Joe Staton

Superman trifft Bugs Bunny und die Looney Tunes

DC Comics

Titel: Superman & Bugs Bunny

Autor/Zeichner: Mark Evanier/Joe Staton, Tom Palmer, Mike DeCarlo

Erschienen: 2000 (Miniserie #1-4), 2017 (DC/Looney Tunes 100-Page Super Spectacular)


Ja, auch dieses crazy Crossover hat es mal gegeben: Die Looney Tunes treffen die DC-Helden! Zwei Welten, die nicht zusammengehören, aber immerhin aus demselben Haus (Warner Bros.) stammen. Davon kann man nicht mehr erwarten als großen Quatsch – und den bekommt man auch. Natürlich beginnt der Spaß mit dem Kobold des Schabernacks schlechthin: Mr. Mxyzptlk!

Der pflanzt in Metropolis mal eben eine neue Czarbucks-Coffeeshop-Filiale, von denen es bereits mehr als genug gibt. Es folgen weitere Franchises: einen Sandwichladen, einen Copy-Shop, einen Computerladen, bis die Stadt wie eine einzige Einkaufszone aussieht. Ein klarer kapitalismuskritischer Kommentar auf der Meta-Ebene, der sich selbst ironisiert, denn auch dieser Comic, den wir lesen, ist nichts anderes als eine bemühte Ballung von Franchises, die keiner wirklich braucht, doch die man trotzdem aufsucht, weil man die bekannten Marken kennt.

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Batgirl und Superman im Spukhaus

DC Comics

Titel: Superman and Batgirl: Who Haunts This House?

Autor/Zeichner: Dennis O’Neil/Joe Staton

Erschienen: 1980 (DC Comics Presents #19)


Bei Superheldencomics gibt es zwei Arten von Covern: die einen haben nichts mit dem Inhalt zu tun, die anderen spoilern das Entscheidende. So ist es auch hier. Da steht die Titelfrage: „Who Haunts This House?“ und das Bild beantwortet sie sofort. Die Story dahinter zu lesen, macht uns aber auch nicht viel schlauer.

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Die Rache des Calendar Man

DC Comics

Titel: All the Deadly Days

Autor/Zeichner: Chuck Dixon/Joe Staton, Graham Nolan, Bill Sienkiewicz u.a.

Erschienen: 2000 (Batman 80-Page Giant #3)


„It’s the crime of the new century.“ (Calendar Man)

Im Jahr 2000 widmete sich ein ganzer 80-Page Giant dem Calendar Man (Julian Day). Er enthält zwar nur 70 Comicseiten, aber trotzdem wurde diesem Schurken wohl noch nie so viel Platz eingeräumt. Das Besondere: Jedes der sieben Kapitel wurde von einem anderen Zeichner inszeniert, darunter auch Bill Sienkiewicz, der sonst nur allein acht Seiten für Batman Black and White gezeichnet hat, sonst meist aber als Tuscher auftrat.

Die Geschichte beginnt ganz klassisch, wie eine Golden oder Silver Age Story, mit einem Raubzug auf einer Zeitausstellung, der Calendar Man trägt allerdings sein rot-weißes Kostüm aus den 80ern, seine Handlanger sind nach Monaten gekleidet. Batman und Robin halten ihn auf mit einer riesigen Kuckucksuhr, Julian Day wird zur Haft verurteilt und flippt aus, als er erfährt, dass er frühestens im März 2000 auf Bewährung rauskommt – denn das heißt, er verpasst den Jahrtausendwechsel!

ACHTUNG: SPOILER!

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Batman Beyond: Comic-Adaption eines Zeichentricks

Titel: Batman Beyond (Vol. 1)

Autor/Zeichner: Hilary S. Bader/Rick Burchett, Joe Staton

Erschienen: 1999 (Miniserie #1-6), Paperback 2024 (Compendium, zusammen mit Batman Beyond Vol. 2 #1-24)


Was unterscheidet einen Zeichentrick vom Comic? Klar: Der Zeichentrick „lebt“ durch Animation, der Comic ist statisch. Im Film sehen wir eine schnelle Abfolge vieler (gleich großer) Einzelbiler. Beim Comic sehen wir vergleichsweise wenige Bilder, die nebeneinander stehen, aber unterschiedlich groß sind – die Bewegung ist Illusion bzw. wir müssen sie beim Lesen selbst herbeiführen.

Immer wieder gibt es Comics, die Zeichentrickfilme oder Serien fast eins zu eins adaptieren – und dabei zeigt sich das Gefälle zwischen den beiden scheinbar ähnlichen, aber dann doch sehr unterschiedlichen Medien. Zu Beginn der Comicserie Batman Beyond hat man einfach in den ersten zwei Ausgaben die ersten zwei Episoden der Zeichentrickserie adaptiert („Rebirth„). Jeweils 22 Seiten pro 22 Minuten Sendezeit – das müsste in etwa hinhauen, doch tatsächlich klappt das nicht.

Das liegt zum einen daran, dass der Prolog mit dem gealterten Batman um drei Seiten erweitert wird. Zunächst wird erzählt, wie Batman seinen neuen schwarzen Kampfanzug entwickelt, bzw. auf die Idee kommt. Bei der Gelegenheit muss Batman erneut erklären, dass er keine Feuerwaffen mag – für alle Leser, die es noch nicht wissen. Erst dann setzt die Handlung ein, in der Batman einen Einsatz verpatzt und dann aus Verzweiflung zur Waffe greift und sich daraufhin zur Ruhe setzt: „Never again.“

Bruce Waynes letzter Einsatz als Batman. (DC Comics)

Doch auch wenn Batman im Comic die Waffe hinterher dramatisch wegwirft und „No!“ schreit, auch wenn das letzte Panel der Seite in Scherben zerbricht, wirkt die Sequenz abgehetzt und weniger dramatisch als die drei Minuten im Film. Wir bekommen weit weniger zu sehen, aufs Wesentliche reduziert, aber dann doch zu sehr beeilt. Die Höhepunkte bekommen nicht den nötigen Raum, sondern wirken in die Seiten gequetscht. So auch am Ende, wenn aus Derek Powers der Superschurke Blight wird.

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Batman im Knast

DC Comics

Titel: Batman: Blackgate (Hatred’s Home)

Autor/Zeichner: Chuck Dixon/Joe Staton

Erschienen: 1997 (One-shot)


Im Blackgate-Gefängnis planen Insassen einen Ausbruch: darunter Cluemaster, Firefly, Dragoncat und Ratcatcher. Batman schleust sich undercover ein, um das zu verhindern. Drei Neue kommen auf die Insel: ein Wärter, ein maskierter Häftling und einer in einem Ganzkörpergips – welcher der drei ist Batman?

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Batman gegen Landminen

DC Comics

Titel: Death of Innocents – The Horror of Landmines

Autor/Zeichner: Dennis O’Neil/Joe Staton

Erschienen: 1996 (One-Shot)


Ein Mitarbeiter von Waynecorp fährt mit seiner kleinen Tochter und ihrer Freundin durch das fiktive Land Kravia, das Auto wird von einer Landmine zerstört, der Vater stirbt, die Mädchen werden vermisst. Die Mutter macht Bruce Wayne Vorwürfe, für den Unfall mitverantwortlich zu sein. Batman fühlt sich verpflichtet, in das Land zu reisen und nach dem Mädchen zu suchen. Doch das ist schwierig, denn das Land ist von politischen Unruhen zerrüttet, Rebellen kämpfen gegen die Regierung, und überall liegen Minen, die ein Vorankommen selbst für Batman fast unmöglich machen. Wie gut, wenn man sich durch Bäume schwingen kann – doch das bedeutet keineswegs Sicherheit.

Death of Innocents ist schonungslos und rau inszeniert, bis in die letzte Konsequenz brutal. Selbst ein Superheld wie Batman stößt bei dieser Grausamkeit an seine Grenzen. Batman wird so wütend, dass er aus der Rolle fällt und das Magazin eines Maschinengewehrs leerschießt. Die Ohnmacht gegenüber der Grausamkeit wird spürbar.

Landminen: Geächtet und massenweise im Einsatz

Mit dieser Story legte DC Mitte der 90er einen engagierten Kampagnencomic vor, um die Plage von Landminen anzuprangern, begleitet von einem ausführlichen Vor- und Nachwort von Experten. Damals begann eine Kampagne zur allgemeinen Ächtung und Verbot dieser Waffen, denn sie richteten sich vor allem gegen die Zivilbevölkerung und meist waren es Kinder, die ihnen zum Opfer fielen. Ein Jahr später, 1997, wurde die Ottawa-Konvention über das Verbot des Einsatzes, der Lagerung, der Herstellung und der Weitergabe von Antipersonenminen und über deren Vernichtung unterzeichnet, 1999 trat sie in Kraft – allerdings nicht in Ländern wie China, Indien, USA und Russland.

Heute gibt es Schätzungen zufolge weltweit zwischen 80 und 100 Millionen nicht geräumte Landminen. Laut Bundesregierung werden jeden Monat etwa 2000 Menschen durch Minen verletzt oder getötet. Allein in Syrien sollen 300.000 Minen und Blindgänger verstreut sein. Auch im Krieg gegen die Ukraine werden Landminen eingesetzt. Laut UN wurden seit der russischen Invasion mehr als 740 Zivilisten von Minen verletzt oder getötet. Die Tagesschau berichtet:

„Bereits vor dem russischen Angriffskrieg war die Ukraine eines der am stärksten mit Minen belasteten Länder der Welt. Seit dem Krieg hat sich die Zahl der verminten Flächen demnach verzehnfacht und nimmt nun 30 Prozent oder rund 180.000 Quadratkilometer der Landesfläche ein – ein Gebiet von der Größe des US-Bundesstaates Florida.“

Die Räumung dürfte Jahrzehnte dauern. Bis dahin werden Landminen wohl noch viel Leid und Tod anrichten.

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Die Geschichte wiederholt sich

DC Comics

Titel: Batman: Two-Face Strikes Twice!

Autor/Zeichner: Mike W. Barr/Joe Staton, Daerick Gross

Erschienen: 1993 (Zweiteiler)


„I guess there really are two sides to every story!“ (Robin)

Anfang der 90er kam eine Two-Face-Story heraus, die es mit dem Doppelten auf die Spitze trieb: Two-Face Strikes Twice erschien nicht nur als Zweiteiler, sondern auch als Doppelausgabe mit Wendecover und jeweils zwei Hälften zweier Geschichten, die aufeinander aufbauen.

Die erste Hälfte (gezeichnet von Joe Staton) ist im Stil des Golden Age gehalten. Harvey Dents Ex-Frau Gilda heiratet wieder: den Unternehmer/Wissenschaftler Paul Janus. Und als wäre der Name nicht schon genug, reibt sie es auch noch ihrem Ex unter die Nase. Klar, dass er aus dem Knast ausbricht und die Hochzeit vereitelt.

Two-Face verkleidet sich als Pfarrer und wirft dem Bräutigam Säure ins Gesicht. Kurz darauf trägt Janus eine Doppelmaske und begeht mit Two-Face Verbrechen. Sehr glaubwürdig ist das nicht, aber auch Batman und Robin haben ihren Verdacht, dass hier irgendwas faul ist. Das Dynamische Duo landet in einer Todesfalle, in der der Schurke eine riesige Münze über sie rollen lassen will. Später tritt Two-Face in Ritterrüstung auf einer Van-Gogh-Ausstellung auf und Robin wird – wie symbolträchtig – von einem Pinsel gerettet.

Fortsetzung mit Zwillingen

Die zweite Story (gemalt von Daerick Gross) erzählt die Fortsetzung in einem (für die 90er) zeitgemäßeren Stil. Familie Janus hat Zwillinge bekommen. Gilda ahnt, dass das wieder nur Ärger bedeutet – und damit liegt sie richtig, denn ihr Ex lässt nicht lange auf sich warten und entführt die beiden Babys. Ein zwielichtiger Wissenschaftler will aus ihnen das Fruchtbarkeitsmittel extrahieren, das Janus entwickelt hat. Allerdings stellt sich heraus, dass die Zwillinge ohne das Mittel entstanden sind. Also erpresst Two-Face Janus. Die Frage ist: Ist Harvey fähig, Kinder zu töten?

Für Batman wiederholt sich die Geschichte: Wieder landet er in einem Graben und soll von einer riesigen rollenden Scheibe zerdrückt werden, mit dem Unterschied, dass er diesmal allein ist und es sich um eine große Linse aus Glas handelt. Dann wird Robin entführt …

Brücke zwischen Continuitys

Interessant an dieser Doppel-Struktur ist, dass Autor Mike W. Barr stets den Epochen treu bleibt: Im ersten Teil kämpft Batman an der Seite von Dick Grayson, im zweiten ist es Tim Drake. Im ersten sitzt Two-Face im Knast, im zweiten in Arkham Asylum. Trotzdem schlägt die Story eine Brücke über die beiden Continuitys vor und nach der Crisis.

Ansonsten handelt es sich um eine wendungsreiche Story, die von viel Nostalgie und Albernheit geprägt ist. Die zweite Hälfte wirkt zwar ernsthafter, aber ist ebenso plakativ gemacht und nicht ernst zu nehmen. Superdämliche Handlanger und eine übertriebene Neigung zur Zahl Zwei heben die Qualität nicht wirklich. Harvey Dent bleibt in der Falle seiner Zweidimensionalität stecken, mehr eine Karikatur seiner selbst. Daran ändert auch die Wendung am Ende nicht viel. In den 90ern war man eigentlich schon weiter, daher wirkt der zweite Teil merkwürdig anachronistisch.

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Batman bricht den Rekord

Batman and Robin Adventures Vol. 3

DC Comics

Titel: Batman and Robin Adventures Vol. 3

Autor/Zeichner: Ty Templeton, Hilary J. Bader, Kelley Puckett/Bo Hampton, Brandon Kruse, Joe Staton

Erschienen: 1997 (Batman and Robin Adventures #19-25, Annual #2), Paperback 2018


Wie viele Verbrecher schaffen Batman und Robin in einer Nacht? Bei der Polizei von Gotham schließt man Wetten ab. Bullock kommt zu spät, ihm bleibt nichts anderes mehr übrig, als auf 20 zu setzen. 20 böse Buben in einer Nacht? Unmöglich! Oder? – Solche pfiffigen Ideen machen nicht nur Batman: The Animated Series interessant, sondern auch die besten Ausgaben der Adventures-Comics. Mit dieser Story sind die Comics zur Abwechslung mal der Serie voraus.

Im letzten Band der Batman and Robin Adventures kommt auch Batgirl zum Zug. Allein darf sie mehrere Rätsel des Riddlers lösen und dabei ihren Vater befreien. Eine intelligente Story, die der sympathischen Heldin zu ihrem Recht verhilft. (Die Geschichte erschien auch auf deutsch in Batman & Superman Adventures #4, Dino Verlag.) Auch Huntress wird in diesem Band eingeführt, allerdings nicht so, dass man sie unbedingt wiedersehen will – die Figur bleibt ihrem Vorbild aus dem regulären Comics verhaftet.

Das dritte Highlight ist das Annual #2, in dem Batman mit Zatanna sich gegen einen Hypnotiseur helfen muss. Der lässt in Wayne Manor ein Amulett stehlen, das seine Kräfte verstärkt. Parallel dazu sehen wir in Rückblenden, wie Bruce als junger Mann dem Hypnotiseur begegnet ist, als er bei Zatara in die Lehre ging. Zwar erfindet die Geschichte das Rad nicht neu, aber allein die epische Breite, die hier eingeräumt wird, ist eine willkommene Abwechslung in dieser Sammlung von Kurzgeschichten.

Ansonsten bricht Two-Face wieder mal aus dem Knast aus, Killer Croc spielt Die Schöne und das Biest mit Summer Gleason und Poison Ivy hilft einem Jungen, der ein tödliches Gift absondert. Das ist mal mehr, mal weniger gelungen, und wenn man sich die Cover dazu ansieht, wünscht man sich, dass Ty Templeton die Geschichten selbst gezeichnet hätte.

Zum Schluss sinkt das Niveau leider enorm. 1997 kam der Film Men in Black in die Kinos und es jährte sich der angebliche „Roswell-UFO-Absturz“ zum 50. Mal. Da dachte man sich bei DC: Springen wir doch auf den Zug auf. Und so kam es auch – in der dämlichsten Form, die man sich vorstellen kann. Alle Klischees werden bedient und ins Absurde getrieben: Ra’s al Ghul wird von Aliens entführt, er übernimmt das UFO, entführt Batman, wirft ihn hinaus und will die Polkappen schmelzen. Batman überlebt und bekommt Besuch von zwei „Men in Black“. Es läse sich wie eine Parodie, wenn es denn wirklich lustig wäre. Aber das ist einfach nur Murks.

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Das Ego des Pinguins

DC Comics

Titel: Penguin Trimphant

Autor/Zeichner: John Ostrander/Joe Staton

Erschienen: 1992 (One-shot)


Der Pinguin verkündet, dem Verbrechen abzuschwören und kommt aus dem Knast. Aber natürlich ist das nur eine Masche für ein neues Verbrechen: Er findet einen Weg, Aktienkurse zu manipulieren und zwingt einen ehemaligen Schulkameraden, den Unternehmer Randall Holmes, dazu, für ihn krumme Geschäfte zu machen. Außerdem soll er ihn in die High Society einführen.

In einer Rückblende wird erzählt, wie der Pinguin als Kind von Holmes gemobbt wurde und wie er sich dafür mit einem angespitzten Regenschirm dafür rächte. Später erfahren wir, dass der Pinguin als Jugendlicher das schönste Mädchen der Schule, Bethany Wilcox, dafür bezahlt hat, mit ihm zu einem Ball zu gehen. Dieses Mädchen ist jetzt eine Frau, die reich geworden ist, indem sie die richtigen Männer geheiratet hat. Obwohl sie Geld wie Heu hat, lässt sie sich vom Pinguin bezahlen, wieder seine Begleitung zu sein – bei einer Party bei Bruce Wayne.

Der Pinguin will Wayne Manor kaufen. Bruce lehnt ab, Pinguin droht ihm, daraufhin lässt Bruce ihn bei sich wohnen. Wahrscheinlich nach dem Motto „keep your enemies closer“. Bethany spioniert Pinguins Passwort für Holmes aus, Holmes will Pinguin ermorden lassen, aber da kommt ihm Batman in die Quere.

Auch wenn der Protagonist der Story der Pinguin ist und wir etwas über seine Ursprünge und Sehnsüchte erfahren, bleibt er so unsympathisch wie der Rest der Geschichte. Batmans Motivation leuchtet nicht wirklich ein. Der Schurke ist kein missverstandenes Wesen, sondern ein zutiefst durchtriebener und ruchloser Charakter. Er will keine Liebe, sondern sich nur beweisen. Batman gesteht zumindest Robin gegenüber ein, dass sein Feind klüger sei als er. Am Ende jedoch wird er sentimental, als er feststellt, dass der Pinguin wahrscheinlich nirgendwo richtig hingehöre. Aber der Pinguin scheint in seiner Gefängniszelle nicht zu leiden, sondern träumt sich nur in Fantasien weg, in denen er ein gutaussehender und charmanter Gauner im alten England ist …

>> Liste der Pinguin-Comics

Batman und Catwoman: Die zweite Hochzeit

DC Comics

Titel: The Autobiography of Bruce Wayne!

Autor/Zeichner: Alan Brennert/Joe Staton

Erschienen: 1983 (The Brave and the Bold #197)


Nach der ersten Hochzeit von Bruce Wayne und Selina Kyle im Jahr 1977 wurde sechs Jahre später eine alternative Story erzählt, in der Batman und Catwoman zueinander finden. Allerdings spielt auch diese nur auf Erde II, der Parallelwelt des Golden Age.

Als Bruce Wayne zu Gast ist bei der Hochzeit seiner Freundin Linda Page, gerät er ins Grübeln: Er hat das Versteckspiel als Bruce Wayne satt. Die Playboy-Fassade hat ihm sämtliche Frauen vergrault, die ihn hätten glücklich machen können. Er sieht sich festgefahren. Seine einzigen Freunde sind nur die, die er als Batman hat.

Da schlägt Scarecrow zu. Die Gäste geraten in Panik, sehen Spinnen, Käfer und Schlangen. Als Bruce zu Batman wird, sieht er Linda, Robin und Batwoman verschwinden. Die Illusion wirkt ungeachtet der Tatsachen, auch Alfred verschwindet aus Wayne Manor. Batman sieht nur noch eine, die ihm gegen Scarecrow helfen kann: eine alte Gegnerin – Catwoman.

Selina Kyle hat ihre Amnesie überwunden und büßt für ihre Taten im Knast. Batman bietet ihr Bewährung an, aber sie zieht das Kostüm nur widerwillig wieder an. Wie er sie aus dem Gefängnis bekommt, bleibt offen. Sofort macht sich Catwoman nützlich: Gegen einen weiß angemalten Löwen und später indem sie Batman verarztet. Man kommt sich näher: Sie sieht die Narben auf seinem Rücken, Batman erzählt ihr von seinem Kindheitstrauma.

Selina erzählt ihm ihre Geschichte: Das mit der Amnesie war nur eine Lüge. In Wahrheit war sie vor ihrer Karriere als The Cat unglücklich verheiratet. Der Mann war reich, aber hat sie misshandelt. Nach der Scheidung rähte sie sich, indem sie seinen Safe plünderte. Das gab ihr so viel Genugtuung, dass sie weitermachte. Die Story mit der Amnesie hat sie nur erzählt, weil sie das Leben als Catwoman satt hatte und eine Familie gründen wollte.

Selina will Batman davon überzeugen, dass er nur einer Halluzination anheim gefallen ist, und dass er selbst sein größter Feind ist. Nach dem Tod seiner Eltern habe er sich eine Welt voll Konflikte geschaffen, um nie wieder jemanden an sich heranzulassen. Als auch Selina zu verschwinden droht, legt sie ihre Maske ab, dann macht Bruce es ihr nach. Bald darauf heiraten sie und leben 20 Jahre zusammen.

>> Liste der Catwoman-Comics