
DC Comics
Titel: Batman: Two-Face Strikes Twice!
Autor/Zeichner: Mike W. Barr/Joe Staton, Daerick Gross
Erschienen: 1993 (Zweiteiler)
„I guess there really are two sides to every story!“ (Robin)
Anfang der 90er kam eine Two-Face-Story heraus, die es mit dem Doppelten auf die Spitze trieb: Two-Face Strikes Twice erschien nicht nur als Zweiteiler, sondern auch als Doppelausgabe mit Wendecover und jeweils zwei Hälften zweier Geschichten, die aufeinander aufbauen.
Die erste Hälfte (gezeichnet von Joe Staton) ist im Stil des Golden Age gehalten. Harvey Dents Ex-Frau Gilda heiratet wieder: den Unternehmer/Wissenschaftler Paul Janus. Und als wäre der Name nicht schon genug, reibt sie es auch noch ihrem Ex unter die Nase. Klar, dass er aus dem Knast ausbricht und die Hochzeit vereitelt.
Two-Face verkleidet sich als Pfarrer und wirft dem Bräutigam Säure ins Gesicht. Kurz darauf trägt Janus eine Doppelmaske und begeht mit Two-Face Verbrechen. Sehr glaubwürdig ist das nicht, aber auch Batman und Robin haben ihren Verdacht, dass hier irgendwas faul ist. Das Dynamische Duo landet in einer Todesfalle, in der der Schurke eine riesige Münze über sie rollen lassen will. Später tritt Two-Face in Ritterrüstung auf einer Van-Gogh-Ausstellung auf und Robin wird – wie symbolträchtig – von einem Pinsel gerettet.
Fortsetzung mit Zwillingen
Die zweite Story (gemalt von Daerick Gross) erzählt die Fortsetzung in einem (für die 90er) zeitgemäßeren Stil. Familie Janus hat Zwillinge bekommen. Gilda ahnt, dass das wieder nur Ärger bedeutet – und damit liegt sie richtig, denn ihr Ex lässt nicht lange auf sich warten und entführt die beiden Babys. Ein zwielichtiger Wissenschaftler will aus ihnen das Fruchtbarkeitsmittel extrahieren, das Janus entwickelt hat. Allerdings stellt sich heraus, dass die Zwillinge ohne das Mittel entstanden sind. Also erpresst Two-Face Janus. Die Frage ist: Ist Harvey fähig, Kinder zu töten?
Für Batman wiederholt sich die Geschichte: Wieder landet er in einem Graben und soll von einer riesigen rollenden Scheibe zerdrückt werden, mit dem Unterschied, dass er diesmal allein ist und es sich um eine große Linse aus Glas handelt. Dann wird Robin entführt …
Brücke zwischen Continuitys
Interessant an dieser Doppel-Struktur ist, dass Autor Mike W. Barr stets den Epochen treu bleibt: Im ersten Teil kämpft Batman an der Seite von Dick Grayson, im zweiten ist es Tim Drake. Im ersten sitzt Two-Face im Knast, im zweiten in Arkham Asylum. Trotzdem schlägt die Story eine Brücke über die beiden Continuitys vor und nach der Crisis.
Ansonsten handelt es sich um eine wendungsreiche Story, die von viel Nostalgie und Albernheit geprägt ist. Die zweite Hälfte wirkt zwar ernsthafter, aber ist ebenso plakativ gemacht und nicht ernst zu nehmen. Superdämliche Handlanger und eine übertriebene Neigung zur Zahl Zwei heben die Qualität nicht wirklich. Harvey Dent bleibt in der Falle seiner Zweidimensionalität stecken, mehr eine Karikatur seiner selbst. Daran ändert auch die Wendung am Ende nicht viel. In den 90ern war man eigentlich schon weiter, daher wirkt der zweite Teil merkwürdig anachronistisch.
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