Norm Breyfogle

Crime Doctor Matthew Thorne

Detective Comics #77/Batman #18 (1943)

DC Comics

Es ist mal wieder Grippesaison! Ich hoffe, ihr seid bisher gesund geblieben. Falls euch aber das Fieber packt, solltet ihr einen Arzt aufsuchen. Doch geht lieber nicht zu Doctor Matthew Thorne, denn der hat Dreck am Stecken.

Thorne (geschaffen von Bob Kane und Bill Finger) ist zwar ein Arzt aus Leidenschaft, aber was ihm den richtigen Kick gibt, sind Verbrechen. Deshalb berät er in seiner „Crime Clinic “ nebenbei Gauner, wie sie ihre „Operationen“ drehen können (Detective Comics #77, 1943). Für 25 Prozent des Erlöses. Er führt auch Hintergrundchecks durch, ob neue Anwerber keine Polizeispitzel sind. Dann gibt er den Gaunern Tipps, wie etwa das Kabel für den Alarm durchzuschneiden. Etwas seltsam, dass die da nicht selbst drauf kommen …

Wenn etwas schief geht, macht der Doktor auch Hausbesuche, dann verlangt er allerdings 50 Prozent. Dank seiner OP-Verkleidung ist er nicht nur maskiert, sondern hinterlässt auch keine Fingerabdrücke, sein Stethoskop hilft ihm dabei, Safes zu knacken, sein Krankenwagen ist das perfekte Fluchtauto, weil niemand Verdacht schöpft. Außerdem setzt er gern Betäubungsmittel ein, um Wachleute bewusstlos zu machen.

Doch dann kommen ihm Batman und Robin in die Quere und verfolgen ihn in seine Praxis. Thorne droht ihnen mit der Waffe. Zwar will er niemanden umbringen, aber er tut es, wenn er muss. Da platzt ein Patient mit einem Blinddarmdurchbruch rein und Batman muss ihm bei der OP assistieren. Dann aber nimmt er Batman und Robin gefangen und stiehlt eine Formel, wie man Gold herstellen kann. Beim Kampf auf einem Teilchenbeschleuniger kann Batman ihn besiegen.

Tödliche Gier nach Gold

Im zweiten Teil der Geschichte (The Crime Surgeon, Batman #18, 1943) bricht Dr. Thorne aus dem Knast aus, nachdem er bei einer OP geholfen hat, und eröffnet wieder seine Praxis, diesmal aber mobil, indem er einmal quer durch die Staaten reist. Das führt zu einer Epidemie des Verbrechens, die Batman und Robin auf den Plan ruft.

Robin geht undercover als Schuhputzer, kommt Thorne auf die Spur, man prügelt sich auf einer Baustelle. Dann geht Batman undercover, wird mit einer Augenbinde zu Thornes Praxis gebracht und entlarvt. Ein Handlanger schießt auf Robin – und wieder muss Batman dem Doktor bei einer OP assistieren.

Später kommt es wieder zum Showdown mit Gold, diesmal auf einem Bagger. Als Thorn mit einem Skalpell auf Batman losgeht, wird er von einem Mann erschossen, dessen Frau gestorben ist, weil Thorne sie nicht rechtzeitig operiert hat, sondern dem Gold nachlief. Die Moral versteht sich hier von selbst. Thorne hat sie verstanden. Er meint, er verdient es zu sterben. Aber das bedeutet noch längst nicht das Ende.

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Shadow of the Bat: Illusions

Cover von Chris Moeller (DC Comics)

Titel: Illusions: The Harder They Fall/The Bigger They Come/Thinker and the Cheat

Autor/Zeichner: Alan Grant/Norm Breyfogle

Erschienen: 1997 (Shadow of the Bat #65-67)


Batman hilft einem Jungen, der behauptet von seinem Vater geschlagen zu werden – Bruce Wayne! Dann wird Commissioner James Gordon von der Polizei festgenommen – wegen angeblicher Korruption. Bei einer Geburtstagparty des Pinguins provoziert der Casinomanager eine Schießerei. Dann wird live im Fernsehen ein Moderator von einem Kollegen erschossen und der Chef der Gotham Bank erhängt sich. Was ist los in Gotham City?

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Bumerang gegen Batarang

DC Comics

Titel: Aborigine

Autor/Zeichner: Alan Grant, John Wagner/Norm Breyfogle

Erschienen: 1988 (Detective Comics #591), Hardcover 2015 (Legends of the Dark Knight: Norm Breyfogle Vol. 1, Paperback 2018 (Batman: The Dark Knight Detective Vol. 2); dt. Hethke 1991 (Batman Sonderband 19)


Der australische Ureinwohner Umbaluru macht sich auf den weiten Weg nach Gotham City, um ein altes Artefakt zurück in seine Heimat zu bringen. Es handelt sich um einen etwa 50.000 Jahre alten bemalten Knochen vom Stamm Ayers Rock. Umbaluru schwingt den Bumerang und befragt die Räuber und die geben den Käufer preis: Kerry Rollo, einen reichen Sammler, der den Knochen gerade auf einer Wohltätigkeitsschau zeigt.

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Batman jagt Terroristen in London

DC Comics

Titel: American Batman in London

Autor/Zeichner: John Wagner, Alan Grant/Norm Breyfogle

Erschienen: 1988 (Detective Comics #590), Hardcover 2015 (Legends of the Dark Knight: Norm Breyfogle Vol. 1, Paperback 2018 (Batman: The Dark Knight Detective Vol. 2); dt. Hethke 1991 (Batman Sonderband 18)


Was für ein tolles Cover! Batman von hinten, überwiegend versunken im Schatten, ein langes wallendes Cape, im Hintergrund der Big Ben im Mondenschein, dazu Fledermäuse und entlaubte Bäume – Norm Breyfogle auf der Höhe seiner Kunst. Auch die Story bietet einige Höhepunkte, nicht nur in graphischer Hinsicht.

Zwei islamistische Terroristen massakrieren die Mitglieder eines Clubs von Vietnam-Veteranen, sieben Menschen sterben, 13 werden verletzt, dann bringen sich die Attentäter selbst um. Batman ist außer sich. Das FBI teilt ihm mit: Dahinter steckt ein gewisser Abu Hassan, ein Diplomat aus dem (fiktiven) Land Syraq. Batman reist diesem nach London hinterher, wo schon der nächste Anschlag geplant ist: Zum fünften November will man das Werk von Guy Fawkes fortsetzen und das Parlamentsgebäude in die Luft jagen. V for Vendetta lässt grüßen …

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Batman und der Idiot von Rio

DC Comics

Titel: The Idiot Root

Autor/Zeichner: Peter Milligan/Norm Breyfogle, Jim Aparo

Erschienen: 1991 (Batman #472, Detective Comics #639, Batman #473, Detective Comics #640), Paperback 2020 (Batman: The Caped Crusader Vol. 5)


Schon wieder Herzen! Zuerst kochte sie Cornelius Stirk, dann machte Abattoir Jagd auf sie, nun reist eine gewisse Queen of Hearts nach Rio de Janeiro, um dort Herzen zu sammeln, allerdings nicht auf die romantische Art. Nein, sie reißt sie den Leuten aus dem lebendigem Leib, erfreut sich an ihrem Zucken und steckt sie in kleine Wiegen. Ziemlich krank? Stimmt, daher reist Batman hinterher, um sie aufzuhalten.

Seltsam ist, dass die Schurkin, die sich anscheinend – wie so viele – von Alice im Wunderland hat inspirieren lassen, so sehr an Herzen hängt, wo doch ihr Vorbild es eher mit abgetrennten Köpfen hatte. Aber dazu kommen wir noch. Denn in den Straßen Rio wird auch eine neue Droge verkauft, die Menschen (vor allem Kinder) zu Zombies werden lässt. Gewonnen wird das Zeug aus der „Idiot Root“, einer Wurzel, die eigentlich für spirituelle Rituale dient, hier aber in konzentrierter Form missbraucht wird. Außerdem verschafft der Rausch Zugang zur „Idiot Zone“, in der ein gewisser „Idiot“ regiert, der aus dem verschmolzenen Geist vierer Geisteskranker entstanden ist. Dieser raubt anderen den Verstand, damit er sich in der wahren Welt materialisieren und weitere Köpfe leersaugen kann.

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Batman deutet die Zeichen

DC Comics

Titel: Stone Killer/A Clash of Symbols

Autor/Zeichner: Alan Grant/Norm Breyfogle

Erschienen: 1990 (Detective Comics #616-617), Paperback 2021 (Batman: The Dark Knight Detective Vol. 5)


„I am the dweller in darkness — I am the demon — I am the bat!“

Im Leben wie in der der Kunst hat entweder alles oder nichts eine Bedeutung. Wir Menschen neigen eher dazu, überall Muster und Sinn zu erkennen, auch wenn es sie nicht gibt. Manche nennen es Religion, andere Aberglaube. Vor allem die Kunst lädt dazu ein, erst recht Geschichten wollen scheinbar stets gedeutet werden.

Auch in Superheldencomics hat alles stets eine Bedeutung. Was im echten Leben sich als Unsinn erweist, stellt sich in diesen Storys stets als wahr heraus: Egal ob Gott oder Teufel, ob Götter oder Dämonen, ob Mythen oder Legenden, ob Magie oder (Pseudo)Wissenschaft, Wahrsagerei, Verschwörungstheorien oder auch nur Gerüchte – es ist stets etwas dran. Nichts ist ohne Bedeutung, alles hat in der Welt der Superhelden seinen Platz, auch wenn es eigentlich als Weltbild überhaupt nicht zusammenpassen kann. Aber hier zeigt sich das Integrative dieser Geschichten: Egal, aus welcher Kultur ihr kommt oder woran ihr euer Herz hängt – es gibt sicherlich eine Batman-Story, in der ihr etwa davon repräsentiert findet. (Wenn auch nicht unbedingt in jeweils angemessener Weise.)

Warum erzähle ich euch das? Weil es hier um solche Mythen und Symbole geht. Alan Grant war zwar ein skeptischer, gesellschaftskritischer Autor, aber er hatte leider auch ein Faible für Hokuspokus, wie man an diesen beiden Storys sieht, die eigentlich jeweils für sich stehen, aber doch zusammenhängen, weil sie auf die Rückkehr des Jokers vorbereiten (nach A Death in the Family).

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Gotham, Stadt des Mülls

DC Comics

Titel: Trash (dt. Müll/Menschen im Müll)

Autor/Zeichner: Alan Grant/Norm Breyfogle

Erschienen: 1990 (Detective Comics #613), Paperback 2021 (Batman: The Dark Knight Detective Vol. 5); dt. Hethke 1992 (Batman Sonderband 27)


Gotham City versinkt im Müll. 25.000 Tonnen kommen pro Tag auf. Die Müllhalde ist bald voll. So kann es nicht weiter gehen, sonst wird die Welt zur Müllhalde. Der Achtklässler Mike Dell begleitet für ein Schulprojekt seinen Vater, einen Müllmann, zur Arbeit. Dieser wird daran gehindert, als ein zwei Typen von einem Konkurrenzunternehmen Krudco auftauchen und behaupten, sie übernähmen jetzt den Bezirk. Der Vater wird eingeschüchtert und geschlagen. Die Halde wird für tabu erklärt.

Doch der Vater lädt dort seinen Müll später trotzdem ab, der Sohn darf ihn aber nicht begleiten – er kommt aber trotzdem heimlich mit. Drei Gauner von Krudco bedrohen ihn mit Waffen und wollen ihn in die Müllpresse stecken, der Sohn will das verhindern und bekommt selbst eine Kugel ab. Batman schreitet ein und am Ende landen im Kampf zufällig zwei Gauner in der Presse. Höchst unwahrscheinlich, aber wer will allzu kritisch sein, wenn den Bösen „poetic justice“ widerfährt?

Und trotzdem: Tragischerweise stirbt auch der Sohn. Batman fehlen die Worte. Er denkt sich nur: „What a tragic, bloody waste.“

Eine krasse Story mit einem klaren Appell, besonders schön illustriert am Cover und mit der Spirit-Hommage auf Seite eins. 34 Jahre später scheint er immer noch ungehört zu verhallen: Die Welt versinkt weiter im Müll.

>> Batman 1990-1999


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Batman gegen Cornelius Stirk (Teil 1)

Batman: The Fear (Cornelius Stirk)

DC Comics

Titel: The Fear (dt. Angst)

Autor/Zeichner: Alan Grant, John Wagner/Norm Breyfogle

Erschienen: 1988 (Detective Comics #592-593), Hardcover 2015 (Legends of the Dark Knight: Norm Breyfogle Vol. 1), Paperback 2020 (Batman: The Dark Knight Detective Vol. 3); dt. Hethke 1991 (Batman Sonderband 20)


„Gotham gets worse every night!“

In einer Winternacht ist Batman gerade damit beschäftigt, einen Raubüberfall und möglichen Mord zu verhindern, als es für einen Mord bereits zu spät ist: Ein Unbekannter schiebt eine Leiche in einem Einkaufswagen herum und lädt sie im Kofferraum eines Taxis ab. Dem Opfer fehlt das Herz – es wurde ihm bei lebendigem Leibe herausgerissen.

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Schurken finden die große Liebe

DC Comics

Titel: Mortal Clay/Love Bird

Autor/Zeichner: Alan Moore, Max Allan Collins/George Freeman, Norm Breyfogle

Erschienen: 1987 (Batman Annual #11), Paperbacks 2013/2015 („Mortal Clay“: DC Universe by Alan Moore, dt. The Killing Joke; „Love Bird“: Second Chances, Legends of the Dark Knight: Norm Breyfogle Vol. 1)


„Villains in Love!“ heißt es auf dem Titel. Der eine ist Clayface III, der andere der Pinguin. Wir beginnen mit Preston Payne. Der ist noch immer in eine Puppe verliebt, diesmal ist sie nicht aus Wachs, sondern eine Schaufensterpuppe. Nach seinem letzten Kampf mit Batman findet er seine geliebte Helena in einem Kaufhaus, quartiert sich dort heimlich ein und verlebt mit ihr nach Ladenschluss drei Monate in Harmonie.

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Batman, Corrosive Man und Mister Kadaver

Batman vs Corrosive Man

DC Comics

Titel: Night People (dt. Nachtmenschen)

Autor/Zeichner: John Wagner, Alan Grant/Norm Breyfogle

Erschienen: 1988 (Detective Comics #587-589), Hardcover 2015 (Legends of the Dark Knight: Norm Breyfogle Vol. 1), Paperback 2019 (Batman: The Dark Knight Detective Vol. 2); dt. Hethke 1991 (Batman Sonderband 17-18)


Eine ganz normale Nacht in Gotham. Während ein Radio-DJ alte und neue Hits auflegt, jagt Batman Drogenschmuggler, ein verurteilter Mörder bricht aus dem Gefängnis aus und ein Mann bringt einen Obdachlosen mit einem Messer um. Wie der Zufall es will, gibt es Gewitter, der Blitz schlägt auf einer Giftmülldeponie ein, wo sich aus irgendeinem Grund ausgerechnet unser Entflohener aufhält. Durch die Explosion mutiert er zu einem Säure-Monster, dessen Körper alles wegätzt, was er berührt – der Corrosive Man.

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