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Detective Comics #27 als „Facsimile Edition“

DC Comics

Batmans erster Auftritt in Detective Comics #27 wurde schon oft nachgedruckt, doch bisher nur zweinmal in seinem gesamten Kontext, nämlich 1974 in der Reihe Famous First Edition (in der auch Batman #1 erschien) und dann nochmal 2000 in der Millennium Edition. Nun hat DC angekündigt, das gesamte Heft mit allen 64 Seiten erneut nachzudrucken – zusammen mit den Storys mit Speed Saunders, Buck Marshall, the Crimson Avenger und Slam Bradley sowie den Original-Anzeigen.

Das Heft, das am 23. August 2022 erscheinen soll, nennt sich Facsimile Edition, doch den ersten Unterschied zum Original kann man schon am Cover erkennen: Da hat DC den damaligen Heftpreis von 10 Cent wegretuschiert, um satte 6,99 US-Dollar für dieses uralte Material zu verlangen. (Zum Vergleich: 10 Cent von 1939 sind heute etwa 2 Dollar wert.) Aber immer noch billiger, als sich eine Originalausgabe zu kaufen – dafür können 1,5 Millionen Dollar fällig werden.

Doch anscheinend lohnt sich die Masche. Bisher sind folgende Batman-Hefte in dieser Reihe erschienen:

>> Batman 1939-1949

„The Killing Joke“ für Riddler & Co: „Batman: One Bad Day“

DC Comics

Im Jahr von The Batman hat der Riddler Konjunktur: Für Oktober ist Paul Danos Sechsteiler Riddler: Year One angekündigt, derzeit erscheint Tom Kings Miniserie Killing Time, in der der Riddler mit Catwoman und Pinguin auftritt. Nun hat DC einen One-Shot von Tom King angekündigt: Batman: One Bad Day. Der Titel spielt an auf ein Zitat aus The Killing Joke (1988) von Alan Moore und Brian Bolland, in dem der Origin des Jokers nacherzählt wird. Nun soll also der Riddler sein „Killing Joke“ bekommen, auf 64 Seiten, gezeichnet von Mitch Gerads, mit dem King bereits an Batman und Mister Miracle gearbeitet hat.

Gerads schreibt auf Twitter, dies sei sein „genuine long-time dream book“, King habe ein perfektes Skript abgeliefert. Und er verspricht: „The Riddler is TERRIFYING.“ Auf dem ersten Bild erinnert der Riddler an R.E.M.-Sänger Michael Stipe. Die Schwarzweiß-Optik verspricht einen düsteren Comic. Und offenbar soll es blutig zur Sache gehen: Der Riddler tötet wahllos Menschen. Im August wissen wir mehr.

DC Comics

Doch das ist nur der Anfang: Laut DC soll der Riddler nur der erste in einer Reihe von One-Shots unter dem Titel Batman: One Bad Day sein. Sieben weitere Titel sollen sich den großen Schurken widmen:

  • Two-Face: Mariko Tamaki, Javier Fernandez & Jordie Bellaire (September)
  • The Penguin: John Ridley, Giuseppe Camuncoli, Cam Smith & Arif Prianto (Oktober)
  • Mr. Freeze: Gerry Duggan, Matteo Scalera & Dave Stewart (November)
  • Catwoman: G. Willow Wilson, Jamie McKelvie & Tamra Bonvillain (Dezember)
  • Bane: Joshua Williamson, Howard Porter & Tomeu Morey (Januar 2023)
  • Clayface: Collin Kelly & Jackson Lanzing, Xermanico & Romulo Fajardo Jr. (Februar 2023)
  • Ra’s al Ghul: Tom Taylor & Ivan Reis (März 2023)

Die Reihe steht damit in der Tradition von Serien wie Joker’s Asylum (2008-2010) sowie den Schurken-One-Shots zu Forever Evil, schon in den 90ern gab es vereinzelt One-Shots, die sich den jeweiligen Schurken aus den Filmen widmeten, aber in der Continuity der Comics standen.

>> Gotham City Villains


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George Pérez ist tot

Ikonisches Cover von George Pérez: Auszug aus Crisis on Infinite Earths #7. (DC Comics)

Comic-Autor George Pérez ist im Alter von 67 Jahren gestorben. Das teilt seine Familie auf Twitter mit. Pérez, dessen Eltern aus Puerto Rico stammen, war für seinen klaren, detailreichen und ausdrucksstarken Stil sowie für seine überbordenden Wimmelbilder bekannt, die voller Charaktere stecken.

Er hat in den 70ern als Zeichner bei Marvel angefangen, wo er unter anderem für die Avengers verantwortlich war. In den 80ern zeichnete er für die DC die sehr erfolgreiche Serie The New Teen Titans, machte dafür mit Autor Marv Wolfman Dick Grayson zu Nightwing, bevor die beiden 1985 mit dem Zwölfteiler Crisis on Infinite Earths das gesamte DC-Universum versammelte, um es neu zu ordnen. Es war das erste Crossover-Event dieser Art und begründete eine Tradition von „Krisen“.

Nach einem erfolgreichen Reboot für Wonder Woman, bei der Pérez von 1987 bis 1992 als Autor und Zeichner tätig war, zeichnete er für Marvel einen Teil des Events Infinity Gauntlet, das als Klassiker gilt und später Marvels Avengers: Infinity War/Endgame inspirierte.

2003-2004 führte er mit JLA/Avengers die Helden von DC und Marvel zusammen und vollendete damit ein abgebrochenes Projekt aus den 80er-Jahren.

Pérez übernahm auch eine Zeit lang Superman, für Batman zeichnete er jedoch nur einige Seiten in Batman #400 sowie einige Cover.

Nach Neal Adams stirbt mit Pérez eine weitere Comic-Legende in diesem Jahr. Am 22. Mai soll eine öffentliche Trauerfeier für ihn stattfinden.

Neal Adams ist tot

Batman by Neal Adams (DC Comics)

Im vergangenen Jahr feierte er noch seinen 80. Geburtstag, nun ist Batman-Zeichner und -Autor Neal Adams gestorben. Laut Hollywood Reporter starb er an Komplikationen nach einer Blutvergiftung.

Adams prägte in den 70ern gemeinsam mit Dennis O’Neil (der bereits 2020 starb) den modernen Batman und führte ihn zu seinen Wurzeln zurück. Batman wurde wieder düsterer und mysteriöser. Adams zeichnete ihn realistisch, muskulös und dynamisch. Außerdem war er mitverantwortlich für Schurken wie Man-Bat sowie Talia und Ra’s al Ghul sowie die Comebacks von Two-Face und Joker, nachdem diese für Jahre aus den Comics verschwunden waren.

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Neue Detective Comics und „White Knight: Red Hood“

DC Comics

Kaum wurde die erste Autorin für Detective Comics eingeführt, verabschiedet Mariko Tamaki sich auch schon wieder. Im Juli, mit Detective Comics #1062, übernimmt Autor Ram V (Catwoman, Swamp Thing, Justice League Dark) die älteste Batman-Serie zusammen mit Zeichner Rafael Albuquerque, der bereits mehrere Batman-Storys und Cover zeichnen durfte, darunter vor allem All-Star Batman Vol. 3 The First Ally. Zu seinen weiteren Werken zählen Huck und Prodigy von Mark Millar sowie sein selbstgeschriebenes Ei8ht.

DC Comics

Zum Auftakt verspricht DC eine „high Gothic story“: Gotham Nocturne. Es geht opernhaft zur Sache, Teil 1 trägt den Titel „Overture“. Es geht um eine seltsame Melodie, die Gotham plagt und ihre Bürger in „etwas anderes“ verwandelt, während Bruce Wayne sich mit eigenen Dämonen herumschlägt.

Außerdem wird es Back-up-Storys von Si Spurrier (John Constantine: Hellblazer, Suicide Squad: Blaze) und Dani (Arkham City: Order of the World) geben. Zunächst soll es um Jim Gordon als Privatdetektiv gehen.

Mariko Tamaki, die mit Detective Comics #1034 begann, ist für die große Storyline Batman: Shadows of the Bat: House of Gotham (#1047-1058) verantwortlich, die im März beendet wurde und im Dezember als Hardcover erscheinen soll.

Neues vom White Knight

DC Comics

Am 27. Juli erweitert Sean Murphy sein White-Knight-Universum mit Batman: White Knight Presents: Red Hood #1. Sean Murphy schreibt den Zweiteiler mit Clay McCormack (Bloody Hel), die Zeichnungen kommen von Simone Di Meo (Future State: Harley Quinn). Beleuchtet wird darin Jason Todds Vergangenheit als Robin, bevor er zu Red Hood wurde. Zuletzt tauchte er in Batman: White Knight Presents Harley Quinn auf, derzeit erscheint der Achtteiler Beyond the White Knight, in dem er ebenfalls eine wichtige Rolle spielen soll.

Neuer Podcast: „Batman Unburied“

Spotify/DC Comics

Nach den Batman Audio Adventures gibt es bald noch mehr Dunklen Ritter zum Hören: Am 3. Mai 2022 startet bei Spotify ein neuer Batman-Podcast: Batman Unburied, geschrieben von David S. Goyer, der bereits für die Drehbücher zu Batman Begins und Man of Steel verantwortlich war. Das Besondere: Die Abenteuer erscheinen nicht nur auf Englisch, sondern auch zeitgleich in neun anderen Sprachen, darunter auch auf Deutsch.

Die Geschichte verspricht mal wieder eine Reise in den Verstand von Bruce Wayne, der hier als forensischer Pathologe im Gotham Hospital arbeitet und seine eigenen Dämonen besiegen muss. Mit dabei ist unter anderem der Riddler.

Bruce Wayne wird im Amerikanischen gesprochen von Winston Duke (bekannt als M’Baku aus Black Panther) im Deutschen von dem Österreicher Murathan Muslu, der 2015 den österreichischen Filmpreis für den Film Risse im Beton erhielt.

Ich verstehe zwar nicht, worin der Reiz bestehen soll, eine Figur aus einem visuellen Medium in ein nicht-visuelles zu übertragen, doch warum man es tut, dürfte klar sein.

>> Zum Trailer zu Batman Unburied (Audio)

Paul Dano schreibt „Riddler: Year One“

DC Comics

Paul Dano hat soeben erst mit seiner eindrücklichen Darstellung des Riddlers in The Batman Filmgeschichte geschrieben, jetzt will er der Figur auch im Comic Form verleihen. Im Oktober soll der Sechsteiler Riddler: Year One starten – geschrieben von Paul Dano höchstselbst. Zeichner wird Stevan Subic sein.

Die Serie soll erzählen, wie der Buchhalter Edward Nashton von einem Niemand zu Batmans Nemesis wird. Damit dient sie als Vorgeschichte zu The Batman. Die Miniserie soll zweimonatlich bei DC Black Label erscheinen. Weitere Details zu Starttermin, Preis und Heftumfang sind nicht bekannt.

Es ist nicht das erste Mal, dass sich jemand an einem „Year One“ für den Riddler versucht. Bereits 1995 hat das Chuck Dixon im Detective Comics Annual #8 getan. Darin erlebt der Schurke als Edward Nigma eine schlimme Kindheit, arbeitet als Bote und wird dann eher aus Langeweile zum Riddler, der sich dann als Künstler mit einer Liebe zu Rätseln versteht.

Schauspieler Paul Dano ist bekannt geworden mit seinen Rollen in Little Miss Sunshine, There Will Be Blood, Prisoners und dem Brian-Wilson-Biopic Love & Mercy. Als nächstes soll er in Steven Spielbergs semi-autobiographischem Film The Fabelmans zu sehen sein (2022). 2018 erschien Wildlife, bei dem er sein Regiedebüt gab und auch am Drehbuch mitgeschrieben hat. Der Film wurde allerdings nicht einmal auf Deutsch synchronisiert.

Zeichner Stevan Subic hat Comics wie M.O.R.I.A.R.T.Y.: Das mechanische Imperium und Tarzan: Herr des Dschungels (beide erschienen bei Splitter) sowie Conan illustriert. Seine Seiten können sich sehen lassen. Zumindest visuell dürfte Riddler: Year One ein Fest werden.

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Pinguin bekommt Serie auf HBO Max

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Colin Farrell als Pinguin (DC Comics/HBO Max)

Es gehörte sicher zu den überraschenden Entscheidungen, Colin Farrell als Pinguin im Film The Batman zu casten. Allerdings erkennt man ihn unter der Maske auch kaum. Er wirkt eher wie ein aufgedunsener Robert De Niro aus Wie ein wilder Stier. Als rechte Hand von Kingpin Carmine Falcone macht „Oz“ jedenfalls eine gute Figur, auch wenn die Iceberg Lounge äußerlich nicht viel hermacht.

Nun soll der Pinguin seine eigene Miniserie auf HBO Max bekommen. The Batman-Regisseur Matt Reeves soll mitproduzieren, Lauren LeFranc soll als Showrunner dienen. Die Autorin hat bereits für Serien wie Chuck, Impulse und Marvel’s Agents of SHIELD geschrieben. Details zur Handlung sind nicht bekannt. Selbst die Pressemitteilung von DC spekuliert darüber, ob es sich bei dem Spin-off um ein Prequel oder Sequel handeln könnte. „The Penguin“ soll auch nur ein Arbeitstitel sein.

Im Jahr 2020 war bereits eine Spin-off-Serie zu The Batman über die Polizei von Gotham angekündigt. Aus der ist aber nie etwas geworden, da der vorgesehene Showrunner Terence Winter das Projekt verlassen hat. Nun soll es stattdessen eine TV-Serie rund um Arkham Asylum und seine Insassen geben, wie Matt Reeves enthüllt hat.

>> Pinguin-Comics

Chip Zdarsky und Jorge Jimenez übernehmen Batman-Serie

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DC Comics

Nach dem abrupten Abschied von James Tynion IV von DC und Batman sind Autor Joshua Williamson nur sechs Ausgaben vergönnt, bis er wieder abgelöst wird. Williamson war also nur ein Übergangsautor für einen noch größeren Namen: Chip Zdarsky soll laut DC im Juli ab Batman #125 übernehmen, gemeinsam mit Zeichner Jorge Jimenez, der bereits einige Batman-Ausgaben gestalten durfte.

In der ersten Storyline, Failsafe, hat Bruce Wayne Albträume über eine Zukunft, die er nicht aufhalten kann. Allerdings könnte er selbst die Zukunft nicht mehr erleben, denn ein alter Feind aus seiner Vergangenheit trachtet ihn nach dem Leben. Also schon wieder eine Verschwörungs- bzw. Rachegeschichte … Aber dieser Sechsteiler soll natürlich nur der Auftakt zu noch Größerem sein: „really wild places“, verspricht der Autor.

Zdarsky durfte sich bereits mit Detective Comics #1027Batman: Urban Legends und Batman Black and White warmschreiben. Außerdem erscheint gerade seine zehnteilige Serie Batman: The Knight über die Anfänge von Bruce Wayne. Zdarsky ist parallel noch bei Marvel mit seiner grandiosen Daredevil-Serie beschäftigt, die nach dem Event Devil’s Reign im Juni mit einer neuen Nummer 1 startet.

Das Multitalent erhielt bereits mehrere Eisner-Awards, darunter als Autor für Peter Parker: The Spectacular Spider-Man und als Zeichner der Serie Sex Criminals, geschrieben von Matt Fraction. Ebenfalls empfehlenswert ist seine Miniserie Spider-Man: Life Story.

>> Mehr zum Thema: Shadow War

Neu aufgelegt: JLA/Avengers

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DC Comics/Marvel

Die Zeit der DC/Marvel-Crossover ist lange vorbei. Zwar gab es seit den 70ern immer wieder Aufeinandertreffen der Helden aus den beiden Comic-Universen (Superman/Spider-Man, Batman/Hulk), doch das letzte ist bereits fast 20 Jahre her: Der Vierteiler JLA/Avengers bzw. Avengers/JLA erschien 2003 bis 2004. Allerdings sind die Verlage seitdem ziemlich geizig, was Nachdrucke all dieser Geschichten angeht.

Nun hat DC eine Neuauflage von JLA/Avengers für März 2022 angekündigt: 288 Seiten im Softcover für 29,99 US-Dollar – allerdings limitiert auf 7000 Exemplare. Der Erlös soll der Hero Initiative zugute kommen, einer Organisation, die prekär lebenden Comic-Künstlern finanziell hilft, etwa bei der Krankenversicherung. (2020 versteigerte die Hero Initiative bereits von Künstlern bemalte Batman-Ausgaben.)

Der Band soll nur über Comic-Shops vertrieben werden. Bei etwa 2000 Comicläden in den USA macht das etwa Exemplare drei pro Laden. Selbst wenn für der Rest der Welt auch etwas abfallen sollte, dürfte es schwierig werden, eine Ausgabe zu bekommen. Bleibt nur: Fragen, vorbestellen, vor dem Laden des Vertrauens campieren oder am besten gleich dort einziehen. (Aber bitte auch dann vorher fragen, sonst könnte es rechtliche Konsequenzen geben.)

64 Extra-Seiten

JLA/Avengers hat eine lange Geschichte: Ursprünglich sollte das Crossover bereits Anfang der 80er herauskommen. Gerry Conway schrieb den Plot, Roy Thomas das Skript, George Pérez soll 1981 bereits 21 Ausgaben gezeichnet haben, doch dann wurde das ganze Vorhaben wegen Differenzen zwischen den Redakteuren gestoppt. Erst 20 Jahre später wurde das Projekt wieder aufgegriffen. Diesmal schrieb Kurt Busiek (Marvels) das Skript,  George Pérez fing noch mal von vorn an zu zeichnen. Die Serie erschien in vier Teilen (auch in Deutschland bei Panini als JLA/Die Rächer), bekam einen Sammelband und wurde seit 2008 nicht mehr nachgedruckt.

Die Neuauflage soll 64 Extra-Seiten enthalten, darunter auch die Vorworte von Stan Lee und Julius Schwartz sowie ein neues Nachwort von Kurt Busiek. Und wer weiß, vielleicht könnten sogar die 21 unveröffentlichten Seiten von Pérez dabei sein – wenn man ein wenig träumen darf.

Weitere Batman/Marvel-Crossover:


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