Geoff Johns

Einmal um die Welt mit dem Joker

DC Comics/Panini

Titel: Joker: The World

Autoren/Zeichner: Geoff Johns u.a./Jason Fabok u.a.

Erschienen: 2024 (One-shot), dt. Panini 2024


Nach der Anthologie Batman: The World (2021) hat DC nun einen Nachfolgeband herausgebracht, der den Joker in den Mittelpunkt stellt. Der kann sich zwar über einen Mangel an Aufmerksamkeit nicht beklagen, man kann von einer Joker-Fatigue sprechen, aber da gerade Joker: Folie à Deux in den Kinos läuft, verlangen die Regeln der Vermarktung eine große Neuerscheinung. Der Joker hat sich zuletzt in seiner eigenen Serie in der Welt herumgetrieben, unter anderem in Belize, Frankreich und auf Mallorca. Nun geht es auch in weitere Länder.

ACHTUNG: SPOILER!

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Superman gegen Flash: Eine Bilanz

Wer ist denn jetzt schneller? Superman oder Flash? Siebenmal sind sie gegeneinander angetreten. Doch meistens drückten sich die Autoren bzw. Redakteure um ein klares Ergebnis, wahrscheinlich um keinen Helden schlecht dastehen zu lassen. Beim ersten Mal gab es ein Unentschieden (Superman #199, 1967), beim zweiten Mal ebenfalls – da wurde sogar die Verantwortung auf die Leser abgewälzt, die sich dann gegenseitig drum streiten mussten (The Flash #175, 1967). (mehr …)

Superman gegen Flash: Das siebte Rennen

Titel: Speeding Bullets

Autor/Zeichner: Geoff Johns/Rick Burchett

Erschienen: 2002 (DC First: Superman/The Flash #1), Paperback 2005 (Superman vs Flash), dt. Panini 2006


Um es gleich vorweg zu sagen: Auch hier ist die Überschrift irreführend. Denn weder ist es das siebte Rennen, noch ist es überhaupt ein Rennen um die Wette. Zunächst einmal trifft zum ersten Mal Superman auf Jay Garrick, den allerersten Flash. Aber auch auf Wally West.

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Zurück zur Welt von Flashpoint

DC Comics

Titel: Flashpoint Beyond

Autor/Zeichner: Geoff Johns, Jeremy Adams, Tim Sheridan/Eduardo Risso, Xermanico

Erschienen: 2022 (Flaspoint Beyond #0-6), Paperback 2022


Flashpoint ist eines der wenigen Events, die ich gern gelesen habe und guten Gewissens weiterempfehlen kann. Es handelt von einem alternativen DC-Universum, in dem Flash (Barry Allen) den Mord an seiner Mutter verhindert hat, dadurch aber eine völlig neue Zeitlinie mit einer dystopischen Welt entstanden ist, in der Aquaman und Wonder Woman mit ihren Armeen Krieg gegeneinander führen, Superman eingesperrt und Thomas Wayne ein mörderischer Batman ist. Der Nachteil: Leider wurde diese coole Batman-Version viel zu kurz abgehandelt. Weil das viele auch so sahen, kam sie später wieder, in The Button sowie in Tom Kings Storyline (wo sie verheizt wurde), nun kriegt sie eine weitere Miniserie: Flashpoint Beyond.

Doch eigentlich ist „Flashpoint“ Geschichte. Das merkt auch Thomas Wayne: Eigentlich dürfte er nicht existieren, zusammen mit seiner untergehenden Welt. Also versucht er, aus Barry Allen mit Blitz und Chemiecocktail den Flash zu machen, scheitert aber, weil ihm ein Attentäter in die Quere kommt. Barry stirbt. Auch Richter Harvey Dent wird ermordet. Ein gewisser „Clockwork Killer“ ermordet Zeitreisende und hinterlässt Teile eines Uhrwerks in ihren Leichen.

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Flashpoint-Batman kehrt zurück

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DC Comics

Flashpoint war 2011 das lesenswerte Event, mit dem DC sein neues Universum „The New 52“ startete. Batman und Flash erlebten darin eine alternative Zeitlinie, in der Superhelden im Krieg miteinander waren. Die wohl interessanteste Figur war der Flashpoint-Batman, Thomas Wayne, der nach dem Tod seines Sohnes Bruce gegen einen Joker kämpft – seine eigene Frau Martha.

Die Figur war so gut, dass man sie nicht einfach so sterben lassen konnte. Also hat Tom King sie für seine zähe Batman-Storyline ausgegraben, in der Thomas sich mit Bane verbündet und mit unserem Bruce durch die Wüste reitet, um ihm eine Lektion zu erteilen (siehe City of Bane).

Doch im April kehrt dieser Batman zurück: In Flashpoint Beyond #0 versuchen Autor Geoff Johns und Eduardo Risso (Broken City, Dark Night) glaubhaft zu erklären, wie die Welt von Flaspoint weiter existieren kann. Danach folgt eine sechsteilige Miniserie (gezeichnet von Xermánico), die alle zwei Wochen erscheinen soll. Thomas Wayne jagt als Batman einen „Clockwork Killer“ durch Europa, um die Welt seines Sohnes zu retten, trifft Aquaman und einen alternativen Barry Allen.

Die Nullnummer soll am 5. April erscheinen, 48 Seiten umfassen und 5,99 US-Dollar kosten, die folgenden Ausgaben sollen 32 Seiten umfassen und jeweils 4,99 US-Dollar kosten. Eine Vorschau auf die ersten Seiten gibt es bei DC.

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Two-Face gegen Gotham City

Batman: Earth One Vol. 3 (Cover/Promo)

DC Comics

Titel: Batman Earth One Vol. 3

Autor/Zeichner: Geoff Johns/Gary Frank

Erschienen: 2021


„You have become the embodiment of the Arkham curse, Bruce. The madness. The Batman.“

Batman Earth One ist mehr als nur ein weiterer Origin. Es ist der moderne Origin, den Batman verdient, anders als Zero Year. Und es ist auch mehr als nur ein Comic: Es wirkt bereits wie seine eigene Verfilmung. Sollte in einem Jahrzehnt mal wieder etwas wie Batman Begins ins Kino kommen, müsste es so aussehen wie Earth One.

Denn hier sind die Charaktere bereits stark geerdet, als wären sie Teil der realen Welt. Der Pinguin heißt eben Cobblepot und wirkt nicht wie eine Karikatur, der Riddler trägt kein albernes Kostüm – und Bruce Wayne ist ein Scheiternder. Als Batman macht er grobe Fehler. Es macht Spaß, ihm dabei zuzusehen, sich selbst zu finden. Die Handlung der ersten beiden Bände baut aufeinander auf und am Ende des zweiten wurde klar: Als nächstes wird es um Two-Face gehen.

Catwoman als gekaufte Verbündete

Staatsanwalt Harvey Dent ist tot, seine Zwillingsschwester und Bürgermeisterin Jessica Dent ist entstellt, weil sie in Trauer ihr Gesicht an das verbrannte Antlitz ihres sterbenden Bruders gedrückt hat (siehe Batman Earth One Vol. 2). Aber weil dieser ihr eingeflüstert hat, ihn nicht sterben zu lassen, scheint er in ihr weiterzuleben. Oder vielleicht auch doch nicht: Denn bald darauf werden Gothams Verbrecher mit vielen Waffen beliefert, um einen Krieg anzuzetteln – und dahinter steckt anscheinend Harvey Dent höchstselbst.

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Batmobile in Batman Eart One Vol. 3 (DC Comics)

Derweil baut Bruce Wayne seine Batman-Operation weiter aus. Mit Alfred und Waylon Jones (Killer Croc) findet er in den Tunneln von Gotham einen Ort für ein Geheimlager, eine Art Bathöhle also, wo man das schicke neue Batmobil abstellen kann (und wie schick das ist!). Dann taucht plötzlich ein alter verwirrter Mann namens Adrian Arkham auf, Bruces Großvater. Die Arkhams stehen im Ruf, verrückt zu sein. Bruces Großmutter soll Adrian erschossen und sich dann vor den Augen ihrer Tochter Martha umgebracht haben. Nun ist Adrian plötzlich wieder da und Bruce nimmt ihn bei sich auf.

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Catwoman in Batman Earth One Vol. 3 (DC Comics)

Beim Kampf gegen die hochgerüsteten Gangster trifft Batman auf Catwoman, die mit ihren geringelten Strumpfhosen, ihrer japanischen Katzenmaske und einer Grinsekatze auf der Brust aussieht wie ein Cosplay-Fangirl. Und ganz gemäß ihrer Art lässt sie sich nur durch Kauf zum Kampf für die gute Sache bringen.

Familienfluch der Arkhams

Im Mittelpunkt steht mal wieder Gotham als Brutstätte des Bösen – ein altes Motiv. Die Handlung greift zurück in die Frühzeit der Stadt und erklärt den Wahnsinn der Familie Arkham damit, dass tollwütige Fledermäuse die Vorfahren in einer Höhle gebissen haben. Bruce muss sich fragen, ob er mit seinem Fledermaustick auch nur ein Geisteskranker ist. Ziel des Schurken ist es, die Stadt endlich auszulöschen, um endlich wieder reinen Tisch zu machen. Damit bewegt sich Two-Face – etwas platt – auf den Spuren von Ra’s al Ghul, Erinnerungen an Batman Begins kommen auf und tatsächlich wirkt Earth One Vol. 3 wie eine Mischung aus Nolans Dark-Knight-Trilogie. Die Motive (die natürlich auch schon aus den Comics stammen) kehren in veränderter Form wieder.

Neu ist es, Two-Face als Zwillingspaar zu inszenieren – und auch ganz ohne Münzwurf, dafür aber mit gespaltener Persönlichkeit. Eine gelungene Variation des alten Themas. Gleichzeitig werden aber auch wierholende Muster innerhalb der Serie deutlich: Dass Batman am Ende von einem Deus ex machina gerettet wird, scheint Tradition zu werden. Im ersten Band war es Alfred, im zweiten Killer Croc, hier ist es Catwoman. Na ja, immerhin tritt Batman insgesamt souveräner auf und stümpert sich nicht mehr ganz durchs Abenteuer wie am Anfang. Symbol dafür: Eine Taschenlampe in der Brust leuchtet ihm den Weg …

Robin, Batgirl, Ragman – und Joker

Wie schon zuvor schreitet die Handlung souverän voran und wird von Gary Frank stimmungsvoll erzählt, mit einer leichten Tendenz zur Seitenschinderei, aber bei den wunderbar feinen Zeichnungen ist das nicht nur verzeihlich, sondern höchst willkommen. Man kann sich an den Seiten nicht sattsehen. Am Ende aber will Autor Geoff Johns zu viel. Da Batman hier kein Einzelgänger ist, sondern Verbündete um sich scharen will – die Rede ist von „Outsiders“ -, stehen am Ende plötzlich Robin, Batgirl und Ragman im Batman-Hauptquartier, an der Seite von Catwoman, Kiler Croc und einem „Bat-Dog“. Wie es dazu kam, hätte einen eigenen Band verdient, aber der nächste wird wohl vom Joker handeln.

ACHTUNG SPOILER!

Ebenso zu viel steckt in der Auflösung: Da geht es um Clayface, der nicht nur Preston Payne, sondern auch Matt Hagen und Basil Karlo sein soll, alles zugleich. Irgendwie naheliegend bei einem Formwandler und einer Figur, die im Laufe der Jahre viele Inkarnationen hatte, aber vielleicht doch – im wahrsten Sinne des Wortes – zu dick aufgetragen. Und die Erklärung dafür bleibt umso dünner.

Vielleicht liegt es daran, dass ich so lange auf den dritten Band warten musste und mich zu sehr darauf gefreut habe, aber in der Serie überzeugt mich dieser Teil am wenigsten. Ohne Zweifel wird hier eine erzählerische Qualität geboten, die man in den Batman-Hauptserien vermisst, aber es fehlt wahrscheinlich die emotionale Tiefe um die Hauptfigur. In all dem Drumherum geraten Batman und Bruce Wayne selbst aus dem Fokus. Hoffentlich ändert sich das in Band vier. Und hoffentlich wird man nicht all zu lange darauf warten müssen.

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Batman: Earth One Vol. 3 kommt 2021

DC Comics

Fünf Jahre ist es her, seit der zweite Band von Batman: Earth One erschienen ist. Nun hat DC offiziell den dritten Teil angekündigt: Batman: Earth One Vol. 3 soll am 8. Juni 2021 erscheinen. Story und Zeichnungen werden wieder von Geoff Johns und Gary Frank stammen, die auch die ersten beiden Bände gemacht haben.

DC Comics

Die Story in Teil drei dreht sich um das Zwillingspaar Harvey und Jessica Dent. Im letzten Teil ist der Staatsanwalt scheinbar gestorben. Jetzt finanziert er eine Bande schwer bewaffneter Diebe, die Gotham City in Angst versetzen. Bruce Wayne arbeitet mit Alfred, Jim Gordon, Waylon „Killer Croc“ Jones und Catwoman zusammen, um das Schlimmste zu verhindern. Außerdem kehrt sein Großvater zurück: Adrian Arkham.

Das Team Johns/Frank hat bereits an Superman: Secret Origin zusammengearbeitet und war zuletzt mit dem Watchmen-Crossover Doomsday Clock beschäftigt, das zwölf umfangreiche Ausgaben umfasste und immer wieder verschoben wurde. Daher hat sich auch der Batman-Band verzögert. Von Johns ist zuletzt Three Jokers erschienen.

Die Reihe Earth One (Erde Eins) hat DC im Jahr 2010 gestartet, um die Geschichten der klassischen Helden neu zu erzählen und dadurch Leser zu gewinnen, die ohne Vorwissen einsteigen können. Bislang sind drei Bände zu Superman erschienen und jeweils zwei zu den Teen Titans, zu Wonder Woman und Green Lantern. Der dritte Wonder Woman-Teil, geschrieben von Grant Morrison, wurde für 9. März 2021 angekündigt. Außerdem soll es noch Bände zu Aquaman (Francis Manapul) und Flash (J. Michael Straczynski) geben, aber bislang noch ohne Termin.

>> Batman: Earth One Vol. 1

Das Rätsel der drei Joker

Three Jokers #1-3 (DC Comics)

Titel: Three Jokers

Autor/Zeichner: Geoff Johns/Jason Fabok

Erschienen: 2020 (#1-3), Hardcover 2020


„Batman needs a better Joker.“

Im Jahr 2015 stellte Batman dem allwissenden Möbius-Stuhl die Frage, wie der wahre Name des Joker lautet (Justice League #42). Die Antwort auf diese Frage zog sich lange hin. Acht Ausgaben später hieß es: Es gibt drei. (Siehe auch DC Universe Rebirth.) Und es sollte noch einmal vier Jahre dauern, bis das Rätsel der drei Joker aufgelöst wurde – im Dreiteiler Three Jokers. Hat sich das Warten gelohnt?

Zu Beginn ist der Joker mal wieder als Serienmörder aktiv: Er tötet die letzten Mitglieder der Moxon-Familie, den Comedian Kelani Apaka (der als „Fatman“ auftrat), den Psychiater Dr. Roger Huntoon, schließlich findet man drei weitere grinsende Leichen im ACE-Chemiewerk – verkleidet als Red Hoods. Batman, Batgirl und Red Hood (Jason Todd) vermuten, dass es nicht nur einen Joker gibt. Gemeinsam gehen sie der Sache nach.

Criminal, Clown, Comedian

Und tatsächlich gibt es drei verschiedene Joker: „the Criminal“, „the Clown“ und „the Comedian“. Der Kriminelle ist dem Joker aus Batman #1 (1940) nachempfunden, der Clown ist der alberne Joker, der nach ihm folgte und Jason Todd erschlagen hat (A Death in the Family), der (gescheiterte) Comedian ist der sadistische Zyniker, den man seit The Killing Joke kennt und der Barbara Gordon angeschossen hat. Das Trio arbeiten zusammen als Team und tut das, was sie angeblich immer tun. Nein, nicht die Weltherrschaft an sich zu reißen, sondern einen besseren Joker herzustellen. (Denn dazu reicht es, jemanden in die bekannte Chemiebrühe zu tunken, die sogar das Wunder vollbringt, die Kandidaten physiognomisch anzupassen, sodass selbst Batman der Unterschied nicht auffällt.)

ACHTUNG: SPOILER!!!

Dazu verwandeln sie sehr viele Menschen in Joker-Wiedergänger, die meisten davon sterben. Es gibt ein Wiedersehen mit lachenden Fischen und auch Jason Todd ist ein heißer Kandidat für den Posten – immerhin trägt er die ursprüngliche Maske des Mannes, dem er seine Existenz (bzw. Wiedergeburt) zu verdanken hat (siehe Under the Hood). Als er sich weigert, wird er wieder mit einer Brechstange traktiert. Schließlich soll alles auf Joe Chill als neuen Joker hinauslaufen – den Mann, der Bruce Waynes Eltern ermordet hat und seitdem eine lebenslängliche Haftstrafe absitzt.

Aber wozu das alles? Der Joker will für Batman bedeutsamer werden. Also noch bedeutsamer, als er es ohnehin schon ist. (Denn eigentlich dominiert er derzeit die Comics und Filme so sehr, dass ihm weniger Bedeutung ganz gut täte.) Aber wie dem auch sei: Der wahre Joker inszeniert das alles nur, um Batman mit Joe Chill zu versöhnen und damit dessen größte Wunde zu heilen. Der Joker, der um Batmans Geheimidentität weiß, will selbst an diese Stelle treten, um ihm den größtmöglichen Schmerz zufügen zu können.

Undefinierbare Definition des Jokers

Three Jokers Cover

Three Jokers (DC Comics)

Three Jokers ist der Versuch, die 80-jährige Joker-Tradition zu einem kompakten Paket zusammenzuschnüren und die widersprüchlichen Joker-Inkarnationen miteinander zu versöhnen. Das ist an sich ein interessanter Ansatz, aber am Ende bleiben doch offene Fragen und Rätsel. Das muss auch so sein, denn, wie der Joker selbst einräumt: „A defined Joker? One with a name? An identity? Why, that ruins the very definition of me.“ Daher bleibt auch die Frage nach dem wahren Namen bzw. der Identität zum Schluss ungeklärt. Das scheint aber nur zum Teil konsequent, wenn man sich daran erinnert, dass der ganze Anlass doch erst Batmans Frage nach dem wahren Namen war.

Doch am Ende offenbart Batman, dass er den wahren Namen des Jokers längst kennt, der aber unwichtig sei, um die Identität der Frau zu schützen, die einst vor dem Joker davongerannt ist. Warum also die Frage an den Möbius-Stuhl? Als Leser könnte man sich leicht veralbert vorkommen. Denn am Ende läuft die Geschichte nicht nur auf ein „Egal“ hinaus, sondern sie bleibt auch egal: Nichts, was hier passiert, hat gravierende Konsequenzen, sondern endet im bekannten Status quo – aus drei Jokern wird wieder einer, ohne dass sich etwas am Verhältnis zu Batman wirklich ändert.

Der wahre Namen des Jokers

Allerdings gibt es doch einen Hinweis auf den wahren Namen: Im allerersten Panel sehen wir den Buchstaben W auf dem Grabstein der Waynes in Nahaufnahme. Auf dem Koffer von Jokers Frau stehen die Initialen „J.W.“ – und damit dürfte auch der Bogen zum Joker-Film geschlagen sein, in dem zumindest die Möglichkeit erwogen wird, der Joker und Batman könnten miteinander verwandt sein, Halbbrüder. Aber abseits der Spekulation ist es auch nicht so wichtig. Oder doch? Die Fans dürften für die nächsten Jahre jedenfalls etwas zum Rätseln haben – auch wenn uns Autor Geoff Johns uns weismachen will, dass der Witz gerade im Rätsel, nicht in der Lösung besteht.

Three Jokers liefert also eine Menge Stoff, dazu viele Horrormomente und große Dramatik. Jason Todd wird zum Mörder und Rächer an seinem Peiniger. Er entzweit sich beinahe mit Batman und Batgirl, bandelt aber daraufhin kurz mit ihr an, nur um alles wieder zu annulieren. Trotzdem bleibt die Story einfühlsam und psychologisch meist überzeugend.

Remix von Altbekanntem

Belesene Fans werden zahlreiche Anspielungen an die großen Joker-Storys erkennen, vor allem steht die Geschichte – auch optisch – tief in der Schuld von The Killing Joke. Sie ist sozusagen zugleich spirituelle Fortsetzung und Hommage. Zeichner Jason Fabok muss den Vergleich mit Brian Bolland nicht scheuen. Seine präzisen und ausdrucksstarken Zeichnungen veredeln jede Story und dank vieler wortloser Panels ist es ein Genuss, ein Comic zu lesen, das sich – trotz vieler Worte – auch oft auf das Storytelling mit reinen Bildern verlässt. Allein die ersten Seiten, auf denen die Geschichte der Wunden auf Bruce Waynes vernarbtem Körper erzählt wird, sind grandios inszeniert.

Aber es bleibt ein Gefühl zurück, das man auch schon nach anderen Joker-Storys der vergangenen Jahre hatte, wie etwa Death of the Family und Endgame: Three Jokers versucht so sehr, dem Joker eine neue Seite abzutrotzen, dass es sich immer wieder in der Tradition verfängt. Mit anderen Worten: Es wirkt alles wie schon einmal dagewesen. Wie eine Kapitulation: Da es nichts Neues geben kann, gibt es eben bloß einen Remix des Altbekannten. Der Joker ist auch hier der von Batman Besessene, der mit ihm bis auf den gemeinsamen Tod hin kämpfen will, aber diesen noch hinauszögert – ungeachtet dessen, dass genau dieser Kampf in Endgame bereits stattgefunden hat. Insofern wirkt Three Jokers auch seltsam geschichtsvergessen.

Und so ist das Einzige, was an neuer Erkenntnis über den Joker übrig bleibt, das hier: „It hurts when I laugh.“

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Wann kommt „Batman: Earth One Vol. 3“?

Batman von Gary Frank (2018). (DC Comics)

Erinnert sich noch jemand an Earth One? Ich meine diese Reihe von Comics, die neue Origins von DC-Helden abseits der Continuity erzählen. J. Michael Straczynskis Superman brachte es auf eine Trilogie, zwei Teile hatten schon Grant Morrisons Wonder Woman, Green Lantern von Bechko und Hardman, und auch der grandiose Batman von Geoff Johns und Gary Frank. Aber der letzte Teil ist schon fünf Jahre her. Was ist mit der Fortsetzung?

Die kommt, wie uns Jim Lee am Samstag bei DC Fandome versichert hat, und zwar schon „sehr bald“ (Newsarama). In diesem Jahr wird es wohl wahrscheinlich nichts mehr, DCs Kalender dürfte schon sehr voll sein, auch wenn das Weihnachtsgeschäft verlockend klingt, aber spätestens nächstes Jahr müsste es soweit sein.

https://twitter.com/1moreGaryFrank/status/946811316534210566

Batman: Earth One Vol. 3 hat sich verzögert, weil Zeichner Gary Frank zwischendurch sehr lange mit dem Zwölfteiler Doomsday Clock beschäftigt war – ein aufwendiges Projekt, das sich über zwei Erscheinungsjahre hinzog. Bereits im Juni soll Frank die Arbeit an dem lange erwarteten Batman-Band beendet haben, wie Autor Geoff Johns im Juli mitgeteilt hat. Immer wieder hat Frank Zeichnungen daraus bei Twitter gepostet, wie etwa das Batmobil.

https://twitter.com/1moreGaryFrank/status/1272267969209470977

Doch was ist mit den anderen von DCs Superhelden? In was für einer Welt leben wir, in der die Teen Titans eine Earth-One-Behandlung bekommen, aber Flash und Aquaman nicht? Auch die waren bereits längst angekündigt, – Flash von Straczynski, Aquaman von Francis Manapul – ohne dass je Bewegung in die Projekte kam. Jim Lee versichert, dass noch einiges in Arbeit sei, jedoch ohne konkrete Ansagen zu machen.

UPDATE: Batman: Earth One Vol. 3 erscheint im Juni 2021

Batman: Three Jokers erscheint im Sommer 2020

Three Jokers #1-3 (DC Comics)

Endlich ist es soweit: Der lang angekündigte Dreiteiler Three Jokers von Geoff Johns und Jason Fabok hat einen Erscheinungstermin. Teil 1 soll laut DC am 17. Juni 2020 herauskommen, die anderen beiden im Juli und August. Jedes Heft soll 48 Seiten umfassen. Da die Arbeit an der Miniserie beendet sein soll, ist nicht mit Verzögerungen zu rechnen. DC hat vorab nicht nur die drei Cover, sondern auch die ersten drei Seiten veröffentlicht.

UPDATE 13.5.2020: Die erste Ausgabe verspätet sich und erscheint voraussichtlich am 25. August 2020. Eine Vorschau gibt es bei DC.

Wie Johns und Fabok Entertainment Weekly verraten haben, handelt es sich um eine Art Fortsetzung des Klassikers The Killing Joke. Die drei Joker entsprechen den Versionen aus Batman #1 (1940), The Killing Joke (1988) und A Death in the Family (1988-89). Batman, Batgirl und Red Hood arbeiten zusammen, um das Rätsel zu lösen, das mit Justice League #50 begann.

UPDATE 18.3.2020: Three Jokers soll laut Amazon am 10. November gesammelt als Hardcover erscheinen.

Three Jokers Cover

Three Jokers (DC Comics)

Geoff Johns hat unter anderem Batman Earth One Vol. 1 und Vol. 2 geschrieben (Teil 3 ist in Arbeit) sowie zuletzt die Watchmen-Fortsetzung Doomsday Clock.

Das Jahr 2020 steht im Zeichen des Jokers, denn der Schurke feiert im Frühling sein 80-jähriges Bestehen. Dazu erscheinen im April ein 100-Seiten-Special mit neuen Kurzgeschichten sowie eine neue Joker-Anthologie.

Im Juli kommt die Hardcover-Ausgabe zu dem Dreiteiler Joker: Killer Smile von Jeff Lemire und Andrea Sorrentino heraus.

>> Liste der Joker-Comics