Kelley Jones

Der legendäre Batman-Zeichner (geboren 1962) arbeitete häufig mit Autor Doug Moench zusammen. Er begann mit Deadman und Sandman für DC zu arbeiten. Später folgten Batman-Elseworlds-Comics wie „Red Rain“, „Bloodstorm“ und „Crimson Mist“ sowie „Dark Joker – The Wild“. Von 1995 bis 1998 zeichnete er die monatliche Batman-Serie. Später folgten „Haunted Gotham“, „Gotham after Midnight“, „Batman: Unseen“ und „Kings of Fear“.

Poison Ivy wird schwanger

DC Comics

Titel: Poison Ivy Vol. 3: Mourning Sickness (dt. Sporen des Schreckens)

Autorin/Zeichner: G. Willow Wilson/Marcio Takara, Kelley Jones u.a.

Erschienen: 2023 (Poison Ivy #13-18), Paperback/Hardcover 2024; dt. Panini 2024


Poison Ivy (Pamela Isley) ist zurück in Gotham, da wird sie schon von Batman belästigt. Der warnt sie, lässt sie dann aber gehen. Also sucht sie sich ein neues Heim auf dem Land. Im Slaughter Swamp gibt es ein nettes Häuschen. Doch da wohnt leider schon Killer Croc. Der ist ebenfalls aus Gotham geflohen, weil in der Kanalisation anscheinend kein Platz mehr für ihn war. Aus irgendeinem Grund hat ein Neubau damit zu tun, wo Luxuswohnungen für die Allerreichsten entstehen. Wenn Pamela das Projekt stoppt, darf sie das Sumpfhaus haben. Doch mit der Baustelle stimmt was nicht. Sie führt ein Eigenleben. Leichen tauchen auf. Und ein Mann mit Blumenkopf.

Im zweiten Teil mutieren die Lamia-Pilz-Sporen weiter und lassen Menschen zu Zombies werden. Ivy versucht, ein Gegenmittel aus ihrem Blut zu gewinnen und bekommt Hilfe von Croc und Solomon Grundy, schließlich bittet sie auch Batman um Unterstützung. Doch darüber hinaus hat Ivy Unterleibsschmerzen – sie ist schwanger. Was da rauskommt? Das müsst ihr schon selbst lesen. Nur so viel sei verraten: Es ist ein alter Bekannter.

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Batman, der Oger und der Affe

Titel: The Ogre and the Ape

Autor/Zeichner: Doug Moench/Kelley Jones

Erschienen: 1996 (Batman #535), Hardcover 2014 (Batman by Doug Moench & Kelley Jones Vol. 1)


Ein entstellter Hüne (genannt Oger) und ein Affe begehen Morde an Wissenschaftlern. Sie rächen sich für die Experimente, die diese einst an ihnen durchgeführt haben. Der Affe verabreicht ihnen ein Betäubungsmittel, der Oger bohrt ihnen eine Elektrode ins Gehirn und tötet sie mit einem Stromschlag, ohne dass sie etwas fühlen. Das ist noch human im Vergleich zu der Folter, die Oger und Affe erlebt haben.

Die Wissenschaftler wollten „perfekte Geheimagenten“ erschaffen. Um die Evolution voranzutreiben, sollte der Mensch zunächst in seinen Urzustand versetzt werden. Daher haben sie versucht, Affen und Menschen einander anzunähern. (Der tiefere Sinn erschließt sich mir nicht.) 22 Testsubjekte sind gestorben, der 23. hat überlebt – und begleicht nun offene Rechnungen. Während Batman versucht, die nächsten Opfer zu finden, geht das Morden weiter …

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Joker beschwört den Dämon Etrigan

DC Comics

Titel: Jokin‘ with Mister D./Night of the Dying Jokers/Hell to Pay

Autor/Zeichner: Doug Moench/Kelley Jones

Erschienen: 1997 (Batman #544-546), Hardcover 2018 (Batman by Doug Moench & Kelley Jones Vol. 2)


Der Joker hat nun, ach, Alchimie und Dämonologie durchaus studiert mit heißem Bemühn, nun will er den Teufel höchst selbst heraufbeschwören und ihn sich dienstbar machen. Dabei geht allerdings etwas schief und vor ihm steht bloß der gelbe Dämon Etrigan. Der ist gar nicht erfreut, doch nach einigen Diskussionen läss er sich auf einen Handel mit dem Narren ein: Etrigan hilft dem Joker, Batman zum Teufel zu schicken und in Gotham die Hölle zu entfesseln, dann will der Joker Etrigan von seinem menschlichen Wirt, Jason Blood, befreien. Dazu will er mal eben den Stein der Weisen (in der deutschen Übersetzung „Stein der Philosophen“ erschaffen).

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Batman und Deadman in Machu Picchu

DC Comics

Titel: The Deadman Connection (Sweat of the Sun, Tears of the Moon/Cult of the Mummy/The Spirit Thieves)

Autor/Zeichner: Doug Moench/Kelley Jones

Erschienen: 1996 (Batman #530-532), Hardcover 2014 (Batman by Doug Moench & Kelley Jones Vol. 1)


Deadman war bisher nur ein Geist, der die Gestalt eines Zirkusartisten hatte, sein weißes Totengesicht war bloß Schminke. Doch Kelley Jones, der Meister des Horrors, hat ihn zu einem wahren Gerippe gemacht, bei dem die Knochen herausragen und der trotzdem muskulös erscheint. Allein diese ins Extrem getriebene Darstellung macht diese Begegnung zu einem Highlight.

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Killer Croc trifft Swamp Thing

Titel: Killer Croc: Fast Train to the Wet Dark/Swamp Things

Autor/Zeichner: Doug Moench/Kelley Jones

Erschienen: 1995 (Batman #521-522), Hardcover 2014 (Batman by Doug Moench & Kelley Jones Vol. 1); dt. Dino 1997 (Batman Special #1)


Waylon Jones von Kelley Jones – was kann schöner sein, als der Meister des Horrors, der ein Monster zeichnet? Und tatsächlich wird Killer Croc hier ein Stück weit mehr zum Monster. Nicht bloß ein Mann mit einem Hautproblem, sondern ein halbes Reptil. Wie ein Tier stürzt er sich in Arkham auf sein Essen.

Da wächst ein sonderbares Kraut aus dem Boden, spuckt einen Pilz aus, Waylon verschlingt ihn und hört plötzlich eine Stimme, die ihn nach Hause ruft – ins „dunkle Nass“. Daraufhin bricht er aus Arkham aus, um es zu suchen. Weder Gitterstäbe noch Elektroschocks halten ihn auf, dieses Monster hat Hulk-Qualitäten. Auf seiner Flucht zerlegt er ein Auto.

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Batman und der Unsichtbare

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DC Comics

Titel: Batman Unseen

Autor/Zeichner: Doug Moench/Kelley Jones

Erschienen: 2009-2010 (Miniserie #1-5), Paperback 2010


„Take that, Mr. H.G. Wells…Eat your own invisible heart out–and you still got nothin‘ on the real-gone genius me!“

Black Mask heuert den ehemaligen Waynetech-Forscher Nigel Glass an, um ihm ein Serum herzustellen, das unsichtbar macht. Glass macht sich an die Arbeit und entdeckt nach und nach, wie er seine Haut, Muskeln, Innereien und Knochen fürs Auge verschwinden lässt. Tolle Sache, doch Glass entdeckt die Vorzüge für sich, wird zum Mörder und rächt sich an all den Menschen, die ihm einst Schlechtes angetan haben. Batman muss sich fragen: Wie fängt man einen Mörder, den man nicht sehen kann?

Doug Moench und Kelley Jones, die bereits in den 90ern Batman haben gegen Dracula antreten lassen (Red Rain), lassen ihn hier gegen ein weiteres Universal-Film-Monster kämpfen: den Unsichtbaren nach dem Roman von H.G. Wells. Jones inszeniert den Fünfteiler in gewohnt surrealistischer Manier mit vielen Schatten, Cape-Eskapaden, gewaltigen Muskelbergen und kuriosen Maschinen. Man muss diese Eigenwilligkeit mögen – ich liebe es mittlerweile, auch weil es Batman stets zu seinem Ursprung im Horror zurückführt.

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DC Comics

Abgesehen davon darf Batman hier auch Detektiv spielen, der Rest ist kraftstrotzende Action mit vielen Prügeleien gegen den unsichtbaren Gegner. Das darf auch mal sein und hört auch auf, bevor es öde wird – insofern ist Batman Unseen eine kurzweilige Lektüre. Nur dass Batman am Ende das Serum selbst nimmt und dann nackt im Cape durch den Schnee stapft, ist wohl eher visuell motiviert als wirklich sinnvoll.

Sinnvoller wäre es zum Beispiel, einen Eimer Farbe oder eine Packung Mehl mitzubringen, um den Schurken sichtbar zu machen. Aber nein, es müssen fancy Supersichtlinsen sein. Sinn ist hier auch eher nebensächlich. Herrje, es macht Spaß und sieht toll aus. Kann man mehr verlangen? Ja. Aber man kann es auch einfach genießen.

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Scarecrows neuer Rachefeldzug

DC Comics

Titel: Scarecrow: Dark Wings Fly Away in Fear/Haunted House of the Head

Autor/Zeichner: Doug Moench/Kelley Jones

Erschienen: 1995 (Batman #523-524), Paperback 2016 (Batman Arkham: Scarecrow), Hardcover 2014 (Batman by Doug Moench & Kelley Jones Vol. 1), dt. Dino 1997 (Batman-Special #1)


Was macht Scarecrow eigentlich, wenn er mal wieder aus Arkham ausgebrochen ist, aber noch nicht seinen nächsten ach so genialen Plan in die Tat umsetzt? Ganz einfach: rumhängen. Er zieht sich sein Vogelscheuchenkostüm an und hängt sich an ein Holzgestell, wo er wartet, bis sich ein Rabe zu ihm begibt, um ihn dann nach alter Gewohnheit aufzuschrecken.

Ja ja, so ist er, unser guter alter Jonathan Crane. Er kommt einfach nicht los von der Sache mit der Angst – und auch nicht von seiner Vergangenheit. Also gilt es wieder mal, alte Rechnungen zu begleichen, mit alten Feinden. Es reicht nicht, dass er den armen Footballspieler Bo Briggs aus der Highschool für den Rest seines Lebens in den Rollstuhl befördert hat, jetzt lässt er ihn auch noch vor Schreck sterben. Weitere Opfer sollen folgen, bis am Ende Batman dran glauben muss, damit niemand mehr Scarecrow im Weg steht …

Zurück in die Geisterbahn

Der Zweiteiler von Doug Moench setzt seine Geschichte aus Year One: Scarecrow – Masters of Fear (Batman Annual #19, 1995) fort. Kelley Jones zeichnet in seiner düsteren Schattenwelt Scarecrow noch furchterregender als bisher: als profillose Puppe mit rotglühenden Punktaugen und einem nach unten gezogenen Mund. Batman erscheint hingegen typischerweise als Muskelberg im Bane-Format mit sehr langen Spitzohren und einem noch übertriebenerem Cape – alles ist hier auf den reinen visuellen Effekt und vor allem auf Horror.

Passenderweise lockt Scarecrow Batman auch am Ende in „Dr. Terror’s House of Fear“ auf einem verlassenen Rummelplatz, ähnlich wie bereits in der Moench-Story von 1984 (Detective Comics #540) geht es also durch eine Geisterbahn. Batman steigt durch einen riesigen Teufelskopf ein, um verschlungen zu werden von Angst, doch der ist bestens vorbereitet und umgeht alle Fallen. Brenzlig wird’s nur, als er ein Opfer vor der Guillotine retten muss.

Schließlich wird Scarecrow wieder Opfer seines eigenen Gases, fürchtet sich vor seinem eigenen Schatten und gesteht nach kurzem Gerangel ein: „You’re the king … Just deliver me from this fear I can never master!“ Doch das ist wieder nur ein Trick. Allerdings ist der schnell mit einem Schlag beendet. Als Batman den Schurken hinausträgt, offenbart er seine Furcht: „But remember this — Some of your victims are beyond help … because you killed them. That scares me. It should be enough to stop your heart.“

Wünscht da der Held etwa seinem Gegner den Tod?

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Gotham wird zum Schlachthaus

Batman: Crimson Mist

DC Comics

Titel: Crimson Mist (dt. Blutroter Nebel)

Autor/Zeichner: Doug Moench/Kelley Jones

Erschienen: 1998 (One-Shot), Paperback 2007 (Tales of the Multiverse: Batman Vampire), 2016 (Batman Elseworlds Vol. 2); dt. Panini 2002


„I’ve become worse than Two-Face, perhaps worse than Dracula himself.“ (Batman)

Nachdem Batman den Joker getötet hat und er sich von Alfred hat einen Pflock ins Herz rammen lassen (siehe Bloodstorm), liegt Batman als Skelett in seiner Gruft, sein Bewusstsein hängt zwischen Leben und Tod fest. In Gotham treiben neue Verbrecher ihr Unwesen: Two-Face, Scarecrow, Poison Ivy, Pinguin, Black Mask und in der Kanalisation frisst Killer Croc Prostituierte. Die Polizei ist verzweifelt, Gordon stattet Alfred einen Besuch ab. Daraufhin zieht Alfred Batmans Überresten den Pflock aus dem Brustkorb und Vampir-Batman kehrt wieder zurück, um in Gotham aufzuräumen.

Das bedeutet: Batman schlachtet einen Schurken nach dem anderen ab. Sogar in Arkham tötet er alle Mörder. Unterwegs ist er wahlweise als Riesenfledermaus oder als roter Nebel. Dann verbünden sich Gordon und Alfred mit Two-Face und Killer Croc, um dem Vampir Einhalt zu gebieten. Ihm selbst treibt ein Todeswunsch um …

Der dritte Teil der Vampir-Saga bietet einen starken Abschluss. Es wird anfangs zwar etwas zu viel gemetzelt, aber in der zweiten Hälfte wird das Finale in der Bathöhle spannend. Da Kelley Jones immer wieder beeindruckend den Horror darstellt, lässt sich die Brutalität ertragen. Gerade Batman erscheint alle paar Seiten noch schrecklicher als zuvor.

Interessant ist der innere Konflikt der drei Hauptfiguren: Alfred und Gordon wollen Batman nur widerwillig ausschalten, auch Batman will nicht töten, muss aber, um zu überleben. Verbrecher zu opfern ist das kleinere Übel. Er sieht seine Erlösung darin, dass am Ende alle Menschen zu Vampiren werden und dadurch schließlich verhungern, bzw. verdursten.

Zwischen den Zeilen scheint eine leise Zivilisationskritik durch: Die Vampire werden zur Allegorie für die Menschheit, die die Erde ausbeutet. Der Parasit kann nur endgültig sterben, wenn es nichts mehr zu holen gibt. Zum Glück geht diese Batman-Geschichte anders aus. Ein Ende im Frieden für alle Beteiligten. Und zum Schluss scheint sogar die Sonne.

>> Liste der Batman-Elseworlds-Comics

Die Scarecrow-Therapie

Batman Kings of Fear

DC Comics

Titel: Batman: Kings of Fear (dt. König der Angst)

Autor/Zeichner: Scott Peterson/Kelley Jones

Erschienen: 2018-2019 (Mini-Serie #1-6), Hardcover 2019 (dt. Panini 2019)


„I never should have become the Batman.“

Es ist das alte Spiel: Batman schnappt den Joker, bringt ihn nach Arkham und dort macht ihm eine Therapeutin Vorwürfe: Batman sei mitverantwortlich für all die kriminellen Verrückten. Durch ihn fühlen sie sich bestätigt. Dann sind plötzlich alle klassischen Schurken befreit. Batman verdrischt sie im Dunkeln. Nur Scarecrow bleibt am Ende stehen, entführt einen Arkham-Pfleger. Als ihn Batman auf der Flucht einholt, wird er mit einem neuen Angst-Gas traktiert.

Weil Scarecrow findet, dass Batman ernsthafte Probleme hat, beginnt eine Art Therapie. Batman soll ihm erzählen, was ihn bewegt, wie er geworden ist. Batman kann Realität und Halluzination nicht mehr unterscheiden. Er wird mit seinen größten Dämonen konfrontiert. Dann analysiert ihn Scarecrow und zeigt ihm, wie Gotham ohne Batman geworden wäre – nämlich ein besserer Ort. Seine größten Feinde wären nützliche Mitglieder der Gesellschaft. Kurz: Batman ist ein Irrtum …

Batman: Kings of Fear

DC Comics

Kings of Fear erzählt mehr eine innere Handlung als eine äußere. Wir lesen überwiegend Dialog über Selbstdiagnosen. Batman wird mal wieder hinterfragt und dekonstruiert. Seit den 80ern kommt das nicht aus der Mode. Tatsächlich erinnert das Konzept sehr an Grant Morrisons Arkham Asylum (1989) und Scarecrow durfte Batman bereits in Cycle of Violence (2012) analysieren. Die Spannung hält sich in Grenzen. Und als die Scarecrow-Handlung beendet ist, kommt noch ein viel zu langer Epilog, in Gordon und Alfred und eine Ärztin Batman versichern, warum er doch gebraucht wird. Alle paar Jahre braucht DC offenbar so eine Geschichte, auch wenn man das Gefühl hat, das schon zu oft gelesen zu haben.

Aber zum Glück sind da noch die wie immer schaurigen Zeichnungen von Altmeister Kelley Jones (Red Rain, Gotham After Midnight). Der scheint im Alter immer besser zu werden. Seine Albträume sind reiner Horror, niemand zeichnet Schurken monströser als er, gerade Scarecrow gelingt ihm auf jeder Seite sehr lebendig – und selbst Batman wirkt gruselig. Zugleich zeichnet Jones die Gesichter der Menschen viel realistischer, also weniger karikaturenhaft als in den 90ern. Zusammen mit einer breiten, leuchtenden Farbpalette können sich die tuschelastigen Zeichnungen zu einem psychedelischen Erlebnis entfalten.

Zusammen mit dem Text von Scott Peterson (ein früherer DC-Redakteur) entsteht zwar überdurchschnittlich intelligente Unterhaltung, aber eben keine innovative. Wer sich noch nicht an kritischen Batman-Analysen sattgelesen hat und eine Pause von der Action braucht, der wird hier seine Freude haben. Ansonst ist Kings of Fear aber vor allem ganz große visuelle Kunst.

>> Liste der Scarecrow-Comics

Man-Bat fliegt zum Nordpol

Titel: Darkest Night of the Man-Bat: Predation/Pursuit/Predemption

Autor/Zeichner: Doug Moench/Kelley Jones

Erschienen: 1996-1997 (Batman #536-538), Hardcover 2018 (Batman by Doug Moench & Kelley Jones)


In der Final Night ist die Sonne erloschen. Die Welt friert in ewiger Nacht. (Nur der Mond scheint sonderbarerweise noch …) Das löst Kirk Langstroms niedere Instinkte aus, er verwandelt sich in Man-Bat und macht die Stadt unsicher. Er frisst Katzen und Fische, aber die Menschen sind es, die Angst vor ihm haben. Zurecht, denn Langstom hat in Monstergestalt sogar seine Frau Francine angegegriffen.

Batman nimmt die Fährte auf, um Langstrom zu helfen und ihn wieder zurückzuverwandeln, aber Man-Bat sträubt sich dagegen und flieht – zum Nordpol. Denn dort hat eine geheime Forschungseinrichtung, die neue Waffen testet, eine Strahlung ausgesendet, die Man-Bat angelockt hat. Eine andere Erklärung ist, dass Man-Bat als nachtaktives Wesen die Polarnacht aufsuchen wollte, aber das ergibt nur wenig Sinn, wenn auf der ganzen Welt die gleiche Finsternis herrscht.

Nun gut, Batman fliegt also hinterher. Man-Bat ist mittlerweile in einer Höhle zu einem Eiszapfen gefroren und wird von den Forschern gefunden. Als er obduziert werden soll, wacht er auf, wehrt sich und entkommt. Man-Bat hungert und sucht verzweifelt nach Nahrung. Er muss sich zusammenreißen, keine Menschen zu fressen, aber das Tier in ihm dominiert immer mehr. Jäger wollen ihn erschießen, aber Batman kann das verhindern, er heilt ihn und bringt ihn zurück.

Das Zweigespann von Doug Moench und Kelley Jones hat den Vorteil, dass der Zeichner die meist gewöhnlichen Geschichten eine ungewöhnliche Stimmung verleihen. Durch die vielen harten Schatten und den expressiven Zeichenstil wirkt ein Monster wie Man-Bat noch schauriger – und Batman, obwohl ein Held, steht ihm in nichts nach. Besonders anschaulich wird das auf den minimalistischen Covern.

Diesen Zeichnungen ist es zu verdanken, dass man Doug Moenchs pseudowissenschaftliches Geschwafel über elektromagnetische Felder, Nikola Tesla und das Tunguska-Ereignis erträgt, mit der er seine dünne Story unnötig aufbläst. Wahrscheinlich erinnert der Dreiteiler nicht von ungefähr an John Carpenters Horrorfilm „The Thing“, aber dann hätte man deutlich mehr aus der Idee machen können. So ist Man-Bat am Nordpol eine ziemlich weit hergeholte Idee, die nicht viel zu der Figur beiträgt, weil sie im ewigen Eis auch nichts zu suchen hat.

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