Flashpoint mal anders

DC Comics

Titel: Tales From the Dark Multiverse: Flashpoint

Autor/Zeichner: Bryan Hitch

Erschienen: 2020 (One-Shot)


Die wohl krasseste Szene aus Flashpoint ist die, in der sich Barry Allen in der veränderten Zeitlinie auf einen elektrischen Stuhl setzt, um sich mittels Blitz und Chemikalien wieder zum Flash zu machen. Schwerverbrannt überlebt er und bekommt seine Kräfte zurück. Glück gehabt. Aber was wäre, wenn er diesen Wahnsinn nicht überlebt hätte? Diese Frage stellt sich Bryan Hitch in der Tales From the Dark Multiverse-Variante der Geschichte.

Barry Allen stirbt – und Eobard Thawne, der böse Reverse Flash, taucht an seiner Stelle auf, der Übeltäter, der dafür verantwortlich ist, dass die Welt vor die Hunde geht: Atlantis und Themyscira, also Aquaman und Wonder Woman führen Krieg gegeneinander, Batman ist Thomas Wayne, der gegen Martha Wayne als Joker kämpft, nachdem ihr Sohn Bruce erschossen wurde, Superman ist in Gefangenschaft usw.

Als Thawne (mit roter Hose) erscheint, übernimmt er die Herrschaft über die USA und verspricht, Frieden zu schaffen. Dazu schaltet er zunächst die Konkurrenz aus und tötet eine Reihe von Superschurken und Helden wie Cyborg. Doch der kluge Cyborg hat ein Backup seines Geistes erstellt und verbündet sich mit Batman, um Thawne auszuschalten, dafür befreien sie ihre Geheimwaffe: Superman!

ACHTUNG SPOILER!!!

Damit tun sie genau das, was auch schon in Flashpoint passiert. Der Unterschied: Batman tötet am Ende Superman, aber nicht den Reverse Flash. Warum? Damit am Ende der Schurke die Vergangenheit erneut in eine andere Richtung lenken kann: Keiner der Waynes stirbt, sondern Joe Chill selbst kriegt die Kugel ab.

Nach einer passablen Variation von Knightfall und einem unnötigen wie bemühtem Neuaufguss von Hush ist mit Flashpoint ein weiterer moderner Klassiker dran, der in einer Elseworlds-Manier neu erzählt wird. Routiniert, mit vielen erklärenden Sprechblasen und wie immer ordentlichen Zeichnungen von Altmeister Bryan Hitch, prächtigen Splash Pages, in denen es vor Action und Gastauftritten nur so wimmelt.

Okay, das Prinzip der Dark Multiverse-Storys hätten wir damit verstanden, aber richtigen Mehrwert bietet es nicht, außer uns die gleiche Geschichte noch mal, aber eben etwas anders zu verkaufen. Mit 52 Seiten dient dieses Heft nur als eine Art Teasing für neue Leser, die wohl Lust bekommen sollen, das Original zu kaufen. Als solches ist es in Ordnung, aber Fans müssen dafür keine 6,99 US-Dollar zahlen – und schon gar keine Lebenszeit dafür investieren.

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