Batman 1966

Batman-TV-Serie von 1966 bis 1968 mit Adam West und Burt Ward. 1966 erschien ein Kinofilm. Ab 2013 wurde das Konzept als Comic-Serie fortgesetzt, 2016 und 2017 folgten zwei Animationsfilme.

King Tut will Kleopatra heiraten

Titel: King Tut’s Coup/Batman’s Waterloo (dt. Großer König vom Nil)

Drehbuch/Story: Stanley Ralph Ross/Leo Townsend & Pauline Townsend

Erschienen: 1967 (Batman S02E53-54)


Professor King Tut trägt einen verstärkten Hut, um sich vor herabfallenden Blumentöpfen zu schützen – leider nicht immer. (Warner Bros.)

Der Yale-Professor der Ägyptologie mit der sonderbaren Eigenheit, unter Gedächtnisschwund und Persönlichkeitsstörung zu leiden, hat noch immer keinen Namen, aber dafür sehen wir ihn einmal in zivil, ein bescheidener Mann, doch leider vom Pech verfolgt. Kaum fällt ihm ein Blumentopf auf den Schädel, hält er sich wieder für einen Pharao und mutiert zum Tunichtgut King Tut.

Bruce Wayne als Cäsar, Lisa Carlson als Kleopatra (Warner Bros.)

Sein Plan diesmal: Er will Kleopatra heiraten! Er verwechselt die Pharaonin jedoch mit der Millionärstochter Lisa Carson, die bei einem ägyptischen Ball als Kleopatra auftreten und von Bruce Wayne als Julius Cäsar begleitet wird. Die Tatsache, dass Tutenchamun aus dem 14. Jahrhundert vor Christus stammt und Kleopatra (VII.) aus dem ersten Jahrhundert vor Christus, scheint keine Rolle zu spielen. Der Professor für Ägyptologie scheint diesmal besonders verwirrt zu sein.

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Batman unter King Tuts Fluch

Titel: The Spell of Tut/Tut’s Case is Shut (dt. Tut ruft – Batman rennt)

Drehbuch: Robert C. Dennis & Earl Barret

Erschienen: 1966 (Batman S02E07-08)


Heilige Hieroglyphen! King Tut ist wieder da! Der Professor (der noch immer keinen Namen hat) ist vom Katheder gestürzt und hat sich am Kopf verletzt und ist rückfällig geworden, nun hält er sich wieder für den ägyptischen Pharao. Diesmal hat er einen besonders tückischen Plan: Er lässt eine Bernsteinkette stehlen, in der eine ausgestorbene Skarabäus-Art konserviert ist (Holy Jurassic Park!), dann erweckt er die Käfer mit Strom wieder zum Leben (Holy Frankenstein!), extrahiert aus ihnen ein Gift und will damit die Bewohner von Gotham City per Trinkwasser zu willenlosen Untertanen machen (Holy Zombies!).

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Killer Croc in „Batman ’66“

DC Comics

Titel: King Tut Barges In/Hunt the Croc Down

Autor/Zeichner: Jeff Parker/Rubén Procopio, Dean Haspiel

Erschienen: 2014/2015 (Batman ’66 #8/28), Paperback 2014/2016 (Batman ’66 Vol. 2/5)


Nein, Killer Croc gab es natürlich noch nicht in der TV-Serie mit Adam West, weil der Schurke noch gar nicht erfunden war (das kam erst 1983), aber das holte man in der Comicserie Batman ’66 nach. Anders als bei anderen Schurken der Serie sehen wir sogar, wie er entsteht: Der eingebildete Pharao King Tut reist per Zeitportal ins Alte Ägypten zurück, wo er kostbare Schätze gegen billige Schokolade eintauscht – mit dem Reichtum will er Gotham kaufen. Dabei bekommt er einen Zaubertrank in die Finger, der Menschen mit einer Krokodilhaut unverwundbar macht.

Waylon trinkt den Zaubertrank für Unverwundbarkeit. (DC Comics)

King Tuts Handlanger Waylon, ein einfältiger Muskelprotz, schnappt sich das Fläschen und trinkt es auf Ex, worauf er sich sofort in einen Echsenmenschen verwandelt, was aber nur angedeutet wird und zunächst lange folgenlos bleibt.

Waylon mutiert zu Killer Croc. (DC Comics)

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Scarecrow in „Batman 66“

DC Comics

Titel: Scarecrow Comes to Town

Autor/Zeichner: Jeff Parker/Lukas Ketner

Erschienen: 2015 (Batman 66 #28), Paperback 2015 (Batman 66 Vol. 5)


DC Comics

Scarecrow gehört neben Two-Face zu den zwei klassischen Schurken, die es nicht in die TV-Serie mit Adam West geschafft haben. Vielleicht, weil die Figur für Kinder zu gruselig schien? Dieses Versäumnis hat Autor Jeff Parker in seiner Comicserie Batman 66 korrigiert. Hier tut die Vogelscheuche das, was sie sonst auch tut: Angst mit Gas verbreiten. Batmans größte Angst ist, wieder ein Kind zu sein und seine Eltern wieder in jener dunklen Gasse zu verlieren, Robins größte Angst ist, dass Batman ihn abserviert.

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Batman ’66: Zurück in die 60er

Titel: Batman ’66 Vol. 1

Autor/Zeichner: Jeff Parker/Jonathan Case, Ty Templeton, Joe Quinones u.a.

Erschienen: 2013-2014 (Batman ’66 #1-5), Paperback 2014; dt. Panini 2014 (DC Premium 88)


„The precious few who go on to change the world are rarely understood. One can dress as an animal and be hailed as a champion. While the truly great are labeled … eggcentric.“

Es ist schon seltsam: Da gab es mal in den 60ern diese TV-Serie mit Adam West, die die Albernheit und Buntheit der Batman-Comics kongenial ins Fernsehen übertrug und damit Geschichte schrieb, und fast fünf Jahrzehnte später dachte man sich bei DC: Lassen wir doch diese Serie wieder als Comic auferstehen! Wozu soll das gut sein, wenn wir froh sein können, dass sogar die für Kinder gemachten Batman-Comics diese Naivität hinter sich gelassen haben? Außerdem lebte die Serie von der Inszenierung und ihren Darstellern. Geht es hier also nur um die übliche Monterarisierung der Nostalgie?

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Mad Hatter und die verstrahlte Maske

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Radioaktiv: Batmans pinke Maske. (Warner Bros.)

Titel: The Contaminated Cowl/The Mad Hatter Runs Afoul (dt. Vorsicht, Strahlung!)

Drehbuch: Charles Hoffman

Erschienen: 1967 (S02E35-36)


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Mad Hatter mit Schlinge und Komplizin. (Warner Bros.)

Der Mad Hatter klaut 700 Hutschachteln, um seine Sammlung einzumotten. Er hat seine Sammelleidenschaft einem anderen Objekt der Begierde zugewandt: Juwelen. Trotzdem will er immer noch Batman um seine Maske bringen. Und das geht so.

Zunächst klaut der Schurke einen Rubin aus der extravagaten Kopfbedeckung einer Frau. Nach der obligatorischen Keilerei mit Batman und Robin, besprüht er Batmans Maske mit einem radioaktivem Spray. Zum Glück hat Batman eine „Anti-Radioactive-Bat-Pill“ gegen Strahlung dabei. Doch wie lange die wirkt, ist unklar. Außerdem bleibt die Maske verstrahlt und nimmt eine pinke Farbe an – was radioaktive Masken eben so tun. Leider sind die Ersatzmasken gerade alle in der Reinigung. Was tun?

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Mad Hatter Undercover mit Fez. (Warner Bros.)

Batman bittet einen Atomforscher um Hilfe. Bruce Wayne hat gerade Geld für seine Einrichtung gespendet. Der Wissenschaftler will die Maske dekontaminieren und ruft seinen Mitarbeiter Otto herbei. Otto trägt einen Strahlenanzug (im Gegensatz zu allen anderen), doch in Wahrheit steckt der Mad Hatter darin, der die Chance ergreift, an Batmans Maske zu kommen. (Inspiriert wurde die Geschichte von Detective Comics #230 und Batman #161.)

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Batman und Robin unter Bestrahlung. (Warner Bros.)

Batman hat aber zum Glück plötzlich einen Ersatz dabei und kann die Verfolgung aufnehmen. Robin ist leider indisponiert, weil der Hatter ihm gegens Schienbein tritt. Ohne groß Widerstand zu leisten wird das Dynamische Duo in einer Kammer eingesperrt und Röntgenstrahlen ausgesetzt. Und was dann folgt, ist nichts für schwache Nerven. Daher ist diese SPOILER-Warnung gleichzeitig eine Trigger-Warnung. Wer immer noch weiterlesen möchte, tut dies auf eigenes Risiko …

Bereit?

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Jokers Schlüssel zur Zeit

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Kleiner Schlüssel, große Wirkung: Joker hat einen genialen Plan.

Titel: The Impractical Joker/The Joker’s Provokers (dt. Die Zeitmaschine)

Drehbuch: Jay Thompson & Charles Hoffman

Erschienen: 1966 (Batman S02E21-22)


Des Jokers neuer Fetisch: Schlüssel. Zuerst zerreißt er im „Keyborn Bookstore“ den Roman „Keys of the Kingdom“, dann zertrümmert er im „Keynote Music Shop“ eine Platte mit dem Titel „You’re the Key to My Heart“, dann verbrennt er im „Key Club“ eine Akte. Zufälligerweise geht es auch in Wayne Manor gerade um Schlüssel: der Fels von Gibraltar gilt als „key to the Mediterrenean“, weiß Dick Grayson brav aufzusagen. Es soll „keynote“ seines Geografie-Aufsatzes werden, schlägt Bruce vor.

Okay, wir haben’s kapiert, es geht um Schlüssel. Aber damit nicht genug: Jemand hat im „Keystone Building“ ein Schild ruiniert. Wenn es um Bücher, Platten oder Akten geht, könnte sich eigentlich die Polizei selbst drum kümmern. Aber wenn es um Gebäude geht, hat Gordon keine andere Wahl, als zum roten Telefon zu greifen. Aber damit immer noch nicht genug: Der Joker schickt der Polizei einen „skeleton key“ (wörtlich genommen: einen Schlüssel in Form eines Skeletts) mit dem Hinweis, dass er den juwelenbesetzten Schlüssel von Kaincardine stehlen will.

Okay, jetzt reicht’s aber wirklich mit den Schlüsseln, sonst straft mich Google für mein „keyword stuffing“ ab. Daher zur Grundfrage: Was hat der Joker eigentlich vor? Eigentlich geht es ihm nur um einen kleinen, selbstgemachten Schlüssel, mit dem er eine kleine selbstgebastelte Maschine aktiviert und damit Batman und Robin in eine Art Hypnostarre versetzt. Wir erfahren später: Der Joker war mal ein bekannter Hypnotiseur. Wozu aber braucht er einen Schlüssel für eine selbstgebaute Maschine, wenn es doch auch ein einfacher Schalter täte?

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Jokers teuflische Todesfalle: Batman im „Human Key Duplicator“.

Wie dem auch sei: Batman soll später in der Todefalle selbst zum Schlüssel verarbeitet werden, während Robin eine dicke Wachsschicht bekommt (was mit Schlüsseln nichts zu tun hat). Batman kommt frei, da er im Gürtel immer seinen Ersatzschlüssel dabeihat, den er diesmal in die Zahnräder der Maschine stecken kann. Den gewachsten Robin nimmt er mit, um ihn in der Batcave mit Bat-Anti-Wachs-Spray wieder freizubekommen. Zum Glück kann Robin so lange (d.h. sehr lange) die Luft anhalten.

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Batman bringt den gewachsten Robin in Sicherheit.

Im zweiten Teil des Abenteuers ist die Hypno-Maschine zerstört (und dank Bat-Anti-Hypno-Pillen ohnehin nutzlos), dafür hat der Joker aber mal eben eine kleine Zeitmaschine gebaut, die ebenfalls mit einer Schlüsselumdrehung funktioniert – und zwar nur damit, um gezielt die Zeit vor- und zurückzudrehen.

Doch dann hat es der Joker – ganz der Alte – auf das Trinkwasser-Reservoir abgesehen. (Er will eine Droge reinschütten, um damit die Stadt zu kontrollieren, als wäre die Zeitmaschine nicht genug.) Darauf kommen Batman und Robin nach weiterem aufwendigem Rätselraten, bis Batman dann einfällt, dass da zuletzt eine Joker-artige Gestalt gesichet wurde.

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Alfred hält als Wachmann den Joker in Schach.

Zufällig arbeitet dort Alfreds Cousin Egbert als Wachmann, zufällig sieht er genauso aus wie Alfred, also tauschen sie die Rollen, was völlig sinnlos ist, da Batman und Robin ohnehin im Hintergrund lauern. Aber Alfred würde gerne „part of the team“ sein, also lässt man ihn mitmachen. (Immer nur putzen, Telefondienst schieben und Tante Harriet anlügen füllt auf Dauer einfach nicht aus.) Er hat sich sogar ein Fahrrad, ein Alf-Cycle zugelegt, mit eingebautem Funkgerät. Für ein Motorrad scheint das Butler-Gehalt nicht gereicht zu haben.

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Alfred zeigt Initiative: mit seinem Alf Cycle.

Als der Joker mit Bande am Tatort auftaucht, stellt sich heraus: Cousin Egbert ist käuflich! Für schlappe fünf Dollar hat er sich bereits vom Joker bestechen lassen – ein wahrer Judaslohn. Großzügigerweise legt der Schurke jetzt noch mal fünf drauf. Er hat eben doch ein gutes Herz, wie seine Handlanger uns versichern, da er schon viel für sie getan hat (wie etwa Mord und Erpressung). Wie aber hat dieser Mann mit den vielen Talenten es fertig gebracht, eine Zeitmaschine zu bauen? Das bleibt ein Rätsel, genauso wie die Zeit selbst …

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Catwoman grillt Batman

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Catwoman (Julie Newmar) mit Katzenbetäubungspistolen.

Titel: Hot Off the Griddle/The Cat and the Fiddle (dt. Frisch vom Grill)

Drehbuch: Stanley Ralph Ross

Erschienen: 1966 (Batman S02E03-04)


Ein Katalog wird gestohlen. Dann ein Modell eines Katamarans. Schließlich drei Fäustlinge. Catalog, catamaran und „mittens from three kittens“ – dahinter kann nur eine stecken: Catwoman! Denn das einzige Gesetz, an das sich Gesetzlose in Gotham halten, ist, dass jedes Verbrechen zum Thema ihres Kostüms passen muss. Doch der ganze Aufwand ist nur die Vorstufe zu einem weitaus größeren Plan.

Wie der aussieht? Batman und Robin haben keine Ahnung. Aber auch dafür gibt es eine Lösung: Sie locken Catwoman in eine Falle. Oder versuchen es wenigstens. Sie lassen einen Klatschreporter eine falsche Fährte in seiner nächten Kolumne einbauen und vertrauen darauf, dass Catwoman diese auch liest. Aber das muss sie gar nicht, denn der Reporter (der in der Telefonzelle einer Drogerie arbeitet) warnt Catwoman über sein „gossip phone“, sodass sie vorbereitet zum Tatort im Museum eintrifft. Batman und Robin werden mit Gift betäubt und aus dem Fenster geworfen. Zum Glück ist aber unten ein Netz gespannt.

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Tante Harriet tanzt den „Catuzzi“.

Auf die nächste Spur bringt die beiden planlosen Helden Tante Harriet. Die alte Dame tanzt nämlich den Catuzzi, den neuesten Modetanz, der zu einer Art Katzenmusik gespielt wird. Der Batusi hat offenbar ausgedient. Jetzt heißt es, Krallen zeigen. Tante Harriet weiß auch, dass der Trend aus dem Lokal „The Pink Sandbox“ stammt. Kein Wunder, dass die beiden Spießer noch nie was davon gehört haben. Wer würde schon freiwillig in einen Laden gehen, der sich Katzenklo nennt?

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Tanzen im Katzenklo: The Pink Sandbox.

Dort sind alle passend gekleidet, von der Go-Go-Tänzerin bis hin zur Kellnerin. Auf der Speisekarte stehen: „Catburgers with catsup, Chicken Cat-atore, and various cuts of meat from choice Kansas City cattle.“ Hier wurde offenbar wieder mal das Wörterbuch geplündert.

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Die Qual der Wahl: Batman und Robin mit Katzenmenü.

Batman und Robin landen dann selbst in der Pfanne – und zwar buchstäblich. Zuerst werden sie in einen Raum gesperrt, dessen Boden so heiß wird, dass man Spiegeleier drauf braten kann (was Catwoman auch demonstriert). Dann landen sie auf zwei Grillrosten auf dem Dach, wo riesige Brenngläser über ihnen angebracht werden. Wozu der Aufwand? Um diesen literarischen Witz zu machen: „bat on a hot tin roof“.

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Auf der Speisekarte: Fledermaus auf dem heißen Blechdach.

Findet Batman gar nicht lustig. Aber für Humor war er ohnehin noch nie bekannt, wie Catwoman ernüchtert feststellt. Fragt sich nur, was sie dann an dem Langweiler findet. Wie dem auch sei: Zum Glück findet just in dem Moment eine Sonnenfinsternis statt, die den beiden Helden Zeit verschafft, sich zu befreien.

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Volle Kraft voraus: Batjets schießen Batman in die Höhe.

Beim Finale in einem Hochhaus kommt eine Rakete zum Einsatz, mit der Batman einen defekten Fahrstuhl wieder in Betrieb nehmen kann. Dort oben hat Catwoman eine Rakete für die Flucht bereit, die aber nicht starten will, während sich die anderen prügeln. Am Ende rettet Batman ihr das Leben mit dem Bat-Seil und stürzt dabei selbst fast ab. Doch dann kann Robin sie gemeinsam wieder hochziehen. Kräfte wie Superman muss dieser schmächtige Wunderknabe haben.

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Catwomans Fluchtrakete.

Apropos: Tatsächlich findet sich in dieser Folge eine Anspielung auf den Mann aus Stahl. Als die Polizei von der Straße aus Catwomans Bande auf dem Hochhaus sieht, fragt Chief O’Hara: „Are they birds?“Und Gordon fragt: „Are they planes?“ – „No“, sagt Batman. „They’re cat burglars!“ Schade, dass Superman es nie persönlich in die Serie geschafft hat.

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Ist es ein Vogel? Ist es ein Flugzeug? Nein, nur Einbrecher.

Außerdem lernen wir zweierlei. Erstens: Nie direkt in die Sonne schauen. Und zweitens erfahren wir etwas über englische Grammatik: „You can’t get away from Batman that easy!“, sagt Robin. – „Easily“, korrigiert Batman. „Good grammar is essential.“

Wunderbar.

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Gehirnwäsche statt Kaviar

Batman 1966

Gehirnwäsche: Der Pinguin steckt Alfred in seine „Penguin Box“.

Titel: Fine Finny Fiends/Batman Makes the Scenes (dt. Der Pinguin schlägt zu)

Drehbuch: Sheldon Stark

Erschienen: 1966 (Batman S01E33-34)


Es steht mal wieder das Wohltätigkeitsdinner der Millionäre von Gotham an. Alfred geht schon mal einkaufen. Auf der Liste steht Kaviar – und das nicht zu knapp, ein Pfund pro Kopf muss schon drin sein. Auch wohltätige Millionäre wollen sich schließlich nicht lumpen lassen. Da ist es gut, dass ein neuer Fischladen aufgemacht hat und den edlen Störrogen wohlfeil anbietet. Doch kaum hat der Feinschmecker das Zeug gekostet, steckt er unter einem Regenschirm und wird mit Gas ausgeknockt.

Chief O’Hara schaltet scharf: Dahinter kann wohl nur der Pinguin stecken! Und er hat natürlich Recht, auch wenn er die Drecksarbeit – wie immer – lieber Batman überlässt. Der Schurke will von Alfred herausfinden, wo das Wohltätigkeitsdinner stattfinden wird, denn es wird jedes Jahr an einem anderen geheimen Ort abgehalten. Alfred weiß es aber noch gar nicht, weil es noch nicht entschieden wurde, und selbst wenn er es wüsste, würde er es nicht preisgeben.

Pinguin schreibt sogar mit Schirmen.

Für diese Probleme hat der Pinguin eine Lösung: Gehirnwäsche. Mittels Penguin-Box, einem Gerät, das aussieht wie eine Art Schwitzbad mit Leuchtgirlanden, macht er sich Alfred erstens gefügig und zweitens vergesslich. Nur ein nervöses Zucken bleibt bei dem treuen Butler zurück. So wird er wieder in die Freiheit entlassen.

Die Polizei hat natürlich keine Ahnung davon, wo der Pinguin stecken könnte. Batman und Robin kommen dahinter, weil sie als einzige auf die Idee kommen, den Zettel vom Boden des Fischgeschäfts aufzugeben. „Knott A. Fish“ nennt sich der Inhaber des Ladens, „not a fish“ – das kann nur Pinguin bedeuten, sagt Robin. Und später erweist sich der Hinweis als nützlich, weil der Schurke so dumm war, den bescheuerten Namen auch auf ein Schild am Hafen zu schreiben.

Batman und Robin – verloren im Schirmwald.

Doch als das Dynamische Duo eintrifft, findet es sich in einem Wald aus aufgespannten Regenschirmen wieder und landet nach der Prügelei an zwei übergroßen Angelhaken. Die Todesfalle: eine Vakuumkammer, aus der Pinguins Schergen mit einem Blasebalg Luft rauslassen. Um deutlich zu machen, wie brenzlig die Lage ist, werden Luftballons zum Platzen gebracht. Nur die Körper der Helden bleiben seltsamerweise intakt. Als die Luft aus dem Raum raus ist, dürften Batman und Robin erledigt sein, aber dann sind sie plötzlich frei. Warum? Zum Glück hat Batman etwas Sauerstoff im Bat-Gürtel dabei gehabt.

Tödliches Vakuum: Batman und Robin in der Todesfalle.

Natürlich ist Batman auch schlau genug, das falsche Spiel des Pinguins zu durchschauen: Er lässt ihm von Alfred eine Adresse geben, bei der auch er zugegen ist. (Allerdings trinkt er nur Milch. Ob er als Bruce Wayne zur Tarnung bloß Ginger Ale trinkt?) Das Dinner erweist sich als frivoles Spektakel: Als Höhepunkt springt eine schöne Frau aus einer Riesentorte, während die Millionäre sie mit Banknoten bewerfen. Diesmal aber steckt die Komplizin des Pinguins drin – ihr größter Wunsch ist es ohnehin, eine Misswahl zu gewinnen, jetzt ist ihr großer Auftritt. Auf ihrer Schärpe steht der Verwendungszweck der Spenden: Miss Natural Ressources. Dass sie zuvor einen Pelzmantel getragen hat, dürfte ein Scherz sein, dessen Ironie sich erst heutzutage erschließt.

Alles nur für den guten Zweck: Miss Natural Ressources im Geldregen.

Doch dann versprüht die Dame wieder Betäubungsgas und die Helden schlafen ein. Aber das scheint nur so. Denn kurz darauf springen sie aus dem Safe des Pinguins und bringen die Bande zur Strecke. Sie haben zuvor ein Gegengift genommen. Sie hätten das alles auch viel einfacher haben können. Auch der Pinguin hätte bloß Bruce Wayne zum Dinner folgen müssen, um die Kohle abzusahnen. Doch all das hätte nicht zwei Episoden mit herrlich schönem Quatsch gefüllt.

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Batman mit acht Celli

Neal Heftis Main Theme der Batman-Serie mit Adam West ist so genial eingängig, dass sie schon in den 60ern oft gecovert wurde: von The Who, The Standells, Jan & Dean, The Ventures, The Markettes und Los Monjes. Aber hier kommt eine ganz andere Instrumentalversion: Samara Ginsberg spielt die Batman-Theme mit acht Celli.

Wie schon die Beatles übrigens bei Eleanor Rigby, nur dass die Beatles damals nicht an den Instrumenten saßen: Frau Ginsberg kriegt das Oktett hingegen ganz allein hin – und das nur mit zwei Händen. Und sie schafft es, zwischendrin noch, etwas zu lesen, zu trinken und mit dem Handy zu spielen. Beeindruckend.