Titel: Deadpool/Batman #1
Autor/Zeichner: Zeb Wells/Greg Capullo u.a.
Erschienen: 2025 (One-shot)
Bruce Wayne sitzt in Wayne Manor und hat gerade herausgefunden, dass der Joker mal wieder plant, die Stadt zu vergasen, da platzt Deadpool herein und bietet seine Dienste an. Bruce ist nicht interessiert. Deadpool hat ohnehin anderes vor: Er hat es auf Batman abgesehen. Da folgt er dem Batsignal zum Polizeihauptquartier und bald darauf kommt es zum Duell – oder auch nicht. Denn Batman macht kurzen Prozess. Man verbündet sich spontan, um den Joker aufzuhalten, doch der stellt sich als Deadpools Auftraggeber heraus.
Nach 25 Seiten ist der Spaß auch schon wieder vorbei. Die Lösung ist schnell gefunden, der Joker mit Leichtigkeit gemeinsam besiegt. Wie gut, dass nicht viel auf dem Spiel steht, wenn man einen Begleiter hat, der über Selbstheilungskräfte verfügt. Es gibt ein paar nette kleine Gags von dem roten Dauerschwätzer, da kann sogar der Joker nicht mithalten.
Greg Capullo (Last Knight on Earth, Batman/Spawn) lässt das Spektakel gewohnt cool aussehen, aber er verausgabt sich hier nicht besonders, weil die Story ihm zu wenig Möglichkeiten gibt, sich auszutoben. Statt Actionsequenzen zu liefern – der Grund, warum wir hier sind – wird zu viel geredet. Der ersehnte Zweikampf zwischen Batman und Deadpool wird für einen Überraschungsmoment (und Gag) ausgespart.
Hoffentlich bietet der zweite Teil (von Grant Morrison und Dan Mora) mehr, aber die Hoffnung ist nach diesem Auftakt nicht sehr groß. Generell darf man erfahrungsgemäß nicht zu viel von Crossovern erwarten, aber wir haben schon bessere gehabt.
Back-up-Storys mit Captain America & Wonder Woman, Daredevil & Green Arrow
Als Bonus ist die zweite Hälfte des Heftes gefüllt mit Kurzgeschichten: Captain America trifft auf Wonder Woman am Ende des Zweiten Weltkrieges und sie will ihn davon abhalten, Hitler zu erschießen (von Chip Zdarsky und Terry Dodson). Man hätte gern mehr davon gelesen als nur acht Seiten. Gleiches gilt für Daredevil, der in einer flotten Kampf gegen The Hand auf Green Arrow trifft (von Kevin Smith und Adam Kubert). Beide Team-Ups hätten mindestens ein eigenes Heft verdient.
Aber dann gibt es noch einige Kürzestgeschichten, die einen ratlos zurücklassen: Auf gerade einmal zwei Seiten treffen die Guardians of the Universe (Green Lantern) auf die Guardians of the Galaxy. Frank Miller lässt auf nur drei Seiten seinen Dark Knight gegen Wolverine kämpfen. Auf so wenig Raum kann man nicht viel erzählen, aber da Frank Miller seit etwa 25 Jahren nichts mehr zu erzählen und auch kaum noch ordentlich zeichnen kann, ist das auch kein Verlust. Ein Amalgam aus Lobo und Logan (Wolverine) alias „Logo“ wird in weiteren drei Seiten angerissen. Und der ultimative Tiefpunkt ist ein Ballspiel zwischen Superhund Krypto und dem vierbeinigen Haifisch Jeff – was das soll, bleibt schleierhaft.
Statt Substanz gibt es noch zehn Seiten Werbung für Marvel-Comics, aber die Geschichten dazwischen geben nicht die besten Kostproben ab. Dafür, dass das letzte DC-Marvel-Crossover (JLA/Avengers) 20 Jahre her ist und noch länger das letzte mit Batman in der Titelrolle, ist diese bunte Tüte von Belanglosigkeiten ziemlich enttäuschend. Eine neue Heftreihe von Crossovern hätte auch mehr Geld in die Kassen der Verlage gespült. Aber so wirkt es wie eine Zweckehe, auf die keiner richtig Lust hat.
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