Autoren beteiligt werden wieder Scott Snyder und James Tynion IV sein. Wie auf dem ersten Cover zu sehen ist, werden alle bisherigen Robins eine Rolle spielen. Bis auf Damian, so scheint es. Der ist anderweitig beschäftigt.
  • Im Dezember startet Robin War, ein Crossover aus Robin: Son of Batman, We Are Robin und Gotham Academy. In der ersten Serie geht es um Damian Wayne, in der zweiten um Jugendliche, die im Geiste des Wunderknaben auf eigene Faust Verbrechen bekämpfen, in der dritten ebenfalls um Jugendliche, die Abenteuer in Gotham erleben.
  • Grant Morrison hat eine neue Batman: Black and White-Serie angekündigt. Die soll etwas mit seiner Multiversity zu tun haben. Klingt sehr verwirrend – ob der Meister da selbst noch durchsteigt? Jedenfalls sagte Morrison, diese Serie sei „my final word on Batman, probably„. Nächstes Jahr wird er erst einmal seine Earth One-Version von Wonder Woman herausbringen.
  • Apropos Earth One: J. Michael Straczynski, der bereits drei Bände Superman auf Erde eins geschrieben hat, wird auch den Flash alias Barry Allen in dem alternativen Universum neu erfinden. Francis Manapul wird für Aquaman: Earth One verantwortlich sein.
  • Das Green Lantern Corps bekommt im Jahr 2020 einen eigenen Live-Action-Kinofilm. Das passiert anstelle eines Green Lantern Solo-Film-Reboots nachdem der erste ein Flop war.
  • Tiefpunkt der Woche: Batman trifft auf die Teenage Mutant Ninja Turtles. Im November beginnt eine sechsteilige Mini-Serie. Damit fehlt nur noch ein Crossover mit Micky Maus, Barbie und Ken sowie den Teletubbies.
  • Vielversprechender ist ein neuer Zugang zu Batmans Kumpel: Die Mini-Serie Superman: Alien American  erzählt in sieben Teilen Episoden aus Clark Kents Jugend. Und es sieht aus, als wäre er ein Angry Young Man gewesen. Die Cover machen neugierig.
  • Apropos Superman: Nach dem Gipfeltreffen, dem Spielfilm Batman v Superman im März (den neuen Trailer gibt’s hier, den Teaser hier), soll ein neuer Batman-Kinofilm kommen. Das Gerücht, dass Hauptdarsteller Ben Affleck Regie führen soll, hat sich offenbar bestätigt. Am Drehbuch wird er wohl auch beteiligt sein – zusammen mit DC-Autor Geoff Johns, der unter vielem anderen Batman: Earth One geschrieben hat. Ein Starttermin ist noch unklar, ebenso wenig der Titel. Bisher kursierte The Batman. Nicht gerade einfallsreich, aber okay für einen Neubeginn.