Titel: DC Rebirth Holiday Special
Autor/Zeichner: diverse
Erschienen: 2016 (One-shot)
Seien wir ehrlich: Am Jahresende stresst man sich ab, damit Weihnachten etwas Besonderes wird – und nicht einfach nur Kommerzscheiße. Aber dann läuft es doch immer auf das Gleiche hinaus: Kommerzscheiße. Davor sind selbst Superhelden nicht sicher. Bevor Superman und Batman gemeinsam mit ihren Söhnen Weihnachten feiern können, muss Superman zunächst den Arnold Schwarzenegger geben, der wie im Film „Versprochen ist versprochen“ nach einem nahezu ausverkauftem Wunschgeschenk für seinen Sohn suchen muss. Nicht einmal mit Supergeschwindigkeit ist das Spiel zu bekommen. Am Ende bekommt er es natürlich doch und die Moral von der Geschicht ist, dass die Kinder zusammen spielen. Es geht nicht um Konsum, sondern um Freundschaft.
Wer’s glaubt.
Denn statt seine Leser zu beschenken, lässt DC sie einen stolzen Zehner latzen, um zu lesen, wie ihre Lieblingshelden Weihnachten feiern. Oder Hanukka. Oder die Wintersonnenwende. In einer Pseudo-Rahmenhandlung mit Harley Quinn eingebettet, werden möglichst viele Kurzgeschichten mit möglichst vielen Helden reingepackt, ganz nach dem Prinzip: Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen.
Wie man an Anthologien wie Batman: Black and White sehen kann, können Kurzgeschichten kleine Meisterwerke der Verdichtung sein. Aber das DC Rebirth Holiday Special ist bloß eine Weihnachtswundertüte an Banalitäten. Batman spielt Detektiv mit einem Schimpansen (!), um dem Weihnachtsmann ein Rentier wiederzubeschaffen. Der Superhund Krypto bekommt ein Halsband aus Supermans Gürtel. Constantine und Wonder Woman stören einen Hexensabatt. Flash verteilt Geschenke an Waisenkinder. Und so geht es weiter mit Batwoman, den Titans und Green Lanterns.
Mäßig einfallsreich, mäßig lustig, aber immerhin durchgehend solide bis prächtig gezeichnet.
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