Video

Wie Kevin Conroy zu Batman wurde

Wenn man an Batman-Darsteller denkt, hat man gleich Gesichter vor Augen wie Adam West, Michael Keaton, Christian Bale. Aber wenn man an eine Stimme denken müsste, dann haben wohl viele Kevin Conroy in den Ohren. Ohne Frage gehört der Sprecher zu den Legenden, die den Dunklen Ritter dargestellt haben. Seine Stimme prägte Batman nicht nur seit 1992 in der Animated Series, sondern auch gleich im ganzen Universum mit seinen Ablegern wie Batman Beyond und anderen Zeichentrickfilmen. Conroy sprach die Rolle auch in der Adaption von The Killing Joke, den Arkham-Games und Injustice. Zusammen mit Mark Hamill als Joker bildete er ein legendäres Zweigespann.

 

In diesem Video wird dem 2022 gestorbenen Schauspieler und Sprecher gehuldigt. Weggefährten wie Paul Dini und Andrea Romano erinnern sich, wie Conroy aus unzähligen Kandidaten gecastet wurde und auch der Meister selbst kommt zu Wort.

Kevin Conroy in „Finding Batman“ (DC Comics)

Conroy schrieb auch eine Kurzgeschichte, die in DCs Pride-Anthologie von 2022 erschien: In „Finding Batman“ erzählt er von seinen schwierigen Familienverhältnissen und seinen Mühen als schwuler Schauspieler, wie ihm wegen seiner Sexualität Rollen versagt wurden. Am Ende spricht er für die Rolle von Batman vor und entdeckt, dass er sich mit dem maskierten Rächers, der viel erleiden musste und ein Doppelleben pflegt, sehr gut identifizieren kann. 2023 erhielt er für diese Story postum den Eisner-Award.

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Alex Ross zeichnet Batman wie Jack Kirby

Jack Kirbys Liste seiner Verdienste ist lang, für DC zeichnete er nicht nur die New Gods, sondern auch Superman. Nur Batman hat er kaum gezeichnet, jedenfalls in keiner Hauptserie, allein die Boy Commandos, die in den 40ern in Detective Comics erschienen, stammten von ihm. Erst in den 80ern versuchte sich der King an Batman, in der Serie Super Powers, zusammen mit anderen Justice-League-Mitgliedern. Doch was wäre, wenn Jack Kirby Batman bereits in den 70ern einmal ganz neu für sich interpretiert hätte?

Alex Ross / DC Comics

Alex Ross (Kingdom Come, Justice) hat es sich vorgestellt und mit Bleistift und Tusche simuliert. Das Ergebnis kann man bald in dem Buch Alex Ross: Unseen (2024) betrachten, in dem viele bislang unveröffentlichte Werke enthalten sind. In diesem Video gibt der Künstler einen Einblick in sein Figurendesign im Stil von Kirby, wir sehen neue Versionen von Joker, Clayface, Poison Ivy, Two-Face, Pinguin und Death-Man sowie ganz neue Kreationen. Das Ergebnis ist verblüffend: Der sonst auf Hyperrealismus spezialisierte Ross erweist sich als Meister der Stiladaption. Es wirkt, als hätte das Vorbild tatsächlich Hand angelegt.

Dabei erinnert Ross daran, dass es einen Batman à la Kirby bereits längst gibt: Bruce Timms Animated-Version ist stark beeinflusst vom King of Comics.

Harley Quinn: Die erste Episode

https://www.youtube.com/watch?v=fZ5dmafC9q8

Im Jahr 2019 bekam Harley Quinn ihre erste eigene Animationsserie, allerdings nur auf DC Universe und später HBO Max (in Deutschland beim Pay-TV-Sender Warner TV Comedy). Nun wurde die erste Folge offiziell auf YouTube veröffentlicht und man kann sich kostenlos ein Bild von ihr machen. Vorab gesagt: Es ist keine Kinderserie. Sie ist extrem brutal, menschenverachtend, voller Schimpfwörter und schwarzem Humor. Aber wenn man diesem Konzept etwas abgewinnen kann, ist der Mix sogar unterhaltsam.

Die Story kann man sich denken: Harley Quinn emanzipiert sich vom Joker. Ja, schon wieder. Zwar nicht ganz so gut wie in Mad Love, aber allemal witziger als in den unsäglichen Filmen Suicide Squad oder Birds of Prey. Hier hilft Poison Ivy ihrer Freundin, aus ihrer toxischen Beziehung auszubrechen. Mit dabei sind auch Batman, der Riddler sowie Commissioner Gordon, der als kaffeesüchtiges Nervenwrack dargestellt wird.

https://www.youtube.com/watch?v=LFZhq7y_hfg

Zwei Staffeln mit 26 Folgen sind bereits erschienen, die dritte soll am 28. Juli 2022 in den USA herauskommen.

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Alan Moore über Batman und Superhelden

Alan Moore (BBC Maestro)

Es ist kein Geheimnis, dass Alan Moore nicht gut auf DC zu sprechen ist. Auch wenn er bei DC seinen internationalen Durchbruch erlebte (Swamp Thing, Watchmen, The Killing Joke), war er vom Verhalten des Verlags so enttäuscht, dass er mit ihm brach. In seiner Online-Masterclass bei BBC Maestro spricht er den Namen nicht mal aus, sondern redet nur von „the Americans“.

Obwohl er Comics als eines der großartigsten Medien bezeichnet („It can do almost anything“), rät Moore stark vom Arbeiten in der Comicbranche ab. Er bezeichnet sie als eine der gierigsten und kleptokratischen Branchen der Welt und vergleicht sie mit der Filmindustrie, wie sie im Film Barton Fink der Coen-Brüder dargestellt wird. (Wer ihn nicht gesehen hat, dem sei dringend dazu geraten, das nachzuholen – er ist einer ihrer besten.) DCs Vertigo Comics, das 1993 gegründet wurde, bezeichnet er als „middle class Alan Moore farm“, die den Lesern das „Alan-Moore-Feeling“ gab.

Dennoch hat der Comic-Autor viel Lob für das Medium übrig. Der Comic ermögliche es, gleichzeitig in zwei Medien und damit auch zwei Bahnen zu erzählen: einerseits visuell mit Bildern, andererseits mit Worten, die von etwas ganz anderem handeln können, und Moore betont, dass man als Autor von dieser Möglichkeit Gebrauch machen sollte. Das hat den Vorteil, dass man auf relativ engem Raum viele Informationen unterbringen kann. „You can do nearly anything.“ Außerdem hofft er, dass die besten Comics noch nicht geschrieben worden sind. Doch er warnt gleichzeitig: „Don’t write like I write.“ Wer Comics schreiben möchte, soll eigene Ideen und Methoden entwickeln. Wie genau das geht, erklärt er in seinem sechsstündigen Kurs, der nicht nur für angehende Comic-Autoren interessant ist.

Moore zufolge sollte man stets die Möglichkeiten seines jeweiligen Mediums ausreizen. Daher hält er nichts von Adaptionen. Für ihn sind sie meist bloß Geldmache. Bereits vor einigen Jahren hat er sich kritisch über Superhelden-Comic-Verfilmungen bei Arte geäußert. Er nannte sie eskapistisch, infantil und gefährlich.

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Catwoman: Geschichte einer Antiheldin

Batman und Catwoman – das gehört seit über acht Jahrzehnten zusammen. Es ist ein spannender Zufall, dass sie 1940 ausgerechnet zeitgleich mit dem Joker debütierte. Der größte Schurke und die größte Schurkin – oder doch nicht? Denn Catwoman war immer schon mehr als einfach nur eine Verbrecherin. Sie war die einzige Frau, die je an Batman herankam. Natürlich gab es andere: Batwoman, Poison Ivy und auch Talia al Ghul. Aber bei keiner hat man das Gefühl, da trifft eine Gleichgesinnte auf Batman.

Catwoman jedoch ist eine Gleichgesinnte, weil sie für Batman eine Herausforderung darstellt. Sie steht wie er über dem Gesetz, aber schon lange ist sie nicht mehr nur Diebin oder gar Mörderin. Mal ist sie Umweltaktivistin, mal eine Heldin – und damit gar nicht mal so verschieden von dem, was Batman macht. In der schwarz-weißen Welt von Batman bleibt Catwoman eine Frau im Graubereich.

Diese 40-minütige Doku – Catwoman: The Feline Femme Fatale – erzählt die Geschichte von Catwoman, von den ersten Comics im Golden Age bis zur Selina Kyle im Film The Batman. Es kommen auch die wichtigsten Darstellerinnen zu Wort. Seltsamerweise spart der Film nicht einmal Halle Berrys Auftritt aus, dafür aber (geplatzte) Hochzeit mit Batman. Der Fokus liegt eindeutig auf den Filmen und Serien. Trotzdem (und einiger Ungenauigkeiten) wird deutlich, wie wandlungsfähig dieser Charakter ist, was sich auch an den vielen Kostümen zeigt: mal violett, mal grün, mal schwarz, mal grau. Diese Katze ist einfach nicht zu fassen.

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Pitch Meeting zu „Batman Returns“

Batman, Catwoman und Pinguin auf der großen Leinwand – das gab es bekanntlich schon vor 30 Jahren, in Tim Burtons Batman Returns (1992). Der Film gilt als gelungener als der erste von 1989, wenn man ihn jedoch wieder schaut, entdeckt man, wie sich sehr sich der Stil und der Geschmack seitdem verändert haben.

Ryan George führt das in seinem Pitch Meeting auf höchst amüsante Weise vor und macht uns auf einige Absurditäten aufmerksam: Der Pinguin wird aufgezogen von Pinguinen und benimmt sich dann wie einer? Selina Kyle entgeht dem Tod und wird zu Catwoman, weil Katzen ihr die Finger lecken? Batman tötet mit einem Grinsen im Gesicht, aber rät am Ende Catwoman davon ab?

All das und noch viel mehr lässt unser kritisches Denkvermögen wieder reaktivieren, das wir beim ersten Schauen ausgeschaltet haben. (Der Fachmann nennt es suspension of disbelief, zu deutsch höchst umständlich: „willentliche Aussetzung der Ungläubigkeit„.) Für die Entzauberung wird man mit ein paar Lachern entlohnt.

Damit hat Ryan George jeden Batman-Kinofilm gepitcht – außer den von 1966, doch ob sich ein Film, der sich selbst nicht ernst nimmt, noch veralbern lässt, das bleibt fraglich.

Weitere Pitch Meetings:

Pitch Meeting für „The Batman“

Nachdem ich The Batman zweimal gesehen habe, muss ich sagen: Auch beim zweiten Mal hat der Film nicht mein Herz gewonnen. Zweifellos macht er vieles gut und richtig, aber die Story fand ich selten packend – was wohl unter anderem damit zusammenhing, dass vieles von der Detektivarbeit bloß müheloses Rätselknacken ohne Konsequenzen ist.

Motzen ist einfach. Schwierig ist es, das Ganze auch noch humorvoll zu verpacken. Ryan George hat es mit seinem Pitch Meeting mal wieder wunderbar geschafft. Niemand kann Plot Holes und andere Seltsamkeiten so sympathisch aufdecken wie er – für ihn wirkt das alles super easy, barely an inconvenience. Genauso wie Rätselknacken, Kugeln abwehren und Schurken verkloppen für Batman. Viel Spaß dabei.

Mehr zum Thema:

Pitch Meeting für Batman (1989)

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Warner Bros.

Nach über 30 Jahren dürfte auch jedem Nostalgiker klar sein, dass der erste ernsthafte Batman-Film nicht so ernstzunehmen ist, wie es scheint. Tim Burtons Batman war mehr ein Hype, der von geschicktem Marketing angefacht wurde, als ein Film mit einer nennenswerten Story. Aus heutiger Sicht wirkt vieles überdreht und albern.

Ryan Georges Pitch Meeting lässt den Blockbuster noch fragwürdiger erscheinen: Batmans Methoden der Verbrechensbekämpfung, seine Affäre mit einer Reporterin und der intime Umgang mit ihr lassen erhebliche Zweifel aufkommen, ob es sich hier wirklich um einen Helden handelt. Ryan George versteht es, Filme auseinanderzunehmen. Desillusionierend? Mag sein, aber selten sind Kindheitserinnerungen so witzig zerstört worden.

Und wer davon nicht genug bekommen kann: Pitch Meetings gibt es auch zu Christopher Nolans Dark-Knight-Trilogie sowie zu Batman Forever und Batman & Robin.

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Matt Reeves erklärt das rätselhafte Ende von „The Batman“

Wenn das mal keine Klickbait-Überschrift ist! Ich dachte, was andere können, das kann ich auch. Worum geht’s? Um die vorletzte Szene von The Batman, in der der Riddler auf einen anderen Arkham-Insassen trifft. Wer Angst vor Spoilern hat, lese bitte erst weiter, wenn er den Film gesehen hat.

Die naheliegende Frage ist: Trifft der Riddler auf den Joker? Regisseur und Drehbuch-Co-Autor Matt Reeves stellt in einem Video von IGN klar: Ja, aber nicht ganz. Dieser unbenannte Arkham-Insasse (gespielt von Barry Keoghan, bekannt aus The Killing of a Sacred Deer, Dunkirk und Eternals) ist nur eine Vorstufe des Schurken, der aber schon als Mörder aufgetreten ist und von Batman geschnappt wurde. Ursprünglich war noch eine weitere Szene im Film, in der Batman auf ihn trifft. Die Szene wurde jedoch rausgeschnitten und soll bei anderer Gelegenheit veröffentlicht werden.

[UPDATE: Hier ist die Szene:]

Reeves erklärt, dass sein Joker an den Stummfilm The Man Who Laughs angelehnt ist, der ohnehin den Joker inspiriert hat. Conrad Veidt spielt darin einen Mann, der von Kindheit an ständig ein Grinsen im Gesicht trägt. Dieser neue Noch-nicht-Joker soll durch eine Krankheit gezeichnet sein. Aus dieser Erfahrung soll er auch seine nihilistische Weltsicht haben: „From his birth life has been a cruel joke on him and this is his response“, sagt Reeves.

Ob das bedeutet, dass der Joker im nächsten Film auftaucht, lässt Reeves offen. Er weiß angeblich noch nicht, auf wen Batman treffen wird. Geplant ist – wie üblich – eine Trilogie mit Robert Pattinson in der Hauptrolle. Auch wenn sich Reeves Mühe gibt, eine neue Sicht auf den Joker zu zeigen, täte es gut, den Schurken eine Weile ruhen zu lassen. Es gab mit Jared Leto und Joaquin Phoenix zuletzt zwei Joker kurz hintereinander und Heath Ledger ist auch noch gut in Erinnerung. Zudem gibt es noch eine Reihe anderer, die noch nie in einem Batman-Film zu sehen waren oder eine zweite Chance verdienen: Mister Freeze, Man-Bat, Mad Hatter, Killer Croc, Poison Ivy etc.

Aber ohne den Joker scheint es heutzutage nicht mehr zu gehen.

Neue Musik zu „The Batman“

Bald ist es soweit: Am 3. März 2022 soll The Batman ins Kino kommen. Regisseur Matt Reeves liefert mit fast drei Stunden auch damit den längsten Batman-Solo-Film ab. Nun hat Warner Bros. die Main Theme von Michael Giacchino veröffentlicht (auch bei Spotify). Wie schon bei Hans Zimmers Musik zur Dark-Knight-Trilogie besteht die Melodie im Wesentlichen aus zwei Tönen – Minimalismus für die maximale Dramatik. Zwischendurch geht es auch mal sehr hoffnungsvoll zu.

Giacchino ist damit bekannt geworden, dass er es bereits schaffte, bei der Serie Lost einem die Tränen in die Augen zu treiben, ähnliches gelang ihm auch bei Star Trek und dem Pixar-Film Oben. Darüber hinaus schrieb er auch die Musik zu Mission Impossible: Phantom Protokoll, Doctor Strange und der jüngsten Spider-Man-Trilogie. Musikalisch kann schon mal nicht viel schief gehen.

The Batman mit Robert Pattinson in der Hauptrolle wird den Riddler (Paul Dano) und Pinguin (Colin Farrell) als Schurken haben. Darüber hinaus treten Catwoman (Zoë Kravitz), Carmine Falcone (John Turturro), James Gordon (Jeffrey Wright) und Alfred Pennyworth (Andy Serkis) auf.

Begleitend dazu ist eine Serie auf HBO-Max geplant.


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