Bumerang gegen Batarang

DC Comics

Titel: Aborigine

Autor/Zeichner: Alan Grant, John Wagner/Norm Breyfogle

Erschienen: 1988 (Detective Comics #591), Hardcover 2015 (Legends of the Dark Knight: Norm Breyfogle Vol. 1, Paperback 2018 (Batman: The Dark Knight Detective Vol. 2); dt. Hethke 1991 (Batman Sonderband 19)


Der australische Ureinwohner Umbaluru macht sich auf den weiten Weg nach Gotham City, um ein altes Artefakt zurück in seine Heimat zu bringen. Es handelt sich um einen etwa 50.000 Jahre alten bemalten Knochen vom Stamm Ayers Rock. Umbaluru schwingt den Bumerang und befragt die Räuber und die geben den Käufer preis: Kerry Rollo, einen reichen Sammler, der den Knochen gerade auf einer Wohltätigkeitsschau zeigt.

Sobald der Aborigine die erste Leiche und zwei Verletzte hinterlassen hat, wird Batman auf ihn aufmerksam. Es kommt zum Showdown im Rollo-Tower. Doch Moment mal, das geht nicht ganz so schnell. Während der Killer sich geschickt an die Unterseite eines Aufzugs klemmt, um nach oben zu kommen, klettert Batman mühsam an der gläsernen Außenfassade hoch – mit Saugnäpfen, das dauert eine Weile.

Kein Mord darf ungesühnt bleiben

Trotzdem kommt er rechtzeitig an, um einen Mord zu verhindern und wirft seinen Batarang. Spätestens hier wird deutlich, die Batman mit Australien verbindet. Diese „kulturelle Aneignung“ (nicht ernst gemeint!) verblasst jedoch im Vergleich mit Mr. Rollo, der sich gegenüber dem Aborigene als ziemlich rassistisch und postkolonial herausstellt. Um den Knochen zu bekommen, hat er die Räuber andere Ureinwohner erschießen lassen.

Batman will den Fall vor Gericht klären lassen, der Aborigine lässt sich mit der Justiz des weißen Mannes jedoch nicht abspeisen und stürzt sich mit dem Schurken und dem Knochen aus dem Fenster. Kerry Rollo überlebt den tiefen Fall nicht, Umbaluru jedoch kann sich dank einer Fahnenstange retten.

Batman räsonniert: Die Männer, die der Aborigine getötet hat, verdienten es vielleicht zu sterben, aber er könne auch rechtfertigten Mord nicht zulassen. Es endet mit dem vagen Versprechen, nach dem Mörder zu suchen. Aber wie es damit weitergeht, erfahren wir nicht. Hier ist Ende, denn wir wollen natürlich nicht sehen, wie der Ureinwohner vor ein Gericht gestellt wird – das würde sich irgendwie doch nicht gerecht anfühlen. Und ein Batman, der Mord zwar nicht gutheißt, aber doch als gerechfertigt ansieht (und auch mal dazu beiträgt), bleibt ebenso ein bedenkliches Konzept.

>> Batman 1980-1989


Unterstütze das Batman-Projekt

€1,00

Hinterlasse einen Kommentar