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Titel: All-Star Batman Vol. 3 The First Ally (dt. Der Verbündete)
Autor/Zeichner: Scott Snyder/Rafael Albuquerque
Erschienen: 2017-2018 (All-Star Batman #10-14), Hardcover 2018; dt. Panini 2018 (Paperback)
„He’s an absurd human being, is the truth … bloody absurd. And I love him for it.“ (Alfred)
Batman jagt Hush in Florida, er will an die Genesis Engine herankommen, eine Technologie, mit der man Zellen erneuern und überschreiben kann. Als Bruce Wayne gerät er an moderne Piraten, kämpft mit Krokodilen und trifft auf einen neuen Schurken: Nemesis, einen Supersoldaten mit scharfen Klingen.
Doch eigentlich ist das weniger eine Batman-Story. Eigentlich geht es um Alfred Pennyworth. Der ist hier nicht Bruce Waynes Butler. Eher ist Batman hier nur sein Sidekick. Denn Alfred hat eine Vergangenheit, die weit über einen Armee-Einsatz hinausgeht. Er war in einer geheimen Einheit tätig, geführt von einem Mann namens Briar. Alfred machte eine Ausbildung zum Supersoldaten durch. Und jetzt dürft ihr alle mal raten, wer Nemesis ist …
Scott Snyders Abschluss seiner All-Star Batman-Serie ist also eine Mogelpackung. Zum Konzept der Serie gehörte es ursprünglich, nicht nur mit verschiedenen Lieblingszeichnern zusammenzuarbeiten, sondern auch Storys mit klassischen Batman-Schurken zu erzählen. In Teil eins war es Two-Face (neben vielen anderen wie Pinguin, Black Mask, KGBeast), in Teil zwei Mr. Freeze, Poison Ivy, Mad Hatter und Ra’s al Ghul. Wahrscheinlich weil nach diesen zwei riesigen Schurken-Aufgeboten keiner mehr übrig war, haben in diesem dritten Teil Gegner wie Hush nur Gastauftritte. Der Hauptgegner ist ein Neuer.
Und zugleich ein alter Bekannter aus Alfreds Vergangenheit. Weil es hier mehr um Alfred als um Batman geht, führt der Titel in die Irre. Was wir bekommen, ist ein ganz neuer Alfred. Einer, der mehr an die Earth One-Version erinnert als an den, den uns Scott Snyder bisher gezeigt hat. Kein steifer Butler mehr, sondern ein Action-Held, dessen Weg einige Leichen pflastern und der völlig aus der Rolle fällt, als er mit einem Maschinengewehr ein Flugzeug abschießt, in dem ein schwer verletzter Batman liegt – immerhin eine Art Sohn für ihn.
Wenn man sich mit diesem drastischen Ansatz anfreundet, ist The First Ally eine solide Alfred-Story, die dem Charakter viel Raum lässt. Viele Rückblenden, viel Introspektion (und wie immer viel Text). Alfred outet sich als junger Rebell und Fan von Piraten-Geschichten. Und so ist auch diese genau das: eine Hommage an das Genre und zugleich der Versuch einer modernen Adaption. Auf eine kurzweilige Art unterhaltsam, aber immer over the top und leider auch mit einigen Klischees á la „es steckt noch Gutes in ihm“.
Aber es gibt ja nicht nur was zu lesen, sondern auch viel zu schauen. Über die Zeichnungen von Rafael Albuquerque muss man kein Wort mehr verlieren, die sind wie immer stark – und dank der knalligen Farben von Jordie Bellaire ist das Serien-Finale auf jeden Fall ein Spektakel fürs Auge.
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