Joker

Batman deutet die Zeichen

DC Comics

Titel: Stone Killer/A Clash of Symbols

Autor/Zeichner: Alan Grant/Norm Breyfogle

Erschienen: 1990 (Detective Comics #616-617), Paperback 2021 (Batman: The Dark Knight Detective Vol. 5)


„I am the dweller in darkness — I am the demon — I am the bat!“

Im Leben wie in der der Kunst hat entweder alles oder nichts eine Bedeutung. Wir Menschen neigen eher dazu, überall Muster und Sinn zu erkennen, auch wenn es sie nicht gibt. Manche nennen es Religion, andere Aberglaube. Vor allem die Kunst lädt dazu ein, erst recht Geschichten wollen scheinbar stets gedeutet werden.

Auch in Superheldencomics hat alles stets eine Bedeutung. Was im echten Leben sich als Unsinn erweist, stellt sich in diesen Storys stets als wahr heraus: Egal ob Gott oder Teufel, ob Götter oder Dämonen, ob Mythen oder Legenden, ob Magie oder (Pseudo)Wissenschaft, Wahrsagerei, Verschwörungstheorien oder auch nur Gerüchte – es ist stets etwas dran. Nichts ist ohne Bedeutung, alles hat in der Welt der Superhelden seinen Platz, auch wenn es eigentlich als Weltbild überhaupt nicht zusammenpassen kann. Aber hier zeigt sich das Integrative dieser Geschichten: Egal, aus welcher Kultur ihr kommt oder woran ihr euer Herz hängt – es gibt sicherlich eine Batman-Story, in der ihr etwa davon repräsentiert findet. (Wenn auch nicht unbedingt in jeweils angemessener Weise.)

Warum erzähle ich euch das? Weil es hier um solche Mythen und Symbole geht. Alan Grant war zwar ein skeptischer, gesellschaftskritischer Autor, aber er hatte leider auch ein Faible für Hokuspokus, wie man an diesen beiden Storys sieht, die eigentlich jeweils für sich stehen, aber doch zusammenhängen, weil sie auf die Rückkehr des Jokers vorbereiten (nach A Death in the Family).

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Catwoman und Batman als Bonnie und Clyde

DC Comics

Titel: Legends of the Dead Earth

Autor/Zeichner: Joan Weis/Michal Dutkiewicz

Erschienen: 1996 (Catwoman Annual #3)


Batman und Catwoman schießen auf einen Joker mit Polizeimarke? Was ist denn hier los? Wir befinden uns in einer der Legends of the Dead Earth, einer Art Elseworlds-Story, die 1996 alle Annuals bestimmte. Diese aber bricht mit dem Genre der Post-Apokalypsen, dafür auf interessante Weise.

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Der Batman aus der Hölle

Titel: Dark Genesis/Death of Innocents/Bitter Victory

Autor/Zeichner: John Ostrander/Flint Henry, Mike McKone

Erschienen: 1990 (Detective Comics #622-624), Paperback 2022 (Batman: The Dark Knight Detective Vol. 6)


Der Teufel bereut seine Sünden und will Wiedergutmachung leisten. Gott versagt ihm zwar, auf der Erde zu wandeln, doch er lässt sich auf einen Kompromiss ein: Satan darf sich einen Menschen als Avatar wählen, durch den er Gutes auf Erden wirkt. Die Wahl fällt auf eine verlorene Seele, die auf Sinnsuche durch den Himalaya streift: Simon Petrarch, ein ehemaliger Spion und Söldner. In einem Kloster lässt er sich auf einen Teufelspakt ein und wird zu Batman, einer dämonischen Gestalt mit Flügelcape und langen spitzen Ohren …

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Legends of the Dark Knight: Duel

DC Comics

Autor/Zeichner: Dennis O’Neil/Jim Aparo u.a.

Erschienen: 1991 (Legends of the Dark Knight Annual #1)


Batman schleppt sich durch die verschneiten Berge, irgendwo in Korea, er trägt einen Sack mit sich herum. Mit Mühe kommt er in ein Kloster, in dem er bereits als 20-Jähriger gelernt hat. Batman weiß selbst nicht, weshalb er da ist. Ein Mönch erklärt ihm, er habe die Wahl: Entweder er verlässt seinen Pfad und findet Frieden oder er nimmt sein Schicksal an und geht weiter als je zuvor.

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Shadow of the Bat #37-38 Cover

Jokers Rückkehr als Comedian

Titel: The Joker – The King of Comedy/Tears of a Clown

Autor/Zeichner: Alan Grant/Barry Kitson

Erschienen: 1995 (Batman Shadow of the Bat #37-38), Paperback 2019 (Shadow of the Bat Vol. 4)


Der Joker ist mal wieder aus Arkham geflohen und entführt mal wieder Leute. Jeremiah Arkham will ihn einfangen lassen, diesmal nicht von Polizei oder Batman, sondern von einem Kerl namens Wild. Er macht es sogar kostenlos. Bedingung: Der Joker soll lebendig und am Stück zurück. Batman nimmt die Jagd natürlich trotzdem auf, wird beschossen von Jokers Gang, die entkommt nach Norden und die Spur führt zu einem alten verlassenen Anwesen.

Dort hat der Joker seine Entführten in einem Theatersaal versammelt, gefesselt und mit einer Halskrause versehen, die explodiert, wenn sie lachen. Damit das passiert, bietet der Clown ihnen eine Show als Comedian. Leider ist er aber nicht lustig.

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Neue Batman-Comics: Vorschau auf 2024

Das vergangene Jahr war mal wieder ein sehr Joker-lastiges, dennoch hatte es einige angenehme Überraschungen zu bieten, wie etwa eine gelungene Serie über Poison Ivy und ein paar Mangas. Einige der besten Batman-Comics waren streng genommen keine Batman-Comics, wie Gotham City: Year One und vor allem Superman: Space Age. Aber ganz oben steht für mich Tom Taylors One-Bad-Day-Beitrag über Ra’s al Ghul. Meine Bestenliste 2023:

  1. One Bad Day: Ra’s al Ghul
  2. Superman: Space Age
  3. Batman & The Joker: The Deadly Duo
  4. Gotham City: Year One
  5. Poison Ivy Vol. 1: The Virtuous Cycle
  6. Detective Comics Vol. 1: Gotham Nocturne: Overture
  7. Beyond the White Knight
  8. The Joker: The Man Who Stopped Laughing Vol. 1
  9. Bill Finger – Der wahre Schöpfer des Dunklen Ritters
  10. Catwoman: Lonely City
  11. Riddler: Year One

Das nächste Jahr hat wieder einiges in Sachen Batman zu bieten. Zwischen Batman und Catwoman bricht der Gotham War aus, während Ram V uns den ersten Akt von Gotham Nocturne erzählt. Tom King liefert eine Pinguin-Miniserie.

Abseits der Continuity wird es voraussichtlich Sammelausgaben der Black-Label-Serien Gargoyle of Gotham, City of Madness geben und die Rückkehr der Elseworlds mit diversen Titeln. Sean Murphys White-Knight-Epos bekommt ein weiteres Spin-off mit Generation Joker.

Ansonsten gibt es etliche Neuaufgüsse von Origins: Die Frühgeschichte des Jokers wird in The Joker Year One nacherzählt, Batmans Frühgeschichte wird in The Bat-Man: First Knight ins Ursprungsjahr 1939 versetzt und in Batman: Dark Age werden die Anfänge des Helden vor dem Hintergrund historischer Ereignisse in unserer Welt beleuchtet.

Batman: Dark Age #1

DC Comics

Damit setzen Mark Russell und Mike Allred ihr Konzept aus Superman: Space Age fort. Jeder der sechs Teile soll 48 Seiten umfassen. Am 26. März 2024 soll es losgehen.

Bereits am 12. März soll es ein dreiteiliges Crossover mit dem italienischen Detektiv des Paranormalen, Dylan Dog, starten. Autor ist Roberto Recchioni, Zeichner sind Gigi Cavenago und Werther Dell’Edera. Mir war die Figur bislang unbekannt, aber Umberto Eco soll ein Fan von ihr gewesen sein.

DC Comics

Ein Highlight von Animated-Fans: Die ersten Comics von Batman Beyond (dt. Batman of the Future) werden als Compendium neu aufgelegt. Enthalten sind die ersten 30 Comichefte (also die ersten zwei Serien), geschrieben von Hilary J. Bader. Die Comics wurden vollständig nie als Paperback gesammelt. 720 Seiten werden 60 US-Dollar kosten.

Apropos Animation: Irgendwann im Jahr 2024 soll auch die Zeichentrickserie Batman: Caped Crusader auf Amazon Prime erscheinen. Am 4. Oktober soll Joker: Folie á Deux ins Kino kommen – die Fortsetzung des Joker-Films mit Joaquin Phoenix, diesmal mit Lady Gaga als Harley Quinn. Die Dreharbeiten wurden in diesem Jahr abgeschlossen.

Das Batman-Projekt wird in seinem zehnten Jahr allerdings weniger auf Neuerscheinungen setzen, sondern sich mehr auf die Backlist konzentrieren. Vor allem auf die Batman-Comics aus den späten 80ern und den 90ern. Schon lange möchte ich einmal den Rest der grandiosen Serie Legends of the Dark Knight besprechen – nun mache ich es endlich wahr. Außerdem schaue ich auch mal in die Hefte von Shadow of the Bat, Gotham Knights (Bane!) und Batman Confidential rein. Das heißt nicht, dass ich keine neuen Comics mehr lesen werde, aber ich werde mich nur noch auf die wichtigsten konzentrieren.

Ich danke allen Lesern und Unterstützern und wünsche euch allen ein frohes neues Jahr!


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Die vorläufige Comicliste für 2024:

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Weihnachtsfeier im DC-Universum

Vor Superman gab es „Captain Adventure“. Jedenfalls als Spielzeug. Dieser Superheld in Rot trug ein gelbes A auf der Brust und lag beim kleinen Clark Kent mal unterm Weihnachtsbaum. Später hat er ihn wohl dazu inspiriert, selbst einen blauen Strampelanzug mit einem roten S-Symbol anzuziehen.

Clark Kent mit Captain Adventure (DC Comics)

Jahre später verwüstet Captain Adventure eine Vorstadt. Jedenfalls ein Roboter, der wie das Vorbild aussieht, aber sich gar nicht heldenhaft verhält, sondern den Spielzeugmacher Sam Lattem umbringen will. Dahinter steckt natürlich – wenig überraschend, daher kein Spoiler – der Toyman! Superman hält ihn auf, zusammen mit Batman. So weit, so routiniert. „World’s Finest Christmas“ gilt nur dem Titel nach.

Superman und Batman gegen Captain Adventure. (DC Comics)

Kaum ist die Gefahr gebannt, verzieht sich Batman wieder. Superman aber fühlt sich genötigt zum Aufräumen. Er baut sogar das Haus der Familie Lattem wieder auf, verlegt sogar alle Leitungen – Superman ist nämlich auch ein Naturtalent als Handwerker. Er kann einfach alles. Daneben sieht Batman ziemlich alt aus – auch weil er sich ums menschliche Wohl nicht zu scheren scheint. Doch dann kommt Alfred vorbei, bietet Sam Lattem einen Job an und schenkt dem Sohn eine neue Action-Figur: „Night Scout“.

Einsam in Wayne Manor zu Weihnachten: Bruce Wayne. (DC Comics)

Batman mag ein kalter, grimmiger Rächer sein, aber Bruce Wayne hat zum Glück immer noch ein Herz. Und, ach ja: Auch er wurde mal von einer Actionfigur inspiriert. Nicht etwa allein von einer durchs Fenster fliegenden Fledermaus. Wollten wir das wissen? Zu spät, jetzt ist auch diese letzte Lücke im Origin erzählt.

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Superhelden im Mittelalter mit Aliens

DC Comics

Titel: Dark Knights of Steel Vol. 1-2 (dt. Batman und die Ritter aus Stahl)

Autor/Zeichner: Tom Taylor/Yasmine Putri

Erschienen: 2021-2023 (#1-12), Hardcover 2022/2023; dt. Panini (2 Paperbacks)


Was wäre, wenn Jor-El und Lara in die Rakete gestiegen und auf der Erde im Mittelalter gelandet wären? Davon erzählt Tom Taylor in Dark Knights of Steel. Eine Elseworlds-Story ohne Elseworlds-Logo, in einer Art Fantasy-Szenario. Jor-El wird König, herrscht neben König Jefferson (Black Lightning) und den Amazonen – zusammen bilden sie eine Welt mit drei Reichen. Dann wird Jor-El von Green Arrow mit einem Kryptonitpfeil ermordet. Wer steckt hinter dem Anschlag? Damit wird eine Kette von Ereignissen losgetreten, die die Welt in den Krieg stürzt.

Superhelden als Ritter – das ist nicht ganz neu (Dark Knight Dynasty, Dark Knight of the Round Table)  aber hier ist es konsequent auf das gesamte DC-Universum übertragen. Und unter dieser Last ächzt auch die Geschichte. Zwar hat sie zwölf Ausgaben und in diesem Watchmen-Format hat man eigentlich mehr als genug Platz, um etwas von Substanz zu erzählen, doch Tom Taylor (Batman: The Detective, Nightwing) will so viele Figuren unterbringen, dass für keine richtig Zeit bleibt. Im Vordergrund steht eine Handlung, in der es Schlag auf Schlag geht – wie schon bei seinen Werken Injustice und DCeased. Herunterbrechen lässt es sich auf die Formel: Wer stirbt als nächstes?

SPOILER-WARNUNG!

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Merry Little Batman: Bruce Wayne und Damian (Bild: Amazon)

Filmkritik: „Merry Little Batman“

Seit Bruce Wayne Vater geworden ist, hat er Gotham kurzerhand vom Verbrechen befreit und sich als Batman zur Ruhe gesetzt. Nun trägt er einen Bart und widmet sich allein der Erziehung seines Sohnes Damian. Der Achtjährige wünscht sich nichts mehr, als in die Fußstapfen des Vaters zu treten, trainiert eifrig mit einem selbstgebastelten Batman-Kostüm in Wayne Manor. Kurz vor Weihnachten schenkt ihm Bruce einen Allzweckgürtel, allerdings noch ohne brauchbare Batarangs und anderes gefährliche Zeug für den Ernstfall – sehr zur Enttäuschung des Kleinen.

Damian mit Alfred

Damian als Möchtegern-Batman. (Amazon)

Ein Vorfall in Nova Scotia bringt Bruce dazu, wieder ins Kostüm zu steigen, da bekommt Damian Gelegenheit, seine Batman-Skills zu demonstrieren: Zwei Einbrecher machen sich über Wayne Manor her – doch das ist nur der Anfang einer neuen Verbrechenswelle, angeführt vom Joker, zusammen mit dem Pinguin, Bane und Poison Ivy. Der kleine Damian muss zum kleinen Batman werden …

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Little Gotham: Miniaturen für die Feiertage

DC Comics

Titel: Batman: Li’l Gotham (dt. Little Gotham)

Autor/Zeichner: Derek Fridolfs/Dustin Nguyen

Erschienen: 2013-2014 (Miniserie #1-12), Paperbacks 2014 (2 Bände), Sammelband 2018; dt. Panini 2016 (2 Bände)


Bei der traditionellen Erleuchtung des Weihnachtsbaums auf Gotham Plaza singt normalerweise ein Kinderchor des Waisenhauses Saint Peter’s Academy, doch diesmal erscheinen die Kleinen nicht. Batman und Nightwing schauen mal, wo die bleiben und entdecken einige festgefroren in einem Schulbus, den Rest hält Mr. Freeze in einer riesigen Schneekugel.

DC Comics

Doch die Kinder seien keine Gefangenen, beteuert er. Jedes Kind sei einzigartig, wertvoll und zerbrechlich, er wolle sie nur von der brutalen Stadt Gotham und vor der Ausbeutung in Feiertagsritualen bewahren. Außerdem will er zusammen mit ihnen leben – abgeschieden vom Bösen der Welt. Was sie natürlich dann doch zu Gefangenen macht. Und was Batman und Nightwing dann zu verhindern versuchen.

Kinderfreuden mit Mr. Freeze. (DC Comics)

Doch statt ihn einfach nur zu verprügeln, kommen sie mit konstruktiven Vorschlägen: Wenn Mr. Freeze Kindern helfen wolle, könne er sich anderweitig nützlich machen: auf der Eisfläche beim Eishockey, im Zirkus als Polarbär-Dompteur oder als Eisverkäufer. Aber Mr. Freeze mag nicht, er will auch nicht zum Weihnachtssingen – er hockt lieber traurig in Arkham. Dann kommen die Kinder halt zu ihm und singen ihm was vor …

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