Titel: Flashpoint Beyond
Autor/Zeichner: Geoff Johns, Jeremy Adams, Tim Sheridan/Eduardo Risso, Xermanico
Erschienen: 2022 (Flaspoint Beyond #0-6), Paperback 2022
Flashpoint ist eines der wenigen Events, die ich gern gelesen habe und guten Gewissens weiterempfehlen kann. Es handelt von einem alternativen DC-Universum, in dem Flash (Barry Allen) den Mord an seiner Mutter verhindert hat, dadurch aber eine völlig neue Zeitlinie mit einer dystopischen Welt entstanden ist, in der Aquaman und Wonder Woman mit ihren Armeen Krieg gegeneinander führen, Superman eingesperrt und Thomas Wayne ein mörderischer Batman ist. Der Nachteil: Leider wurde diese coole Batman-Version viel zu kurz abgehandelt. Weil das viele auch so sahen, kam sie später wieder, in The Button sowie in Tom Kings Storyline (wo sie verheizt wurde), nun kriegt sie eine weitere Miniserie: Flashpoint Beyond.
Doch eigentlich ist „Flashpoint“ Geschichte. Das merkt auch Thomas Wayne: Eigentlich dürfte er nicht existieren, zusammen mit seiner untergehenden Welt. Also versucht er, aus Barry Allen mit Blitz und Chemiecocktail den Flash zu machen, scheitert aber, weil ihm ein Attentäter in die Quere kommt. Barry stirbt. Auch Richter Harvey Dent wird ermordet. Ein gewisser „Clockwork Killer“ ermordet Zeitreisende und hinterlässt Teile eines Uhrwerks in ihren Leichen.
Voraussetzungsreiche Fortsetzung
Um hier durchzublicken, sollte man nicht nur Flashpoint gelesen haben, sondern auch einiges mehr, wie etwa Doomsday Clock, denn es gibt ein Wiedersehen mit den Figuren Marionette und Mime sowie Dr. Manhattan. Für alle anderen wird mehrfach ein Schaubild gezeigt, das das komplizierte DC-Universum erklärt: Omniverse, Multiverse, Dark Multiverse, Metaverse – und um alles noch komplizierter zu machen: Hypertime.
Verantwortlich für die Auferstehung von Thomas Wayne ist sein Sohn Bruce aus dem Metaverse (der DC-Mainstream-Continuity), der in das Hauptquartier der Time Masters eingebrochen ist und sich eine Uhr ausgeborgt hat. Zugleich will Thomas nichts anderes, als Bruce wieder lebendig zu machen. Alles andere zählt nicht. Dabei könnte er sich damit trösten, dass sein Sohn in einer Parallelwelt existiert …
Es macht Spaß, wieder in diese Welt einzutauchen, diesen anderen, auf ein Ziel fixierten Batman zu sehen, der vor Mord nicht zurückschreckt. Er bekommt mit Aquaman, Wonder Woman, Superman und Poison Ivy zu tun, während in Wayne Manor Oswald Cobblepot auf den jungen Dexter Dent (Sohn von Harvey) aufpasst und ihm Schießen beibringt. Gilda Dent wird zu Two-Face. Und es gibt ein Wiedersehen mit dem Joker – Martha Wayne.
ACHTUNG: SPOILER!
Doch die Auflösung überzeugt nicht ganz. Wieder einmal bemühen die Autoren einen überkomplizierten Plot, um zu einem ganz einfachen Ziel zu kommen. Die Umwege sind also unnötig und dienen nur dazu, die Handlung zu strecken. Trotzdem gibt es viele interessante Variationen auf das DC-Universum und man wäre auch hier länger dabei geblieben, um zu sehen, wie alles endet. Doch gerade als es richtig anfängt, hört’s auch schon auf. Dafür hätte man auf all die Ausführungen über Zeitmanipulation verzichten können.
Dass Thomas am Ende sich von der Vergangenheit löst, um sich auf die Zukunft zu konzentrieren und ihm Dexter zum neuen Robin wird, ist wiederum ein versöhnliches Ende, das Lust auf eine weitere Fortsetzung macht. Sie kommt bestimmt. Irgendwann in der Hypertime.

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