Batman unter Wasser: Das Sub-Batmarine


Eine Fledermaus gehört nicht unter Wasser. Aber Batman ist bekanntlich für alles zu haben. Als Millionärserbe ist Bruce Wayne gut gerüstet für Land, Luft und auch die Tiefsee. Bereits 1949 (Detective Comics #147) legt er sich sein erstes U-Boot zu. Es heißt „Sub-Batmarine“, was seltsam erscheint, „Bat-Submarine“ wäre sinnvoller gewesen, da es sonst „Unter-Fledermaus-See(boot)“ bedeutete. Doch das nur als Sprachkritikasterei am Rande.

Das Batmobil kann auf dem Wasser fahren, doch leider nicht tauchen. (DC Comics)

Kommen wir zur Geschichte. Beim Einsatz gegen den Unterwasserpiraten Tiger Shark und seine Taucherbande zeigt sich: Das Batmobil lässt sich selbst von Wasser nicht aufhalten. Bei Bedarf schwimmt es dank Lufttanks auf das U-Boot der Schurken zu, doch spätestens wenn das U-Boot sinkt, ist Rückzug angesagt.

Die Helden bitten den Meereskundler Dr. Gaige (vom Voyager’s Club), ihnen beim Bau eines U-Boots zuhelfen. Mit verbundenen Augen bringen sie ihn in die Batcave, wo das Gefährt in Windeseile entworfen und zusammengebaut wird. (Nur fürs Protokoll: Ein Meereskundler bzw. Ozeanograf kennt sich mit dem Meer aus – er ist kein Maschinenbauer.)

Das Sub-Batmarine von 1949 (DC Comics)

Doch zunächst liefern sich die Helden einen Unterwasserkampf in einem Schiff, dann steigen sie mit einer Wasserkugel (die auch ganz ohne Fledermausbezug „Bathysphere bzw. „Bathysphäre“ genannt wird) hinab, gehen nach einem Sabotageakt dabei fast drauf, bevor sie dann endlich in ihr neues Sub-Batmarine steigen. Damit können sie das U-Boot der Tiger-Shark-Gang beim nächsten Raubzug einfangen.

Doch wer ist der Mann in der gelben Maske und dem Tigerkostüm? Kein geringerer als Dr. Gaige! Aber warum sollte er dabei helfen, das Sub-Batmarine zu bauen? Ganz klar: um es zu sabotieren! Mal wieder ein ziemlich umständliches Unterfangen. Hat wohl deshalb auch nicht geklappt. Die Details behält Batman für sich – wir werden sie nie erfahren.

Das Batopsphere

Kein Wortspiel: Batosphere (DC Comics)

Drei Jahre später kommt das „Batosphere“ (!) wieder zum Einsatz („The Undersea Hideout“, Detective Comics #189, 1952). Ein gewisser Mr. Styx bietet gesuchten Verbrechern ein nahezu unerreichbares Versteck an: in der Tiefsee. Mit einem eigenen U-Boot bringt er sie dahin, sie müssen nur einen Saft trinken, der sie den Druck aushalten lässt. Als Batman und Robin davon Wind kriegen, tingeln sie mit dem Batmobil und einem Anhänger, auf dem ihre Wasserkugel steht, durch die Stadt. Irgendwann geht’s damit unter Wasser, doch der Druck ist bald zu hoch und sie müssen unverrichteter Dinge die Verfolgung abbrechen.

Beim nächsten Mal steigen sie einfach an Bord des Schurken-U-Boots, bevor es abtaucht (klingt nach der einfacheren Strategie), doch dann werden sie überwältigt und gefangengenommen. An Bord sollen sie dann von den anderen Gaunern getötet werden – zur allgemeinen Belustigung. Die beiden hauen ab, wehren sich und können einfach durch eine Wasserluke entkommen. Aber Moment mal, was ist denn mit dem ungeheuren Druck? Den gibt es gar nicht! Die Tiefseefahrt war nur Täuschung. In Wahrheit lag das Versteck bloß in der Gotham Bay. Dann werden die Gauner mit einer Wasserkugel rausgefischt. Und was ist mit der Taucherkrankheit? Die spielt nächstes Mal eine Rolle.

Die erste Fahrt des Batmarines

The Voyage of the First Batmarine (DC Comics)

Zwei Jahre später (Batman #86, 1954) kehrt das Sub-Batmarine wieder, wo es aber plötzlich seine Jungfernfahrt erlebt: „The Voyage of the First Batmarine“. Harmoniesüchtige Kanoniker dürften es wohlwollend als Prequel auslegen, ich vermute aber, es dürfte dem Umstand geschuldet sein, dass Autor Edmond Hamilton nicht (mehr) auf dem Schirm hatte, dass es bereits eines gegeben hatte.

Batman und Robin jagen Platin-Diebe, doch dann stürzen bei einem Bootsunfall Fässer mit Nitroglycerin in den Gotham City River. Kein Profitaucher traut sich da runter, um die explosive Fracht zu bergen, daher schickt man lieber den Spinner im Fledermauskostüm und sein minderjährigen Begleiter. Die steigen sofort in Taucheranzüge und lösen das Problem, ohne jede Furcht. Doch wegen des hohen Drucks unter Wasser können sie erst in zwei Tagen wieder an die Oberfläche zurück – oder sie sterben an der Dekompressionskrankheit.

Zum Glück hat die Navy noch ein altes kleines U-Boot übrig, das sie den beiden Helden zur Verfügung stellen kann. Sie sind sogar so nett, ein Bat-Symbol draufzumalen – fertig ist das zweite oder auch erste Batmarine. (Das andere hieß ja „Sub-Batmarine“.) Leider kann jetzt die Platin-Gang ungestört ihr Unwesen treiben, denn die Polizei ist ja bekanntlich nicht fähig oder willens, ein paar normale Ganoven festzunehmen.

Verbrechen in Wassernähe

Doch die Gangster sind so nett, ihre nächsten Dinger in Wassernähe zu drehen, sodass Batman und Robin von Batmarine aus das Schlimmste verhindern können. So fangen sie etwa ein paar von den Verbrechern ein, indem sie ein Netz verschießen. Dann aber werfen die Gangster Nitro-Bomben ins Wasser, denen das Batmarine ausweichen muss. Nächster Halt: das Natural History Museum. Das hat zufälligerweise große Aquarien, in denen das Dynamische Duo herumschwimmen und von dort aus das Museum fluten kann, wenn die Gangster erscheinen.

Schließlich kommt die Bande auf die geniale Idee, sich mal von Wasser fernzuhalten. Der nächste Coup ist ein Überfall auf einen Helikopter. Doch da springt Batman einfach aus dem Batmarine und stürzt sich in den Endkampf auf einem Hochhaus. Doch was ist mit der Taucherkrankheit? Kein Problem: Das war nämlich gar nicht Batman, sondern bloß ein Roboter, der so gekleidet war. Batman hat mal eben flott einen aus den Teilen an Bord zusammengebaut, den er aus der Ferne steuern konnte. Er ist einfach ein genialer Erfinder.

Batman und Roboter – das ist ein Thema für sich, das wir ein andermal vertiefen möchten. Aber noch bleiben wir in der Tiefsee. Nächstes Mal aber schauen wir uns an, wie Batman ohne U-Boot unter Wasser auskommt.

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