Die üblichen Verdächtigen

DC Comics

DC Comics

Titel: Batman Eternal Vol. 3

Autor/Zeichner: Scott Snyder, James Tynion IV/Fernando Blanco, Alvaro Martinez, Andrea Mutti u.a.

Erschienen: 2015 (Batman Eternal #35-52, Batman #28, Paperback 2015), dt. Panini 2015-2016 (Batman Eternal #18-26)


„It’s so vast and complex that even the Great Detective can’t solve this riddle.“ (Scarecrow)

„This is too much for us to handle.“ (Julia Pennyworth)

Die Welt von Batman zerbricht. Bruce Waynes Vermögen ist eingefroren, Wayne Manor ist das neue Arkham Asylum, Hush ist zwar gefangen, aber er ist nicht der Mann hinter dem Chaos, das in Gotham um sich greift. Commissioner Jason Bard versucht weiterhin, Batman fertigzumachen, während draußen ein paar ausgebrochene Schurken (Bane, Mr. Freeze, Clayface, Poison Ivy, Scarecrow, Jokers Tochter) Pläne schmieden, um alles noch schlimmer zu machen. Catwoman versucht als Mobchefin zu intervenieren. Batman folgt einer Spur zum Riddler, dann stattet er Ra’s al Ghul einen Besuch ab; der Rest der Familie gerät an den Mad Hatter. Doch keiner davon ist der wahre Strippenzieher hinter dem großen Ganzen. Es jemand, mit dem man nicht gerechnet hätte: Bruce Wayne. Das behauptet jedenfalls

ACHTUNG SPOILER!

Das mit Wayne ist natürlich Unsinn. Am Ende, wenn Gotham brennt, kommt es zum Finale mit Spoilers Vater, dem Cluemaster. Diese Wendung, dass der drittklassige Schurke, den man bisher für einen Handlanger gehalten hat, sich als kriminelles Genie erweist, kommt überraschend, aber leuchtet ein. Gerade sein Minderwertigkeitskomplex, weil ihn alle für einen Möchtegern-Riddler halten, macht den Aufwand hinter dem Plan glaubhaft und lässt die üblichen Verdächtigen zur Abwechslung nur im Hintergrund agieren. Und es zeigt, dass nicht immer die großen Fische große Missetaten vollbringen müssen. (Diese Erkenntnis stammt übrigens auch von den Vorbildern von Batman Eternal: The Long Halloween, Dark Victory und Hush.)

Die Auflösung passt zu dem frischen Ansatz der gesamten Story, die sich ständig selbst zu überbieten versucht. Auch am Ende, wenn sich herausstellt, dass doch nicht der Cluemaster, sondern Lincoln March (vgl. Rat der Eulen) hinter allem steckt – ein Mann mit einem noch größeren Minderwertigkeitskomplex. Dieser Effekt funktioniert nicht immer, auch im dritten Akt gibt es einige Leerläufe und unnötige Sequenzen, wie etwa der Handlungsstrang mit Batwing und Jim Corrigan (Spectre), Hushs kurzer Ausbruch sowie einen Kampf gegen einen Bane-Roboter. Etwas mehr Stringenz hätte Batman Eternal gut getan, stattdessen bleibt die Story ein paarmal zu oft in Sackgassen stecken und dadurch wirken manche Kapitel wie Lückenbüßer. Ärgerlich sind auch einige Plotlöcher, zum Beispiel: Wie kann der Pinguin aus Blackgate ausbrechen, wenn ihn vorher Jim Gordon gefesselt in eine Zelle gesteckt hat?

Trotz allem ist Batman Eternal eine lesenswerte Story, für alle, die gerne in die Welt von Batman eintauchen und eine wahre Wundertüte an Helden, Schurken und Ideen geboten bekommen. Zudem schließt sie die narrative Lücke zwischen Death of the Family und Endgame. Man muss allerdings darüber hinwegsehen, dass auch zeichnerisch das Konzept der Vielfalt leider nicht immer aufgeht: der Zeitdruck hinter der wöchentlichen Serie lässt auch unterdurchschnittliche Künstler das Niveau runterziehen.

Hinweis: Ergänzt wird Batman Eternal um die Mini-Serie Arkham Manor.

>> Batman 2011-2019

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