Justice League

Superman im alten Japan

DC Comics

Titel: JLA: Shogun of Steel

Autor/Zeichner: Ben Raab/Justiniano

Erschienen: 2002 (One-shot)


Was wäre, wenn Supermans Rakete im alten Japan gelandet wäre? Dann hätte er eben dort für Wahrheit und Gerechtigkeit gesorgt, denn ohne American Way geht es auch. Dieses Japan ist zerrissen vom Bürgerkrieg, ein böser Shogun namens Lord Zunou herrscht als Tyrann mit Zauberkräften. Der Mann aus Stahl, der hier Hoshi (Sternenkind) heißt, rettet ein Dorf vor den einfallenden Horden und schließt sich einer Rebellengruppe an. Dazu gehört ein grüner Bogenschütze, ein Falkner, ein Schnellläufer und eine Frau namens Hana, die sich als Ninja Komori nennt, die rächende Fledermaus. Gemeinsam nehmen sie den Kampf gegen Zunou auf, der eigentlich Brainiac ist …

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Filmkritik: „Superman“ (2025)

Der Superman von Christopher Reeve und Richard Donner ist Fluch und Segen zugleich. Segen natürlich, weil es bis heute keinen besseren und sympathischeren im Film gibt, der Supermans Essenz einfängt. Fluch, weil 1978 anscheinend Maßstäbe gesetzt werden, von denen man bis heute nicht loszukommen scheint. Deshalb knüpfte Bryan Singer 2006 mit Superman Returns in sklavischer Verehrung an Superman II an und ignorierte Teil III und IV, allerdings mit mäßigem Erfolg, ohne Fortsetzung.

2013 machte Zack Snyder mit Henry Cavills Man of Steel eine radikale Kehrtwende, alles sollte ganz anders sein als bei Donner und Reeve – aber dadurch wurde es trist, farb- und humorlos. Dieser Superman ermordete seinen Gegner Zod, starb schon im zweiten Teil, ehe man mit ihm warm werden konnte, und musste für ein übereiltes World Building mit der Justice League herhalten, das man schnell wieder aufgab und sich lieber Wonder Woman, Shazam und Aquaman zuwandte.

Schon wieder Lex Luthor

Nun versucht also James Gunn sein Glück. Der Titel ist schlicht Superman, das Farbenfrohe kehrt zurück und auch der Humor. Man überspringt zum Glück die altbekannte Originstory, Superman ist seit drei Jahren etabliert und bekommt erstmals echte Schwierigkeiten. Natürlich mit Lex Luthor. Schon wieder. Wir hatten noch nie einen Brainiac-Film, wir haben weder Metallo noch Parasite auf der Leinwand gesehen, aber dafür kommt nun zum sechsten Mal der glatzköpfige Schurke, der nichts anderes will, als Superman fertigzumachen. Warum? Weil er ihn hasst. Den Grund dafür erfahren wir erst ganz am Ende.

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Justice League im Wilden Westen

DC Comics

Titel: Justice Riders

Autor/Zeichner: Chuck Dixon/J.H. Williams III

Erschienen: 1997 (One-shot), Paperback 2016/2024 (Elseworlds: Justice League Vol. 1)


Die Stadt Paradise, irgendwo im Wilden Westen. Der Zauberer Felix Faust wird von Maxwell Lord aus dem Knast befreit – und dabei wird die ganze Stadt zerstört, die Bevölkerung ausgelöscht. Sheriff Prince (Wonder Woman) will Gerechtigkeit. Dafür sammelt sie eine Gruppe von Helden: Kid Flash, den Ureinwohner Katar (Hawkman), später auch Booster Gold und den Erfinder Blue Beetle sowie John Jones (Martian Manhunter). Gemeinsam kämpfen sie gegen Robotercowboys und Maxwell Lords Superwaffen im industriellen Helldorado.

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Mein erster Superheldencomic: Batman & Superman Adventures #1

Auch wenn Comics Massenmedien sind: Sie sind auch eine persönliche Sache. Jeder hat einen eigenen Bezug zu ihnen, jedes noch so billige Heftchen kann eine tiefere Bedeutung für den Einzelnen haben, einen emotionalen Wert, eine Hintergrundgeschichte, wie man da rankam und unter welchen Umständen man es las. Daher will ich heute mal persönlich werden und erzählen, wie es bei mir begann – mit Batman, mit Superhelden, mit Comics überhaupt.

Es war 1998. Ich war 13 Jahre alt. Ich ging mit ein oder zwei Klassenkameraden nach der Schule in den einzigen Comicladen der Stadt Aachen, mit den klangvollen Namen „Bäng Bäng“ (es gibt ihn immer noch). Keine Ahnung, was genau uns da hingetrieben hat. Einer der Freunde wollte sich, glaube ich, einen Simpsons-Comic kaufen. Ich kam mehr aus Solidarität mit, schaute die Simpsons lieber im Fernsehen, als sie zu lesen.

Die einzigen Comics, die ich kannte, waren Micky Maus und Asterix, aber die hatte ich zuletzt in der Grundschule gelesen. Jetzt interessierte ich mich mehr für „richtige“ Bücher – oder was man mit 13 Jahren so nennt. Doch dann sah ich dieses Cover im Drehregal. Es zeigte einen bunten Haufen Leute, die in einer Gruppe zusammenstanden. Ich kannte nur die drei in der ersten Reihe: Superman, Batman, Wonder Woman. Keine Ahnung, wer die anderen waren, der Typ mit der grünen Maske oder der mit dem grünen Gesicht, im Hintergrund grinste noch der Joker – aber das war’s.

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Schreckensherrschaft der Blutsauger

DC Comics

Titel: DC vs. Vampires (dt. DC Horror: Angriff der Vampire)

Autoren/Zeichner: James Tynion IV, Matthew Rosenberg/Otto Schmidt

Erschienen: 2021-2022 (Miniserie #1-12), Hardcover (2 Bände) 2022-2023, dt. Panini 2022-2023


Der Vampir Andrew Bennett („I, Vampire“) hat eine Verschwörung aufgedeckt: Die Vampirkönigin (Queen of Blood) wurde ermordet, nun planen die Vampire, die Sonne zu verdunkeln und die Menschheit zu versklaven, indem sie sie zu Blutkonserven heranzüchten. Kaum hat der gute Vampir das Green Lantern (Hal Jordan) in der Hall of Justice erzählt, entlarvt dieser sich selbst als Vampir. Immer mehr Metawesen werden zu Blutsaugern und wollen auch die anderen zu den ihren machen. Batman und seine Familie sind bislang verschont geblieben, auch Greeen Arrow hält wacker Widerstand. Aber wie lange noch?

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Neue Comics: „Batman: City of Madness“

Im Oktober startet eine neue Miniserie, in der Autor und Zeichner Christian Ward (Aquaman Andromeda) Batman ins Genre des „cosmic horror“ befördert. In City of Madness geht es um ein Gotham, das unterhalb von Gotham existiert, ein lebendiger Albtraum, bevölkert von dunklen Abbildern, die sich von Angst und Hass ernähren. Dann öffnet sich das Portal zu dieser düsteren Region und ein böser Dunkler Ritter entkommt, der einen Robin nach seinem Bilde formen will. Batman muss mit dem Rat der Eulen (Court of Owls) zusammenarbeiten, um diesen und noch andere noch bösere Superschurken aufzuhalten.

Was irgendwie an Dark Nights: Metal (2017/2018) sowie Knight Terrors erinnert, nennt Christian Ward seinen Liebesbrief an Batman und eine Pseudo-Fortsetzung von Grant Morrisons und Dave McKeans Arkham Asylum: Serious House on Serious Earth sowie eine Hommage an Batman: Gothic. Die Cover zeigen einen Batman im Chtulhu-Look sowie Tentakeln – es darf also auch in Richtung H.P. Lovecraft gehen.

Der Dreiteiler erscheint in Prestige-Format mit je 48 Seiten unter DCs Black Label.

DC Comics

Darüber hinaus hat DC auf der San Diego Comic-Con noch ein Crossover mit Monstern angekündigt: Justice League vs. Godzilla vs. Kong. Der Titel dürfte selbsterklärend sein. Autor dieses Siebenteilers ist Brian Buccellato (The FlashInjusticeDetective Comics), die Zeichnungen stammen von Christian Duce (Batman/Fortnite: Zero Point). Am 17. Oktober soll das erste Heft erscheinen.

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Die JLA trifft die Avengers

DC/Marvel

Titel: JLA/Avengers

Autor/Zeichner: Kurt Busiek/George Pérez

Erschienen: 2003-2004 (Miniserie #1-4), Paperback 2004/2022


Auch wenn Eigenlob stinkt, muss ich eins vorwegschicken: Ja, ich bin stolzer Besitzer der Neuauflage von JLA/Avengers. Der auf nur 7000 Exemplare limitierten Neuauflage. Wie das? Reines Glück. Ich hatte mir gar keine Hoffnungen gemacht, dass ich eins kriegen würde, und dann sah ich es eines Tages im Regal meines Comicladens stehen. Einfach so, unauffällig zwischen anderen Paperbacks. Ich glaubte meinen Augen kaum, doch dann hielt ich es in der Hand. 40 Euro wollte der Laden für das 30-Dollar-Heft haben. Reiner Wucher. Unverschämte Gier. Doch wer bin ich zu urteilen, wenn ich selbst von der Gier gepackt sofort bereit war, den geforderten Preis zu zahlen? Immer noch günstiger, als das Ding bei eBay zu ersteigern.

Dass das Geld gut angelegt ist, zeigt sich schon beim Durchblättern. Im umfangreichen Bonusmaterial wird nicht nur ausführlich die langwierige Entstehungsgeschichte dieses Vierteilers erzählt, sondern es gibt auch einen Abdruck der Zeichnungen für die 1983 verworfene erste Ausgabe von George Pérez. So kann man nachvollziehen, wie die Geschichte ursprünglich starten sollte. (mehr …)

Neue Comicserie: „Batman: Fortress“

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DC Comics

Ein unbekanntes Alien-Raumschiff tritt in die Erdatmosphäre ein und stürzt den Planeten ins Chaos: Stromausfälle, Zusammenbruch der Kommunikation, Unruhen. Wo ist Superman, wenn man ihn braucht? Nicht da. Batman muss zunächst das Verbrechen in Gotham aufhalten, das der Blackout verursacht hat, dann trommelt er die Justice League zusammen.

Batman: Fortress heißt die Geschichte, die uns Gary Whitta (Rogue One: A Star Wars Story) und Darick Robertson (The Boys) erzählen wollen. Die Miniserie soll acht Ausgaben umfassen und am 24. Mai 2022 starten. DC verspricht „a brutal and shocking 8-issue adventure that will challenge everything you think you know about Superman“.

Weitere Comic-News:

DCs nächste Krise: „Dark Crisis“

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Cover zu Dark Crisis #1 (DC Comics)

Jedes Jahr verbünden sich alle Superhelden des DC-Universums, um eine ultimative Gefahr abzuwenden,  und alle paar Jahre kommt es zu einer „Crisis“, die das ganze Universum auf den Kopf stellt, Helden oder Schurken sterben lässt, was aber meistens nur zu kleinen Änderungen in der Continuity führt. Nach Crisis on Infinite EarthsIdentity CrisisInfinite Crisis, Final Crisis, Heroes in Crisis kommt in diesem Jahr Dark Crisis.

Der Siebenteiler beginnt nach Death of the Justice League (in Justice League #75 im April) und knüpft an an die erste Crisis, indem sie Pariah zurückholt. Diese Figur (Kell Mossa) ist ein Wissenschaftler, der dazu verdammt war, die Zerstörung der Welten durch den Anti-Monitor mitanzusehen, darunter auch seine eigene. Nun will mit der Great Darkness (einer Macht, die Alan Moore in Swamp Thing eingeführt hat) Earth-0 vernichten.

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Cover zu Dark Crisis #0 und Justice League Road to Dark Crisis #1 (DC Comics)

Autor des Events ist Joshua Williamson, der auch schon das Event Infinite Frontier schrieb und derzeit die Batman-Serie verantwortet, Zeichner ist Daniel Sampere. Williamson versichert, dass es in Dark Crisis nicht darum geht, das DC-Universum zu rebooten oder die Geschichte wieder umzuschreiben. Vielmehr sollen die Charaktere und ihre Beziehungen im Vordergrund stehen. Was aber nicht heißt, dass es keine gigantischen Schlachten geben wird, denn das dürfte der Hauptgrund sein, Events zu lesen: viel Superhelden-Action fürs Geld.

Los geht es am Free Comic Book Day (am 7. Mai) mit Dark Crisis #0 FCBD Special Edition, gefolgt vom One-shot, Justice League: Road to Dark Crisis #1 am 31. Mai (48 Seiten, 5,99 US-Dollar). Im Juni 2022 soll dann Dark Crisis #1 erscheinen.

>> Mehr Infos bei DC

Abrechnung mit dem DC Extended Universe

Nein, ich bin wahrlich kein Fan des „DC Extended Universe“ (DCEU), wie das derzeitige Filmuniversum von Superman, Batman und Wonder Woman genannt wird. Es hatte einen mehr als holprigen Start mit Man of Steel, wurde dann furchtbar mit Batman v Superman und Suicide Squad, bevor es sich dann mit Wonder Woman und Shazam berappelte, aber dann wieder abstürzte (Aquaman, Wonder Woman 1984) und immer noch wenige echte Highlights zu bieten hat.

Die Screen Junkies haben in einem Honest Trailer (dem 400.) zusammengefasst, was alles schief gelaufen ist, vor und hinter den Kulissen, und analysieren auf amüsante Art die wiederkehrenden Muster dieser Filme. Einen Anteil an der Unausgereiftheit der Filme dürften die chaotischen Produktionsbedingungen haben, wie man sie bei Zack Snyder’s Justice League erlebt hat. Doch da bleiben immer noch die deprimierenen Storys, unsympathischen Helden, nervigen Schurken und fragwürdigen Wortbeiträge. Und es scheint immer noch keinen vernünftigen Plan zu geben, wie man dieses Kinofranchise auf einen ordentlichen Kurs bringt wie bei Marvel. Mit eigenständigen Filmen wie Joker und dem kommenden The Batman hat man sich vom Snyderverse verabschiedet.

Bedenklich ist das Trollverhalten sogenannter Fans, die Soziale Medien für ihre aggressiven Snyder-Kampagnen missbrauchen. Dass sie mit Justice League Erfolg hatten, ist leider auch ein falsches Signal, das zeigt, dass man alles kriegt, wenn man nur laut genug schreit. Wenn es nur halb so viel Engagement für die wahren Probleme auf der Welt gäbe, bräuchte es keine Superhelden mehr …

>> Liste der Batman-Filme