Der Mann ohne Augenlider

DC Comics

DC Comics

Titel: Batman by Ed Brubaker Vol. 1

Aut0r/Zeichner: Ed Brubaker/Scott McDaniel

Erschienen: 2000-2002 (Batman #582-586, #591-597, Batman: Our Worlds at War #1), Paperback 2016


„… the bat will always surprise you. That’s just his nature. He’s a nature of determination.“

Die Story dieses Comics zusammenzufassen, ist gar nicht so leicht. Ich versuche es mal so: Ein neuer Schurke erscheint in Gotham: Zeiss, ein Killer mit technisch verbessertem Gehirn. Weil er Batmans Kampftechnik gespeichert hat, kann er dessen Bewegungen vorhersehen und abwehren. Sein Markenzeichen ist eine Brille mit Kamerablenden, die ihm die Augenlider ersetzen. Das ist natürlich noch keine Story. Aber das Problem ist, dass Zeiss zwar der rote Faden ist, aber der Band episodenhaft erzählt ist und dadurch mal mehr und mal weniger mit ihm zu tun hat.

Auf den ersten Blick ist der erste Ed Brubaker-Band eine lose Story-Sammlung: mal geht es um einen ehemaligen Wayne-Mitarbeiter auf Abwegen, mal um zwei Leute, die eine Batman-Doku drehen. Mal geht es um einen Rechtsstreit zwischen Pinguin und Bruce Wayne, mal um eine Fehde zwischen verfeindeten Gangsterfamilien, der Auftragskiller Deadshot tritt auf. Von der Batman-Family haben Robin, Nightwing, Batgirl und Huntress kleine Gastauftritte.

Erst nach und nach kristallisiert sich Zeiss als zentrales Element heraus, aber als Antagonist taugt er nur wenig, weil er nur Handlanger von Gangstern ist – mit Batman verbindet ihn nichts. Überhaupt mäandert die Handlung zu sehr und franst in unnötige Nebenhandlungen aus, wie etwa das Erscheinen eines gestrandeten Aliens, das Batman kurz beschäftigt, aber nichts mit der eigentlichen Story zu tun hat.

Unnötiger Einschub

Nichts hat auch der One-shot Batman: Our Worlds at War mit dem Rest zu tun, der ebenfalls in den Band integriert wurde, da er auch von Brubaker geschrieben wurde. Wer nicht vor hat, dieses Crossover weiterzulesen, sollte auch diese Episode lassen. Überflüssigerweise wurde sie mitten in den Band geschoben, wo sie die Leser von der Haupt-Story ablenkt.

Die meisten Zeichnungen stammen von Scott McDaniel – ein Künstler, der viel zu lange an Batman herangelassen wurde. Er hat einen furchtbar übertriebenen und unübersichtlichen Stil, der die Panels überfrachtet und die Gesichter wie Grimassen erscheinen lässt. Ein zu oft verwendetes Stilmittel: Wenn Batman durch die Luft fliegt, folgt ihm stets ein Schwarm von Fledermäusen.

Insgesamt ist Batman by Ed Brubaker zwar solide geschrieben, aber zu wenig einnehmend erzählt. Durchschnittsware, die bloß deshalb als Paperback neu aufgelegt wurde, damit sich Hardcore-Fans ein weiteres Buch ins Regal stellen können. Lesen muss man es nicht.

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