Elseworlds

Superman im Mittelalter

DC Comics

Titel: Superman: Kal

Autor/Zeichner: Dave Gibbons/José Luis García López

Erschienen: 1995 (One-shot), Paperback 2018/2024 (Elseworlds: Superman Vol. 1)


Die Rakete von Krypton landet diesmal im England des Mittelalters. Das Kind wächst auf einer Farm auf, wird von liebenden Eltern großgezogen, erweist sich als superstark, wird nie krank, gibt sich selbst den Namen Kal. Dann wird er von einem Schmied entdeckt und abgeworben. Der junge Mann wird also Schmied in Lexford, das von Baron Luthor hart regiert wird. Vor allem hält er Lady Loisse gefangen, dessen Vater er umgebracht hat.

Zur Feier von Lady Loisses 16. Geburtstag gibt es einen Wettstreit, Kal macht mit und gewinnt ihn natürlich in jeder Disziplin. Luthor versucht, ihn umbringen zu lassen, doch Kal überlebt. Er verliebt sich in Loisse und Luthor hat etwas dagegen – und einen grünen Stein um den Hals, der Kal schwach werden lässt.

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Der Superman aus dem Dschungel

Cover von Mike Mignola (DC Comics)

Titel: The Feral Man of Steel

Autor/Zeichner: Darren Vincenzo/Frank Fosco

Erschienen: 1994 (Superman Annual #6)


Superman trifft Dschungelbuch – kann das gutgehen? Zunächst liegt das gar nicht mal so fern: Mogli wie Kal-El sind zunächst Waisen- bzw. Findelkinder. Hier landet die Rakete von Krypton in Indien, das Kind wird von Wölfen aufgezogen, es bekommt den Namen „K’l’l“ (was in der Wolfssprache weiße Haut bedeutet), entdeckt seine übermenschlichen und -tierischen Kräfte. Dann wird seine Mutter von Menschen erschossen und K’l’l will sich rächen. Vorher tötet er noch den Tiger Khan im Kampf, legt sich sein Fell um und verpasst sich eine Superman-Armbinde, nachdem er das Abzeichen in seiner Rakete findet.

Eine Expedition zieht los, um den wilden „Jungle Man“ zu fangen, der Kugeln abprallen und Waffen schmelzen lässt. Dabei ist auch Lois Lane, dann schließt sich auch Lex Luthor an, der einen mysteriösen grünen Stein dabei hat …

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Super Sieben gegen eine Horde Aliens

DC Comics

Titel: The Super Seven

Autor/Zeichner: Karl Kesel/Brock L. Hor, Greg S. Luzniak

Erschienen: 1994 (The Adventures of Superman Annual #6/Superboy Annual #1)


Die Welt wird mal wieder von einer Horde Aliens überfallen, diesmal den Malazza-Rem, die der Einfachfachheit halber einfach „the Horde“ genannt werden. Die Justice League wehrt sich, doch die Aliens haben eine besonders fiese Strategie: Jedes Mal, wenn sich ein Superheld blicken lässt, bringen sie 1000 Menschen um, jedes Mal, wenn einer die Faust hebt, sterben 5000 mehr. So sterben in Coast City sieben Millionen. Auch Helden gehen drauf oder ziehen sich in den Untergrund zurück.

Ein Jahrzehnt später holen die Rebellen Jimmy Olsen und Lana Lang Superman wieder zurück, der undercover im Knast hockt, und der trommelt die alte Justice League wieder zusammen, die sich von nun an Super Seven nennt, inklusive Wonder Woman, Batman, Green Lantern, Flash, Superboy und Lex Luthor/Metallo alias Metallex …

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Faust besiegt die Justice League

DC Comics

Titel: The Once and Future League

Autor/Zeichner: Dan Vado/Norman Felchle

Erschienen: 1994 (Justice League America Annual #8)


Das Cover verkündet eine Elseworlds-Story, aber was wir auf dem Cover sehen, unterscheidet sich nicht sehr vom Status quo: Superman trägt zwar goldene Armbänder, Flash tritt ohne Maske und mit Glatze auf, aber Batman, Hawkman und Wonder Woman scheinen dieselben zu sein, nur dass alle grimmig dreinschauen. „The Justice League Lives“, brennt Superman mit Hitzeblick in eine Wand, aber das tut sie ja auch so. Was also ist hier anders als sonst?

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Diktatur der Kryptonier

Cover von Mike Mignola (DC Comics)

Titel: Unforgiven

Autor/Zeichner: Christopher Priest/MD Bright

Erschienen: 1994 (Superman: The Man of Steel Annual #3)


Seit 23 Jahren wird die Erde von Kryptoniern beherrscht. Sie haben die Menschheit von ihren Übeln wie Krieg, Armut, Hunger und Umweltverschmutzung befreit, dafür aber auch von ihrer Freiheit. Eine Gruppe von Menschen leistet Widerstand, darunter auch Batman, der immer wieder aus dem Knast ausbricht und von Lex Luthor und seinen Truppen eingefangen wird. Die haben hoch entwickelte Rüstungen und Waffen – fragt sich nur, warum die Kryptonier mit ihren Superkräften nicht selbst Polizei spielen, was viel einfacher wäre – doch anscheinend brauchen die Menschen auch was zu tun.

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Batman und Robin als Ninjas im alten Japan

DC Comics

Titel: The Narrow Path

Autor/Zeichner: Chuck Dixon/Enrique Villagrán

Erschienen: 1994 (Robin Annual #3, 1994)


Auch das hat es mal gegeben: Batman und Robin als Krieger im alten Japan. Gleich zu Beginn muss sich Batman, der schwarze Ninja im Zeichen der Fledermaus, gegen eine Horde von Angreifern zur Wehr setzen. Mit dem Tötungsverbot ist es da nicht weit her, hier metzelt er einen nach dem anderen mit dem Schwert dahin. Doch als schon fast alle besiegt sind, trifft ihn ein Pfeil und schließlich bringt man ihn mit Gewehrschüssen zu Fall.

Warum nicht gleich so? Weil es so dramatischer ist und sein Schüler Tengu (Robin) es hören und herbeieilen kann. Sein Sensei gibt ihm den Auftrag, eine geheime Schriftrolle zu ihrem Herrn, den Daimyo Toyotomi Hideyori zu bringen. Außerdem ringt er ihm das Versprechen ab, niemanden zu töten, um ihn zu rächen.

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Batman als Fledermausdämon

DC Comics

Titel: Batman & Demon: A Tragedy

Autor/Zeichner: Alan Grant/ Jim Murray

Erschienen: 2000 (One-shot)


Ein anderes Gotham, mit lauter Spitztürmen, wie aus einem Märchen, doch nachts wird es zum Alptraum, denn da treibt sich ein roter Dämon herum, der Schurken in Tiermasken abschlachtet und aussaugt. Killer Croc, der Unterweltboss, schickt Catwoman los, um ihn auszuschalten. Es kommt zum brutalen Kampf mit Klauen und Blitzen, der Dämon flieht.

Dieser ist – so viel kann verraten werden – Bruce Wayne selbst. Vor 1000 Jahren, als sich Gotham mit Metropolis im Krieg befand, hat der Zauberer Merlin einen Fledermausdämon heraufbeschworen, um die Gegner zu besiegen. Nach der Schlacht weigerte sich der Dämon aber, zurück zu kehren. Also bannte man ihn im Körper von Bruce Wayne. Seitdem lebt er als Untersterblicher, mit falschen Erinnerungen an einen Mord an seinen Eltern, der nie stattgefunden hat, nachts mutiert er zum Dämon, aber weiß nichts davon. Merlin ist übrigens Alfred, der Bruce diese Geschichte erzählt.

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Was von Elseworlds übrig blieb

Fast alle Batman-Elseworlds-Storys habe ich mittlerweile gelesen und hier besprochen – aber eben nicht alle. Ein paar kleine gibt es noch, die mir bisher entgangen sind. Gleich drei Kurzgeschichten werden in The Batman Chronicles #21 (2000) erzählt:

In „Apocalypse Girl“ (geschrieben und gezeichnet von The Pander Bros.) geht es um Zia, eine junge Frau auf einer alternativen Erde. Ihr Vater arbeitet an einem Portal, um in Parallelwelten reisen zu können. Auf einer Party bekommt Zia von einer Freundin ein Halluzinogen in den Drink geworfen und auf dem Trip fällt ihr nichts Besseres ein, als in das Labor ihres Vaters zu gehen und durch ein zufällig geöffnetes Portal zu treten.

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DC Elseworlds-Comics kehren zurück

DC Comics

Man hätte hellhörig werden müssen, als James Gunn bei der Ankündigung des neuen DC-Filmuniversums all die Ausnahmen wie The Batman und Joker als „Elseworlds“ bezeichnete. Auch wenn der Begriff unter Fans bekannt ist, hat DC das Label seit fast zwei Jahrzehnten aufgegeben (auch wenn immer wieder Storys in der Tradition erschienen).

Eingeführt wurde es offiziell 1991 für Comics, die außerhalb der Haupt-Continuity standen, angefangen bei Holy Terror. Allerdings wurde das nicht immer konsequent gehandhabt. Manche Crossover galten als Elseworlds, andere nicht, schließlich ließ man es mit der Kategorie bleiben, weil im Grunde jeder One-Shot und jede Miniserie, die für sich standen, eine Art Elseworld im Multiversum bildete – im Grunde wird ständig eine neue eröffnet.

Nun aber hat DC offiziell die Rückkehr der Elseworlds für das Jahr 2024 angekündigt. Es wird eine zwölfteilige Fortsetzung des Klassikers Gotham by Gaslight (1989, von Brian Augustyn und Mike Mignola) geben, des ersten inoffiziellen Elseworlds-Batman-Comics, die Batman in einem Gotham City von 1889 nach Jack the Ripper jagen lässt. Eine Fortsetzung gab es bereits mit Master of the Future, nun folgt der Zwölfteiler The Kryptonian Age von Andy Diggle und Leandro Fernandez, die in dieser Welt eine Justice League des 19. Jahrhunderts etablieren.

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Greg Smallwood (Moon Knight, The Human Target) dagegen führt uns mit dem Sechsteiler Batman the Barbarian in eine Art Mittelalter-Szenario. Und apropos Mittelalter: Dark Knights of Steel (von Tom Taylor, Rezension folgt) bekommt eine Fortsetzung von Jay Kristoff und Tirso Cons mit dem Titel Allwinter, in dem Deathstroke sich durch eine Schneelandschaft kämpft. Auch das wird wieder eine sechsteilige Miniserie, ebenso wie Batman: Nightfire von Clay und Seth Mann, wo es heiß hergehen soll. Wenn ich das richtig verstanden habe, reist Bruce Wayne in die Vergangenheit, um Gotham City vor einer Katastrophe zu bewahren.

DC Comics

Und der Vollständigkeit halber seien noch zwei weitere Titel erwähnt: Green Lantern Dark von Tate Brombal und Werther Dell’Edera, die ihre Heldin durch ein post-apokalyptisches Fantasy-Szenario gegen Monster antreten lassen, sowie DC vs. Vampires: World War V, eine zwölfteilige Fortsetzung von DC vs. Vampires, wieder geschrieben von Matthew Rosenberg und gezeichnet von Otto Schmidt.

>> Batman-Elseworlds-Comics

Batman als verfluchter Ritter: Tangent Comics

Im Jahr 1997 hatte Dan Jurgens die Idee, das DC-Universum komplett neu zu erfinden. Nur die Namen der bekannten Helden sollten gleich bleiben, der Rest sollte total anders sein. Also wie Elseworlds? Nein, eben nicht, sondern Tangent Comics. Na ja, am Ende ist es doch eine Art Parallelwelt geworden.

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