„I’ve become a human fish!“ (Batman)
Warum heißt es eigentlich „Meerjungfrau“? Warum müssen es unbedingt Jungfrauen sein, die unter Wasser leben? Pflanzen die sich nicht fort? Und warum gibt es analog dazu keinen „Meerjungmann“? Wahrscheinlich weil es auch keine „Jungmänner“ gibt, auch wenn diese noch „jungfräulich“ sind. Hier heißt es einfach „Wassermann“. Stecken hinter dem Wort „Meerjungfrau“ etwa erotische Phantasien von Seemännern? Doch verzetteln wir uns nicht in Gender-Sprachkritik, überlassen wir dieses Minenfeld lieber anderen. Hier soll es darum gehen, dass auch Batman einst zum „Wassermann“ wurde – eine Art „Aquaman„.
Das erste Mal fand 1949 statt („Batman Under the Sea“, Batman #53): Bruce Wayne und Dick Grayson gehen in einem Fischrestaurant essen. Dick wird auf einen Mann im Rollstuhl aufmerksam, der seltsam nach Fisch aussieht und sich seltsam verhält: Er trinkt Salzwasser, badet in Meereswasser und gibt eine Perle als Trinkgeld, die er in einer Auster findet. Hat er unter seiner Decke etwa eine Schwanzflosse statt Beine versteckt? Abgesehen davon, dass Dick keinerlei Manieren hat, so in der Öffentlichkeit über Fremde zu sprechen, die von der Norm abweichen, ist der Schluss auch weit hergeholt. Doch der Mann macht anscheinend Deals mit dem Verbrechen.
Batman und Robin folgen ein paar Verdächtigen im Boot, sie werden beschossen, Batman geht über Bord. Kurz darauf wacht er unter Wasser auf. Fischmenschen haben ihn zu einem der ihren umgemodelt, samt Kiemen und Schwanzflosse – sie hätten es tun müssen, so heißt es, sonst wäre Batman ertrunken. Wahrscheinlich wäre es einfacher gewesen, Batman an Land zu bringen, aber dann gäb’s ja diese Geschichte nicht. Batman (der übrigens trotz seiner Transformation Maske und Kostüm trägt) lebt also von da an als „Bat-Merman“ mit den Fischmenschen unter Wasser. Etwa ein Panel lang ist er sogar traurig darüber. Doch er kann sich auch da als Held nützlich machen. Mittels Leuchtfischen und Draht bringt man sogar ein Batsignal zum Strahlen.
Batman verliebt sich in eine Wissenschaftlerin (die, so wird betont, zu den besten gehört – obwohl sie eine Frau ist) und hilft ihr, sich gegen böse Fischmenschen zu verteidigen. Die Gesellschaft unter Wasser hat einen Haufen Schätze aus Schiffswracks, kann damit aber nichts anfangen. Sie leben auch so in Frieden und Wohlstand. Den Schurken aber scheint das nicht zu reichen, sie wollen die Schätze heben, um damit Deals an der Oberfläche zu machen. Batman kann das verhindern.
Am Ende wacht Batman plötzlich im Krankenhausbett auf und ist wieder normal. Robin sagte, die Küstenwache hätte ihn aus dem Wasser geholt und er sei bewusstlos gewesen. War etwa alles nur ein Traum? Der Rollstuhlfahrer vom Anfang übrigens ist kein Wassermann. Er hat einfach nur ein Salzdefizit im Körper und Salzwasserbäder tun seinen schwachen Beinen gut.
In „The Merman Batman“ (Batman #118, 1958) wird unser Held wieder zum Wassermann, als er Gangster jagt und dabei vom Blitz getroffen ins Wasser stürzt. Anscheinend, so die Vermutung, haben die Chemikalien in seinem Gürtel mit dem Strom ihm Kiemen verpasst und seine Lungen außer Funktion gesetzt. Jetzt muss Batman in einem Wassertank aufbewahrt werden, um zu überleben. Um etwas mobiler zu sein, setzt er sich einen Helm auf, der mit Wasser gefüllt ist. Leider zerbricht die Glasglocke leicht. Zum Schluss verwandelt sich Batman ganz von selbst wieder in sein altes Ich zurück – als wäre die Mutation eine vorübergehende Begleiterscheinung.
- Batman unter Wasser: Das Sub-Batmarine
- Mr. Hydro, der Wasserschurke
- Batman 1950-1959
- Batman 1960-1969

Unterstütze das Batman-Projekt
€1,00