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Serienkritik: „Batman: Caped Crusader“

DC Comics

Batman mag ein zeitloser Charakter sein, doch er ist, man vergisst es leicht, ist ein Produkt der späten 30er Jahre. Und von allen späteren Varianten funktionierten stets die am besten, die sich auf diesen Ursprung besinnten. Es ist mehr als Nostalgie und Retrocharme, es ist die Gewissheit: Batman am besten hin, wo er herkommt. In eine Zeit ohne Computer und Internet, in der zwar in der (Pulp-)Fiktion alles möglich war, aber der Held sich immerhin etwas einfallen lassen musste.

Auf diese Erfolgsformel setzte Batman: The Animated Series in den 90ern, weshalb sie bis heute dafür gefeiert wird. Und nun versucht auch die neueste Zeichentrickserie, Batman: Caped Crusader (auf Prime Video), daran anzuknüpfen. Entwickler und Produzent Bruce Timm geht sogar noch weiter: Es ist nicht nur ein Retro-Gotham, sondern die Handlung spielt wirklich in den 40ern – jedenfalls was die Ausstattung angeht. Batman hat lange, hornartige Ohren und kurze Handschuhe wie bei seinen ersten Auftritten 1939, sein Batmobil ist ein einfaches schwarzes Auto, er hat keinen Robin und ist ein Held, der mehr auf Hirn und Handarbeit setzt als auf Gadgets.

ACHTUNG: SPOILER!!!

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Wie Kevin Conroy zu Batman wurde

Wenn man an Batman-Darsteller denkt, hat man gleich Gesichter vor Augen wie Adam West, Michael Keaton, Christian Bale. Aber wenn man an eine Stimme denken müsste, dann haben wohl viele Kevin Conroy in den Ohren. Ohne Frage gehört der Sprecher zu den Legenden, die den Dunklen Ritter dargestellt haben. Seine Stimme prägte Batman nicht nur seit 1992 in der Animated Series, sondern auch gleich im ganzen Universum mit seinen Ablegern wie Batman Beyond und anderen Zeichentrickfilmen. Conroy sprach die Rolle auch in der Adaption von The Killing Joke, den Arkham-Games und Injustice. Zusammen mit Mark Hamill als Joker bildete er ein legendäres Zweigespann.

 

In diesem Video wird dem 2022 gestorbenen Schauspieler und Sprecher gehuldigt. Weggefährten wie Paul Dini und Andrea Romano erinnern sich, wie Conroy aus unzähligen Kandidaten gecastet wurde und auch der Meister selbst kommt zu Wort.

Kevin Conroy in „Finding Batman“ (DC Comics)

Conroy schrieb auch eine Kurzgeschichte, die in DCs Pride-Anthologie von 2022 erschien: In „Finding Batman“ erzählt er von seinen schwierigen Familienverhältnissen und seinen Mühen als schwuler Schauspieler, wie ihm wegen seiner Sexualität Rollen versagt wurden. Am Ende spricht er für die Rolle von Batman vor und entdeckt, dass er sich mit dem maskierten Rächers, der viel erleiden musste und ein Doppelleben pflegt, sehr gut identifizieren kann. 2023 erhielt er für diese Story postum den Eisner-Award.

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Erster Trailer zu „Batman: Caped Crusader“

Die Zeichentrickserie Batman: Caped Crusader startet am 1. August auf Prime Video. Sie handelt von Batman in seinem ersten Jahr und ist auch in der Epoche des Golden Age angesiedelt, sodass es nicht nur weniger Technik gibt, sondern auch Batman und Schurken wie Catwoman und Clayface in ihrer alten Form auftauchen. Mit dabei sind auch Harley Quinn, Two-Face und Firefly.

Die erste Staffel mit zehn Episoden soll auf einmal herauskommen. Produziert wird die Serie von J.J. Abrams, Matt Reeves und Bruce Timm (Batman: The Animated Series). Zu den Autoren gehört Ed Brubaker (Gotham NoirThe Man Who Laughs).

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Die schlechteste Batman-TAS-Folge?

Titel: The Underdwellers (dt. Kinder der Finsternis)

Story/Drehbuch: Tom Ruegger/Jules Dennis, Richard Mueller

Erschienen: 1992 (Batman: The Animated Series S01E06)


Batman: The Animated Series gilt als Meilenstein – für Batman, für die Animationsgeschichte, fürs Fernsehen. Die Serie wurde mit Lob und Preisen überschüttet, ihre Wirkung kann man bis heute noch bis in die Comics und Filme hinein sehen. Doch es war nicht alles Gold. Von 109 Episoden können nicht alle gut sein, es gab auch schwache. Und während man darüber diskutieren kann, welche denn jetzt die beste Folge war, herrscht weitgehend Einigkeit über die schlechteste: The Underdwellers. Zu Recht?

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„Batman: Caped Crusader“ startet im August

Die langerwartete Zeichentrickserie Batman: Caped Crusader soll am 1. August auf Prime Video starten – mit allen zehn Episoden auf einmal. Die Serie handelt von Batman in seinem ersten Jahr und wird Charaktere wie Catwoman, Harley Quinn und Clayface auftreten lassen. Die ersten Bilder zeigen, dass sich der Stil am Golden Age orientiert: Batman trägt hier noch kurze Handschuhe, Catwoman trägt ein lila Kleid mit Cape, Clayface ist hier wieder der Schauspieler Basil Karlo mit einem entstellten Gesicht. (mehr …)

Red Claw entführt Alfred

Titel: The Lion and the Unicorn (dt. Der Löwe und das Einhorn)

Drehbuch: Diane Duane, Peter Morwood, Steve Perry

Erschienen: 1995 (Batman: The Animated Series S02E12)


Alfred Pennyworth bekommt einen Anruf von seinem Cousin Frederic, der ihn nach England bestellt. Der Butler fliegt hin, doch kaum ist er da, wird er auch schon von zwei Gaunern entführt. Die beiden waren einst gemeinsam Geheimagenten im Dienst Ihrer Majestät, nun will die Schurkin Red Claw den Geheimcode für den Abschuss einer Rakete von ihnen. Damit will sie die Regierung um fünf Milliarden Pfund erpressen – sonst ist London Geschichte. Natürlich weigern sich die patriotischen Briten, aber es gibt auch andere Methoden, sie zum Reden zu bringen. Weil wir uns hier in einer Kinderserie befinden, werden die beiden nicht gefoltert, sondern mit einem Wahrheitsserum traktiert.

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Harley Quinn: Von der Freiheit ins Chaos

Titel: Harley’s Holiday (dt. Ein neues Leben)

Drehbuch: Paul Dini

Erschienen: 1994 (Batman: The Animated Series S02E16)


Harleen Quinzel wird aus Arkham entlassen, sie gilt als völlig geistig gesund – eine ziemlich steile These für einen Menschen und erst recht für diese Frau … Aber was ist heutzutage schon normal? Und so geht Harleen erstmal mit ihren beiden Hyänen shoppen, was große Irritationen auslöst. Kaum hat sie ein Kleid gekauft, gibt es Probleme: Die Sicherheitsklammer ist noch dran, als sie den Laden verlassen will, geht der Alarm los. Sie fühlt sich vom Sicherheitsmann bedrängt, flippt aus und sieht sich genötigt, wieder ins Harley-Quinn-Kostüm zu steigen (das sie offenbar für solche Fälle in der Handtasche dabeihat).

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Wiedersehen mit dem Werwolf

Titel: Moon of the Wolf (dt. Wolfsmond)

Drehbuch: Len Wein

Erschienen: 1992 (Batman: The Animated Series S01E43)


Ein Werwolf macht Gotham unsicher, greift einen Zoowärter an, Batman geht dazwischen, der Werwolf entkommt. Der Mann dahinter: Anthony Romulus, ein Millionär und Zehnkämpfer, der sich von einem gewissen Professor Milo dopen lässt. Das neue Wunder-Mittel kann man nicht aufspüren, doch es da es aus Wolfs-Östrogenen gemacht ist, hat es den Nachteil, dass man selbst zu einem wird. Milo hat das Gegenmittel, aber er behält es für sich. Zuerst soll Romulus Batman töten.

Warner Bros.

Er lockt den Helden also in eine Falle (er soll einen Spendencheck abholen) und knockt ihn mit Gas aus. Doch statt ihn einfach zu erledigen, besteht Milo auf einer Show: Romulus soll Batman als Werwolf in einer Arena abschlachten. Der Nachteil daran ist, dass es Augenzeugen gibt, die die Polizei rufen …

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Batman trifft Zatanna

Titel: Zatanna (Der beste Trick der Welt)

Drehbuch: Paul Dini

Erschienen: 1993 (Batman: The Animated Series S01E54)


Batman mit Zatara. (Warner Bros.)

Auf seinen Reisen hat Bruce Wayne vom Entfesselungskünstler Zatara dessen Handwerk gelernt. Deckname: John Smith. Dabei traf er auf Tochter Zatanna. Man kam sich näher, doch Bruce wählte statt Bühnenkarriere lieber den Zölibat und die Fledermaus. Nicht einmal sein Versprechen zu schreiben hat er gehalten.

Zatanna auf der Bühne. (Warner Bros.)

Jahre später kommt Bruce dann zu einer Aufführung von Zatanna, die als Illusionistin auftritt. Sie lässt zehn Millionen Dollar verschwinden, das der Gothamer Münzanstalt gehört, doch leider taucht es nicht wieder auf. Der Besitzer ist ziemlich sauer und lässt sie sofort festnehmen. Ohne nachzuforschen oder Zatanna auszufragen, wo das Geld sein könnte, wird sie von der Polizei abgeführt und weggebracht. Batman holt sie aus dem Polizeiwagen und macht die Tatverdächtige noch zu einer Flüchtigen …

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Nacht des Ninja, Tag des Samurai

Titel: Night of the Ninja/Day of the Samurai (dt. Der Ninja-Meister/Der Tag der Samurai)

Drehbuch: Steve Perry

Erschienen: 1992/1993 (Batman: The Animated Series S01E35/44)


Ein Ninja raubt Wayne Enterprises aus. Batman tut sich schwer damit, ihn zu fassen. Es stellt sich heraus: Man kennt sich von früher. Hinter der Ninja-Maske steckt Kyodai Ken, ein ehemaliger Mitschüler der Martial Arts in Japan. Kyodai hat damals Bruce im Kampf besiegt, dann wurde er von Yoru-sensei aus dem Dojo geworfen, als er ein Schwert stehlen wollte. Nun sinnt er auf Rache. Es kommt zum Rematch. Kyodai bringt Batman fast mit dem Schwert um, Robin kann ihn retten – wie gut, dass er sich mal wieder nicht an den Hausarrest gehalten hat.

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