Titel: DC’s ’Twas the Mite Before Christmas
Autor/Zeichner: diverse
Erschienen: 2023 (One-shot)
Es gibt Geschichten, die sind unsterblich. Wie etwa die Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens (A Christmas Carol) von 1843. Die wurde mittlerweile so oft verfilmt und anderweitig adaptiert, dass sie vielleicht sogar bekannter ist als die biblische Weihnachtsgeschichte. Es gibt Filmfassungen mit Bill Murray, mit Patrick Stewart, mit Jim Carrey, mit Micky Maus sowie mit Michael Caine und den Muppets. Und obwohl die Story ausgelutscht ist, werden die Leute ihrer anscheinend nicht müde.
Auch Batman wurde bereits zu Scrooge: 1995 in „Ghosts“ (Haunted Knight) wurde das Konzept der drei Geister auf Halloween übertragen, 2011 erzählte dann Lee Bermejo seine Variation der Weihnachtsgeschichte in Batman: Noël. Und als wäre das nicht schon genug, bekommt im diesjährigen Weihnachtsspecial auch Oberschurke Lex Luthor die allzu naheliegende Behandlung.
Lex ist der Menschenschinder, der einen unterbezahlten Buchhalter an Heiligabend eine Nachtschicht einlegen lässt, weil er unbedingt am nächsten Morgen irgendwelche Bilanzen studieren will. Da wird er heimgesucht vom Geist seines Vaters, Amity Arkham, Deadman, Spectre – doch er zeigt sich davon ziemlich unbeeindruckt, hat ständig etwas auszusetzen an den Versionen von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Am Ende steckt John Constantine hinter dem Spuk. Doch Lex lässt sich doch erweichen, dem Mitarbeiter, den er triezt, freizugeben – und eine bessere medizinische Versorgung gibt’s obendrauf. Das Unglaubwürdigste an der Geschichte ist jedoch, dass ein Unternehmen wie Lexcorp, das weltweit um die besten Köpfe mit anderen konkurrieren muss, seine Mitarbeiter so mies bezahlt. So ein Konzern hätte im echten Leben keine Chance.
Batwoman gegen Riddler
Schauen wir lieber nach Gotham: Dort treibt mal wieder der Riddler sein Unwesen. Und weil Batman mal wieder nicht da ist, muss eben Batwoman einspringen. Diesmal hat sich der Schurke ein achtteiliges Rätsel zu Chanukka ausgedacht, das Kate Kane nicht allein lösen kann, also bittet sie um Hilfe bei einer jungen Frau: Quinn Nash, die in Kryptographie promoviert hat. Und so werden in einer Kneipe auf gerade mal drei Seiten acht Rätsel erörtert, wobei per Funk immer noch Julia Pennyworth dazwischenquatscht – puh, ganz schön ermüdend. Am Ende spielt die Lösung keine Rolle: Quinn stellt sich als Riddlers Tochter heraus. Batwoman findet ihn auch so. Und am Ende hat Quinn Interesse an einem weiteren Date …
Bat-Mite spielt mit Robin
In der Batcave taucht Bat-Mite auf und trifft zum ersten Mal auf Damian Wayne („Wonderful Toys“). Er hält ihn für einen Betrüger und greift ihn an, unter anderem mit ferngesteuerten Raketen-Pinguinen und dem mechanischen Dinosaurier. Robin erschlägt diesen mit dem Riesenpenny. (Die Geschichte erinnert an Batman #48, 1948, was auch Bat-Mite zugibt.)
Eine DNA-Probe später stellt Bat-Mite fest, dass Damian Batmans Sohn ist. Er lässt dann Mutter Talia erscheinen und nach einer Umarmung zu Weihnachten wieder verschwinden. Auch wenn ich Bat-Mite hasse: Diese Story macht Spaß, auch weil sie witzig gezeichnet ist.
Superman schenkt Lebensfreude
Und was macht eigentlich Superman? Der gibt einem Lebensmüden wieder den Lebenswillen zurück. Wie? Er bringt ihn zum Nordpol, wo der Mann fast erfriert – aber immerhin Polarlichter zu sehen bekommt. Schön kann die Welt sein. Hat man nicht viel von, wenn man tot ist. Zurück in Metropolis zeigt Superman Empathie. Weihnachten kann hart sein. Superman kennt ebenfalls das Gefühl von Einsamkeit. Lebenretten ist nicht genug, sagt er. Was die Leute mit ihren Leben machen, darauf hat Superman eben keinen Einfluss.
Superman bringt den Mann dazu, sich nützlich zu machen – als Weihnachtsmann auf der Kinderstation im Krankenhaus. Der Mann findet zum Leben zurück. Sentimental? Klar. Aber manchmal braucht man so was, gerade wenn’s einem mies geht. Wem Superman nicht helfen kann, der findet vielleicht hier Hilfe.

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