Justice League

Neue Zeichentrickserie: Justice League Action

Neues von der San Diego Comic-Con (SDCC) 2016:

Batman kommt wieder gezeichnet ins Fernsehen – und er ist nicht allein: Justice League Action, wird die Serie heißen. Mit dabei sein werden Superman, Wonder Woman, Booster Gold, Firestorm und noch zig weitere Helden. Klassische Schurken wie Lex Luthor, Joker und Mongul werden zu den Gegnern gehören. Als Sprecher wurden unter anderem Kevin Conroy (Batman) und Mark Hamill (Joker) verpflichtet, die schon bei Batman The Animated Series dabei waren. Die Serie wird, wie das im gleichen Stil gezeichnete Teen Titans Go, bei Cartoon Network laufen. Ein Starttermin steht noch nicht fest.

DC Comics

DC Comics

Nachtrag am 23. Juli: Hier noch ein Video zu den Hintergründen.

Beschützen und beherrschen

DC Comics

DC Comics

Titel: Batman Beyond 2.0 – Justice Lords Beyond

Autor/Zeichner: Kyle Higgins, Christos Gage/Thony Silas, Dexter Soy, Mateo Guerrero

Erschienen: 2014 (Batman Beyond Universe #9-12), Paperback 2015


„There must never be a Batman.“ (Lord Superman)

Auf Superheldencomics ist Verlass, was Wiedersehen  angeht. Mit alten Bekannten. Und mit altbekannten Ideen. Wie etwa bösen Ebenbildern von Helden aus einem Paralleluniversum. In diesem Fall bilden die Justice Lords den tyrannischen Gegenpol zur Justice League der Zukunft. Lord Superman und seinesgleichen herrschen mit eiserner Hand über ihre Welt (vgl. Earth Two, Red Son & Injustice), jetzt greifen sie auch nach der Welt, die wir kennen (wie schon in der Folge „A Better World“ der Animationsserie Justice League S02E37-38 von 2003). Terry McGinnis wird ins Paralleluniversum geschickt, um Lord Batman zu finden, der im Gegensatz zum Rest einer von den Guten sein soll. Aber daraus wird nix, denn Batman ist tot. Terry trifft auf seinen Doppelgänger „T.“, der ein Mitglied der Jokers ist. Dann kommen die Justice Lords in die normale Welt und kloppen sich mit der Justice League. Höhepunkt dieser allzu ausschweifenden Prügelorgien ist, wenn Terry in ein cooles Kostüm von Lord Batman steigt, das später noch mit Kryptonit gepimpt ist und sich einen finalen Kampf mit dem bösen Superman liefert.

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So simpel die Story klingt, so aufwendig ist die Backstory. In vielen Rückblenden wird erklärt, was bisher geschah. Das ist zwar eine sehr dramatische Geschichte mit einer tragischen Liaison zwischen Wonder Woman und Superman, damit zwar gut zu wissen für Leser, die keine Ahnung haben, aber ermüdet in der Menge sehr. Dadurch ist Justice Lords Beyond keine echte Batman Beyond-, sondern eigentlich eine Justice League-Story. Erst recht zum Schluss wird das deutlich, wenn der Epilog kein Ende zu nehmen scheint und die letzten 15 Seiten einnimmt, damit auch der nebensächlichsten Figur Genüge getan wird. Man sollte sich zuvor die beiden Justice League-Folgen ansehen, wenn man sich hier nicht verlieren will. Aber insgesamt wirkt es so, als sei die Backstory die Geschichte, die man lieber ausführlicher erzählt gehabt hätte.

Batman als Monument der Abschreckung.

Batman als Monument der Abschreckung. (DC Comics)

DC enthüllt Jokers wahre Identität

DK III #3 (Variant) (DC Comics)

DK III #3 (Variant, Greg Capullo) (DC Comics)

„If I’m going to have a past, I prefer it to be multiple choice!“

Der Satz aus The Killing Joke (Alan Moore/Brian Bolland) war schon immer maßgeblich für den Joker, wörtlich genommen von Heath Ledger im Film The Dark Knight. In Moores Klassiker bekommt der Joker zwar eine Vorgeschichte als gescheiterter Komiker und Gauner wider Willen angedichtet, aber keinen Namen.(Es handelt sich um eine Neuinterpretation von Jokers Origin als Red Hood aus Detective Comics #168, 1951. In Zero Year wird die Geschichte erneut variiert.)

Doch in Justice League #42 (in der Storyline Darkseid War) hat der Möbius-Stuhl Batman den wahren Namen seines Erzfeindes offenbart. Und am 25. Mai 2016, in Justice League #50, sollen auch die Leser erfahren, wer der Joker einst gewesen ist.

Die Enthüllung soll eine Überraschung sein. Doch schon die Ankündigung ist umstritten. Denn bisher gehörte es zum Mythos und zum Schauer des Schurken, dass er keine Identität hatte. Joker ist der Nihilist, der aus dem Nichts kam. In Tim Burtons ersten Batman-Film (1989) heißt der Joker zunächst Jack Napier (so auch in der Animationsserie von 1992-1995) – und stellt sich sogar als der Mörder von Bruce Waynes Eltern heraus. Eine kritisierte, aber von der Erzählökonomie gerechtfertigte Entscheidung. (Ähnlich war es in Batman Begins, wo Ra’s al Ghul zu Bruce Waynes Ausbilder wurde.)

Jedoch im Comic mit der Tradition zu brechen, ist ein Sakrileg. Zwar wird das Interesse enorm sein, aber mit Geheimnissen ist es so: Das Rätsel ist spannender als die Auflösung. Denn am Ende ist das Mysterium entzaubert. Es ist eine Enthüllung, die niemand braucht.

NACHTRAG 1: Weitere Hinweise zu Jokers Identität gibt es in DC Universe Rebirth #1.

NACHTRAG 2: Eine richtige Auflösung wird es im Dreiteiler Three Jokers geben.


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Batman bei Panini: Vorschau auf 2016

DC One Million (DC Comics)

DC One Million (DC Comics)

Nach unserer Vorschau auf die Batman-US-Comics 2016 stellt sich die Frage: Welche Batman-Comics erscheinen 2016 auf deutsch?

Der Panini-Verlag bringt im nächsten Jahr nicht bloß die obligatorischen Sammelbände der Batman– und Batman Eternal-Serien heraus, auch legt er zwei Klassiker aus den 90ern auf: Das Beben (im Dino-Verlag einst Inferno genannt) und das geniale JLA-Crossover von 1998, One Million von Grant Morrison. Darin tauscht die Justice League aus einer fernen Zukunft die Plätze mit der JLA der Gegenwart, damit die „alten“ Helden an Festspielen zu ihren Ehren teilnehmen können. Sabotiert wird das Spektakel von Vandal Savage und dem neuen Feind Solaris. Dieses besonders gelungene Event schlug sich damals in allen Serien nieder: zu jeder erschien eine Ausgabe #1.000.000 (mittlerweile gesammelt in einer Omnibus-Ausgabe).

Außerdem gibt es einen neuen Batman Beyond (dt. Batman of the Future), der nach den Ereignissen in Futures End in die DC-Continuity aufgenommen wurde. Vor dem Kinostart von Batman v Superman wird Superman/Batman: Freunde und Feinde von Jeph Loeb herausgebracht.

Noch im Dezember dieses Jahres erscheinen noch das Crossover Forever Evil als Paperback sowie Gotham Central 2 (in der US-Ausgabe in Band 1 enthalten).

Januar

  • Batman & Robin Sonderband 8
  • Batman Sonderband 46
  • Futures End 8
  • Convergence Megaband

Februar

  • Superman/Batman: Freunde und Feinde
  • Batgirl: Die neuen Abenteuer 1
  • Justice League: One Million 1

März

  • Batman Eternal 1
  • Gotham Central 3

April

Mai

  • Batman Eternal 2
  • Batman Beyond (von Dan Jurgens)
  • Robin – Der Sohn des Dunklen Ritters 1

Juni

Düstere Dreifaltigkeit

Batman ist ein Vampir. Superman hat einen Bart und ist der Sohn von General Zod. Und Wonder Woman … trägt ein weißes Kostüm mit ganz tiefem Ausschnitt. „Justice is redefined“, lautet die Devise im neuen Zeichentrick-Film, der in den USA am 28. Juli erscheinen soll: Justice League: Gods and Monsters wird er heißen, geschrieben vom Animated-Dreamteam Alan Burnett und Bruce Timm. Der Trailer verheißt ein düsteres Spektakel, in der die Welt und die Helden anders dargestellt werden, als man es sonst aus den Filmen kennt. Es beginnt mit einem Massaker, verbrannten Leichen, man schiebt die Schuld Superman zu, Helden werden gefürchtet und gejagt, Lex Luthor betreibt seine Hetze: „Man kann der Justice League nicht trauen.“ Die klassische Dreifaltigkeit aus Superman, Batman und Wonder Woman muss sich gegen die Menschen wehren, die sie beschützen wollen. Ob man den Planeten rettet oder ihn beherrscht, ist nicht mehr klar zu unterscheiden. Batman hat wie immer die beste Lösung parat: „We can get a lawyer – or we can beat the hell out of them.“

Dem Trailer nach zu urteilen erwartet uns ein vielversprechendes Werk. Wochen vor dem Erscheinen sollen in einer dreiteiligen Web-Serie die Hauptcharaktere eingeführt werden: Justice League: Gods and Monsters Chronicles. Sie soll über die Online-Plattform Machinima verbreitet werden. Außerdem sollen mit dem Film auch Prequel-Comics erscheinen, die zuerst digital herauskommen. Von den Sammlerfiguren ganz zu schweigen …

Die Promo-Maschine für Batman v Superman: Dawn of Justice läuft. Wir freuen uns natürlich trotzdem, dass uns die Wartezeit verkürzt wird.

Es geht auch ohne Superman

Justice League: Another Nail

Titel: Justice League: Another Nail (dt. Noch ein Nagel)

Autor/Zeichner: Alan Davis

Erschienen: 2004 (Mini-Serie #1-3, dt. Panini 2004, DC Premium 34)


„I know that’s what you want … to die! To stop the pain.“ (Joker zu Batman)

Was wäre wenn … Superman bei Amish aufgewachsen wäre? Dann wäre er ein noch größerer Langweiler geworden: Introvertiert, wortkarg, wehmütig. Wie gut, dass es da noch den Rest der Justice League gibt. Und noch gefühlte 1000 weitere Superhelden, Superschurken, New Gods und Green Lanterns gibt. Die Fortsetzung von The Nail wird zwar dafür genutzt, einige offene Fragen des ersten Teils zu beantworten und Episoden wie den Krieg zwischen Apokolips New Genesis sowie die Beteiligung des Green Lantern Corps nachzutragen, dafür erstickt die eigentliche Story in einer Fülle von Figuren, Schauplätzen, Irrungen und Wirrungen. Kurzum: Das übliche Gewusel eines Mega-Crossovers.

Ein Jahr nach den Ereignissen von The Nail passieren wieder seltsame Dinge: Eine unbekannte Kraft saugt Energie von der Erde. Green Lantern ist betroffen, auch Superman. Die meiste Zeit sieht man die JLA wieder mal im Dunkeln tappen und irgendwelchen Energiesignaturen folgen. Das ist langweilig. Und dann sind da noch die vielen Szenenwechsel und Nebenhandlungen, die alles nur unnötig in die Länge ziehen. Wen interessieren zweit- bis drittklassige Helden wie die Doom Patrol, die Outsiders oder die Metal Men? Und dann sind da noch andere Expendables mit blöden Namen, bescheuerten Kostümen und handlungsbremsenden Funktionen, New Gods, Gestalten aus dem Multiversum, die üblichen Verdächtigen der Transzendenz wie Phanton Stranger, Spectre, Etrigan und Deadman, ja sogar der Joker kehrt als Höllendämon wieder. Der Oberschurke ist nichts als eine öde Riesenamöbe, die sinnlos durchs Weltall treibt und nur frisst, was ihr unterkommt. Fader geht’s nicht. Und am Ende ist es nicht Superman, der das Multiversum rettet, sondern ein plötzlich geläuterter Oliver Queen.

Hätte es dafür diese zähe Fortsetzung gebraucht? Nein. Für diese Story wäre weder ein Elseworlds-Label nötig gewesen noch die Anwesenheit von Superman. Das ist das Hauptproblem der Geschichte: Sie verliert ihren roten Faden. Wenn man zuerst ein Riesentheater um eine Welt ohne Superman veranstaltet und dann diese Welt bzw. Story auch ganz gut ohne auskommt, kann man das nur inkosequent nennen.

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Fast eine Welt ohne Superman

JLA: The Nail

Titel: JLA: The Nail (dt. Der Nagel)

Autor/Zeichner: Alan Davis

Erschienen: 1998 (Mini-Serie #1-3, Paperback 1999), dt. Dino 1999 (JLA Sonderband)


„So it was a kingdom was lost – – all for the want of a nail.“

Was wäre wenn … ein einziger Nagel verhindert hätte, dass Kal-El von den Kents gefunden wird?

Dann gäbe es eine Welt ohne Superman. Das wäre an sich noch kein Verlust, weil alle anderen Superhelden trotzdem entstanden wären. Aber sie hätten keine Galionsfigur, keinen Botschafter für ihre Sache, keinen Vermittler zwischen Metawesen und Menschen. Und so ist die Elseworld von The Nail eine fremdenfeindliche: Lex Luthor ist nicht nur Bürgermeister von Metropolis, er ist auch Anführer einer Hexenjagd gegen Superhelden, Aliens und andere Metawesen. Nach und nach werden sie gefangen genommen oder anderweitig ausgeschaltet. Die Justice League sieht dem Treiben ziemlich machtlos zu bis sie den Urheber des Komplotts entdecken …

Natürlich wäre die Story nichts ohne bekannte Gesichter der Superman-Familie: Lois Lane, Lana Lang, die Kents und vor allem Jimmy Olsen kommen wichtige Rollen zu. Und natürlich bedeutet dieses Szenario nicht, dass es keinen Kal-El und keine Rakete von Krypton gibt. So ist The Nail nur zunächst eine Welt ohne Superman. Im Grunde sehen wir seiner Entstehung mit einem großen Umweg über viele Katastrophen zu. Wir sehen auch eine der grausamsten Szenen, die Batman widerfährt: Der Joker ermordet brutal Robin und Batgirl und zwingt Batman zuzusehen, daraufhin wird der Dunkle Ritter zum Mörder und infolgedessen zu einem gebrochenen Mann.

Trotz des durchgängig ernsten Tones, der Armut an Humor und des schnellen Erzähltempos ist Alan Davis (Batman: Year Two, Full Circle) eine der besten Elseworlds-Stories gelungen. The Nail ist actionreich ohne zu unterfordern oder gar anzustrengen, die Grundidee ist gut durchdacht und bis zur letzten, noch so schlimmen Konsequenz ausgeführt, weil sie die Bedeutung Supermans für das DC Universum hervorhebt und vor nichts zurückschrecht – außer natürlich, den Lesern Superman ganz vorzuenthalten. Schließlich ist die Story auch für einige überraschende Wendung gut. Der Schurke ist der, von dem man es am wenigsten erwartet. Vor allem aber erweist sich Davis mit seinem dynamischen, geschmeidigen und klaren Zeichenstil als einer der talentiertesten Künstler. Er zeichnet Bilder, die sich einprägen – ebenso wie die Geschichte, die sie erzählen.

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