Talia al Ghul

Talia al Ghul ist die Tochter von Ra’s al Ghul und die Mutter von Damian Wayne (Robin IV). Ihren ersten Auftritt hatte sie in Detective Comics #411 (1971).

Gotham Nocturne: Der dritte Akt

DC Comics

Titel: Detective Comics Vol. 5: Gotham Nocturne: Act III

Autor/Zeichner: Ram V/Stefano Raffaele, Riccardo Federici, Javier Fernandez u.a.

Erschienen: 2024 (Detective Comics #1081-1089), Hardcover/Paperback 2025


Nachdem Batman einen Hinrichtungsversuch überlebt hat und von Catwoman und Co. befreit wurde (siehe Gotham Nocturne: Intermezzo), bringt ihn Talia al Ghul einen Fluss von Leben und Tod hinauf in die unendliche Wüste Aras, die von Geistern und anderen Dämonen bevölkert wird. Hier trifft Bruce Wayne auf Dr. Simon Hurt und kämpft gegen den Azmer-Dämon, der ihn befallen hat, schließlich auch gegen ein mögliches künftiges Selbst sowie Barbatos, der ihm die Weltherrschaft verspricht, wenn dieser sich zum Gott erhebt.

Dieser innere Fledermausdämon übernimmt die Rolle des Versuchers, also wie einst Jesus in seinen 40 Tagen Wüste vom Satan in Versuchung geführt worden ist (nachzulesen in Matthäus 4,1-11). Und Batman, ganz der genügsame Selbsterlöser, erteilt Barbatos eine klare Abfuhr, um zu sich selbst zu finden. Er akzeptiert seine Rolle und seine Schwächen, er findet sich damit ab, dass es nicht ums Gewinnen geht, sondern der Kampf nie zu Ende ist. Batman ist das ewige Stehaufmännchen. Und so kehrt er nach Gotham City zurück, um es aus der Hand der Orghams zu befreien.

Dieses Fantasy-artige Traumszenario erscheint in blassen Farben, wie hinter einem Nebel und erhält eine einzigartig entrückte Atmosphäre und gleichzeitig hyperrealistisch wie Renaissancegemälde. Riccardo Federici und Stefano Raffaele zeigen uns schreckliche Monster und einen nuancierten Batman, der zur alten Stärke zurückfindet. Ein wahrer Hingucker!

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Gotham Nocturne: Intermezzo – Batman, Outlaw

DC Comics

Autor/Zeichner: Ram V/Jason Shawn Alexander, Liam Sharp, Mike Perkins u.a.

Erschienen: 2023 (Detective Comics #1076-1080), Hardcover/Paperback 2024


Batman ist gefangen von den bösen Orghams und besessen vom bösen Azmer-Dämon, gegen den er ankämpft (siehe Gotham Nocturne: Act II). Nun soll er öffentlich hingerichtet werden. Aber erst nach drei Tagen, damit Catwoman genug Zeit hat, ein Team zusammenzustellen und einen Plan auszuarbeiten, um den Geliebten zu befreien. Also trommelt sie James Gordon, Batgirl (Cassandra Cain), Azrael, Cheshire und Cheshire Cat, Poison Ivy und sogar Mr. Freeze zusammen. Werden sie es schaffen?

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Legends of the Dark Knight: The Demon Laughs

DC Comics

Autor/Zeichner: Chuck Dixon/Jim Aparo

Erschienen: 2001 (Legends of the Dark Knight #142-145)


Ein ungewöhnliches Team-up: Ra’s al Ghul verbündet sich mit dem Joker. Nachdem es mit Bane nicht geklappt hat, glaubt der Dämon aus irgendeinem Grund, es könnte mit einem unberechenbaren wie unzuverlässigen Killer klappen. Ra’s lässt ihn von Talia und Ubu aus Arkham entführen und dann in seine Festung in der Antarktis bringen. Und wozu das alles? Für das Übliche: um Batman und die Menschheit auszulöschen.

Derweil versucht Batman herauszufinden, was wir schon wissen, nämlich wer den Joker entführt hat. Ra’s hat eine Technik eingesetzt, die auf dem Überwachunsgband nur Talias Gesicht unkenntlich macht. (Warum nicht einfach alles unkenntlich machen? Unklar.) Und obwohl Batman seine Geliebte bereits am Gang erkennt, studiert er weiterhin die Aufnahmen, bis er zufällig ihr Gesicht sieht. Wie gut, dass der Joker ebenfalls Zeit schindet, indem er sich in der Eiseskälte des Südpols eine kleine Verfolgungsjagd mit seinen Entführern liefert …

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Pinguins Rückkehr im Bronze Age

DC Comics/Ehapa

Titel: Hail Emperor Penguin

Autor/Zeichner: Dennis O’Neil/Irv Novick, Dick Giordano

Erschienen: 1974 (Batman #257), Paperback 1992 (The Greatest Batman Stories Ever Told Vol. 2); dt. Ehapa 1974 (Superman/Batman 25)


Anfang der 70er, als das Bronze Age begann, wurde nicht nur Batman ernster und realistischer, auch seine alten Gegner wurden neu interpretiert, vor allem von Dennis O’Neil und Neal Adams. Sie holten den Joker nach vier Jahren aus der Versenkung und machten aus ihm wieder einen psychopathischen Killer, auch Two-Face stieg als tragische Figur zu einem klassischen Schurken auf. Allerdings traf das nicht auf den Pinguin zu. Der tauchte nach sechs Jahren Pause im Jahr 1974 auf, als hätte er sich kaum verändert.

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Pinguins Gift gegen Frauen

DC Comics

Titel: The Monkey Trap (Fables: Part I) (dt. Fabeln/Affenfalle)

Autor/Zeichner: Dennis O’Neil/Klaus Janson

Erschienen: 1988 (Detective Comics Annual #1), Paperback 2018 (Batman: The Dark Knight Detective Vol. 2); dt. Hethke 1990 (Batman Sonderband 8)


„I’m one of the freest men on earth.“ (Batman)

Die Geschichte beginnt im Jahr 1895 in der Mandschurei, als China gerade den Krieg gegen Japan verloren hat. Zwei Feinde stehen sich gegenüber: ein Chinese und ein Japaner beim Duell. Der Chinese stirbt, der Japaner ehrt ihn, indem er eine Aufgabe für ihn übernimmt. Fast hundert Jahre später bricht er (O-Sensei) mit Lady Shiva auf, um Batman aufzusuchen. Mit Hilfe von The Question (dem Mann ohne Gesicht) vereinbaren sie ein Treffen, um dem Helden ein Geschenk zu überreichen: eine Parabel über eine Affenfalle. Batman ist der Affe, der sich in die Falle locken lässt.

Derweil schickt Ra’s al Ghul seine Tochter Talia los, um sich in einer Angelegenheit mit dem Pinguin zu kümmern. Der macht nämlich ein Geschäft mit einem abtrünnigen Ra’s-Anhänger, der ihm eine Droge verkauft, die nur für Frauen und Kinder tödlich ist. Auch sonst ist der Pinguin ein echter Drecksack, lässt seine beiden Raubvögel seinen Geschäftspartner zerhacken und will dann die Stadt erpressen …

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Gotham Nocturne: Auftakt einer großen Oper

Titel: Detective Comics Vol 1: Gotham Nocturne – Overture

Autor/Zeichner: Ram V, Simon Spurrier/Rafael Albuquerque, Dani

Erschienen: 2022 (Detective Comics #1062-1065), Hardcover 2023


Bei einem Routine-Einsatz gegen Schmuggler trifft Batman auf den Gangster Bruno Maroni, Neffe von Sal Maroni, dieser aber mutiert, als er sonderbare Töne hört, zu einer Art Monster-Zombie. Da taucht Talia al Ghul auf, erledigt den Gegner und warnt ihren Geliebten, dass „sie“ kommen und er nicht vorbereitet sei. Leider vergisst sie, ihm zu sagen, wer diese Leute sind und wie man sich auf „sie“ vorbereitet.

Also muss Batman mal wieder alles selbst herausfinden. Aber nicht von ungefähr heißt diese Serie Detective Comics! Bruce Wayne fängt an bei sich selbst, ihm geht’s nicht besonders gut, er war schon mal fitter und er merkt allmählich, dass er älter wird. Außerdem wird er heimgesucht vom Fledermausdämon Barbatos, der ihn mit den alten Ängsten und Selbstzweifeln konfrontiert. Dann untersucht er eine sonderbare antike Kiste, die eine unerhörte Melodie spielt.

Arkhams Vorfahren

Parallel dazu tauchen in Gothams die Orghams auf, eine Familie, von der die Arkhams abstammen. Sie beanspruchen das Land, auf dem Gotham City steht, ganz besonders das Gelände mit der Ruine von Arkham Asylum. Sie setzen zunächst den geheilten Harvey Dent wieder als Two-Face ein, damit er für sie die Unterwelt regiert. Doch dann taucht Talias League of Assassins auf, die offenbar eine Rechnung mit den Orghams offen hat …

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Bruce Waynes Lehr- und Wanderjahre

Titel: Batman: The Knight (dt. Die Reise)

Autor/Zeichner: Chip Zdarsky/Carmine Di Giandomenico

Erschienen: 2022 (Miniserie #1-10), Hardcover 2023; dt. Panini 2022/2023


Wir wissen, wie es mit Batman anfing, wir kennen sein erstes Jahr, wir kennen sein Jahr Null, hin und wieder wurde auch mal eine Episode aus der Zwischenzeit erzählt, von Bruce Waynes Wanderschaft durch die Welt, die ihn zum Detektiv und Meisterkämpfer werden ließ – beeindruckend komprimiert dargestellt im Film Batman Begins. Nun erzählt Chip Zdarsky alles noch mal ausführlich.

Die Abenteuer des jungen Bruce Wayne, mit seinen Problemen in der Schule, sein Gang zum Psychiater (Hugo Strange), seine Verwicklung in illegalen Straßenkämpfen, seiner Selbstausbildung mit Hilfe von Alfred und Büchern. Wir bekommen eine Antwort auf die Frage, warum er eigentlich kein Polizist geworden ist. Bei Frank Miller hätte man noch sagen können: weil die Polizei von Gotham korrupt ist. Hier heißt es: weil man einen reichen Schnösel wie ihn nicht bei der Polizei sehen will. Außerdem braucht die Welt keinen weiteren wütenden Cop.

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Neue Anthologie: „Batman Arkham: Talia al Ghul“

DC Comics

Die Batman Arkham-Reihe präsentiert seit 2015 einen Querschnitt durch die Karrieren von Batmans Schurken. Nicht vollständig, aber weitgehend repräsentativ schließen sie einige Bildungslücken für alle, die sich für Comicgeschichte interessieren – auch wenn manches selbst lückenhaft bleibt und manche Storys nur angerissen werden.

Die größten Schurken haben bereits einen solchen Band bekommen: Riddler, Scarecrow, Clayface, Two-Face, Pinguin, Mister Freeze, Man-Bat, Poison Ivy, Killer Croc und Black Mask. Allerdings auch bestenfalls zweitrangige Gestalten wie Hugo Strange, Zsasz und die vergessenswerte Joker’s Daughter (die niemals seine Tochter war), während Mad Hatter, Scarface und Bane immer noch fehlen.

Aber auf die werden wir wohl noch warten müssen: Nach einem unnötigen Band Ra’s al Ghul ist für den 23. März 2021 auch Talia al Ghul angekündigt. Das führt dazu, dass darin wieder Batman #232 (1971) vorkommt. Der Rest bildet einen seltsamen Flickenteppich:

Da ist man besser bedient mit Bänden wie Tales of the Demon und Birth of the Demon, das im September als The Demon Trilogy als Hardcover erscheint. Auch das Meisterwerk Death and the Maidens liest man besser vollständig – es ist viel zu schade, daraus nur ein Kapitelchen zu reißen.

Vielleicht steckt dahinter auch der Versuch, Talia zu einer Figur eigenen Rechts zu machen. Aber dazu ist sie viel zu sehr mit ihrem Vater verbunden. Auf jeden Fall tut man ihr mit einer solchen halbgaren Sammlung keinen Gefallen. Denn Fans haben das Meiste davon schon und Neulinge bekommen eigentlich nur ein paar Teaser ohne Zusammenhang geliefert. Schwach.

Übrigens: Wer den Riddler- oder Scarecrow-Band von Batman Arkham besitzt, kann sich glücklich schätzen. Bei Amazon werden dafür mittlerweile dreistellige Summen verlangt.

>> Liste der Ra’s al Ghul-Comics

Batmans böses Omen

DC Comics

Titel: Resurrection Night

Autor/Zeichner: Doug Moench/George Perez, Joe Kubert, Bill Sienkiewicz, Brian Bolland, John Byrne u.a.

Erschienen: 1986 (Batman #400)


Zur 400. Ausgabe von Batman hat DC ein 60-seitiges Jubiläumsheft mit einem All-Star-Aufgebot herausgebracht. Nicht nur eine Reihe bekannter Zeichner, sondern auch alle klassischen Schurken tauchen in der Story von Doug Moench auf.

Zeitgleich werden die Insassen von Arkham und Blackgate befreit. Batmans Erzfeinde schlüpfen in ihre Kostüme und entführen Vicky Vale, Harvey Bullock sowie Julia und Alfred Pennyworth. Dann übernimmt der Joker zusammen mit Pinguin und Mad Hatter das Polizeipräsidium und erklärt Commissioner Gordon zur Geisel.

Hinter der Aktion steckt Ra’s al Ghul. Er will – mal wieder – Batman auf seine Seite ziehen. Ra’s bietet ihm an, ihm zu helfen, alle Schurken auf einmal zu fassen oder auch zu töten. Auch wenn Batman das Angebot ausschlägt, gerät er doch in Selbstzweifel, seine Mühe könnte vergeblich sein. Selbst Alfred interpretiert Batmans Feldzug als Scheitern, denn es sei ihm nicht gelungen, seine Gegner zu resozialisieren. Am besten wäre eine Welt, die keine Gefängnisse nötig hat – aber damit setzt er die Messlatte ins Unerreichbare.

Robin und Catwoman unterstützen Batman als Sidekicks. Wie immer taucht Talia als Helferin in der Not auf, verschwört sich gegen ihren Vater und erklärt: Ra’s will Batman nicht wirklich bekehren, sondern ihn als Mann zerstören, er will seinen Geist brechen.

Und hier wird es interessant. Denn in gewisser Weise nimmt die Story (wissentlich oder nicht) viele weitere wichtige Ereignisse der späteren Jahre vorweg. Eine ähnliche Agenda wird Bane in Knightfall (1993) haben und sogar ähnlich vorgehen. Auch er wird die Arkham-Insassen befreien, was sich später auch durch das Beben wiederholen wird. Und Killer Croc spricht in Batman #400 sogar davon, Batmans Rückgrat brechen zu wollen.

Mehr noch: Ra’s Geheimversteck unter einer Windmühle wird von einem Erdbeben zerstört. Und als kurz darauf Batman mit seinen befreiten Freunden in der Bathöhle sein Jubiläum feiert (nicht gesagt wird, wie viele Jahre Batman im Dienst ist), setzt ein Nachbeben ein, das einen Stalaktiten von der Höhlendecke abbrechen und in die Torte fallen lässt. „An omen?“, fragt Robin, wie damals Bruce, als die Fledermaus in sein Fenster geflogen kam. „Yes“, sagt Batman. „A single ‚candle‘ … to mark the first night of a new beginning … an nothing, my friends — to laugh about.“ Es wirkt, als würde Batman bereits voraussehen, dass die Höhle ein Jahrzehnt später zusammen mit Gotham City bei einem Beben zerstört werden wird.

Man kann einwenden, dass Batman nur meint, es gehe eine Ära zu Ende, weil das DC-Universum nach der Crisis on Infinite Earths neu geordnet wird. Aber selbst dann drückte Batman den Pessimismus aus, dass alles noch schlimmer werden würde. Man kann auch einwenden, es sei unwahrscheinlich, dass ein Autor die Doug Moench so weit vorausgeplant hat. Aber darum geht es nicht: Im Rückblick erscheint diese Story prophetisch – und sei es nur durch schieren Zufall.

>> Liste der Ra’s al Ghul-Comics
>> Detective Comics #500

Bane und Talia: It’s a match!

Titel: Bane of the Demon

Autor/Zeichner: Graham Nolan/Chuck Dixon

Erschienen: 1998 (Mini-Serie #1-4), Paperback 2012 (Batman versus Bane), 2018 (Batman: Legacy Vol. 2); dt. Dino 1998 (Batman Sonderband 4: „Bane II“), Panini 2013 (Batman gegen Bane)


„You may just be the second most dangerous man alive. Which is why you are the perfect mate for my daughter.“ (Ra’s al Ghul)

Bane will rausfinden, wer sein Vater ist. Er lässt sich in seine alte Heimat Santa Prisca bringen und Leichen pflastern seinen Weg. Ein alter blinder Jesuit verrät ihm, dass vier Kandidaten für die Vaterschaft in Frage kommen, einer davon ein ominöser Schweizer. Bane bedankt sich mit einem schnellen Tod. In Rom nennt ihm ein Geistlicher den Orden von St. Dumas und die Spur führt Bane nach Singapur. Dort trifft er in einem Hochhaus auf Talia al Ghul, Ubu und die League of Assassins, die ein altes Buch stehlen.

Zuerst will Talia alle in dem Gebäude umbringen lassen, aber nachdem sie Bane überwältigt hat, nimmt sie ihn mit zu ihrem Vater. Ra’s al Ghul will (mal wieder) die Menschheit mit einem Virus auslöschen, dafür braucht er neben dem Buch noch eine andere Schrift. Bane hilft ihm dabei, hat aber eine eigene Agenda: Er will Ra’s um seine Lazarusgrube bringen.

DC Comics

Bane bandelt mit Talia an, sie gibt sich zunächst gefügig, doch bleibt dann ihrer Borderline-Persönlichkeit treu, und weist ihn später als Partner ab. Und dann wird klar, woher sie diese Eigenschaft hat: Ra’s überlässt ihn zuerst einem langsamen Tod in einem brunnenartigen Kerker (aber da zu überleben ist natürlich Banes Spezialität), aber nach einem Schwertduell macht er Bane wieder zu seinem Verbündeten und will ihn mit Talia zusammenbringen, weil er Bane für den perfekten Partner hält (nach Batman natürlich).

Bane of the Demon dient als Verbindungsstück zwischen den Storylines Contagion (Die Seuche) und Legacy (Der Fluch). Es erzählt die Allianz zwischen Ra’s und Bane – aber sinnvoll motiviert wird sie nicht. Wie so oft ist die Story bestimmt von einem Hin und Her von Entscheidungen, das von einem Auf und Ab von Launen angetrieben wird. Bane wird zwar als sehr schlaues Kerlchen dargestellt, das sogar ein würdiger Schachpartner für Ra’s ist, aber zugleich ein geradezu zwanghafter Killer, der alles, wirklich alles tötet, was seinen Weg auch nur kreuzt. Naja, bis auf Ra’s und Talia natürlich. Und Talia wiederum schickt besonders gerne ihre eigenen Leute wegen Nichtigkeiten in den befohlenen Freitod. Da haben sich also ein paar Gleichgesinnte gefunden. Aber besonderen Spaß macht diese sinnlose Gewaltorgie nicht – man stumpft ab. Wären da nicht die wie immer sehr eleganten Zeichnungen von Graham Nolan, wäre die Mini-Serie entbehrlich. (Batman kommt darin übrigens nicht vor – obwohl er auf dem Cover von Teil 4 zu sehen ist.)

DC Comics

Die ganze Sache zwischen Bane und Ra’s al Ghul hat nach Legacy noch ein Nachspiel: im One-shot Batman: Bane (1997) – ein Comic, das so einfallslos wie sein Titel ist. Kaum ist Bane von Batman besiegt und treibt im Meer herum, kapert er ein Schiff mit einem Nuklear-Reaktor und erpresst Gotham um zwei Millionen Dollar – und die Freilassung von Gefangenen. Immer noch hofft er darauf, Gotham und Batman zu zerstören und so die Gunst seines Meisters zu finden (allerdings ist nicht klar, wie er den Anschlag überleben soll, wenn er das Schiff hochgehen lässt). Ums kurz zu machen: Batman, Robin und Nightwing verhindern das. Ein wirklich unnötiger Epilog.

>> Liste der Ra’s al Ghul-Comics
>> Liste der Bane-Comics
>> Batman 1990-1999