Nein, ich bin wahrlich kein Fan des „DC Extended Universe“ (DCEU), wie das derzeitige Filmuniversum von Superman, Batman und Wonder Woman genannt wird. Es hatte einen mehr als holprigen Start mit Man of Steel, wurde dann furchtbar mit Batman v Superman und Suicide Squad, bevor es sich dann mit Wonder Woman und Shazam berappelte, aber dann wieder abstürzte (Aquaman, Wonder Woman 1984) und immer noch wenige echte Highlights zu bieten hat.
Die Screen Junkies haben in einem Honest Trailer (dem 400.) zusammengefasst, was alles schief gelaufen ist, vor und hinter den Kulissen, und analysieren auf amüsante Art die wiederkehrenden Muster dieser Filme. Einen Anteil an der Unausgereiftheit der Filme dürften die chaotischen Produktionsbedingungen haben, wie man sie bei Zack Snyder’s Justice League erlebt hat. Doch da bleiben immer noch die deprimierenen Storys, unsympathischen Helden, nervigen Schurken und fragwürdigen Wortbeiträge. Und es scheint immer noch keinen vernünftigen Plan zu geben, wie man dieses Kinofranchise auf einen ordentlichen Kurs bringt wie bei Marvel. Mit eigenständigen Filmen wie Joker und dem kommenden The Batman hat man sich vom Snyderverse verabschiedet.
Bedenklich ist das Trollverhalten sogenannter Fans, die Soziale Medien für ihre aggressiven Snyder-Kampagnen missbrauchen. Dass sie mit Justice League Erfolg hatten, ist leider auch ein falsches Signal, das zeigt, dass man alles kriegt, wenn man nur laut genug schreit. Wenn es nur halb so viel Engagement für die wahren Probleme auf der Welt gäbe, bräuchte es keine Superhelden mehr …
Vielen Dank für den Artikel!!!
Ich habe endlich Urlaub und so gaaaaaaanz langsaaaaam wühle ich mich durch meine e-mails 😉
Der Autor dieser Zeilen scheint mir in vielerei Hinsicht aus der Seele zu sprechen. Auch, oder besser weil er definitiv ungleich viel mehr Insider Infos und Grundkenntnisse über das DCEU und das Filmgeschäft an sich besitzen dürfte, als meine Wenigkeit.
Ich weiß gar nicht recht wo ich hier mit meinem unqualifizierten Kommentar anfangen soll… „Man of Steel“ ist zwar keiner meiner „all time favourites“, aber er ist definitiv besser als sein Ruf. Er besitzt nicht die Magie, welche die Filme mit Chris Reeve hatte, aber mal ehrlich: Die hatte „Superman Returns“ auch nicht, auch wenn er ein bissel mehr auf „altbacken“ gemacht hat wie sein Nachfolger. Ganz zu schweigen vom Soundtrack. Und trotzdem nix halbes und nix ganzes (wenn ich auch Kevin Spacey genial finde in der Rolle von Lex Luthor, gleich nach Gene Hackman, welcher bisher unerreicht geblieben ist in der Rolle, wie ich finde)
Ich persönlich finde jedenfalls, dass man bei „MOS“ spürt, dass Zack Snyder die Figur des Superman vergöttert. Wenn er sie auch nicht immer völlig versteht, was sich im Laufe einer Trilogie als fatal erweisen wird.
Wie ich mich hier so beginne in Rage zu schreiben fällt mir auf, dass es den Rahmen dieses Kommentares sprengen dürfte, mich hier ausgiebig über sämtliche kreative Ergüsse des DCEU auszulassen. Und so beschränke ich mich hier auf die beiden für mich wichtigsten Fortsetzungen:
Batman vs Superman…ach, nein…Moment: Batman V Superman. Oh je…allein bei dieser Variation des „vs“ im Titel ahnt man schon von vornherein, was kommen wird: Ein Wahnsinns Budget. Geniale Darsteller. Das erste filmische Aufeinandertreffen der meiner Meinung nach größten Helden der Welt: Batman und Superman. Weitere Charaktere sind Alfred Pennyworth, Lex Luthor, KGBeast, Wonder Woman und Doomsday. Und in den After credits sogar noch Slade Wilson. Und das filmische Ergebnis? Durchwachsen, vorsichtig formuliert. Bis heute bin ich mit mir selbst im Zwiespalt, ob ich wie bisher Christian Bale, oder Ben Affleck als ultimativen Bruce Wayne UND Batman der Filmwelt betrachte. Ich finde wirklich, Affleck macht seine Sache echt mehr als ordentlich und sein Kostüm ist definitiv das, welches dem Comic Vorbild bis dato am nächsten kommt.
(Was sich vermutlich auch mit „The Batman“ nicht ändern wird, aber das ist eine andere Geschichte…)
*räusper* Auf der anderen Seite ballert Batfleck eigentlich die ganze Zeit nur um sich und fährt mit seinem Anti-Batmobil danach direkt durch feindliche Fahrzeuge um sicher zu gehen, dass er, nachdem er sie mit dem Geschütz auf seiner Motorhaube vollkommen durchlöchert hat, nicht zufällig auch nur irgendjemand wenigstens vorübergehend überlebt.
Und seine Nahkampfaktionen, so dynamisch, kraftvoll und utilitaristisch sie auch daher kommen mögen, haben oftmals mehr mit „Mortal Kombat“ gemein, wie mit etwas, das Bruce Wayne tun würde. Egal wie verbittert und müde er auch sein mag. Total ooc.
Da lobe ich mir doch Chris Nolans Bale: „Batman tötet nicht“. Schön. So muss es sein. Aber der Fisch stinkt ja bekanntlich immer vom Kopf her. Die Tatsache, dass ich Wonder Woman in dem Film insgesamt besser umgesetzt fine als Batman und Superman sagt echt viel über den Film aus. Die unendlichen Hinweise darauf, dass Snyder Superman offenbar für Jesus hält, nerven irgendwann. Der Mann ist quasi allmächtig und leidet irgendwie permanent. Nur weil er existiert.
Der Fight zwischen Bats und Supes ist dagegen nichts weniger als episch und verdammt gut gemacht. Punkt. Über die unnötig bekloppte „Martha Affäre“ und die meiner Meinung nach misslungene optische Umsetzung von Doomsday werde ich an dieser Stelle der Einfachheit halber hinweg sehen und direkt zum Abschluss der Snyder Trilogie“ übergehen:
Zack Snyders Justice League. Ja, ich beginne ganz bewusst mit dem „Snyder Cut“. Geboren aus dem unerbittlich aufdringlichen Online-Gebaren der Snyder Fanatiker muss ich zugeben, dass mir diese, zugegeben viel zu lange Version der Justice League, ungleich besser gefällt als die von J. Whedon vollendete ursprüngliche Kinofassung. Warum? Boh, keine Ahnung. Vielleicht, weil viel Zeit und etlich viele Kritiken zwischen beiden Versionen lag. Weil Zeit ins Land ging. Wer kann schon mit Sicherheit sagen, was von dem Snyder Cut tatsächlich in der ursprünglichen Fassung enthalten gewesen wäre? Ohne Joss Whedon, ohne die persönliche familiäre Tragödie von Zack Snyder und ohne mit dem Regisseur hadernde WB Executives?
Fakt ist: Der Film ist viel zu lang. Und gleichzeitig sehr gut. Langatmig, aber gut. Hätte man im Vorfeld für die Kinofassung gleich mehrere Teile ansetzen müssen und war einfach zu feige dazu? *Money, money, money…*
Ist das Modell des guten, alten Kinofilms einfach veraltet und obsolet? Gehört dem Streaming, auch was Mehrteiler angeht, schlicht die Zukunft? Die aktuelle Pandemie könnte eine solche Tendenz definitiv befeuern. Vielleicht ist das Kino ja auch schon längst tot. Scheint ja derzeit auch ohne zu gehen.
Doch eines kann wirklich niemand leugnen: Alfred hat einen hervorragenden Geschmack, was Single Malt Whisky angeht: Talisker 25 Jahre. Da wird Mann direkt neidisch. Bis zum 18 jährigen habe ich mich neulich hernagewagt, hab ihn mir vor vier Wochen gekauft. Geöffnet hab ich ihn bis heute nicht. Nur den 10er. Der ist auch super. In diesem Sinne… Cheers!
LikeLike