
DC Comics
Titel: Batman 66 Meets the Green Hornet
Autor/Zeichner: Kevin Smith, Ralph Garman/Ty Templeton u.a.
Erschienen: 2014 (Digitale Miniserie #1-12), Paperback 2015
„I happen to think Batman’s cape is quite stylish. Certainly more so than a green hat and overcoat.“ (Bruce Wayne)
Der maskierte Held Green Hornet ist drei Jahre älter als Batman. 1936 tauchte er erstmals in einem Radio Serial auf. 1941 – ebenfalls vor Batman – bekam er ein Kinoserial. Als 1966 erstmals eine TV-Serie erschien, kam sie nach dem Erfolg der Batman-Serie mit Adam West – ebenfalls produziert von William Dozier. Bruce Lee wurde darin berühmt in der Rolle des Kato. In mehreren Episoden nehmen die Serien aufeinander Bezug, in einer Batman-Doppelfolge kommt es sogar zu einem gemeinsamen Abenteuer gegen den Schurken Colonel Gumm (A Piece of the Action/Batman’s Satisfaction).
2014 erschien eine Fortsetzung als Comic. Wieder ist Colonel Gumm der Gegner. Der trägt neben einer pinken Uniform auch eine Maske aus steinhartem Kleber, den er selbst fabriziert hat und nun nicht mehr runterbekommt. Denn Kleber und alles, was klebt, ist seine große Leidenschaft – also auch Briefmarken. Und weil Briefmarken gestempelt werden, mag er auch alle anderen Dinge mit Abdrücken wie Fossilien, Münzen und Nudelpressen. Dabei macht er gemeinsame Sache mit einem anderen Hanswurst im pinken Anzug: dem Joker.
Der erste Raub findet in einem fahrenden Zug statt, in dem zufällig Bruce Wayne und Britt Reed mit seinem Diener Kato unterwegs sind. Die beiden sind sich – Achtung: Kalauer – immer noch nicht grün. Green Hornet wird allgemein weiterhin für einen Schurken gehalten und der Held hält die Fassade aufrecht, um so besser gegen das Verbrechen zu kämpfen. (Klingt logisch, oder? Nein? Na ja, auch egal.)

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So gerät der Fall für Batman und Robin sowie Green Hornet und Kato zu einer klebrigen Angelegenheit. Immer wieder stecken sie gemeinsam im Schlamassel fest und müssen erkennen, dass sie als vermeintliche Gegner zusammenarbeiten müssen. Mal klebt man am Dach eines fahrenden Zuges fest, mal bekommen die Sidekicks die Atemwege verklebt und mal pappt das Dynamische Duo auf einer riesigen Nudelpresse.
Weitere Highlights: Robin und Kato liefern sich ein Rematch in einer Art Battle Royale. Green Hornet besucht die Batcave (natürlich nur betäubt) und geht mit Batman Wände hoch, man fährt gemeinsam im Bat-Hovercraft und prügelt sich so hart mit den Schurken, dass Interjektionen durch die Luft fliegen.
Wer die Serien kenn und liebt, wird hier seinen Spaß haben. Die Figuren sind gut getroffen (wenn auch manchmal etwas steif gezeichnet) und der alberne, aber selbstironische Humor wird so stilsicher fortgesetzt wie die absurden Situationen. Auf 140 Seiten wirkt der Comic wie ein nie gedrehter Crossover-Film. Und die Cover von Alex Ross glänzen wie die perfekten Filmplakate dazu. Schaut euch mal das Cover zu Ausgabe 2 an – das ist zum Niederknien brillant komponiert.
>> Batman 1966

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