Nach einem vereitelten Bombenanschlag auf Gotham wird der Bauchredner Arnold Wesker verhört, wo der Rest des Sprengstoffs ist, doch der behauptet, es nicht zu wissen. Seine Puppe Scarface habe es ihm nicht gesagt. Arnold kommt nach Arkham und bereits nach Monaten wieder frei – dank einer Blitztherapie. Die Psychiatrie scheint große Fortschritte zu machen. Doch natürlich wird er in der Freiheit wieder von Scarface heimgesucht.
Der totgeglaubte Jason Woodrue alias Floronic Man ist als Pilzmonster aus Pamela Isleys Bauch ausgebrochen und will nun die Welt vernichten (siehe Vol. 3: Mourning Sickness). Pamela stirbt – schon wieder. Doch zuvor lässt sie in der Tradition von Nahtoderlebnissen ihr Leben noch einmal Revue passieren, auch als Service für die Leser, die gerade erst dazugekommen sind.
Also sehen wir noch einmal, wie Pamela zu Poison Ivy wurde, als vielversprechende Studentin der Botanik begann, von ihrem charismatischen Lehrer Woodrue eingenommen, verführt und schließlich für Experimente missbraucht wurde. Neu ist das alles im Wesentlichen nicht, die Geschichte konnte man ähnlich schon 1988 und 1997 lesen. Hier kommt aber noch – neben Alec Holland (Swamp Thing) und seiner Frau – die Figur Bella Garten dazu, die später zur Schurkin The Gardener wird (siehe Fear State).
Der Joker erzählt keine Witze mehr. Lustig war er zwar noch nie, aber jetzt ist ihm sogar das zwanghafte Lachen fast vergangen. Er hat auch sonst nicht viel zu sagen. Nicht mal seiner Psychologin oder seiner Anwältin. Der Joker ist auch kein Joker mehr, er ist nur noch Arthur Fleck, ein Schatten seiner selbst, abgemagert und apathisch in einer Anstalt, die mehr nach schäbigstem Verlies als nach Psychiatrischer Anstalt aussieht. (War es in den 80ern oder 90ern jemals so schlimm?)
Doch dann tritt Harleen „Lee“ Quinzel in sein Leben, eine Patientin im Minimum-Sicherheitsflügel. Über die Musik finden sie zusammen, beim Singen findet Arthur seine Stimme und auch die Liebe wieder. Also wird das ganze American Songbook durchgesungen, das irgendeinen Clownsbezug hat, von „Get Happy“ bis „That’s Entertainment“. Kaum eine Gelegenheit wird ausgelassen. Ein Klavier ist auch nicht nötig, das fackelt man kurzerhand ab, um dann sich dann in Fantasien von gemeinsamen Bühnenauftritten zu flüchten.
Batman mag ein zeitloser Charakter sein, doch er ist, man vergisst es leicht, ist ein Produkt der späten 30er Jahre. Und von allen späteren Varianten funktionierten stets die am besten, die sich auf diesen Ursprung besinnten. Es ist mehr als Nostalgie und Retrocharme, es ist die Gewissheit: Batman am besten hin, wo er herkommt. In eine Zeit ohne Computer und Internet, in der zwar in der (Pulp-)Fiktion alles möglich war, aber der Held sich immerhin etwas einfallen lassen musste.
Auf diese Erfolgsformel setzte Batman: The Animated Series in den 90ern, weshalb sie bis heute dafür gefeiert wird. Und nun versucht auch die neueste Zeichentrickserie, Batman: Caped Crusader (auf Prime Video), daran anzuknüpfen. Entwickler und Produzent Bruce Timm geht sogar noch weiter: Es ist nicht nur ein Retro-Gotham, sondern die Handlung spielt wirklich in den 40ern – jedenfalls was die Ausstattung angeht. Batman hat lange, hornartige Ohren und kurze Handschuhe wie bei seinen ersten Auftritten 1939, sein Batmobil ist ein einfaches schwarzes Auto, er hat keinen Robin und ist ein Held, der mehr auf Hirn und Handarbeit setzt als auf Gadgets.
Die langerwartete Zeichentrickserie Batman: Caped Crusader soll am 1. August auf Prime Video starten – mit allen zehn Episoden auf einmal. Die Serie handelt von Batman in seinem ersten Jahr und wird Charaktere wie Catwoman, Harley Quinn und Clayface auftreten lassen. Die ersten Bilder zeigen, dass sich der Stil am Golden Age orientiert: Batman trägt hier noch kurze Handschuhe, Catwoman trägt ein lila Kleid mit Cape, Clayface ist hier wieder der Schauspieler Basil Karlo mit einem entstellten Gesicht. (mehr …)
Harleen Quinzel wird aus Arkham entlassen, sie gilt als völlig geistig gesund – eine ziemlich steile These für einen Menschen und erst recht für diese Frau … Aber was ist heutzutage schon normal? Und so geht Harleen erstmal mit ihren beiden Hyänen shoppen, was große Irritationen auslöst. Kaum hat sie ein Kleid gekauft, gibt es Probleme: Die Sicherheitsklammer ist noch dran, als sie den Laden verlassen will, geht der Alarm los. Sie fühlt sich vom Sicherheitsmann bedrängt, flippt aus und sieht sich genötigt, wieder ins Harley-Quinn-Kostüm zu steigen (das sie offenbar für solche Fälle in der Handtasche dabeihat).
Eigentlich sollte der Joker-Film mit von 2019 ein Einzelfilm werden. Aber wenn man mit etwas über eine Milliarde US-Dollar verdienen kann, dann besagt ein ungeschriebenes Hollywood-Gesetz, dass man versuchen muss, den Erfolg zu wiederholen. Also gibt es am 4. Oktober 2024 eine Fortsetzung: Joker: Folie à Deux, ein Musical mit Lady Gaga als Harley Quinn. Der erste Trailer zeigt die beiden Protagonisten als Patienten in Arkham, Harleen bezeichnet sich als nobody, der nichts im Leben erreicht hat. Musik dient hier als verbindendes Mittel, um Vollkommenheit zu erreichen.
Der Stil orientiert sich stark am ersten Film, was sich auch in einigen Anspielungen zeigt. Regie führt wieder Todd Phillips, der erneut zusammen mit Scott Silver das Drehbuch verfasst hat. Die Musik hat wieder Oscar-Preisträgerin Hildur Guðnadóttir geschrieben. Neben Zazie Beetz, die als Nachbarin Sophie Dumond zurückkehrt, sehen wir Brendan Gleeson und Catherine Keener in weiteren Nebenrollen.
„Folie à Deux“ ist ein Fachbegriff aus der Psychiatrie und meint eine induzierte wahnhafte Störung, also die „ganze oder teilweise Übernahme einer Wahnsymptomatik durch einen nahestehenden, primär nicht wahnkranken Partner“ (Wikipedia).
Warner Bros
Der erste Joker-Film war für elf Oscars nominiert (Joaquin Phoenix erhielt ihn als bester Hauptdarsteller) und gewann die Goldene Palme in Cannes.
„We’re so used to getting nothing that we’re willing to sacrifice everything just for a shot at the bare minimum.“ (Pamela Isley)
Poison Ivy fuhr durch die USA, um tödliche Pilzsporen zu verbreiten und die Menschheit auszulöschen. Dann traf sie auf den Floronic Man, tötete ihn und rückte von ihrem Plan ab (siehe Poison Ivy Vol. 1). Dennoch versucht Pamela Isley immer noch, die Welt zu verbessern. Zum Beispiel, indem sie sich ein Fracking-Unternehmen vornimmt, das Greenwashing betreibt und dabei die Umwelt noch mehr verpestet. Pamela wird von der Chefin mit einer Substanz vergiftet, die sie die Kontrolle über die Pilze verlieren lässt, sodass sie zu mutieren anfängt.
In Gotham tauchen bizarre Joker-Klone auf, die ihre Opfer in Stücke reißen und auch noch Selbstheilungskräfte haben. Und dann bekommt Batman ein Paket mit dem Blinddarm von Commissioner James Gordon – weitere Körperteile folgen. Der echte Joker scheint damit nichts zu tun zu haben. Gemeinsam tritt er mit Batman gegen die Armee der Joker-Klone an und es beginnt eine Schnitzeljagd mit Aufgaben, bei denen es um schwierige Entscheidungen um Leben und Tod geht.
„Wenn die Welt schon kaputt ist, macht’s dann noch Spaß, sie noch kaputter zu machen?“ (Harley Quinn)
Poison Ivy hat gerade einmal kurz die Welt beherrscht, wurde getötet und hat sich davon wieder erholt (Heroes in Crisis). Harley Quinn mietet ein Haus für sie beide, um mal ein wenig zur Ruhe zu kommen und sich wieder zu sammeln, denn Ivy hat es schwer, die Form zu wahren. Harley schlägt vor, zur Abwechslung mal keine Schurkinnen, sondern Heldinnen zu spielen. Doch das Glück währt nur kurz, denn da taucht wieder Jason Woodrue, der Floronic Man auf und will Ivy für seine eigenen Weltherrschaftspläne. Die beiden wehren ihn ab und fliehen – es beginnt ein wilder Road Trip.
Um Ivy zu helfen, suchen sie zunächst den Mad Hatter auf, doch der hat leider statt Hilfe nur Böses im Sinn. Und so schlägt man sich weiter durch, nächste Station: ein Dino-Freizeitpark mit einer seltsamen neuen Schurkin, dann geht’s auch schon zum Showdown nach New York und kommt Batwoman vorbei …