Flashpoint: Die Zeit ist kaputt

DC Comics

DC Comics

Titel: Flashpoint/Batman: Knight of Vengeance (dt. Batman – Ritter der Rache)

Autor/Zeichner: Geoff Johns/Andy Kubert; Brian Azzarello/Eduardo Risso

Erschienen: 2011 (Miniserie #1-5; Mini-Serie #1-3), Paperbacks 2012 (Flashpoint/The World of Flashpoint Featuring Batman), dt. Panini 2013 (Paperback)


„Either we change this world, Flash, or we let it burn in hell.“ (Batman)

„All the blood on my hands … hasn’t changed a thin –“ (Batman)

Vor DC Rebirth war Flashpoint. Und danach kam The New 52. Und davor war Flash Rebirth. Alles klar? Nein? Dann noch mal von vorn:

Plötzlich hat Flash (Barry Allen) seine Kräfte verloren, dafür lebt aber seine Mutter wieder. Batman ist ein skrupelloser Killer. Superman gibt es nicht. Das Schlimmste aber: Wonder Woman und Aquaman befinden sich im Krieg – und das gefährdet die Welt; Europa ist bereits im Meer versunken. Der einzige, der sich an eine andere, bessere Welt erinnert, ist Barry. Er vermutet eine Intrige des Reverse Flash (Professor Zoom/Eobard Thawne), der bereits in die Vergangenheit gereits ist und Barrys Mutter ermordet hat. Barry sucht Batman auf und bittet ihn um Hilfe. Doch dann erfährt er, dass er es nicht mit Bruce, sondern mit Thomas Wayne zu tun hat, der nach dem Tod seines Sohnes zu Batman geworden ist. Zusammen mit Cyborg und ein paar anderen Superhelden verfolgen sie zwei Dinge: erstens, den Krieg zwischen Aquaman und Wonder Woman zu beenden, zweitens, die Zeitlinie zu ändern. Denn auch Batman will lieber nicht leben als in einer Welt zu existieren, in der sein Sohn tot ist.

Flashpoint ist ein wahres Ausnahme-Event. Keine Überschurken aus den Tiefen des Alls, keine 1000 Helden auf einem Haufen, die sich ins Schlachtgetümmel werfen, keine komplexen Geflechte aus Vorgeschichten und Ausläufern. Einfach nur eine fünfteilige Mini-Serie, die man gut ohne viele Vorkenntnisse verstehen – und vor allem genießen kann. Gerade die Überschaubarkeit des Personals, die Reduktion der Dramatik und die klaren Ziele machen Flashpoint zu einer aufregenden, kurzweiligen, aber nicht banalen Story. Auch das dystopische Elseworlds-Szenario weckt das Interesse, so dass man mehr über diese Welt erfahren will.

Flashpoint Batman (DC Comics)

Flashpoint Batman (DC Comics)

Empfehlenswert ist der Spin-off Batman: Knight of Vengeance, in dem Batmans Vorgeschichte erzählt wird. Sie ist eine kühne Variation des Altbekannten: Thomas Wayne betreibt ein Spielcasino, um dem Verbrechen näher zu sein, Martha Wayne ist nach dem Tod ihres Sohnes verrückt geworden – zum Joker. Brian Azzarello und Eduardo Risso (Broken City) erzählen in gewohnt noiresker Manier von einer kaputten Familie und einem kaputten Batman, der sein Blutvergießen als vergeblich betrachtet.

Batman Flashpoint Knight of Vengeance

DC Comics

Flashpoint ist etwa zu einem Drittel auch eine Batman-Story. Das andere Drittel wird bestimmt von Flash. Die wohl tollste Sequenz ist die, in der Batman versucht, Flash seine Kräfte wiederzugeben – mit einem elektrischen Stuhl. Die Story steckt voller solcher interessanter Ideen. Wohltuend ist auch, dass Superman hier nur eine marginale Rolle spielt. Seine Darstellung ist das genaue Gegenteil aller bisherigen Inkarnationen, aber ich will nicht alles verraten. Nur so viel noch: Am Ende überreicht Flash Bruce Wayne einen Brief seines Vaters – und der soll angeblich dafür verantwortlich sein, dass den DC Helden zehn Jahre gestohlen worden sind (siehe DC Universe Rebirth #1).

Um Flashpoint besser zu verstehen, empfiehlt es sich, vorher Flash Rebirth zu lesen. Denn die Ereignisse knüpfen direkt aneinander an. Aus Flashs Versuch, die Zeit zu verändern, um alles wieder rückgängig zu machen, entsteht eine neue Welt, das neue DC Universum „The New 52“, das von 2011 bis 2016 kanonisch war und von „DC Rebirth“ abgelöst, bzw. erneuert wird. Am Ende ist von drei verschiedenen Zeitlinien die Rede, die eine werden sollen: gemeint sind die Comic-Universen DC, Vertigo und Wildstorm.

Wer Flashpoint gelesen hat, ist bereit für Rebirth.

Hinweis: Im Jahr 2011 wurde die Story als Animationsfilm unter dem Titel Justice League: The Flashpoint Paradox adaptiert.

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