Batman Beyond

Bruce auf Badekur

Warner Bros.

Warner Bros.

Titel: Out of the Past

Drehbuch: Paul Dini

Erschienen: 2000 (Batman Beyond S03E04)


„There’s no way I’m wearing the Robin suit.“ (Terry McGinnis)

„Whatever was in there died years ago.“ (Bruce Wayne)

Der alte Bruce Wayne bekommt von seiner ehemaligen Geliebten Talia al Ghul ein Angebot, das er nicht ablehnen kann: ein Bad in der Lazarus-Grube. Da er darunter leidet, nicht mehr wie früher bei Kräften zu sein, willigt er ein. Terry kommt mit. Die erste Prozedur verläuft wie erwünscht, Bruce wird verjüngt, doch als er es sich anders überlegt, will ihn Talia nicht gehen lassen. Dann stellt sich heraus, dass ihr totgeglaubter Vater Ra’s in ihr präsenter ist als gedacht. Bruce und Terry kämpfen gemeinsam gegen die finsteren Machenschaften.

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Die Episode gehört zu den stärksten der Serie Batman Beyond – nicht von ungefähr hat sie Paul Dini geschrieben. Schon allein der Anfang ist brillant: Zu Bruce’s Geburtstag geht Terry mit ihm in die Vorstellung eines Batman-Musicals. Bruce ist alles andere als erfreut von dem albernen Singsang auf der Bühne. Als dann auch noch Batman und ein James Gordon-Verschnitt ein gemeinsames Lied trällern, verdrückt sich der alte Griesgram in seine Höhle, wo er in der guten alten Zeit schwelgt, indem er sich die Fotos von Frauen aus der Vergangenheit ansieht. Großes Kino.

Bemerkenswert ist eine Marginalie: In der Episode taucht eine Idee wieder auf, die bereits in dem Comic Son of the Demon erstmals durchgespielt wurde: ein vergessener Sohn von Bruce Wayne und Talia. Grant Morrison hat den Sohn später in Batman and Son Damian genannt und als neuen Robin in der Continuity etabliert.

Aushilfe bei der Justice League

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Titel: The Call (Part 1 & 2)

Story/Drehbuch: Alan Burnett, Paul Dini/Hilary J. Bader & Rich Fogel, Stan Berkowitz

Erschienen: 2000 (Batman Beyond S03E10-11)


 „Do whatever it takes. But make sure you stop him.“ (Bruce Wayne)

In der TV-Serie Batman Beyond gibt es nur eine Begegnung zwischen Batman und Superman – und die ist grün wie Kryptonit. Zunächst beginnt es friedlich: Superman sucht Terry McGinnis auf, weil er dessen Hilfe braucht. In der Justice League soll es einen Verräter geben, der es auf den Rest abgesehen hat. Die Liga besteht einem glatzköpfigen Green Lantern-Kind, Warhawk (einer Art Hawkman mit Stahlflügeln), Barda und Aquagirl (Aquamans Tochter). Die sind zunächst nicht gut auf die neue Aushilfe zu sprechen. Am Ende der ersten Folge wird klar, dass Superman selbst sich gegen die Liga verschworen hat – also holt der alte Bruce Wayne das Kryptonit aus dem Giftschrank. In der Festung der Einsamkeit kommt es dann zu einem Wiedersehen mit einem (historisch) sehr alten Feind der Justice League und am Ende heißt es Batman gegen alle …

Im Gegensatz zu den meisten Folgen der dritten Staffel ist diese Doppelfolge (übrigens nur eine von zweien in der gesamten Serie) überdurchschnittlich fesselnd und unterhaltsam geraten. Es war längst überfällig zu erfahren, was die übrigen Helden des Animated-Universums in der Zukunft machen. Superman hat ein neues Kostüm in schwarz-weiß, aber sonst bleibt alles mehr oder weniger beim Alten – vor allem der Konflikt zwischen Superman und Bruce Wayne. Nicht nur, dass Wayne seinem alten Mitstreiter nicht mal die Hand reicht, er hat auch keine Skrupel, ihn mit der drastischsten Maßnahme auszuschalten. Leider kommt es aber nicht zu einem Kampf zwischen dem neuen Batman und Superman; der Kryptonier knickt einfach nur ein, als Terry einen grünen Splitter hervorholt. Später kämpfen sie gemeinsam gegen den Rest der Liga. Das ist spannend genug.

Ebenfalls positiv zu erwähnen ist, dass The Call nicht ganz losgelöst von der Vergangenheit funktioniert, sondern sich auch auf die Superman-Doppelfolge The Main Man (S01E09-10, 1996) bezieht. Damit schlägt die Folge eine Brücke zwischen der Batman- und der Superman-Serie.

Wiederauferstehung einer Mumie

DC Comics

DC Comics

Titel: Batman Beyond – Hush Beyond (dt. Batman of the Future: Die Rückkehr von Hush)

Autor/Zeichner: Adam Beechen/Ryan Benjamin

Erschienen: 2010-2011 (Mini-Serie #1-6, Paperback 2011), dt. Panini 2013 (Paperback)


„The costumed lunatics give Batman his meaning … they’re the only family he ever truly loved …“ (Hush)

„Gotham. Nothing ever changes.“ (Dick Grayson)

Im Gotham der Zukunft ist mal wieder ein Irrer mit Bandagenmaske unterwegs, der Leute umbringt. Um genau zu sein: Der Mumientyp hat es auf Batmans ehemalige Widersacher abgesehen – und auch auf den amtierenden Batman, den er für einen Betrüger hält. Wieder nennen die Medien den Schurken „Hush“, wieder scheint er über Bruce Wayne Bescheid zu wissen, aber der alte Hush (Thomas Elliot) sollte eigentlich längst tot sein. Wer verbirgt sich dieses Mal hinter der Maske?

Für Terry McGinnis ist das nur ein Problem. Wie schon in der Zeichentrickserie leidet er unter dem Stress, den ihn sein Arbeitgeber, der alte Bruce Wayne aussetzt. Terry hat wegen seiner Batman-Rolle kaum noch Schlaf oder Privatleben. Doch der Alte treibt ihn bloß immer weiter, damit der Junge dessen Kampf gegen das Verbrechen weiterkämpft. Wayne droht ihm sogar, den Anzug abzuschalten und untergräbt dessen Moral. Schließlich setzt er zwischenzeitlich sogar Bat-Roboter (Bat-Wraiths genannt) ein, um Terry zu ersetzen. Das geht nach hinten los.

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Erbe als Bürde

Bruce Wayne und Terry McGinnis

Bruce Wayne und Terry McGinnis

Titel: Epilogue

Regie/Drehbuch: Dan Riba/Bruce Timm, Dwayne McDuffie

Erschienen: 2005 (Justice League Unlimited S02E13)


„Guess that’s all this is about: Legacies.“ (Terry McGinnis)

„The world does need a Batman. And it always will.“ (Bruce Wayne)

Nach vielen Jahren hat es Terry McGinnis satt, Batman zu sein. Seine Beziehung entwickelt sich nicht weiter, weil er Angst hat, dass seine Freundin gefährdet sein könnte. Als Batman fühlt er sich nur als Kopie von Bruce Wayne. „How can anyone be their own man living someone else’s dream?“, fragt er sich selbst. „How can I skip the curse of Batman?“ Er sucht Antworten bei der alten Amanda Waller. Und tatsächlich ist da etwas dran, dass Terry und Bruce enger zusammenhängen als gedacht.

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Gipfeltreffen dreier Batmen

Justice League Unlimited: Drei Batmen

Justice League Unlimited: Drei Batmen

Titel: The Once and Future Thing (Parts 1 & 2)

Drehbuch: Dwayne McDuffie

Erschienen: 2005 (Justice League Unlimited, S01E12-13)


„Wow! Batman’s playin‘ good cop.“ – „Everything’s relative.“ (Static/Green Lantern)

Batman, Wonder Woman und Green Lantern jagen einen Zeitreisenden. Zuerst landen sie im Wilden Westen, wo sie auf Jonah Hex treffen (dem wurde bereits die Folge „Showdown“ in Batman: The Animated Series gewidmet, S02E13), anschließend geht es in das Gotham der Zukunft von Batman Beyond. Es kommt, wie es kommen muss: Der klassische Batman trifft nicht nur auf Terry McGinnis, sondern auch auf den alten Bruce Wayne. Das Gipfeltreffen hat einige witzige Momente, etwa wenn Batman seinem alten Ich gegenübersteht und bekennt, dass er nicht damit gerechnet hätte, es so weit zu bringen. Der absolute Hit aber ist dieser kurze Dialog zwischen Batman und Bruce Wayne, als es darum geht, ob der Held aus der Vergangenheit in der Zukunft bestehen kann. Batman: „Are criminals still supersticious and cowardly?“ – Wayne: „Yup.“  – Batman: „Good enough for me.“ Und ab.

Terry versus Batsuit

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Titel: Lost Soul

Regie/Drehbuch: Butch Lukic/Stan Berkowitz

Erschienen: 1999 (Batman Beyond, S02E04)


Ein alter Industrieller, der nur noch als Computerprogramm fortbesteht, übernimmt die Kontrolle über den Bat-Anzug, um seinen Geist in den Körper seines Urenkels zu transferieren. Terry McGinnis muss sich die Frage stellen, was Batman ausmacht: der Anzug oder der Mann, der ihn trägt. Die Antwort kann man sich denken: Terry muss in zivil gegen seine mächtigste Waffe bestehen – dazu setzt er sich die Maske von Nightwing auf und legt den Bat-Gürtel an. Eine actionreiche Folge mit einer interessanten Idee, in der mal wieder der Superheld sich behaupten muss, indem er gegen sich selbst kämpft. Und ist das nicht eigentlich der Grundkonflikt eines jeden Helden?

Der unbesiegbare Gegner

batman beyond joker

Humor ist ein ernstes Geschäft.

Titel: Batman Beyond – Return of the Joker (dt. Batman of the Future – Der Joker kommt zurück)

Regie/Drehbuch: Curt Geda/Paul Dini

Erschienen: 2000 (Direct-to-Video)


„It’s funny. I know about all your other major enemies, but you never mentioned him.“ (Terry McGinnis)

„I thought the Joker always wanted to make Batman laugh!“ (Terry McGinnis)

Batman ohne Joker? Das geht gar nicht. Auch wenn die Geschichten von Batman Beyond in ferner Zukunft spielen, auch wenn Bruce Wayne nur noch die graue Eminenz ist, auch wenn ein Jungspund im Kostüm steckt. In der Serie hat es bisher nur die Jokers, eine nichtsnutzige Bande von Chaoten gegeben. Im Batman Beyond-Spielfilm machen Paul Dini und Co. endlich wahr, was niemand für wahrscheinlich gehalten hat: sie bringen den Joker zurück. Während für Fans ein Traum wahr wird, macht die Batman-Familie einen Albtraum durch.

[ACHTUNG SPOILER!]

Denn die Macher fahren für einen angeblichen Kinderfilm schwere Geschütze auf. Der Joker wurde animiert noch nie so skrupellos und gruselig inszeniert, es fließt Blut, es sterben Menschen. Gleich zu Beginn knallt der Joker einen seiner Schergen ab, in einer Rückblende muss er selbst dran glauben. Weil die Szenen für das junge Publikum zu krass waren, wurden sie zunächst zensiert und durch eine mildere Version ersetzt. Die Urfassung findet sich auf der Blu-ray.

batman beyond joker

Es geht also doch: Bruce Wayne lernt das Lachen.

Es geht hart zur Sache: Der Joker foltert Robin (Tim Drake), erfährt dadurch Batmans Geheimidentität, er führt bei Robin eine Gehirnwäsche durch und formt ihn nach seinem Bilde, daraufhin erschießt ihn Robin. Tim Drake ist traumatisiert fürs Leben, zieht sich zurück – und wird dann wieder für die Zwecke des zurückgekehrten Schurken instrumentalisiert. Abgesehen von der schwachen Erklärung für die Wiederkehr des Jokers hat die Story all das Drama, das eine gute Batman-Geschichte ausmacht. Damit reiht sich der Film ein in die großen Batman-Traumata: als der Joker Jason Todd (Robin II) ermordete und Barbara Gordon (Batgirl) verkrüppelte. Bislang waren der (Kinder-)Serie solche grausigen Momente erspart geblieben oder wurden als Illusionen aufgelöst.

Batman Beyond: Joker und Tim Drake

Der Joker foltert Robin.

Doch es bleibt nicht nur beim Sensationsgeheische, es wird auch dem Joker-Mythos eine neue Komponente hinzugefügt: „The real reason you kept coming back was you never got a laugh out of the old man“, sagt Terry McGinnis zum Joker. „Get a clue, clowny! He’s got no sense of humor! He wouldn’t know a good joke if it bit him in the cape… not that you ever had a good joke.“ Der Joker erscheint als lächerliche Figur, deren Tragik darin besteht, sich vergeblich an seinem renitentesten Zuschauer abzuarbeiten. Batman ist sein Fluch. Und so wird der Joker zu seinem.

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Batman Beyond: Wachablösung für Bruce Wayne

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Titel: Rebirth (Part 1 & 2)

Regie/Drehbuch: Curt Geda/Alan Burnett, Paul Dini, Stan Berkowitz

Erschienen: 1999 (Batman Beyond, S01E01-02, dt. Batman of the Future)


„Das war’s. Nie wieder.“ (Bruce Wayne)

Man soll aufhören, wenn’s am schönsten ist. Aber für jemanden, der so besessen von seiner selbstgewählten Aufgabe ist wie Batman, gilt diese Weisheit nicht. Ein gealterter Bruce Wayne in einem hochtechnisierten Kostüm vergeigt einen Routineeinsatz, bekommt einen Herzinfarkt und greift in seiner Not zu einer Schusswaffe. Obwohl er nicht abdrückt, nimmt er die Verzweiflungstat zum Anlass, sich zur Ruhe zu setzen.

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20 Jahre später trifft Bruce Wayne auf den jungen Terry McGinnis, als dieser vor Wayne Manor gerade von einer Bande Jokerz angegriffen wird. Der Alte vermöbelt die Taugenichtse und überanstrengt sich dabei, Terry hilft ihm nach Hause. Dabei entdeckt der Junge die Bathöhle inklusive der Anzüge der Bat-Familie. Nachdem er von Wayne vertrieben wird, muss Terry feststellen, dass sein Vater auf Befehl des Industriellen Derek Powers ermordet wurde. Damit soll verdeckt werden, dass der Konzern Wayne/Powers Nervengas als Waffe herstellt und an Menschen testet. Terry ersucht Wayne um Hilfe, doch der weigert sich, den alten Anzug wieder anzuziehen. Als Terry sich dann selbst bedient, wird Wayne sauer und sabotiert zunächst den Anzug per Fernsteuerung, doch schließlich kann der neue Batman seine erste Aufgabe meistern und bekommt sogar eine Festanstellung bei Wayne …

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Zwei Kurze zum Geburtstag

Das Batman-Jubiläumsjahr geht zuneige und es wurde viel geboten: Eine dicke Ausgabe von Detective Comics #27, die wöchentliche Serie Batman Eternal (Rezensionen folgen), einen neuen Batman-Origin in epischer Breite namens Zero Year sowie zwei neue animierte Spielfilme (Son of Batman, Assault on Arkham). Zum 75. Geburtstag hat Warner Bros. den Fans auch zwei Kurzfilme spendiert. Der eine, von Altmeister Bruce Timm in Schwarzweiß inszeniert, greift die Urgeschichte von Dr. Strange und den Monster Men auf. Der andere stammt von Darwyn Cooke und zeigt einen Kampf von Batman Beyond-Terry McGinnis gegen Robo-Batmen im Retro-Style. Bei beiden Clips handelt es sich um schöne Liebeserklärungen an die Fledermaus, die wieder Lust auf die animierten Originalserien machen.