Titel: Batman – Last Knight on Earth
Autor/Zeichner: Zack Snyder/Greg Capullo
Erschienen: 2019 (#1-3), Hardcover 2020
Es beginnt mit einem seltsamen Fall für Batman: Jemand zeichnet in ganz Gotham eine Kreidelinie auf die Straße, die Batmans Silhouette bildet, wie bei einer Leiche an einem Tatort. Batman folgt der Spur zur Crime Alley, wo er einen halbverwesten Jungen findet, der auf ihn schießt.
Plötzlich findet sich Bruce Wayne als Patient in Arkham Asylum wieder, wo ihm ein Arzt, der aussieht wie der Joker, erklärt, er habe sich die Sache mit Batman nur eingebildet und sei jetzt auf dem Weg der Besserung (vgl. Mask). Alfred taucht auf und bestätigt das. Doch als Bruce sich wehrt und ausbrechen will, klärt ihn Alfred auf, dass die ganze Show nur inszeniert wurde, um ihn vor der bitteren Wahrheit zu schützen: Gotham und der Rest der Welt sind nicht mehr. Das Böse hat gesiegt.
Dann wacht Bruce in einer Wüste auf und findet den sprechenden Kopf des Jokers in einem Glas. Gemeinsam laufen sie durch eine post-apokalyptische Welt, in der ein neuer Schurke namens Omega alles beherrscht, während nur noch wenige Helden im Untergrund Widerstand leisten.
Eine völlig neue Welt
Keine Sorge, nichts gespoilert, das war nur der erste von drei Teilen. Was danach folgt, ist eine Reise durch die zerstörte Welt, bei der Batman herauszufinden versucht, was genau passiert ist. Autor Scott Snyder und Zeichner Greg Capullo, die bereits zehn Bände Batman und das Event Dark Nights: Metal miteinander gemacht haben, tischen für ihr angeblich allerletztes Batman-Abenteuer einen Haufen skurriler Ideen auf, mit der sie ihrer Dystopie anreichern. Es liest sich zuweilen wie ein Remix einiger Elseworlds-Storys.
Wie so oft gibt es einige überraschende Wendungen, zum Schluss sogar eine sehr überraschende, aber vor dem Hintergrund der Batman-Comics der vergangenen Jahre durchaus nachvollziehbare – allerdings nur, wenn man die Bezüge und Anspielungen versteht. (Angefangen von Court of Owls bis Bloom.)
Damit ist Last Knight On Earth (wie schon Metal und The Batman Who Laughs) ziemlich voraussetzungssreich, wodurch sich viele unbedarfte Leser hier abgehängt fühlen könnten. Aber auch Fans, die die ganze Vorgeschichte kennen, müssen sich in dieser völlig neuen Zukunftswelt mit ihren ganz eigenen Regeln zurechtfinden – so wie der Held. (Ich muss zugeben: Ich habe selbst nicht alles verstanden.)
Wenn ein Meister wie Greg Capullo am Werk ist, lässt man sich gerne auf dieses Spiel ein. Und dankenswerterweise ist die Story trotz ihrer Fülle kurzweiliger als das, was zuletzt von Snyder kam.
Ach ja, das Ende ist das übrigens noch lange nicht: Im Mai beginnt das Event Dark Nights: Death Metal – ebenfalls von Snyder und Capullo, und ebenfalls mit Batman.

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